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Der eigene Schmerz und die Kinder

A
Ich kann meinen Zustand heute gar nicht richtig beschreiben. Gefühlt bin ich ein wenig zu ihm durchgedrungen, dass er Verantwortung für die Kinder übernehmen muss. Dass dieser große Druck sich jetzt leichter anfühlt, führt aber auch dazu, dass mein Schmerz wieder oberhand gewinnt.
Ich habe letzte Woche mit ihm Zeit verbracht und er ist mir immer noch so vertraut. Ich hab mir heute Fotos von vor einem halben Jahr angesehen. Wir waren glücklich. Und trotzdem hat es ihm nicht gereicht.
Ich werde besser darin, Sachen für mich zu machen. Aber die Gedanken kreisen noch so viel. Die Träume werden wirrer.
Er ist jetzt vier Wochen ausgezogen und ich vermisse ihn und eine Partnerschaft. Ich vermisse S. und schweigend mit jemandem zusammen zu sein.

26.02.2023 16:08 • x 3 #106


Balu85
Zitat von acre:
Ich hab mir heute Fotos von vor einem halben Jahr angesehen. Wir waren glücklich.

Bist du dir sicher ihr IHR glücklich wart?
Ich kenne das....man schaut sich zufällig Fotos an. Und denkt dann ..hm da war noch alles in Ordnung. Aber bei näherer Betrachtung, war da schon nicht mehr alles in Ordnung. Man hat evtl. nur durchgehalten, gehofft oder nicht wahr haben wollen. Vielleicht auch nur einer von beiden.
Ich habe letztens ein befreundetes Paar gesehen wo alles in Ordnung ist und mich gefragt wann ich und meine Exfrau uns
das letzte mal so angesehen haben. ....Ich wusste es nicht mehr.
Zitat von acre:
ich vermisse ihn und eine Partnerschaft. Ich vermisse S. und schweigend mit jemandem zusammen zu sein.

Ich denke das ist völlig normal...an das allein sein muss man sich erstmal gewöhnen. Und natürlich vermisst man das vertraute, das was man kennt.

Als ich meinen Cousin angerufen hatte weil ich was klären wollte und ihm kurz erklärte was los ist sagte er als aller erstes:
Auch wenn es sich jetzt nicht so anfühlt, aber alles wird wieder gut.

26.02.2023 16:24 • x 1 #107


A


Der eigene Schmerz und die Kinder

x 3


A
Zitat von Balu85:
Bist du dir sicher ihr IHR glücklich wart?

Das ist die Frage, die mir im Moment viel im Kopf spukt.
Auf der einen Seite denke ich, dass wir ja mit dem Ergebnis nicht glücklich gewesen sein können. Es muss ja einen Grund geben, dass er so schnell und bereitwillig alles aufgegeben hat.
Noch kurz vor seinem Auszug hat er zu mir gesagt Ich weiß nicht, was sich verändert hat. Das hat sich damals ehrlich angefühlt.
Ich weiß aber nicht, was dieser Grund war. War ihm der Alltag einfach zu langweilig? Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir uns auseinander gelebt haben. Wir hatten keine großen Konflikte. Noch im November hat er mir gesagt, dass er mit mir alt werden will. Jetzt sitzt er aber mit einer Neuen in dem Haus, das ich für uns umgebaut habe.
Rückblickend hat er sich natürlich mit ihr aus unserem Familienleben und von mir zurückgezogen.
Ich weiß nicht, ob ich ihn irgendwann mal fragen soll.

26.02.2023 16:32 • x 2 #108


Balu85
Zitat von acre:
Wir hatten keine großen Konflikte. Noch im November hat er mir gesagt, dass er mit mir alt werden will.

Es muss nicht immer Streit gegeben haben, meine Exfrau und ich haben uns auch eigentlich nie so richtig gestritten. Auch jetzt kaum. Wir funktionieren größtenteils noch immer als Team.
Und auch mir würde noch gesagt das alles gut ist, ich mir keine Sorgen machen muss, sie mich liebt usw. ....und das teilweise wenige Tage vor dem Entschluss das eine Trennung wohl doch besser wäre.
Einerseits glaube ich brauchen auch diejenigen die sich Trennen wollen etwas Zeit um das zu verarbeiten und vermutlich auch etwas Überwindung es auszusprechen. Denn zumindest wenn der andere einem nicht egal ist, will man ihm/ihr ja nicht mehr als notwendig weh tun.

Aber weißte was....eigentlich spielt die Frage im Augenblick keine Rolle mehr. Selbst wenn du jetzt erkennen würdest was falsch gelaufen ist, was fehlte oder was IHR hättet besser machen können. Du kannst es nicht mehr ändern.
Versuch dich nicht mit Fragen zu quälen deren Antwort dich keinen Schritt weiter bringt.

Wonach ist dir jetzt, was würdest du jetzt, genau jetzt gern tun? Ein Eis essen gehen, Pizza bestellen....Gummibärchen durch die Bude werfen? Mach es einfach.

26.02.2023 16:44 • x 1 #109


EngelohneFlügel
Zitat von Balu85:
Aber weißte was....eigentlich spielt die Frage im Augenblick keine Rolle mehr. Selbst wenn du jetzt erkennen würdest was falsch gelaufen ist, was fehlte oder was IHR hättet besser machen können. Du kannst es nicht mehr ändern.
Versuch dich nicht mit Fragen zu quälen deren Antwort dich keinen Schritt weiter bringt.


So ist es. Man soll aus der Erfahrung seine Lehre ziehen um es besser zu machen. Das geht aber erst wenn man einen gewissen Abstand hat um objektiv auf sein Leben sehen zu können. Das geht so nah an der Trennung noch nicht.
Wichtig ist jetzt der Blick nach vorne und nicht zurück. Denn wer vorwärts gehen will und ständig zurück schaut, stolpert zwangsläufig.

26.02.2023 21:00 • x 1 #110


A
Vielen Dank für eure Antworten. Ihr habt sicher recht.

Ich merke auch, wie es mich zurückwirft, wenn ich Kontakt zu ihm haben muss. Ich hoffe sehr, dass wir diese Woche grundsätzliches geklärt haben und ich ihn jetzt eine Weile nicht sehen muss.
Kontaktsperre ist durch die gemeinsamen Kinder schwierig, aber sie tut mir gut.

26.02.2023 21:08 • x 1 #111


A
Jetzt geht es mir dreckig. Die Kinder erzählen mir nach ihrem Wochenende, dass die Next ihnen Frühstück macht und was es gegeben hat. Tja, die spielen dann jedes Wochenende Familie.
Mich haut es um, dass weder die Verarbeitung für die Kinder noch ich in diesem Konstrukt überhaupt gesehen werden.
So viel Gleichgültigkeit nach all den Jahren hätte ich nicht erwartet.

27.02.2023 09:22 • x 2 #112


Vilya
@acre
Warum kein wöchentlicher Wechsel? Dann haben die mal Alltag mit den Kindern.

27.02.2023 09:27 • x 1 #113


A
Zum einen weil er das Wechselmodell nicht will und zum anderen weil sie zu weit weg wohnen als dass es mit schulpflichtigen Kindern funktionieren könnte.

27.02.2023 09:29 • x 1 #114


A
Er hat mich fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Das muss ich lernen zu akzeptieren. Letzte Woche fiel es mir leichter und jetzt wieder schwerer

27.02.2023 09:30 • x 1 #115


Vilya
@acre
Achso.
Na dann lass das nicht zu sehr an dich rankommen wenn sie erzählen was es tolles zum Frühstück gab. Das ist kein Alltag. Du weißt was du in der Woche leistest, allein. Sei stolz auf dich.

27.02.2023 09:31 • x 1 #116


Vilya
Zitat von acre:
Er hat mich fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel.


Karma ist ne Hexe.

27.02.2023 09:33 • x 1 #117


A
Ich weiß, was ich jetzt leisten muss.
Und die beiden können in der Woche schon v. und dann am Wochenende heile Familie spielen.
Es ist kacke.
So, jetzt habe ich mich ausgeheult. Jetzt starte ich mal meinen Tag.

27.02.2023 09:40 • x 3 #118


W
Liebe Acre, das Thema habe ich mit meiner Lehrtherapeutin auch besprochen. Vielleicht hilft Dir der Gedanke auch, dass Du IMMER die Mutter bleiben wirst und somit außer Konkurrenz bist. Alles andere bzw. alle anderen Menschen dürfen eine Bereicherung für unsere Kinder sein, die wird jetzt viel zu früh ein Stück los lassen müssen. Irgendwie fand ich diese Denkweise sehr, sehr schön. Ich möchte nicht eifersüchtig, missgünstig oder neidisch sein. Dafür ist das Leben zu kurz …

27.02.2023 10:34 • x 2 #119


DieSeherin
Zitat von acre:
Mich haut es um, dass weder die Verarbeitung für die Kinder noch ich in diesem Konstrukt überhaupt gesehen werden.


ja, du wirst nicht gesehen und ich finde das auch ganz schön hart für dich - aber ich habe das gefühl, dass die kinder das recht selbstverständlich annehmen?

27.02.2023 11:30 • x 2 #120


A


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