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Der Blick in sich selbst

Z
Liebe Forumsteilnehmer!

Hier werden oft Tipps und Ratschläge gegeben, bei denen es darum geht, den Fokus auf sich zu lenken, sich mit sich selbst zu beschäftigen.

Das finde ich auch gut und sehr wichtig, aber am Anfang hat sich mir oft die Frage gestellt: Wie gucke ich denn bei mir selbst? Wie kann ich lernen mich mit mir selbst zu beschäftigen und in mich rein zu hören, fühlen?

Ich freue mich auf eure Beiträge, Anregungen und Ideen zu dem Thema

15.10.2020 13:45 • x 11 #1


J
Zitat von Zugaste:
Wie gucke ich denn bei mir selbst? Wie kann ich lernen mich mit mir selbst zu beschäftigen und in mich rein zu hören, fühlen?

Indem Du Dir selbst die passenden Fragen stellst oder die Möglichkeit nutzt, über die Anregungen, die Dir hier im Forum gegeben werden, nachzudenken.

Ein weiterer relativ einfacher Ansatz ist Achtsamkeit. Ist nicht wahnsinnig schwer zu erlernen, kann Dir aber im Alltag und im Umgang mit Dir selber eine Mengen bringen.

15.10.2020 13:51 • x 5 #2


A


Der Blick in sich selbst

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SlevinS
Zitat von Zugaste:
Das finde ich auch gut und sehr wichtig, aber am Anfang hat sich mir oft die Frage gestellt: Wie gucke ich denn bei mir selbst? Wie kann ich lernen mich mit mir selbst zu beschäftigen und in mich rein zu hören, fühlen?


Oftmals erwische ich mich beim Gedanken ob ich etwas tun kann, was die Familie oder Partnerin darüber denkt.
Natürlich kann man nicht nur auf sich achten. Aber sich öfters mal die Fragen stellen

Was möchte ich
Wie fühle ich mich wohl
Was sind meine Bedürfnisse

15.10.2020 13:55 • x 2 #3


S
Für mich sind Träume ein wichtiger Faktor, um dem Inneren näherzukommen.
Ein Zugang zum Unbewussten. Und zur eigenen Intuition.

Ich bekomme auch manchmal Antworten auf Fragen, die ich mir vor dem Einschlafen stelle.

Ich beschäftige mich bewusst damit, schreibe morgens Träume auf und spreche über besondere Träume auch mit Freunden.

15.10.2020 13:56 • x 2 #4


miracle goodnight
In erster Linie helfen mir immer klassische Reflexionsmethoden wie das Tagebuch (in welcher Form auch immer, ob frei oder nach einer bestimmten Form). Kürzlich habe ich auch mit mir selbst ein Gespräch fast über eine Stunde geführt und es aufgenommen. Das war wie eine ungeleitete Therapiesitzung, ich konnte mich nach einigen Minuten total gehen lassen und bin Bestandteilen von mir begegnet, die bisher im Verborgenen lagen. Ich konnte auf jeden Fall einige Erkenntnisse daraus ziehen. Für ein subjektives Bild von mir selbst und um mir selbst eine Geschichte zu geben, war das alles sehr hilfreich.

Bei sich selbst gucken funktioniert - so wird es in der Psychologie gelehrt - aber gar nicht am besten durch uns selbst sondern immer noch am besten durch andere. Eigentlich sollten wir uns weniger mit uns selbst beschäftigen, sondern eher andere mal über uns erzählen lassen. Der Blick von außen kann deutlich präziser und teilweise objektiver sein als das, was wir selbst von uns meinen zu verstehen.

Ich merke - trotz aller Beschäftigung mit mir selbst - dass es bei den Erkenntnissen bleibt und ich nicht wirklich mein Verhalten aufgrund dieser Erkenntnisse ändere.

Mich würde also von den anderen auch interessieren, wie sie es schaffen, von der Erkenntnis zum Handeln zu übersetzen. Macht ihr bestimmte Übungen?

15.10.2020 13:57 • x 4 #5


L
Erden, in die Natur gehen hilft mir am meisten, mich zu spüren.

15.10.2020 14:00 • x 10 #6


U
Ich finde es wichtig, seine Gefühle, egal ob Trautigkeit, gute Laune, Wut, Albernheit anzunehmen. Weiterhin bin ich auch ein Mensch, der Einsamkeit genießen kann, da dann der Fokus wirklich auf mir und bei meinen Wünschen liegt.

15.10.2020 14:08 • x 10 #7


Z
Zitat von jaqen_h_ghar:
Indem Du Dir selbst die passenden Fragen stellst oder die Möglichkeit nutzt, über die Anregungen, die Dir hier im Forum gegeben werden, nachzudenken.

Ein weiterer relativ einfacher Ansatz ist Achtsamkeit.


Ich fand es anfangs schwer, mir selbst die richtigen und passenden Fragen zu stellen.
Hast du Tipps und Anregungen für Achtsamkeitsübungen?

Zitat von unfassbar:
Ich finde es wichtig, seine Gefühle, egal ob Trautigkeit, gute Laune, Wut, Albernheit anzunehmen. Weiterhin bin ich auch ein Mensch, der Einsamkeit genießen kann, da dann der Fokus wirklich auf mir und bei meinen Wünschen liegt.


Mir hat es geholfen, zu verstehen warum ich Schwierigkeiten habe bestimmte Probleme zu akzeptieren. Da lag bei mir der Schlüssel in meiner Kindheit und ich weiß nicht, ob ich da ohne professionelle Hilfe rangekommen wäre ohne jemanden Schuld zu geben.

Und als ich verstanden habe, warum ich manche Gefühle nicht gut aushalten konnte, konnte ich das auch in mir verändern und eine neue Beziehung zu diesen Gefühlen herstellen.

Ich finde um in sich selbst zu blicken auch wichtig, sich selbst zu akzeptieren und nicht streng mit sich selbst zu sein. Eigenakzeptanz und Milde mit sich haben zu können.

15.10.2020 15:08 • x 4 #8


U
Zitat von Zugaste:
Ich finde um in sich selbst zu blicken auch wichtig, sich selbst zu akzeptieren und nicht streng mit sich selbst zu sein. Eigenakzeptanz und Milde mit sich haben zu können.


Das finde ich einen ganz wunderbaren und wichtigen Satz.

15.10.2020 15:13 • x 1 #9


S
Manchmal gerät das Ich in eine Krise. Durch Betrug, Verlust eines Menschen und andere Erlebnisse.
Schlimm ist, wenn man in seiner Wahrnehmung getäuscht wurde, sich nicht mehr trauen zu können, weil jemand alle Grenzen verletzt hat.
Der Blick zu sich ist auch immer in Kontakt treten mit sich selber.
Wer bin ich? Was brauche ich jetzt, morgen und übermorgen?
Die Frage nach sich selbst wird in der Regel durch ein traumatisches Erlebnis ausgelöst oder wenn dieses vorbei ist und man zur Ruhe kommt.
Warum hast du das Gefühl zu dir blicken zu müssen? Das Bedürfnis ist ja da. Hier könnte der Anfang deiner Fragen für dich selbst sein.
Wenn man dort schnell und friedlich ankommt, ist eine professionelle Hilfe eher nicht nötig, aber auch nicht schädlich. Bleibt ein unbestimmter Leidensdruck ist es der beste Weg.
Gut zu sich zu sein, bedeutet natürlich auch, sich verzeihen zu können, sich nicht abzuwerten, also mild zu sein. Da bist du schon achtsam zu dir.

15.10.2020 15:38 • x 2 #10


I
Das hört sich verrückt an, aber kurz vor dem Einschlafen spreche ich oft in Gedanken ein wenig mit mir selbst. Ich begrüße mich wie eine dritte Person und frage 'mich' wie mein Tag war...
Dann 'erzähle' ich ... meist merke ich dann erst was gut und was nicht so gut war, wo ich morgen nochmal nachhaken muss, was mir wehgetan hat und mache im Nachgang Gedanken warum ich bestimmte Dinge getan oder gesagt habe.

Leider kriege ich nie alles fertig 'berichtet' weil ich dann einschlafe.
Aber es hilft mir ungemein, meine Baustellen zu klären und in Angriff zu nehmen.

15.10.2020 16:40 • x 6 #11


S
Das ist ja wie autogenes Training.

15.10.2020 16:42 • #12


Jane_1
Schönes Thema.

Was ich versuche in besonders komplizierten Zeiten zu machen: mich von außen betrachten, als würde ich eine gute Freundin anschauen. Das hilft mir mich klarer zu sehen und besser zu erkennen, was ich gerade brauche.

15.10.2020 21:56 • x 3 #13


Angel09
Ich scheine auch verrückt zu sein, denn ich spreche gerne bei längeren Autfahrten mit mir selber....Spiele quasi eine Therapiesitzung nach... ist mir egal, sollte das nicht ganz normal sein, hilft mir aber meine Gedanken zu sortieren.
Daraus ergeben sich oft kleine Gedichte oder Texte, die ich dann aufschreibe....Und das bringt dann außerdem noch Spaß!

15.10.2020 22:04 • x 4 #14


A
Ich finde deine Frage total spannend. Und es stimmt, viele Ratschläge hier beziehen sich darauf sich gut um sich selbst zu kümmern oder bei sich selbst und den eigenen Anteilen zu gucken.

Beides finde ich gerade in Krisensituationen extrem schwierig. Die Emotionen schütteln einen durch, der Boden fehlt und man ist berets im Alltag oft schlecht in der Lage zu funktionieren. Mir hilft hier oft Geduld mit mir selbst. Ich versuche mir zu sagen, dass ich jetzt weder alles verstehen noch einordnen muss, sondern mir dann dafür Zeit nehme, wenn Herz und Kopf wieder freier sind.

Oft hilft auch das immer wieder Durchspielen vergangener Situationen wenig. Zumal die Geschichte bei jedem Durchgang immer ein wenig anders ist und sich meistens zu den eigenen Gunsten verschiebt. Also erhält man dadurch eher Seelentrost als wirklichen Einblick.

Die Reflexiion darüber was man mal wirklich wollte, ist mit freierem Kopf oft ein guter Ansatz. Sich Fotos oder Erinnerungsstücke zu suchen von Zeiten, an denen man mit sich selbst im Reinen und glücklich war. Und sich dann noch einmal in diese Zeit und Person zu versetzen. Nicht wehmütig, sondern mit der Gewissheit, dass man dieser Mensch noch ist und tief drin auch immer war. Dann kann man z.B. Fotocollagen machen und alle dabei spontan auftretenden Gedanken aufschreiben. Musik, die einen an die gute Zeit erinnert, kann dabei unterstützen. Irgendwann kommen die Gedanken zusammen und man erkennt wieder eigene Ziele, Wünsche und vor allem die eigene Stärke und Größe. Wenn man soweit ist, kann man das Framen, z.B. mit einem neuen Foto, das den neuen, wieder erstarkenden Zustand repräsentiert oder ein gemaltes Bild, ein Lied - das, was für einen selbst passt. Den neuen Zustand versuchen immer wieder ins Gedächtnis zu rufen und zu fühlen.

Fühlt man sich dann tatsächlich stärker, ist das ein Zeichen, dass man sich von der Katastrophe bereits entfernt hat und das Leben wieder Fahrt aufnimmt.

In diesem Zustand kann man dann realistischer an die eigenen Anteile gehen. Man kennt jetzt wieder Ziele und Wünsche und kann beim Durchspielen z.B. einer gescheiterten Beziehung, Schritt für Schritt verfolgen, wo man sich aus welchen Gründen selbst verlassen hat. Auch diese Schritte und Ergebnisse kann man notieren. Manchmal macht es Sinn mit jemand anderem diesen Prozess zu durchlaufen. Einem Freund, einem Coach oder, stellt man fest, dass hier etwas tiefer liegt, auch einem psychologischen Therapeuten. Allein oder gemeinsam lassen sich so eigene Fehler oder Versäumnisse sich selbst aber auch der Partnerschaft gegenüber feststellen.

Dann überlegen, wie man diese Fehler in Zukunft vermeiden kann und welche Signale man bei sich selbst und anderen besser beachten muss, damit man bei sich selbst bleiben kann. Ich selbst finde es auch nie verkehrt, nach dem Prozess z.B. den Ex um Entschuldigung für die eigenen Fehler zu bitten. Das geht nicht immer, denn manchmal sind wir wirklich das Opfer, aber in manchen Fällen kann es helfen zu heilen und abzuschließen. Wäre das eine Antwort für dich?

Sorry, ich merke gerade, das mein Text sehr lang geworden ist...

16.10.2020 06:44 • x 5 #15


A


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