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Der eigene Schmerz und die Kinder

Vilya
Zitat von acre:
Das einzige was sich nicht anstrengend anfühlt.

Bis da auch der schnöde Alltag kommt.
Wenn dein Mann Depressionen hat sollte er sich auf sich und Therapie konzentrieren und nicht auf eine neue Frau.
Aber das ist nicht deine Baustelle. Du musst jetzt dafür sorgen das es dir gut geht.

27.01.2023 16:43 • x 1 #46


A
Ich äußere diese Gedanken ihm gegenüber auch nicht. Manchmal machen diese vielen Geschichten hier über eine neue Liebe mir auch ganz viel Mut. Und dann kann ich mich über dieses neue Glück in vielleicht zwei Jahren auch freuen.
Aber dieser Gedanke, dass meine Familie so für immer aufhört zu existieren, fällt mir heute extrem schwer.
In zwei Tagen zieht er endgültig aus und dann werde ich erstmal alleine sein.
Ab Mittwoch bin ich dann auch zum ersten Mal von meinen Kindern getrennt.
Heute ist es mir schwer.

27.01.2023 18:40 • #47


A


Der eigene Schmerz und die Kinder

x 3


Wollie
Zitat von acre:
Aber im Moment ist alles durcheinander und er hält sich nicht an Verabredungen oder behauptet, sie falsch verstanden zu haben. Und ich weiß nicht, wie ich diese Übergangsphase für die Kinder leichter mache.

erstmal fühl dich gedrückt von allen hier.....es ist eine sehr schwierige Situation, in die keiner möchte. Und wirklich am wichtigsten, ist es, die Kinder gut zu begleiten.
Ich kann dir nur schreiben, wie wir bei unserer Trennung 2014 vorgegangen sind. Dazu gehört natürlich eine Zuverlässigkeit, was Kommunikation und Absprachen angeht. Dies solltest du deinem Ex deutlich machen. Letztendlich schadet er mit Unzuverlässigkeit den Kindern, und dies auf Dauer. Sie lernen am Modell und dieses Modell ist dann dazu unbrauchbar. Die Botschaft, welche sie dadurch bekommen, ist verheerend. Nämlich, dass sie ihrem Vater nicht mehr wichtig sind, weil Next wichtiger ist. Dies solltest du ihm ganz deutlich vor die Augen halten.
Wir sind damals über zwei Jahre regelmäßig zu Beratungsgesprächen zu der Caritas gegangen. Also alleine, ohne Kids. Und haben dort den ganzen Trennungsprozess durchgesprochen, Absprachen getroffen, Konflikte ausgetragen und versucht, zu lösen. Oder Kompromisse zu finden.
Und rückblickend kann ich sagen, dass es sehr gut war. Eine Art lange Mediation, welche für uns als Expaar und für die Kids sehr wichtig war, um die Trennung in guter Art und Weise zu schaffen.
Aber dazu gehören eben zwei, welche bereit sind, so einen Weg zu gehen.
Ich wünsche dir jedenfalls, dass du (ihr) einen Weg findet, für eure Kinder das Beste aus der Situation zu machen. Sie sind unschuldig daran und ihr habt es in der Hand, so wenig wie möglich, Schaden von ihnen abzuhalten.

27.01.2023 18:47 • #48


W
@acre fühl Dich aus der Ferne gedrückt ! Mir geht’s leider sehr sehr ähnlich .. Auszug ist hier in 3 Wochen. Ich habe aber schon gleich neue Möbel bestellt Die We ohne Kinder sind sehr sehr schwer für mich, ich muss mich da mehr verplanen habe ich mir vorgenommen. Ich finde es für meinen NM so schade, dass er den Alltag der Kinder nicht mehr mitbekommt.

27.01.2023 19:05 • x 1 #49


W
@Wollie Wir haben in zwei Wochen auch nen Termin bei der Caritas, ich hoffe für die Kinder das es uns nützt!

27.01.2023 19:06 • x 2 #50


S
Ich gebe auch mal einen Drücker weiter!

Es wird wirklich besser!
Ich bin z.B. eine Übermami (Achtung, nicht zu verwechseln mit Helikopter-Mutter !). Ich bin einfach so, so gern Mutter! Und mit dem Zerbrechen unserer Ehe und dem Verlieren meines Ehemannes, hatte ich die blanke Panik, auch noch meine Kinder zu verlieren. Ja, auch ein paar Tage am Stück weg sein war für mich nicht akzeptabel. Ich hatte die Kinder IMMER um mich rum...und zwar sehr gern!

Heute, ein Jahr später und gerade wieder dieses Wochenende ohne Kinder, freue ich mich geradezu auf meine Freizeit!
Ich mache viel mit ihnen und für sie und jetzt (quasi als zum Großteil Alleinerziehende) noch mehr.
Da brauche ich hin und wieder einfach auch mal eine Auszeit.
Mal gar nichts machen. Nur auf der Couch sitzen und aufstehen und Essen machen etc., wann ICH will.

Manchmal trauere ich auch um meine Familie, wie sie einst war.
Aber ich weiß sehr genau, dass wir als Eltern es in der Hand haben, wie die Kinder da durchkommen.
Es ist anfangs sauschwer sein Ego hintenanzustellen. Gerade, wenn man selbst verlassen wurde und der Verlasser gleich mal warmgewechselt hat.
Ein ekelhaftes Gefühl. Viele Wochen und Monate bin ich mit ihm im Bauch rumgelaufen.

Aber jetzt geht es.

Es wird irgendwann, auch wenn man es nicht glauben kann an Anfang.

27.01.2023 20:41 • x 1 #51


A
Ich habe auch schon Pläne, was ich in der Wohnung ändern will. Aber noch kriege ich wenig gebacken. Ich komme so durch die Tage, treffe mich mit Freundinnen, schlafe viel und weine gelegentlich.
Mein Kopf ist ganz klar, aber mein Herz hinkt hinterher.
@SonnenschWein Danke dir, es tut gut zu lesen, dass dieser Weg zu meistern sein wird.
@Wollie auch dir Danke für den Tipp mit der Caritas. Ich werde es mir merken und mal ansprechen.

Ach, @Wüstenfee Ich lese immer mal wieder in deinem Thread mit. Du bist mir schon ein paar Schritte voraus. Ich freue mich auch ein bisschen auf den Auszug, weil mir das Abstand verschafft. Dann muss ich nicht mehr in seinem Gesicht nach Emotionen suchen, die gar nicht mehr da sind.
Aber ich habe auch Angst vor der rechtlichen Trennung, wenn wir auseinanderpuzzlen müssen und feststellen, wir sind gar nicht mehr großzügig miteinander.

27.01.2023 21:26 • x 4 #52


EngelohneFlügel
Ich kann euch als Über-Papi wie @Wüstenfee so richtig formuliert hat berichten, ich hab die Kinder sehr gerne um mich und es gibt Tage auch heute noch, an denen sie mir fehlen. Obwohl ich sie min. 2 x die Woche sehe. Und jedes 2. Wochenende ist bei uns auch eher eine grobe Einteilung denn oft sind die Kinder am eigentlichen Mama-WE bei mir. Wenn ich aber dann ein freies WE habe kann ich das mittlerweile auch genießen. Ohne mich mit Ablenkung zu zuschmeißen. Dass das jetzt bei euch noch unmöglich klingt ist normal aber auch ihr werdet sehen wie gut das euch tut. Auch mal wirklich abschalten zu können.
Ich drück euch die Daumen das sich die Ex-Partner zumindest beim Umgang wieder unter Kontrolle bringen damit dies stressfrei läuft. Dann könnt ihr auch irgendwann Familie 2.0 wie ich es gerne nenne genießen.
Dieser ganze Umbauprozess braucht Zeit. Viel Zeit. Und ist auch nicht immer fröhlich und schön. Aber ihr werdet auch wieder die Sonne sehen. Ich habe eins gelernt durch die ganze Gülle, geht nicht gibts nicht.

28.01.2023 09:42 • x 4 #53


W
@acre Mein NM hat auf die Liste geschrieben, dass er auch die Wäscheständer mitnimmt … nur damit man versteht auf welchem Niveau das ganze bei uns läuft ..

28.01.2023 15:27 • x 1 #54


W
@EngelohneFlügel meine Sorge ist halt nur, dass die ganze Motivation nicht lange anhält …

28.01.2023 15:27 • x 1 #55


EngelohneFlügel
Gut.....auch bei uns kommen immer wieder Tiefschläge wenn meine Ex-Frau mal wieder Kreide gefressen hat wie eine liebe Freundin zu sagen pflegt. Aber im Großen und Ganzen kann ich sagen, je länger der Trennungszeitpunkt sich entfernt desto mehr normalisiert sich das Leben. Sofern die Expartner nicht komplett am Rad drehen wofür es hier im Forum auch viele Beispiele gibt....leider.

28.01.2023 15:33 • #56


M
Wüstenfee,
Das ist schlecht,aber Streitigkeit wegen Hausrat ist wirtschaftlicher Schwachsinn,neben der kompletten Auflistung.
Lieber einen Rückzieher machen wenn es nicht total einseitig ist und neu kaufen.
Auch mal in sich gehen und überlegen wie oft man gerade dieses oder jenes Gerät benutzt hat um jetzt zu sagen:Brauch ich selber

28.01.2023 15:36 • #57


F
Ich habe mit den Kindern (bei der Trennung 3 und 6) viel geredet. Immer und immer wieder habe ich erklärt.
Heute fragt die Große kaum mehr nach. Der Kleine, der zum Trennungszeitpunkt wohl noch einfach zu jung war, spricht noch manchmal darüber. Dass er sauer auf uns ist, weil wir uns getrennt haben und er jetzt nicht mehr bei uns beiden gleichzeitig sein kann und dann immer den jeweils anderen vermisst.
Ich sage ihm dann, dass ich seinen Ärger verstehen kann und dass ich mir auch gewünscht habe, dass die Ehe hält und wir uns immer toll finden. Aber es ist anders gekommen und Streit und schlechte Laune jeden Tag sind nicht toll und dass wir uns beide große Mühe geben, die Zeit mit den Kindern fair aufzuteilen und nett und freundlich miteinander umzugehen. Nur in einem Bett schlafen und zusammen wohnen wollen wir eben nicht mehr.

Natürlich liegen wir auch manchmal über Kreuz mit Absprachen usw. - aber insgesamt läuft es erstaunlich stabil.

Die ersten 6 Monate waren hart und ruckelig. Seither läuft es besser.
Solche Dinge müssen sich finden.

Guck, dass du fair bleibst und den Papa nicht schlecht redest/machst.
Den Kindern kann man auch sagen: Es läuft grade etwas holperig, wir müssen uns auch sortieren und in die neue Situation einfinden. Es tut mir leid, wenn manches nicht so klappt wie geplant, aber Papa und ich bemühen uns drum, dass das in Zukunft besser funktioniert.

28.01.2023 16:00 • x 1 #58


A
Zeit ist wahrscheinlich die Antwort für das meiste.
Ich glaube in Wüstenfees Thread hatte auch jemand den Tipp einen gemeinsamen Onlinekalender zu führen, damit man sich nicht so viel austauschen muss.
Ich sammel all diese kleinen Hinweise und hoffe, gut durch diese Zeiten durchzukommen.
Irgendwer hat auch mal geschrieben, dass man einfach nur eine andere Form von Familie lebt.
Es tut wirklich unglaublich gut zu lesen, wieviele diese private Katastrophe schon gemeistert haben.

28.01.2023 19:58 • x 2 #59


A
Die Kinder sind jetzt bei ihm und ich bin zum ersten Mal allein in der Hinsicht.
Ich hab schon angefangen sauber zu machen und den letzten Kram einzupacken, den er nicht mitgenommen hat.
Es ist ein komisches Gefühl. Nicht unbedingt schlecht.
Allerdings fühle ich im Moment auch noch Hoffnung, und ich weiß nicht, wie ich die loswerde.
Ansonsten habe ich schon nach Anwälten gegoogelt, kann aber nicht entscheiden, wie ich einen auswähle.
Ich bin im Moment aber auch sehr dankbar für das Netz, das ich habe.

02.02.2023 11:31 • #60


A


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