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Der absolute Nullpunkt im Leben

up_AND_away
Hallo Forum,

nachdem ich hier nun frisch angemeldet bin nutze ich, von Verzweiflung getrieben, die Gelegenheit und schreib meine Geschichte mal nieder. Ich erhoffe mir nicht dass jemand von euch das Patentrezept hat. Ich weiss auch, dass meine Geschichte im Vergleich zu Anderen eigentlich ein Witz ist. Naja, das eigene Leid ist bekanntlich...

Ich war 7 Jahre mit meiner Exfrau zusammen, davon 3 verheiratet. Wir haben eine kleine Tochter mit nun fast 4 Jahren. Schon bevor die kleine auf die Welt kam lag vieles im Argen. Trotzdem lief diese Beziehung einfach weiter, sie gipfelte sogar in einer standesamtlichen Trauung. Hochschwanger... weil sich das eben so gehört. Ich weiss gar nicht mehr ob ich zu diesem Zeitpunkt glücklich war oder nicht, ich weiß auch nicht ob ich sie geliebt habe, es ist einfach alles passiert. Das Umfeld tat sein Übriges...

Weihnachten 2014 kam dann das Aus. Sie hat es ausgesprochen, ich wusste aber dass es kommen wird. Für mich brach eine Welt zusammen, wenn auch nur eine kleine. Ich hatte sofort, selbst als Scheidungskind, Gedanken im Kopf wie es mit meiner Tochter weitergeht. Ich wusste aber dass meine Ex-Frau eine sehr gute Mutter ist. Was aber entscheidend war: heute weiß ich, dass ich an dieser Trennung Schuld bin. Ich war wie ein Hamster im Rad, wollte alles richtig machen, hab ein Haus gebaut, mir den Ar. aufgerissen, hab versucht der kleinen Familie etwas zu bieten. Das war einfach zuviel. Je mehr ich gemacht habe desto habe ich mich emotional entfernt... Sie liebte mich vermutlich schon lange nicht mehr, warf mir immer wieder vor es ginge mir nur um mich. Ich argumentierte dass der hausbau beispielsweise viel Kraft und Nerven gekostet hat aber es ja das Dach der Familie sei. Wir hatten auch sehr sehr lange keine körperliche Nähe mehr. Seit die Kleine auf der Welt war, knapp 3 Jahre. Und mit keine meine ich auch wirklich keine. Das hat mich sehr belastet und immer wenn ich was versuchte oder sie darauf ansprach entgegnete sie mir dass sie es einfach nicht mehr kann. Ich hab mich wohl auch ein Stück weit gehen lassen... verheiratet, alles klar, schei. auf Sport und Ernährung, die Schäfchen sind ja im Trockenen... Das alles hat sie dazu bewogen den Schritt zu gehen. Vor allem aber wohl weil ich einfach kein Gefühlsmensch war und ihr nichts (mehr) geben konnte. Sofern ich das jemals konnte...

Was wichtig zu erwähnen ist: Sie hat überhaupt nicht zu mir gepasst. Wir hatten nicht ein gemeinsames Interesse, nicht die gleichen Ansichten, auch nicht den gleichen geistigen Tiefgang und vor allem nicht das gleiche Niveau. Ich hab mich von vielen Oberflächlichkeiten blenden lassen...

Ich bin ein panischer Mensch. Ich war leider sehr oberflächlich und es tat verdammt weh zu sehen wie ich die Familie an die Wand gefahren habe. Was denken nun Andere? Ich hab mir auch in der schlimmsten Trauerphase überhaupt keine Zeit gelassen mich mit der Sache überhaupt mal richtig auseinander zu setzen. Ich bin verloren wenn ich alleine bin. Mache mich verrückt, Gedanken drehen sich...Ich werde panisch... Suche Schuld...bei mir, beim gegenüber... Aber ich bin ein Kämpfer und ich denke ich habe auch gekämpft.

Ich hab mich dann direkt Online aktiv umgesehen und durch absoluten Zufall relativ schnell jemand neues kennengelernt. Sie hatte keine Kinder aber sie war ab Tag 1 meine absolute Traumfrau. Locker, witzig, fröhlich, vor allem ganz viele gemeinsame Interessen mit mir. Ich habe das wahnsinnig genossen und so viel mir die Trennung/Scheidung eigentlich überhaupt nicht schwer. Die neue Frau meines Lebens war wie gemacht für mich. Nach 3 Jahren körperlicher Abstinenz war das was ich mit ihr erlebt habe so unvorstellbar schön dass sich jeder zärtliche Moment fast wie eine Film-Datei in meinem Hirn abgespeichert hat.

Sie hat schnell gemerkt dass ich ein eher verschlossener Typ war der zwar nach Außen immer stark war, innerlich aber doch sehr zerbrechlich. Sie ist ein Mensch der sehr viel Nähe braucht und sehr viel behutsame Zuwendung. Für mich war das alles neu und ich musste mich erst daran gewöhnen. Ich habe mich geöffnet, mehr und mehr, habe von meinem Tag erzählt, hab versucht mein Herz wirklich offen zu legen, zugehört, geholfen… Ich denke, rückblickend, ich hab all das gemacht was meine Exfrau vermisste. Ich habe mich auch gar nicht unwohl gefühlt und ich merke wie ich sehr schnell an dieser neuen Frau reifte.

Sie hatte allerdings in diese Beziehung sehr viel schlechte Erfahrungen mitgenommen, sie wurde übelst verlassen und war ständig recht ängstlich. Kleine Situationen im Alltag wurden mir teilweise vorgeworfen die ich nicht mal bemerkte. Ich hab mehr und mehr versucht rücksichtsvoller zu sein, auch an Punkten wo es fast schon übertrieben war.

Trotzdem lief alles immer besser. Wir haben uns auf einander eingespielt und auch meine Tochter, die ich regelmässig und oft habe, passte eigentlich super in die ganze Situation. Die beiden haben sich gut verstanden und es konnte alles ganz gut arrangiert werden.

Ab jetzt weiss ich gar nicht wie ich weiterschreiben soll. Aus meiner Sicht war das eine wirklich schöne Beziehung. Ich konnte alles irgendwie arrangieren um es sowohl meiner Tochter, meiner Ex und meiner neuen Partnerin recht zu machen. Manchmal wie ein Hamster im rad, an allen Ecken und Enden. Es wurde zunehmend unruhiger aber ich bin ein Mensch der gut Probleme pragmatisch lösen kann und für alles einen Weg findet. Ende letzten Jahres kam es dann vermehrt zu Problemen da mir vorgeworfen wurde ich hätte mich nicht genug geändert. Sie bemängelte von Anfang an Themen wie Rauchen etc. Ich hab an allem was sie gestört hat versucht zu arbeiten. Vieles habe ich geschafft, manches nicht oder noch nicht. Nachdem die erste Verliebtheitsphase rum war kam es immer mal wieder zu grösseren Differenzen. Ich musste mir Vorwürfe anhören die natürlich auch nicht unberechtigt waren. Allerdings versuchte ich immer wieder zu „kitten“ und habe das bei von ihr nunmehr 3 ausgesprochenen Trennungen immer wieder geschafft. Ich konnte sie davon überzeugen dass ich mich ändere bei den Punkten die sie störten. Ich hab es auch wirklich gewollt und versucht weil ich Angst hatte sie zu verlieren. Natürlich gabs auch Punkte die mich störten aber ich hab mir gesagt: „80% dieser Frau sind wie für mich gemacht, die fehlenden 20% liebe ich einfach mit“

Ich dachte sie kann das auch, konnte es aber nicht. Sie hat sich per Whatsapp von mir getrennt, aus heiterem Himmel wie es mir vorkam. Ich kann es nicht verstehen. Rückblickend habe ich so viel mehr in diese Beziehung investiert, ich hab versucht es ihr recht zu machen. Je mehr ich das aber gemacht habe desto mehr ging das wohl nach hinten los. Ich sitze heute hier und kann nicht mehr schlafen, nicht mehr essen. Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Ich kann mir nicht erklären wie man eine unterm Strich so schöne Beziehung wegwerfen kann. Wenn ich dran denke was nun alles in meinem Leben fehlt, die vielen kleinen Gemeinsamkeiten und Vorlieben, dann wird mir schlecht. Sie sagt sie möchte überhaupt keinen Kontakt mehr weil ich sie nicht wieder belabern/überreden/manipulieren soll. Es sei diesmal endgültig und es gibt kein zurück. Letzte Woche noch sagte sie mir „ich liebe dich“, heute kommt so viel Kälte dass ich das kaum ertrage.

In guten Momenten sagte sie oft sie wisse, dass sie nicht einfach ist, sie weiß manchmal nicht was sie will. Sie hat Angst, weil sie schon so oft enttäuscht wurde. Ich frage mich was ich noch hätte tun sollen… Ich kann in den Spiegel schauen und bin mir sicher, dass ich ein „guter Partner“ war. Wäre ich damals nur 10% von dem gewesen was ich heute bin wäre meine Ehe niemals zerbrochen. Ich hab so viel verändert, verbessert und durchdacht und stehe nun trotzdem vor einem Scherbenhaufen. Ich verstehe sie nicht. Alles was sie sich wünschte hat sie bekommen… manches hat sofort geklappt, bei manchen Themen ging es langsamer und manchmal gab es auch Rückschläge.

Heute sitze ich da und bin ein Schatten meiner selbst. Nach meinem Eheaus wusste ich genau was ich falsch gemacht habe und hatte es verdient. Nach dieser Trennung jetzt weiss ich dass ich so vieles so viel besser gemacht habe und bekomme trotzdem die gleiche Quittung. Ich weiß, die Zeit heilt alle Wunden und vor allem sagt man mir dass da jemand kommen wird den ich wieder lieben werde. Ich frage mich allerdings ob der abgedroschene Spruch überhaupt Sinn macht denn ich liebe sie ja über alles und sie ist bereits die Frau die perfekt zu mir passt! Wie gesagt teilen wir so viele gemeinsame Interessen, was soll denn noch kommen? Ich habe jemanden verloren von dem ich glaube er ist für mich auf dieser Welt und ich kann auf einer Excelliste 100 Dinge aufzählen die das bestätigen. Und ich weiß auch dass, sofern ich irgendwann mal wieder jemanden kennenlerne, so vieles nicht mehr da sein wird was sie mir geben konnte.

Wir hatten diese Trennungsgeschichte schon mehrmals, immer wieder bin ich über meinen Schatten gesprungen, habe mich für Dinge entschuldigt die ich nur teilweise selbst so sah, habe Besserung gelobt. Jedesmal konnte ich sie überzeugen. Diesmal versuche ich mich zu zwingen es gar nicht erst wieder zu probieren denn ich fühle dass wir in ein paar Wochen wieder am gleichen Punkt stehen…

Meine Exfrau hat seit kurzem einen neuen Partner, nun blüht sie auf. Es wird zunehmend schwieriger in vernünftigem Maße die Dinge rund um unsere Tochter zu regeln. Ich bin alleine. Ich hab so viel zu geben, hab mich so gut entwickelt. Ich hock hier und weiß nicht mehr weiter. Ich versuche zu verstehen wieso sie sich getrennt hat. Ich glaube sie kann es selbst nicht genau sagen. Wenn sie sagt ich habe ihr nicht genug gegeben gabs vielleicht mal einen Abend wo ich nicht so gut drauf war, die anderen 6 Abends der Woche war dass dann aber wieder anders.

Ich hab nichts in der Hand mit dem ich nun arbeiten kann. Ich habe noch nie so geliebt und werde das auch nicht mehr können. Ich bin am Ende. Ich heule wie ein Kind, aus dem Nichts. Mir fehlt der komplette Halt im Leben. Ich denke mir ich hätte mir besser mal was greifbares zu Schulden kommen lassen damit ich mir nun die Schuld geben kann. Habe ich aber nicht. Ich hab versucht ihr jeden Wunsch zu erfüllen, habe Sie teilweise in Watte gewickelt angepackt. Was soll ich denn noch alles tun?

Sorry für den ellenlangen Text, ich hab drauf losgeschrieben und mir ist nicht aufgefallen dass das hier eine Bibel ist. Danke an jeden der das gelesen hat.

Ich war noch nie im Leben an so einem Tiefpunkt.

Danke euch.

03.03.2016 10:18 • #1


E
Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum, auch wenn der Anlass im ersten Moment nicht erfreulich ist...,
ich bin mir sicher, du wirst hier viele und sehr wertvolle Ratschläge und Tipps bekommen.

Was mir als erstes eingefallen ist:
Wenn man am Boden ( Nullpunkt ) ist, hat man die grössten Chancen neu zu beginnen. Ich weiss es hört sich jetzt sehr nach Kalenderspruch an, in ein paar Wochen wirst du mir recht geben...

Mein Rat an dich heute: Einatmen, Aushalten, Ausatmen..., den Schmerz nicht wegdenken, wegdrücken und nicht übertünchen... halte ihn aus, er wird vergehen.

Du beschreibst sehr viel über dich und ich habe den Eindruck du versuchst so offen und ehrlich zu sein, wie es dir im Moment möglich ist.
Bleib dabei, dich selber ehrlich zu hinterfragen. Jetzt geht es nur darum, wer du bist, wer du sein möchtest und was dich im Moment daran hindert...

Was mir fehlt ist, das Alter deiner ExFreundin. Dies ist wichtig um einzuschätzen in welcher Lebensphase sie sich befindet?
Magst du noch etwas über sie erzählen?



Ewa

03.03.2016 10:49 • x 2 #2


A


Der absolute Nullpunkt im Leben

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up_AND_away
Hallo Ewa,

danke dass du dir die Mühe gemacht hast dieses ganze Durcheinander zu lesen. Ich hab es ungelesen abgeschickt weil ich mich selbst nicht zensieren wollte... habs aber eben nochmal durchgelesen und finde das selbst sehr verwirrend.

Nullpunkt ist per Definition ein Zustand den ich einfach noch nie erlebt habe. Heute ist sozusagen der schlimmste Tag meines Lebens. Anstatt zu glauben dass der morgige besser wird bin ich mir sicher dass er noch schlimmer werden wird. Ich hatte bisher einfach eine dicke Haut weil ich mich emotional nie richtig öffnen konnte, sie hat mich aber dazu gebracht genau das zu tun. Sie hat mich, ich kanns nicht anders sagen, schlichtweg verbessert OBWOHL ich auch davor vielleicht schon nicht der schlimmste Mann auf der Welt war.

Da steh ich nun. Von mir selbst glaubend ich bin mittlerweile der absolute Traumtyp für jede Frau NUR um dann zu erfahren...äh äh mein lieber, wärst mal besser etwas mehr Ar. geblieben, hättest mal besser etwas weniger getan, weniger gekämpft, weniger Liebe gezeigt und somit auch vielleicht weniger überfordert....

Der Schmerz, und das ist das krasse, der ist wirklich da. Ich weiss nicht wie es dir / euch geht aber bei mir ist es körperlich... weiche Beine, sich zusammenziehende Schläfen die auf die Stirn drücken... Vom seelischen Leid mal ganz abgesehen...

Ja, ich schreibe viel über mich. Nach dem Ehe-aus hab ich angefangen die Schuld bei mir zu suchen. Und ich habe sie auch gefunden. Das half. Nach dieser Trennung versuche ich das natürlich wieder...aber ich finde nichts. Ich versuche mich zu fragen: was hättest du noch besser machen können nachdem sie ja über fast ein Jahr ständig Verbesserungen erleben durfte... ich finde keine Antwort.

Du fragst mich wer ich bin: nach dem Eheaus wäre die Antwort gewesen: ein ICH-bezogener, gefühlsverschlossener mensch der alles pragmatisch löst, Welten bewegen kann, schnell und direkt ist und Wesentliches aus den Augen verliert. Im Prinzip ein Ar..

Nun ist die Antwort recht einfach: ich dachte ich bin ganz passabel so wie ich mich nun entwickelt habe... ich hatte sogar schonmal den Gedanken dass sie mich einfach nicht verdient hat!

Ich bin 35, sie ist 32. Sie hatte eine sehr lange Beziehung vor mir und diese auch beendet. Sie hat sehr viele Ängste aus dieser Beziehung mitgenommen die immer wieder aufkamen. Ich habe mein Bestes gegeben um ihr zu helfen. Sie betonte mehrmals, dass Sie das spürt. Ich könnte jetzt sogar schreiben: sie sagte mehrmals dass SIE das Problem ist... wenn ich das aber täte, frage ich mich nur noch um so mehr was denn nun gefehlt hat. Ich war bereit alles für Sie zu tun...

Ich habe einfach keine Antworten und verstehe diese Trennung nicht. Ich hab hier viel gelesen und jeder ist in der Lage die Gründe aufzuschreiben. Ich hab keine! Sie war perfekt.

Danke.

03.03.2016 11:02 • #3


up_AND_away
ich muss noch was nachtragen...

das Schlimmste aktuell bei mir ist der klassische Gedanke so Eine findest du nie wieder. Ich hatte mit meiner Exfrau NICHTS was uns verbindete, nichtmal die gleichen Essensvorlieben... Mit meine Exfreundin jedoch SO VIEL was uns verbunden hat. Gleiche Hobbies, Interessen, Gesprächsthemen... Ich hatte son lange Zeit damals null komma null Liebesleben, nun hatte ich eine erfüllte, wirklich megaschöne Nähe mit allem drum und dran.

Ihr werdet jetzt sagen: Du findest wieder jemanden der noch besser zu dir passt. Wenn ich nun aber sicher weiß dass das eigentlich PERFEKT war, wie soll das dann noch getoppt werden?

Ich hatte Nichts und dann Alles... und nun habe ich wieder Nichts... und klar, irgendwann kommt vielleicht wieder jemand, das sind dann aber nur 50% von Allem.

Und wie schon mehrfach gesagt: Ich habe wirklich um Alles gekämpft. Ebenfalls mit Allem, oder zumindest sehr vielem!

Wenn mir jemand unterschreibt dass ich eines Tages wieder mein Herz an jemanden verlieren werde der NOCH BESSER zu mir passt, dann bin ich keine Sekunde mehr traurig. Versprochen. Ich trage nach 7 Jahren totaler Gefühlswüsten-beziehung SO VIEL in mir was raus will... Und es kam auch raus... und reichte trotzdem nicht.

Ich versteh es einfach nicht. Und das tut so dermaßen verflucht nochmal weh grade...

03.03.2016 11:18 • #4


E
Wenn ich dich richtig verstehe, dann ist dein Schmerz letztendlich die Erkenntnis dass du ALLES gegeben hast und es dennoch nicht gereicht hat? obwohl du dich so ins positive verändert hast...?

Und wenn du jetzt die Versicherung des Lebens auf eine bessere Frau hättest, wäre dein Schmerz vorbei?

Sorry, ich tu mir grad schwer deine Situation zu verstehen...

03.03.2016 11:26 • x 1 #5


up_AND_away
Hallo Ewa,

du hast es irgendwie geschafft meinen ganzen Thread in einer einzigen Zeile zusammen zu fassen...

Wenn ich dich richtig verstehe, dann ist dein Schmerz letztendlich die Erkenntnis dass du ALLES gegeben hast und es dennoch nicht gereicht hat? obwohl du dich so ins positive verändert hast...?

Irgendwie ist das zwar sehr einfach ausgedrückt und es gehört schon einiges mehr dazu aber im Prinzip trifft es das auf den Punkt. Ich habe so vieles verbessern können und so vieles richtig gemacht und immer noch richtiger gemacht und hat es dennoch nicht gereicht! Und ich habe KEINE Gründe was genau nicht gereicht hat. Ich habe keine Antworten... Sie hat mich geöffnet, ich habs zugelassen und bin den Weg mit ihr gegangen. Ich habe sozusagen gelernt was richtige Liebe ist...und habe sie empfangen und gegeben. Zum ersten mal in meinem Leben...

Das ist das was mich fertig macht.

Ich weiss nicht was passiert wenn ich jetzt eine Versicherung hätte (die es leider nicht gibt), ich spüre nur einfach dass ich bis vor ein paar Tagen noch so glücklich war. Sie hat mir so viel gegeben. Wenn ich einen Wunsch frei hätte würde ich mir wünschen dass ich nachher in den Supermarkt laufe und an der Kasse eine Frau kennenlerne die all das genau so für mich sein kann wie sie es war. Dass ich einfach weiterlieben könnte als wäre nichts gewesen, jemandem das schenken könnte der es irgendwie auch annehmen kann, denn sie will das ja offensichtlich nicht mehr. Ich weiß, das klingt so langsam schon ziemlich krank und ich schöme mich fast schon dafür dass ich nichtmal erklären kann um was es hier eigentlich geht, aber ich weiß momentan einfach gar net wohin mit den ganzen Gefühlen.

In einem Satz vielleicht: ich merke dass ich etwas verloren habe was ich nicht mehr wiederfinden werde... und ich weiss nicht wo meine Schuld an diesem Zustand ist. Ich hätte es gerne zurück.

Danke dir dass du dir überhaupt noch die Mühe machst zu antworten...

03.03.2016 11:37 • #6


C
Problem: Du hast gegeben, getan und verändert, um lieb gehabt zu werden... Und weil deine Partnerin es verlangt hat...
Solche Spielchen sind so dermaßen weit weg von Liebe, glaub mir... Sowas kann gar nicht gut gehen!

03.03.2016 11:47 • #7


E


Ach du... warte bis hier alle an Bord sind, dann wirst du viel mehr wertvolle und wichtige Ratschläge und Ansichten bekommen.

Zitat:
ch habe so vieles verbessern können und so vieles richtig gemacht und immer noch richtiger gemacht und hat es dennoch nicht gereicht! Und ich habe KEINE Gründe was genau nicht gereicht hat. Ich habe keine Antworten...


Freu dich darüber. Du bist als Mensch mit IHR gewachsen. Das ist m.E. mit das wichtigste im Leben. Durch und mit Menschen wachsen... sich selber besser kennenlernen und sich verbessern.

Zitat:
Ich sozusagen gelernt was richtige Liebe ist...


Gefühle kann man nicht lernen, man kann nur lernen damit richtig umzugehen. Und lieben kann man immer...

Hier waren / sind sicher sehr starke Gefühle im Spiel. Ich denke auch von ihrer Seite. Vielleicht, ist sie aktuell überfordert mit ihren eigenen Gefühlen und vielleicht, braucht sie jetzt erstmal abstand... Ich will dir hier keine falschen Hoffnungen machen, sehe jedoch noch nicht wirklich das Ende dieser Beziehung.

Was sind den ihre Wünsche für die Zukunft? Was hat sie geäussert? Was für ein Typ Frau ist sie?

Ewa

03.03.2016 11:48 • #8


M
Auch von mir ein Willkommen hier!

Es tut mir so leid! Wahrscheinlich bin ich nicht einmal eine große Hilfe, denn mir geht es ähnlich schlecht wie dir - es tut weh, einfach nur unendlich weh.

Wir können dir leider nicht unterschreiben, dass dein Herz noch einmal jemand findet, der noch besser zu dir passt, wie gern würde ich das für dich tun!

Vielleicht liegt die Kunst wirklich darin, wie Ewa schon geschrieben hat, im Schmerz aushalten und zulassen.

Du hast gekämpft, alles gegeben und stehst nun vor dem Nichts. Da ist Leere, unvorstellbare Leere, und die gilt es wieder mit Leben zu füllen. Du hinterfragst dich, nur das bringt dich auch weiter. Dass du keine Antwort darauf findest, was du falsch gemacht hast, lässt den Schluss zu, dass deine Exfreundin einfach zu viel erleben musste und nicht über etwas hinweg war, was in ihrer letzten Beziehung schlecht war. Wir alle gehen doch mit unseren Vergangenheiten in Beziehungen, denn diese machen uns zu den Menschen, die wir sind.
Ich habe selber die Erfahrung gemacht, dass manche Dinge einfach nicht so heilen, wie sie vielleicht sollten und man unterbewusst dann auch die Hilfestellung von einem neuen Partner nicht annehmen bzw. wahrnehmen kann. Deshalb hat der neue Partner nicht gleich etwas falsch gemacht.

Oft höre ich, dass die Sonne auch wieder scheint und alles gut wird und die Zeit die Wunden heilen lässt. Aber genau diesen *beep* (entschuldige) glaube ich nicht wirklich. Wir haben die Personen Perfekt verloren, zumindest aus unserer Sicht und müssen nun lernen, damit umzugehen. Wie? Keine Ahnung! Aber vielleicht versuchen wir es trotzdem mal, den Blick nur auf uns und unsere Bedürfnisse zu richten. Du hast eine Tochter, ich habe auch Kinder und DIE BRAUCHEN UNS. Und die haben auch das Recht, einen glücklichen Papa und eine glückliche Mama zu haben. Mir hilft dieser Gedanke sehr, denn wenn ich mal ehrlich zu mir selbst bin, dann weiß ich sehr genau, wo ich heute wäre, wenn es die Kinder nicht gäbe.

03.03.2016 11:53 • #9


up_AND_away
@ewa:

oh Gott, jetzt hast du geschrieben was ich eigentlich nie mehr aussprechen wollte: Hoffnung! Sie hat bereits mehrfach versucht den Schlusstrich zu ziehen und jedesmal, wie schon geschrieben konnte ich sie davon überzeugen dass ich weiter an mir arbeiten werde. Nach solchen Streits lief auch wirklich alles noch ein bisschen besser. Wir haben jedes Problem nur einmal gewälzt.

Es sind von Ihrer Seite keine Gefühle mehr da die sie überfordern könnte. Sie hat zB den Job gewechselt und das überfordert Sie. Ich hab ihr bei diesem Thema versucht zu helfen, wochenlang jeden Abend das gleiche Thema. Hab ihr Mut zugeredet, hab praktische Dinge getan um sie zu unterstützten. Ich dachte ich bin der absolute Fels in der Brandung, schlussendlich war es dann zuviel. Wochenlang war ich der Seelenmülleimer zum ausheulen und von jetzt auf sofort mische ich mich zuviel ein.

Ich denke Sie möchte gerne eigene Kinder (was für mich kein Problem ist), ich denke sie wünscht sich einfach nur Sicherheit (die ich versucht habe mit aller Macht zu geben) nachdem sie bereits negative Erfahrungen vor mir machte. Sie ist ein sehr lebenslustiger Typ Frau, offen, witzig, sehr attraktiv, für mich sehr anziehend. Sie hat Stil (in allem was Sie tut), gönnt sich hier und da auch mal etwas Luxus. Sie ist gebildet und recht weltoffen... vor allem aber vielseitig... und genau das hat uns ein breites Spektrum an Möglichkeiten eröffnet...

Für mich läuft es immer wieder auf die eine Frage raus: WARUM? Warum wirft man was weg was eigentlich so perfekt schien? Und wenn es das NICHT was, zumindest einseitig, warum kann man dann nicht mit dem Finger drauf zeigen WAS genau gefehlt hat?

Das verstehe ich nicht, das raubt mir die Lebensenergie.

@chameli: ja, du hast RECHT. Ich habe getan, gemacht etc aber das sind alles Dinge gewesen die mir selbst viel gebracht haben. Eigentlich müsste ich ihr dankbar sein denn sie hat mich definitivn zum Besseren gewendet. Natürlich hab ich vieles für Sie gemacht aber nichts davon ist mir zum Nachteil gereicht. Deswegen finde ich schon dass man sich in einer Beziehung auch ändern kann, noch besser wenn es zum eigenen Vorteil geschieht...

@mucki:

das sind wahre Worte. eines tages wird jemand kommen... - *beep*! Was ist wenn das das Ende der fahnenstange war? Ich seh es ein Stück weit wie du: sie war perfekt! Ihr könnt mir raten ich soll mal nicht nur dem Schönen hinterhertrauern sondern auch mal das Negative sehen. Fertig. Es gibt nichts! Nichtmal wenn ich dürfte würd ich was ändern wollen. Weder an ihr noch an mir. Diese Beziehung ist durch Täler gegangen und gereift und vor ein paar Tagen war Sie am Höhepunkt.

Ich glaube es ist wie ein unverhoffter Tod, so fühlt es sich an. Dort ist die erste frage auch immer Warum...

Ich liebe meine Tochter über alles aber ich suche momentan noch nach einem Quell der Kraft die ich brauche um ihr das so verdiente Lächeln zu schenken. Ich weiss nicht woher ich die Kraft nehmen soll... Ich will nur noch schlafen (denn zum Glück träume ich nicht). Oder Antworten, die will ich auch...

Danke euch allen...

03.03.2016 11:58 • #10


S
Ich kann dir leider auch keinen guten tip geben da ich auch so fühle wie du
Wenn man einmal so verliebt war, wird man es kein zweites mal mehr sein.
Lg

03.03.2016 12:08 • #11


E
Zitat:
Sie hat bereits mehrfach versucht den Schlusstrich zu ziehen und jedesmal, wie schon geschrieben konnte ich sie davon überzeugen dass ich weiter an mir arbeiten werde. Nach solchen Streits lief auch wirklich alles noch ein bisschen besser. Wir haben jedes Problem nur einmal gewälzt.


Waren das auch Themen die für DICH relevant waren? Ich meine, hast du dich ihr zuliebe verändert? Oder, kannst du sagen, dass du dich eigentlich so wie du bist ( mit ein paar Macken ) völlig in Ordnung findest?

Wichtig, ist hier zu sehen, was SIE in dir gesehen hat, sehen wollte... und du evtl. NIE der Typ Mann warst den sei eigentlich wollte...

03.03.2016 12:14 • x 2 #12


M
Die Frage nach dem warum wirst du nie beantwortet bekommen! Und auch die Frage, was gefehlt hat - die Antwort würde dich nicht weiterbringen! Du hast alles gegeben, hast dich vielleicht an manchen Stellen zu sehr aufgeopfert, damit es ihr gut ging.

Wie du sie beschreibst, siehst du sie vielleicht gerade, aber da scheint es ja auch eine Kehrseite zu geben und die hat ein wenig den Anschein von fehlendem Selbstwertgefühl. Aber auch das ist jetzt egal. Sie ist gegangen, weil sie gehen wollte. Das ist wohl das Schlimmste, mit dem wir umgehen müssen. Ja, fühlt sich an wie sterben, ist aber anders, denn wir leben einfach weiter. Ist halt alles leer in uns und wir funktionieren gerade nicht so, wie wir sollten.

Kraft ist in uns, auch wenn wir manchmal glauben, dass sie es nicht ist. Unsere Kinder dürfen uns auch mal traurig sehen, aber eigentlich haben sie das nicht verdient!

03.03.2016 12:17 • #13


up_AND_away
Zitat von Ewa:
Zitat:
Sie hat bereits mehrfach versucht den Schlusstrich zu ziehen und jedesmal, wie schon geschrieben konnte ich sie davon überzeugen dass ich weiter an mir arbeiten werde. Nach solchen Streits lief auch wirklich alles noch ein bisschen besser. Wir haben jedes Problem nur einmal gewälzt.


Waren das auch Themen die für DICH relevant waren? Ich meine, hast du dich ihr zuliebe verändert? Oder, kannst du sagen, dass du dich eigentlich so wie du bist ( mit ein paar Macken ) völlig in Ordnung findest?

Wichtig, ist hier zu sehen, was SIE in dir gesehen hat, sehen wollte... und du evtl. NIE der Typ Mann warst den sei eigentlich wollte...


Ich mache Beispiele:

Sie wollte dass ich mehr von mir erzähle, zB über das was mich bewegt. Ich war zeit meines lebens eigentlich mehr für andere da, hab viel in mich rein gefressen. Ich hab mich geöffnet und fühlte mich sogar sehr gut dabei. Ich hab ihr vertraut, sie wurde Ratgeberin...

Sie hat einen ganz guten Stil, klamottentechnisch zB. Ich hab da etwas weniger Wert drauf gelegt... Sie sagte sie würde mich gerne mal in diesem und jenem sehen... Ich habs gekauft und fand mich danach selbst ganz gut...

Ich hab viele Dinge ihr zuliebe geändert, manches jedoch noch nicht geschafft (zB Rauchen). Alles was ich geändert habe gereicht mir nicht zum Nachteil. Ich wäre vielleicht nicht auf die Idee gekommen mit dem Rauchen aufzuhören aber für Sie ist das ein absolutes No-Go. Sie hat mich zwar als Raucher kennengelernt aber hoffte wohl dass ich es packe mit dem Aufhören. Klar, das hätte ich für Sie getan, allerdings wäre das definitiv kein Nachteil für mich gewesen... es ist halt nicht ganz so leicht. Habs in ihrer gegenwart deutlich eingeschränkt...

Sie sagte mir mal dass Sie an mir meine Intelligenz liebt. Die Fähigkeit Dinge zu lösen, Probleme zu bewältigen. Die sprichwörtliche Schulter, der Fels in der Brandung. Sie sagte verglichen mit ihrem Ex, der offensichtlich 3 Niveauligen unter mir spielte, sei ich ihr Traummann. Der Ex rauchte aber nicht und war ne Sportskanone, da sind, im direkten Vergleich, meine Defizite. Vielleicht wollte Sie mich wirklich immer in ein Wunschbild drücken was ich schlussendlich nicht erfüllen konnte. Trotzdem sah sie wie vieles sich doch erfüllte und vor allem was sie durch mich hatte und sonst nie hatte... Es ist wie eine Waage... und ich bin der Überzeugung dass auf der Habenseite (auch bei Ihr) so viel mehr stehen müsste als auf der Soll Seite...

03.03.2016 12:33 • #14


M
Was hat sie denn verändert? Bisher lese ich nur von dir. Dass man sich verändert ist eine Sache, aber doch nicht nur, damit der Partner bei einem bleibt.

03.03.2016 12:40 • #15


A


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