Wisst ihr was bei uns falsch lief? Oder vielleicht auch bei euch? Mir ging ein Satz durch den Kopf den meine NF aber auch viele andere hier im Forum immer wieder erwähnen.....ich bin nicht mehr glücklich, darum trenne ich mich. Aber warum ist man nicht mehr glücklich in einer Beziehung?
Glück ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Ohne geht es nicht. Aber wir machen oft einen Fehler den ich und meine NF auch gemacht haben, wir haben das Glück im anderen gesucht. Wir haben uns abhängig gemacht vom anderen. Er muss mir Glück geben damit ich glücklich bin.
Und das ist ein kapitaler Fehlgedanke. Denn, niemand kann einen anderen glücklich machen. Das kannst nur du selber. Denn nur du selber weißt was dich glücklich macht. Denkt mal an das Sprichwort: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Wir interpretieren diese Sprichwort eigentlich falsch. Wir setzten es oft als Synonym für: du bist für deine Zukunft selbst verantwortlich ein. Aber es sagt wörtlich genau das was viele eben nicht richtig machen, wir auch. Nicht andere sind für dein Glück verantwortlich sondern nur DU, du allein!
Mir fiel es selber gestern erst auf als ich so über mich und uns nachdachte, das wir vom Grundsatz her die Beziehung in den letzten Jahren wirklich falsch angegangen sind.
Ich dachte, ich müsse meine NF glücklich machen um selber glücklich zu sein. Happy Wife, happy life.....sag ich nur. Und sie, sie hat es nie gelernt sich selber richtig glücklich zu machen. Sie war seit der Jugend durch mich gewohnt das ich sie glücklich mache. Sie war ja noch so jung und kannte es nicht anders.
Aber warum funktionierte es dann so lange bei uns?
Mir fiel ein Satz ein der ganz am Anfang unserer Trennung von ihr kam. Es ging darum wann ich mich verändert hatte, ab wann ich für sie anders wurde. Sie sagte damals, das ging ihrer Meinung nach los als wir das Haus bauten. Und ich machte mir Gedanken darüber was sich für mich damals änderte.....was änderte sich an meinem Leben?.........Wir zogen zusammen.......
Die ersten zehn Jahre unserer Beziehung lebten wir jeweils bei den Eltern zu Hause. Man sah sich während der Woche Abends 2-3 Stunden und danach ging ich wieder nach Hause. Die Nächte Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag blieb ich zu 99% immer bei ihr (sie hatte bei Ihren Eltern nicht einfach nur ein Zimmer, sie lebte im DG wie in einer kleinen Wohnung). Aber auch da blieben wir nicht den Tag zusammen, ich ging im Laufe des Vormittags und kam Nachmittags/Abends wieder zu ihr. Es lebte also jeder einen großen Freiraum. Und ich erinnerte mich auch daran, das ich in dieser Zeit viel für mich selber tat. Ein freies Leben eben. Ein glückliches....und das konnte ich mit ihr teilen. Nur wer selber glücklich ist kann dies anderen abgeben. Und darum funktionierte das auch so weit bei uns. Ich war glücklich und sie zog ihr Glück aus meinem. Automatisch. Es fiel uns gar nicht auf.
Dann zogen wir zusammen ins Haus. Und ja ich gebe zu, für mich war das damals anfangs wirklich sehr ungewohnt irgendwie. Ich vermisste viele Dinge auf einmal die ich bisher tat oder tuen konnte. Warum?
Meine NF hatte damals sehr zu kämpfen mit dem Auszug aus dem elterliche Haus. Sie fühlte sich anfangs allein im Haus. Ihre Eltern fehlten ihr (obwohl nur 500m Luftlinie entfernt), die Nachbarschaft, das Haus noch kahl und nicht heimelig. Sie hing daher sehr an mir in dieser Zeit. Und sie äußerte und forderte auch damals oft den Wunsch nach meiner direkten Nähe, ich konnte mich also meinen Glücklichmachern nicht hingeben. Und das schleifte sich dann ein. Es stimmt, ich habe seit damals angefangen meine NF zu stützen und sie glücklich zu machen und habe dabei meine Interessen immer weiter zurück gefahren. Ich hatte keine Zeit mehr dazu, bzw. nahm mir sie nicht um mein Glücksakku aufzuladen.
Ein fataler Fehler. Dieses Muster übernahm mein Leben. Ich war verantwortlich für ihr Glück und konnte es mir selber aber nicht mehr zurückgeben. So begann wohl meine Depri-Phase.
Durch den Umstand von Hochzeit und Kinder hielten die Glücksmomente bei ihr weiterhin an während sie bei mir durch die steigende Verantwortung von der jetzt vorhandenen Familie weiter abrutschten. Ich hatte noch weniger Zeit für mich.
Und jetzt? Mein Akku ist immer noch leer. Ich habe ja nichts mehr getan außer Arbeit und Familie. Und bei Ihr? Äußere Umstände für Glücksgefühle sind auch kaum mehr vorhanden. Ich kann kein Glück mehr teilen.
Wenn sie sich nicht selber glücklich machen kann, dann war es das.
Und deshalb passierte das was kommen musste. Dieses System kracht zusammen. Wir haben es beide vermasselt. Weil wir eingefahren waren in unsere Muster. Kann dieser Zustand geändert werden? Ja, indem wir versuchen die Muster aufzulösen. Wir müssen beide für uns wieder das Glück finden und es stärken.
Sie muss lernen das sie selbst dafür verantwortlich ist und ich, ja ich muss an mein Leben vor 11 Jahren anknüpfen als noch alles funktionierte, bevor wir zusammen lebten. Darum muss jetzt auch die Trennung sein. Sie damit sie lernen kann es selber zu finden und ich damit ich es wieder lernen kann es zu finden.....das Glück.