---ein paar Gedanken zu meiner Seelenlage, kein Anspruch auf Allgemeingültigkeit--- vielleicht fühlt dennoch jemand ähnlich.
Es ist nun eine Weile her, dass der Frust und die Trauer das Ventil des schreibens, den Weg aus dem Herzen über die Hand aufs Blatt gewählt und gefunden haben. Das tuen sie nur, wenn andere Ventile geschlossen bleiben, abgenutzt sind oder schlicht weg versagen die Last ins Freie zu lenken. Hierbleiben kann sie nicht, denn sie ist riesig, erdrückt und drückt zu boden. Unablässig und gnadenlos.
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten mit ihr umzugehen.
Eine ist das Selbstmitleid. Es bedeutet den Schmerz zu spüren, gewollt oder ungewollt bewusst zu erleben. Selbstmitleid, ein negativ besetzter Begriff, in seiner Funktion aber dennoch legitim. Sorgt es doch dafür das man sich mit seinem Schicksal, seinem Leid und Gedanken auseinandersetzt. In seiner Begrifflichkeit so zutreffend. Beinhaltet es die die Worte Mitleid und Leid. Mitleid tröstet, die Seele spendet sich selber trost, eine Art erste Hilfeprogramm der eigenen Psyche. Leiden tut man trotzdem, verarbeiten im besten Fall auch.
Doch der Zeitraum der Aktzeptanz von Selbstmitleid ist beschränkt. Die Seele und gesellschaftliche Umgebung sind nur für eine gewisse Zeit fähig diesen Zustand zu ertragen.
Exit-Optionen werden gesucht. Ablenkung in Form von Hobbies, Freunden, die Suche nach dem neuen Glück, auf biegen und brechen. Auf das es die geschundene Seele heilt von der fast krankhaften Sehnsucht nach Nähe und Wärme. Die Vorgabe heisst bloß nicht stolpern, nicht rasten, wird die eigene Gefühlswelt doch verfolgt von einer bedrohlichen Wolke aus traurigen Gedanken, Verzweiflung, manchmal Wut, sicher aber aus unerfüllten Wünschen.
Immer weiter und zwar schnell, rastlos peitscht man sich durch das eigene Leben. Stehen bleiben ist verboten das Spiel ist sosnt verloren. Die Wolke wartet hinter einem, immer, bereit das gerade aufgebaute einzureissen, gute Gedanken niederzuschmettern und durch Trübsaal zu ersetzen.
Rasten und stolpern. In klaren Worten ausgedrückt können dies etwa ein einsamer Sonntag sein, Lichtmangel, ein schlechter Tag, der missglückte Versuch einen neunen Menschen zu finden den man lieben kann, ein schlechter Gedanke der einen trifft wie ein Blitz. Diese Liste ist endlos, weiter zu führen mit Erfahrungen eines jeden Lesers. Eine endlose Liste aus Fallen, deren Umgehung kaum möglich scheint. Ehe man sich versieht sitzt man drin, gefangen und allein, auf dem Boden der Tatsachen. Möchte sein altes Leben wieder haben, versinkt in Errinerungen, erstickt am eigenen Schmerz. Dieses Loch, Sinnbild für das Selbstmitleid, hat die Seele nun wieder. Sie beginnt nun wieder zu strampeln, kämpft sich an die Oberfläche, peinlich darauf bedacht nicht zu stolpern. Denn die Wolke wartet schon, sie kennt kein Mitleid.
Dieses Spiel scheint so endlos........
11.11.2012 17:06 •
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