Hallo Du;
ich wollte, dass Du weißt, warum ich damals gesagt habe, ich kann dir nicht geben, was Du brauchst. Warum ich gesagt habe, Du bist noch jung, hast Dein Leben vor Dir und kannst mich mit meinen Handicaps nicht gebrauchen, ich stehe Dir doch nur im Weg. - Warum ich sagte, ich liebe Dich nicht mehr und möchtest bitte gehen -
... und egal, wie sehr ich all diese Worte heute bereue, so habe ich sie gesagt und damals auch so gemeint. Ich habe mir das alles selbst eingeredet, um loslassen zu können. Ich sah keine andere Möglichkeit mehr; nichts konnte ich mehr richtig machen. Nicht einmal, als ich Tag und Nacht am Bett unseres 3 Wochen alten Babys gesessen habe. Gerade mal eine halbe Stunde hast Du Dir für uns Zeit genommen - um in der Kantine zu essen...
Trost? habe ich vergeblich gesucht. Stell Dich nicht so an; waren Deine Worte, die tonnenschwer auf meinem Herzen liegen blieben. Und diese Erlebnisse häuften sich.
Du hast nach der Geburt unseres Kindes einfach alles haben wollen, was nun einmal nicht geht. Mir waren die Konsequenzen bewusst, wenn ich mich für unser Kind entscheide, was mit meiner Gesundheit passiert. All das habe ich Dir gesagt und die Entscheidung mit Dir gemeinsam gefällt - für unser Kind! - und dann? War es zu viel Verantwortung, Du hast Dich rar gemacht, konntest das Babygeschrei nicht ab, wolltest nach Partys oder der Spätschicht ausschlafen. Es ging so weit, dass ich mit dem Baby aus dem Schlafzimmer ausgezogen bin. Da einfach nichts mehr - keine Nähe, keine Zärtlichkeit - Du hast Dein Konto in meinem Herzen einfach bis zum Limit überzogen. Deine mangelnde Kritikfähigkeit hat dann dazu geführt, dass Du meine Worte, mein Bitten und Flehen gar nicht hören/verstehen konntest.
Und dann wieder Blumen, Gedichte über Liebe, Hoffnung - Deine Eifersucht. Ich war einfach nur noch Mutter - für Dich ebenso wie für unser Kind. Die Liebe zu einer Mutter ist aber eine andere als die zu einer Partnerin. Deine Unterstellungen von Seitensprüngen - selbst als ich hoch schwanger war - Ich musste erst den Spieß umdrehen, bis Du einiges von alledem begriffen hast - wie sehr das zerstört.
da war es für mich aber schon zu spät -
Ich hatte gesagt, ich muss zur Ruhe kommen und wir schauen dann, wie es weitergeht und damit war es mir erst.
Du hast mir immer wieder Hoffnung gemacht, es gäbe eine 2. Chance
Du hast mich beinahe täglich mit deinen Wünschen unter Druck gesetzt, Deine beruflichen Pläne, deine Hobbys; waren mit einem Baby und mit meiner Krankheit nicht vereinbar. Ich fühlte mich so oft allein, hilflos...
Und immer wieder Lichtblicke
Ja; ich habe dann Fehler gemacht, falsch reagiert in vielen Situationen, angefangen, Dich ganz doll mies zu behandeln. Und warum? - Ich wollte Dich hassen - und konnte es doch nicht. Bis heute nicht...
und nun diese Worte: Ich soll leiden, wie Du damals. Du willst mir zwar nicht weh tun, kannst aber auch nicht aus Deiner Haut, hast Ängste - und soll ich Dir was sagen? Die habe ich auch!
Ich habe 1 1/2 Jahre gelitten, gewartet, gehofft, geliebt, habe Dir alle Zeit der Welt gelassen, zu fühlen, was Du wirklich willst, zu finden, was Du suchst.
Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe.
Und Du hast für alles Gründe, kannst mir nur nicht sagen, wohin Deine Reise nun gehen soll, damit auch ich endlich zur Ruhe komme.
Weißt Du, wie es für mich ist, wenn Du 1 x im Monat zu uns kommst, um unseren Sohn zu besuchen? Dann fährst Du mit Tränen in den Augen weg, weil Du UNS vermisst...
Weißt Du, wie es für mich ist, wenn Du mich dann küsst, streichelst?
Und das jetzt seit 1 1/2 Jahren ! Es zerreißt mich jedes Mal aufs Neue und wirft mich jedes Mal wieder zurück.
Ich habe es doch gut, weil ich unser Kind bei mir habe?
- nein - denn all das war UNSER Traum, UNSERE Entscheidung, UNSER Lebensplan, den ich nun neben meiner Gesundheit, Job und allem drumherum allein bewerktstelligen muss - und dann soll ich noch immer STARK sein; aushalten, hoffen, mitmachen...
weißt Du, ich kann nicht mehr.
Und ich besinne mich jetzt auf einen Weg ohne Dich.
Ich kann nicht weiter mit meinem Herzen spielen lassen.
Würde Dein Herz mich lieben, wie am ersten Tag - so waren deine Worte - wäre es bei mir...
Das letzte WE war so wunscherschön - deine Bettwäsche riecht nach uns... Du vermisst uns so sehr...
WO BIST DU DANN? -
Ich habe all die wunderschönen Momente vom Wochenende in mein Herz eingeschlossen und in die Schublade mit den schönen Erinnerungen gepackt. Ich vermisse Dich jede Sekunde - seit 1 1/2 Jahren...
Ich liebe Dich immer noch so sehr -
19.06.2013 12:07 •
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