140

Der Club der Heulsusen

F
Ich hatte in den letzten Wochen reichlich Programm. Ich habe mir einen Hundewelpen gekauft, der mich auch jetzt noch gut beschäftigt. 2 x die Woche Hundeschule, Tanzkurs, Französischkurs, Therapie und Vollzeitarbeit. Das hat mich schon gut ausgelastet.
Der Tanzkurs war ein Reinfall, weil als Singletanzkurs verkauft, war ich der einzige Single.

Jetzt fehlen mir grad die Ideen, was ich als nächstes ausprobieren soll ....

11.11.2014 19:40 • #11221


Jeanne d Arc
Ich singe leidenschaftlich gerne und habe beschlossen mich bei einem Pop-Chor anzumelden...
...sofern sie mich nehmen

Was hast oder hattest Du sonst für Interessen?

Sport, Musikinstrument, Reiten...?

11.11.2014 19:47 • #11222


A


Der Club der Heulsusen

x 3


F
Tja leider nicht so viele... Ich walke ganz gerne.. Geht aber mit dem Hundi noch nicht.

11.11.2014 19:51 • #11223


Endlichfrei
Zitat von Flusenhuhn:
2 x die Woche Hundeschule, Tanzkurs, Französischkurs, Therapie und Vollzeitarbeit. Das hat mich schon gut ausgelastet.


Wow. Das ist hart. Was sagt dein Therapeut dazu? Man kann es lobenswert finden, denn du 'tust' was, anstelle dich hängen zu lassen. Aber ist jede dieser Taten eine gute Tat? Oder ist eine Aktionismus überhaupt eine gute Tat?

Ich kann nur von mir ausgehen.

Eine Flucht in die 'Tat' oder den Aktionismus, um sich selbst oder anderen vorzugaukeln, was man nun alles für sich tut und wozu man sich wert ist, ist dann zum scheitern verurteilt, wenn sie eben nicht autenthisch ist. Wenn sie nur gewollt, aber nicht gekonnt ist. Oder nur gewollt ist, um den anderen einen vermeinten Willen zu zeigen, oder um anderen zu zeigen, dass man selbst quasi unverwundbar aus einer gescheiterten Liebesbeziehung hinausgeht.

Wunden müssen heilen. Und ein Heilungprozess dauert je nach Persönlichkeit und Seelenlage sehr lange bis eher kurz.

Ich tendiere dazu, den vermeinten Weicheiern auf diesem Gebiet einen Zeitbonus zu geben und eine doppelte Ration an Pflastern. Die Superstabilen und schnell Rehabilitierenden müssen sich nicht entschuldigen, wenn sie schneller wieder zur Tagesordnung übergehen. Jeder ist anders. Alle haben ihr autenthisches Erleben. Keiner ist besser oder schlechter deswegen.

Eigentlich wollte ich nur sagen, dass mir ein Zuviel von Aktion nicht gut tut, sondern ich mich lieber zurückziehe. Bevor ich meine letzte Beziehung vor 7 Jahren ablegen konnte, habe ich ein halbes Jahr getrauert, weiter an ihn gedacht, ihn gedanklich in meine Entscheidungen irgendwie immer noch miteinbezogen... er war nie wirklich weg... irgendwann war dann alles gut. Sicher nicht plötzlich. Aber es fiel mir plötzlich auf, dass ich frei war. Ohne mich anzustrengen. Ich habe einfach getan, was mir gut tat und wozu ich mich in der Lage fühlte.

11.11.2014 19:54 • #11224


F
Blinder Aktionismus war es nicht. Ich versuche eigentlich, etwas zu finden, was mir Spass macht. Und natürlich auch gleichgesinnte kennen zu lernen. Mein Bekanntenkreis besteht fast nur aus Paaren und Familien. Da kann ich mich zwar jederzeit mit auf die Couch setzen, aber das ist es ja auch nicht immer.

Mein Ex war auch mein Freizeitpartner uns so habe ich leider nicht nach Alternativen gesucht. Das rächt sich jetzt....

11.11.2014 20:04 • #11225


Endlichfrei
Ich war lange auf Hartz4 nach meiner Scheidung. Mein Ex hat sich weiter selbständig etabliert und in Dubai seine gewinnbringenden Geschäfte gemacht. Den Erstgeborenen ignoriert er, den Zweiten erzieht er mit Zuckerbrot und Peitsche und sieht ihn doch nur alle 4-6 Wochen oder später.

Ich hatte lange nichts, gar nichts. Mein Hobby war es, zu überleben und aus dem Wenigen, was wir hatten, etwas zu bewerkstelligen.

Jetzt habe ich einen Job und kaufe mir erstmals einen Gebrauchtwagen und meine Söhne jubeln um diese bevorstehende Freiheit.

Hobbies habe ich auch nicht. Ich hatte das Tango-Tanzen angefangen, weil ich die Musik und die Hingabe mag, habe aber gemerkt, dass ich mich gerade nicht so nahe mit einem Mann befassen will. Ich habe Kongas ausprobiert in einer coolen Truppe und merkte, dass ich nicht trommeln will, sondern agieren und kommunizieren auf europäischem Wege.

Jetzt habe ich einen Nebenjob an der Tankstelle als Kassiererin und dieser Job beinhaltet alles, wonach ich suchte. Ich wollte mit Menschen zusammen sein, wollte Kommunikation und Herausforderung, wollte was Neues lernen und nicht soviel Geld ausgeben.. hier verdiene ich sogar was dabei, wenn's auch nur der Mindestlohn ist.

Ich bin megazufrieden, wenn auch immer noch bissl aufgeregt vor meinen jeweiligen Einsätzen.

[Naja, Wandern und Schwimmen sind ein Teil meines Lebens und fielen als Hobbies nicht ins Gewicht]

11.11.2014 20:04 • #11226


Endlichfrei
Zitat von Flusenhuhn:
so habe ich leider nicht nach Alternativen gesucht. Das rächt sich jetzt....


Buhuu, so war das bei mir auch... gewissermaßen, wir sahen uns ja eher nur am Wochenende. Aber in Gedanken war ich an ihn gefesselt und hatte keinen Handlungsspielraum für mich selbst in meinem eigenen Radius.

Das rächt sich jetzt.

Es wird Zeit, das wir Frauen an uns und unsere Wünsche und Bedürfnisse denken, sie bereit sind zu erforschen und uns auch fähig dazu fühlen, diese zu unserem Besten und zum Wohle aller zu erfüllen.

Ich freue mich auf mich und auf ganz viele andere Frauen, die sich wertschätzen und für sich einstehen.

11.11.2014 20:11 • #11227


F
Dann ist der neue Job und die damit verbundenden finanziellen Möglichkeiten eine tolle Verbesserung

Ich bin immer arbeiten gegangen ( außer 3 Jahre Erziehungsurlaub vor über 20 Jahren und habe einen Job, der viel Kontakt mit Menschen beinhaltet. Den möchte ich auch nicht missen.

Mein Hauptproblem liegt im Moment woanders.

Kurz nach der Trennung, die mir förmlich den Boden unter den Füßen weggerissen hat, ist meine Tochter ausgezogen. Heute ist mir klar, dass meine Familie mein Lebensinhalt war.
Und jetzt muss ich einen neuen finden. Das geht nicht, ohne verschiedene Sachen auszuprobieren, aber im Moment bin ich es leid und weiß auch grad nicht weiter.
Der Hund war aber auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Ich mag es einfach, mich um jemanden zu kümmern ..

11.11.2014 20:16 • #11228


B
Hi ihr Lieben, also ich lebe mein Leben so wie vor der Trennung, nicht mehr oder weniger Aktion! Ich bin so oft es geht in unserem Garten, das tut besonders weh, das war unser gemeinsames Baby, wir haben echt ein Paradies aus dem verwilderten Grundstück gemacht! Ich liebe diesen Garten und irgendwann werde ich dort wieder glücklich sein! Ich lass mir das von ihm nicht nehmen!Was ich damit sagen will ist, Konfrontation, Routine, Disziplin immer weitermachen, auch wenn es noch so weh tut, auch wenn man denkt es zieht einem den Boden unter den Füßen weg ist wichtig! Glaub ich wenigstens!?
Liebe Grüße an Euch
Fluse, konzentrier dich ruhig auf das Hundebaby, es liebt dich ohne wenn und aber, es wird sein ganzes Leben für dich da sein und immer zu dir halten! Hunde sind Therapeuten im Pelz, ich hab auch zwei! Einfach

11.11.2014 20:22 • #11229


F
Ich habe mich in meinen Wünschen und Bedürfnissen nicht beschränkt gefühlt. Ich habe gemacht, was ich wollte und zwar mit ihm. In meinen vorherigen Beziehungen gab es immer Sachen, auf die die Herren keinen Bock hatten. Shoppen z.b.... Da hat man sich halt eine Freundin geschnappt.
Das musste ich 11 Jahre lang nicht und jetzt ist es mau mit den Freundinnen

11.11.2014 20:23 • #11230


Endlichfrei
Zitat von Flusenhuhn:
Das geht nicht, ohne verschiedene Sachen auszuprobieren, aber im Moment bin ich es leid und weiß auch grad nicht weiter.
Der Hund war aber auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Ich mag es einfach, mich um jemanden zu kümmern ..


Ich finde deinen Weg vollkommen richtig. Was mir gerade auffällt und was ich schwierig finde ist, dass du dich unter Druck setzt und deine Handlungsweise verurteilst.

Du hast nach deinem besten Verständnis für dich gehandelt und willst dir nur gut tut. Das lese ich aus deinen Zeilen. Es ist nicht nötig, dass du dich unter Erfolgsdruck setzt oder vermeint unproduktiv eingeschlagene Wege verurteilst.

Es ist, wie du auch mir schriebst, jeweils eine Erfahrung, die zu Erkenntnissen führt, die selbst wieder einen klareren Blick auf die eigenen Bedürfnisse richten können. Ich finde das superspannend und wenn ich jetzt auch deinen Weg betrachte, bin ich sehr gerührt und auch begeistert, dass so ein Bewusstheitsschub durch Beziehungsschock so einiges bewegen kann.

Lass es dir gut gehen. Danke für deine Geschichte und deinen Weg.

11.11.2014 20:24 • #11231


Endlichfrei
Zitat von blumenkoenigin:
Konfrontation, Routine, Disziplin immer weitermachen, auch wenn es noch so weh tut, auch wenn man denkt es zieht einem den Boden unter den Füßen weg ist wichtig! Glaub ich wenigstens!?


Ich finde genau das alles auch sehr wichtig, wobei ich letztendlich der Disziplin die größte Bedeutung beimesse, weil sie am meisten und nachhaltigsten bewegt.

Disziplin reißt dich aus deiner Gefühlsduselei. Disziplin geht mit dir in den Wald und an die frische Luft. Disziplin hindert dich daran, Trost in Suchtmitteln zu suchen, Disziplin ist der Wunsch dir den Wert beizumessen, den dir jeder beimisst, der dich liebt.

11.11.2014 20:29 • #11232


F
Tja wer weiß, ob dieser Bewusstseinsschub nicht auf einen positiven Weg führt?
Vielleicht bin ich ihm eines Tages dankbar ... Aber im Moment könnte ich ihm für die Art und Weise immer noch einen Nagel in den Kopf hauen ..

11.11.2014 20:29 • #11233


Endlichfrei
Zitat von Flusenhuhn:
und jetzt ist es mau mit den Freundinnen


...heul... also ich habe keine mehr. Bin zu oft umgezogen und habe mein Leben zu sehr an die entsprechende Liebe geheftet. Ich hoffe, dass ich jetzt aufgewacht bin und den Menschen, die mir einfach so begegnen, mehr Bedeutung beimesse und vor allem auch meinen Vorlieben. Denn ich bin sicher, dass in dieser Richtung meine Möglichkeiten liegen.

11.11.2014 20:32 • #11234


F
Die Freundinnen, die ich früher hatte, gibt es auch jetzt noch, aber die leben halt ein anderes Leben.
Beziehungen, Familie und haben ihre eigenen Freundeskreis, der aus Gleichgesinnten besteht ..

11.11.2014 20:37 • #11235


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag