Ich denke vor allem @Scheol hat schon sehr gut beschrieben, was eine solche Beziehung mit einem macht. Und das ist auch das Schlimme. Man kann sich selbst überhaupt nicht mehr trauen, verliert sich völlig.
Ich selbst kann zu Narzissten nicht viel sagen, da mag es nochmal anders sein, aber mit BL hatte ich selbst zu tun. @alleswirdbesser hat auch sehr gut die Beziehung beschrieben, vor allem den Anfang. Sowas hat man noch nie erlebt. Und ja, im NACHHINEIN sieht man da auch viele Redflags, aber zu Beginn kann man sein Glück einfach nicht fassen.
Es mag nicht für jeden zutreffen, aber das Problem ist ja auch, dass der BL sich ja eigentlich WIRKLICH diese Liebe wünscht. Er kann es nur nicht. Zumindest nicht, solange er nicht sehr lange an sich gearbeitet hat und sich wirklich reflektieren kann. Er geht nicht nicht mit dem Gedanken die mach ich jetzt fertig und sauge sie aus in eine Beziehung. Nein, er sucht einen Spiegel und will seine Wünsche leben. Die Dynamik beginnt, wenn es ernst wird, wenn es zu eng wird.
Und die meisten, ja auch die mit Diagnose und in Therapie, können dann nicht sehen, dass sie wieder in diesen Strudel geraten. Sie switchen in den Distanzmodus, weil sie es immer so gemacht haben und der Partner wird schwarz. Das versteht der Partner natürlich nicht. Durch den warm-kalt-Wechsel sucht man den Fehler immer mehr bei sich selbst, läuft auf rohen Eiern, verstellt sich usw. Und zumindest in meinem Fall verschiebt sich irgendwann die ganze Wahrnehmung. Es werden eigene Schwächen projeziert, Gaslighting vom aller Feinsten und man wird irre.
Die Dynamik innerhalb so einer Beziehung kann sehr heftig werden und ich behaupte, das kann niemand verstehen, der nicht schonmal drin war. In der Regel ist der andere aber auch nicht mit dem besten Selbstwertgefühl ausgestattet und macht das Ganze daher viel zu lange mit.
Am Ende steht man da und kann es nicht fassen, fragt sich, wie aus einer einst so schönen Beziehung sowas werden konnte. Ich glaube eben NICHT, dass alle BL Ar*sch*löch*er sind. Sie leiden eigentlich am meisten unter all dem. Sie können nie glücklich werden, zumindest nie lange. Oft kommen noch Alk*ohol und/oder Dro* dazu, sodass auch eine klare und vor allem dauerhafte Reflexion und Erkenntnis nicht möglich ist. Der BL geht irgendwann in die nächste Beziehung und redet sich ein, dass es da sicher klappt, weil der Ex ja einfach nicht der Richtige war. Denn alles andere kann er nicht, denn dann müsste er sich eingestehen, dass er an sich arbeiten muss und das macht natürlich große Angst.
Und das schlimme ist: es funktioniert ja sogar in seinem Kopf, denn beim nächsten ist wieder alles ganz toll. Alles rosarot. Bis der neue Partner dann auch wieder schwarz wird. Wieder nicht der richtige. Der arme BL bleibt also unglücklich und sucht weiter.
Wie gesagt, nicht alle sind gleich, es gibt Abstufungen und der Charakter spielt auch noch mal eine große Rolle in der Ausprägung. Aber als Ar*schl. kann ich sie nicht sehen..dann eher als Opfer.
Und das macht für mich das Verarbeiten auch schwerer. Denn ich würde gern hassen. Aber ich kann es nicht. Man denkt wieso tut er/sie nichts dagegen, wir könnten so glücklich sein. Das führt dann auch noch dazu, dass man sich selbst als minderwertig sieht, weil er ja nicht genug um einen kämpft.
Und da muss man erstmal rauskommen. Erkennen, dass man NICHTS hätte anders machen können. Es ist in einer BL-Beziehung am Ende tatsächlich völlig egal, wie man sich verhält. Es wird immer so ausgehen, solange der BL nicht an sich arbeitet.
Und ich glaube das zu erkennen, hilft eben dem Partner bei der Verarbeitung und auch bei der Selbsterkenntnis der eigenen Anteile für zukünftige Beziehungen.
Es gibt in einer Beziehung mit einem BL so viele Widersprüche. Im Verhalten, in den Worten usw. Wenn man nur sagen würde ist ein Ar*sch, bleiben so viele Fragezeichen, so viel, was nicht zusammen passt. Es ist eben nicht so einfach und das wird vermutlich jeder verstehen, der drin war.
19.01.2024 09:14 •
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