Was ihr als ubergriffig empfindet ist mir eigentlich relativ egal nur um das mal klar zu stellen.
Es sind einfach Fakten, denn ich habe es zu oft erlebt und wir leben nun einmal in einer Gesellschaft wo Fakten zählen und wo es zu beweisen gilt dass der andere Unrecht getan hat.
Sind diese Beweise vorhanden dann steht einer Anzeige nix im Weg, ist dies nicht der Fall, wird es hart und hässlich, darauf wollte ich den TE hinweisen. So ein Prozess ist eine Mentale Schlammschlacht die über Jahre gehen kann.
Bei uns in Deutschland läuft das doch so ab, ist eine klare Straftat zu erkennen, übernimmt die Staatsanwaltschaft den Fall und es wird eine Klage Bürger vs Staat erfolgen, dann werden die Beweise eingereicht vor Gericht und geprüft ob diese überhaupt reichen um Anklage zu stellen.
Ist dies der Fall wird es auf die Geschichte ankommen und nicht selten sind Täter am Ende straffrei davon gekommen weil es an der Glaubwürdigkeit mangelte. Sollten also erst gar nicht genug Beweise da sein, wird der Fall nicht weiter verfolgt und eingestellt.
Eine zivile Klage vor dem Amtsgericht betrifft immer den Menschen an sich. Hier kann die Dame eine Klage einreichen wegen ihrer seelischen Belastungen und Schmerzensgeld verlangen, dafür ist nämlich der Staatsanwalt nicht zuständig.
Für das zivilgericht müssen sich beide Seiten einen Anwalt nehmen, wobei in erster Linie immer ein Vergleich an oberster Stelle steht. Werden sich beide Parteien nicht einig, geht es vor Gericht, doch bis dahin vergehen Monate mit gefühlt 100 Anwaltsbriefen etc...
Und ihr könnt euch jetzt daran aufhängen und sagen es ist ubergriffig etc... aber so funktioniert nun einmal unser Rechtsstaat. Es ist eine enorme Belastung für den Mensch und nicht wenige sind nach Monaten so ausgebrannt dass sie sich wünschten es nie getan zu haben.
Dieser Faktor sollte auf jeden Fall hier eine Rolle spielen, denn manchmal ist es besser einfach da anzusetzen wo es für einen am besten ist. Für mich überspielt der TE seine Wut nur. Erst war es die Frau, jetzt der Bruder und er braucht anscheinend diesen Katalysator um mit diesem Thema besser klar zu kommen.
Fakten kann man nun einmal nicht leugnen um ehrlich zu sein. Daher sollte sich der TE darüber in klaren sein, dass diese Situation eine endlose Schleife werden könnte wo er ständig daran erinnert wird wie seine Frau mit seinem Bruder im Bett gelandet ist.
Es wird immer wieder hochkommen, immer wieder Thema sein, sie muss dann jedes Mal beschreiben wie es abgelaufen ist usw. und für was? Ja was eigentlich? Schmerzensgeld? Die geringe Aussicht auf Erfolg vor dem Gericht und einer Verurteilung durch den Staat?
Es ist wie immer nur meine Meinung, aber ich will ihm damit nicht ubergriffig werden sondern ihm klar machen dass es besser ist manchmal Dinge anders an zu gehen.
Manchmal ist der Rückzug die bessere Alternative, besonders dann wenn man bereits seelisch enorm belastet ist und seine Frau ist enorm belastet durch ihre Sucht, durch ihre Taten und ihr Verhalten gegenüber ihres Freundes.
Manchmal muss man den eigenen Zorn runterschlucken und rational denken. Es ist nur ein Tipp von mir, denn am Ende muss sowieso der TE entscheiden was am besten ist für sie.
Wäre es eine Vergewaltigung gewesen, würde meine Antwort anders aussehen, aber die Frau hat sich dazu entschieden so zu handeln und auch wenn es nicht schön ist, sollte sie sich lieber ihren Problemen stellen anstatt jetzt irgendwelchen Geistern hinterher zu laufen.
Am wichtigsten ist doch wieder Ruhe in das Leben zu bekommen, die Sucht zu überwinden damit sie wieder Mütter sein kann, daraus lernen und sich neu orientieren. Ich würde es also einfach hinter mir lassen, die Schulden für sie bezahlen und zwar schriftlich, so dass da nie wieder etwas passieren kann, danach den Kontakt zu dem Bruder ein für alle mal einstellen, ihn aus dem Leben streichen und ihm auch klar machen dass er ihr nie wieder schreiben soll, nie wieder unter die Augen kommen soll und vor allem nicht der Teil dieser Familie ist.
Danach geht die Frau in Therapie und lernt mit ihrer Sucht umzugehen, ist dies geschafft muss die Beziehung neu aufgearbeitet werden damit vertrauen wieder entstehen kann.
All das ist wichtig und jetzt stell dir mal vor du hast noch einen Krieg zu führen mit Anwälte und Richtern die zwar sehr gerne Partei ergreifen würden, es aber nicht können.
Im Grunde war es S. auf freiwilliger Basis und ja hier sehen dies viele anders, aber es ist nun einmal so, sie hat mitgemacht, es ist passiert und gott sei dank nicht mehr.
Hier muss jeder für sich entscheiden ob es dies Wert ist dafür so viele Monate wahrscheinlich ein Jahr immer wieder die selbe Geschichte zu durchleben um am Ende sehr wahrscheinlich mit nix da zu stehen.
Der TE hat dieses Thema im übrigen auf den Tisch geworfen, jetzt muss er auch damit leben wenn darüber diskutiert wird. Nur weil etwas in einem Forum geschrieben wird ist es ja nicht Pflicht diesem gerecht zu werden.
Daher ist es nicht übergriffig, sondern nur eine weitere Meinung von vielen und natürlich kann dies jeder anders sehen, es steht jedem frei dieses Thema persönlich anders an zu gehen.
Doch hier würde ich meine Frau schützen, denn sie hat Mist gebaut, ist es falsch angegangen und hat mir nicht vertraut. Dies gilt es jetzt zu retten und nicht dem Bruder zu vernichten.
Dieser Mensch existiert ab dieser Minute gar nicht mehr für mich und damit ist er schon mehr bestraft als jedes Gericht es je könnte. Einen Menschen aus dem Leben zu werfen ist oft das schlimmste was einem passieren kann.
Diese Person hat doch sowieso schon nix mehr. Seine Frau hat sich getrennt, das Haus bekommen und ihn rausgeworfen, jetzt verliert er seine letzte Familie auch noch.
Er scheint eh nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein, also wird er früher oder später sowieso etwas tun wofür er in den Knast muss, denn Karma passiert uns allen einmal. Also wieso diesen Stress auf sich nehmen? Warum jemanden ins Zentrum rücken den man auch einfach aus seinem Leben verbannen kann? Diese Logik erschließt sich mir nicht und muss es Gott sei Dank auch nicht.
Lieber TE,
Es tut mir leid was Du ertragen musst, ich hoffe Du findest den besten Weg für dich und deine kleine Familie um wieder ein normales Leben zu führen.
Ab hier bin ich raus, habe meine Meinung dazu gesagt, wer sie als Schwachsinn emfindet kann dies gerne tun, es steht jedem frei, aber es ist meine Meinung und ich lasse mich da auch auf keine Diskussionen mehr ein, weil es dem TE nicht hilft.
Ihr könnt gerne sagen dass ihr es anders machen würdet, dies begründen und dann kann am Ende der TE das beste für sich rausziehen.