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Depressiver trennt sich

H
Zitat von DieSeherin:
und gerade das sollte (unter anderem) thema in der therapie sein.

Das hab ich auch schon eingesehen und ich hoffe ich komme schnell an eine Therapie.. wie soll ich bis zu einem Jahr warten…

11.03.2024 13:44 • #106


L
Du wirst kein Jahr warten müssen. Bei mir war es glücklichweise nur einen Monat. Und hatte auch nur bei einer Therapeutin angerufen .Gehe zusätzlich noch zur Caritas weil ich mehr reden will, aber nicht mit meinem Partner, da ich sie nicht noch mehr belasten will. Und der Termin bei der Caritas ging auch sehr zügig und habe den alle zwei Wochen.

Ich habe aufgrund Kindheit und Erfahrungen eine ausgeprägte Verlustangst die erst so wirklich mit der Depression kam. Somit ist meine Frau auch teilweiße das Zentrum meiner Ängste. Und die sch. muss sie sich nicht anhören.

11.03.2024 13:58 • #107


A


Depressiver trennt sich

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K
Zitat von Hallo1:
Aber mir würde es ja besser gehen wenn er bei mir geblieben wäre. Dann hätte ich die starke Person sein können.

Hallo1 - Du hast hier die Möglichkeit, in den Beiträgen von @lt87 (meinen Respekt für die mutige Offenheit) einen 1:1 Einblick in die Gefühlswelt eines Betroffenen zu bekommen - versuch, die Chance für Dich zu nutzen! Aus Deinem Satz oben ist zu erkennen, dass Du die Grundproblematik noch nicht erkannt hast: Es nützt rein gar nichts, wenn es Dir besser geht oder wenn Du stark bist - Du kannst damit nichts für ihn tun, weil Du nicht seine Therapeutin sein kannst - und Du als Partnerin evtl. nur als hinderlich empfunden wirst. Es hilft auch nichts, Fröhlichkeit und Stärke zu verbreiten - das kann im schlechtesten Fall sogar das Gegenteil bewirken.
Wenn Du glaubst, Dein Glück hänge zwingend von jemand anderem ab, dann hast Du in jedem Fall eine eigene offene Baustelle, um die es sich unbedingt lohnt, zu kümmern. Dein jetziger Zustand ist normal - Liebeskummer kann heftigst schmerzen. Aber wie man aus hunderten von Beiträgen in diesem Forum sehen und lernen kann: Es wird besser, irgendwann - wenigstens so viel ist sicher...
Was die Therapie angeht, ist die Unterversorgung in Deutschland mit (viel zu) langen Wartezeiten bekannt. Das kann man leider nur abfedern, indem man Anfragen breit streut. Viele Therapeuten bieten mittlerweile aber auch Online-Sitzungen an, dafür sind manchmal schneller Termine zu bekommen. Ist vielleicht als Übergangslösung geeignet. Und ansonsten hilft reden - oder hier Schreiben.

11.03.2024 14:01 • #108


K
Zitat von LT87:
Du wirst kein Jahr warten müssen. Bei mir war es glücklichweise nur einen Monat.

Meine Partnerin hat auch nur 2 Monate gewartet. Das ist lang, wenn es akut ist - aber 1 Jahr halte ich bei entsprechenden Bemühungen auch für fernliegend.

11.03.2024 14:06 • #109


L
Zitat:
@lt87 (meinen Respekt für die mutige Offenheit)


Danke aber ist hier auch anonym und wenn ich helfen kann. Aber auch so gehe ich mit dem ganzen offen um weil ich dadurch hoffe durch die Thematisierung besser damit arbeiten zu können.

Und eine von Depression begleitete Beziehung ist keine gute Beziehung. Wie oft standen wir davor alles niederzubrennen und ein Schlussstrich zu ziehen. Meine Partnerin schenkt mir aktuell keine Liebe, körperliche Zuneigung oder Nähe. Es ist zu viel vorgefallen. Sie schenkt mir ein Ohr und eine Schulter zum anlehnen und das hilft mir. Mit den ersten dreien könnte ich, so sehr ich es wünsche, im Moment nicht viel anfangen. Die letzte Intimität war im November und da ging bei mir auch nichts und ich habe im Prinzip nur darauf gewartet bis der Job von mir erfüllt wurde.

Wir beide wissen aber was da ist, das Fundament und diese tiefe Zuneigung und Liebe. Darauf bauen wir und hoffen dass das wieder kommt und nähern uns langsam wieder an und hoffen auch dass durch meine Abstinenz und das vermissen wir wieder richtig zueinander finden wie es noch vor einem Jahr war.

Ich habe sie so sehr verletzt, vertrauen zerstört und sie kaputt gemacht im letzten Jahr, dass ich mich glücklich schätzen kann sie noch an meiner Seite zu haben. Auch ich war in dem emotionalen Loch wo ich mich gefragt habe ob ich noch was für sie empfinde und dachte auch, eventuell mit einer anderen bekomme ich diese Gefühle wieder. Es ist aber nur bei dem Gedanken geblieben weil ich wusste, dass die Krankheit diese leere entstehen lässt. Und dann schaute ich mir Familienbilder und Bilder von uns beiden von Anfang bis heute an und weiß sie ist mein Partner fürs Leben.

Sollte sich aber daran was ändern, dann sollte es nun Mal nicht sein und ich bin dankbar für die 12 wundervolle Jahre und was wir alles gemeistert haben zusammen und jeder für sich mit Hilfe des anderen und das ich für meinen Sohn die beste Mutter der Welt habe.

Ich habe keine Angst davor alleine zu sein. Ich bin noch relativ jung, bin optisch jetzt auch keine schlechte Partie und es leben geht weiter. Aber das ist nicht was ich in meinem tieferen inneren will. Ich will es mit ihr wieder hinbekommen und das wird eben nur die Zeit zeigen.

11.03.2024 14:21 • #110


H
Zitat von LT87:
Danke aber ist hier auch anonym und wenn ich helfen kann. Aber auch so gehe ich mit dem ganzen offen um weil ich dadurch hoffe durch die ...

Ich weiß auch nicht, ob es mir nicht genauso schlecht gehen würde oder ein kleines bisschen besser eine Beziehung mit ihm und seinen psychischen Problemen weiterzuführen…
Er sagte nämlich, dass er gerade keine körperlich Nähe, liebe oder sonstiges braucht und er auch gar keine Lust auf S. hat. Er braucht alles gerade nicht. Und darunter würde ich leiden aber ich würde doch wissen dass es irgendwann wieder besser wird oder nicht? Und aktuell weiß ich gar nichts. Er hatte Schonmal eine Phase von wegen so einer Gefühlsleere und wollte gar keine körperliche Nähe bzw konnte es nicht zulassen. Aber nach einiger kurzer Zeit wurde es besser aber anscheinend wurde es nie „richtig“ gut bis heute… er hat so getan, als wäre alles gut. Und jetzt scheint es wieder schlimmer zu sein wie in der letzten Phase. Dort hat er auch zugesehen dass mich das natürlich auch sehr belastet hat und helfen konnte ich ihm auch nicht. Aber nach ca. 4-6 Wochen wurde sein Zustand scheinbar besser .. aber anscheinend nicht „normal gut“ sondern ganz okay aushaltbar bis zu diesem Mal. Jetzt kam es wieder vielleicht sogar noch schlimmer und er ist wieder in dem Loch. Kommt er nicht wieder nach 1-2 Monaten raus. Aber ohne Therapie ist es doch ein Teufelskreis aus dem er sich doch nicht alleine jedes Mal rausholen kann oder?
ich denke in einer Beziehung mit seiner aktuellen Lage wäre ich unglücklich aber ich würde wissen dass es irgendwann bergauf geht.weil der Zustand kann doch nicht ewig bleiben. Aber ohne Therapie? Ohne Therapie wäre es immer ein hin und her oder?
Anfang der Beziehung sage er mir oft wie glücklich er ist und dass er jeden Tag gerne aufsteht. Er hat so viel für mich getan. Auch sein Umfeld bestätigte, dass er mit mir „glücklicher“ ist und er selbst sagte dass es ihm vor der Beziehung auch psychisch nicht so gut ging. 1 Jahr hat das Glück angehalten. Aber seit einem Jahr befindet er sich in dieser schlechten Phase die mal sehr schlecht war; dann war es okay aber nicht wirklich super und jetzt wieder schlecht.

11.03.2024 14:48 • #111


AnetteBolivien
Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation wie du, er hat mir geschrieben, Bitte lass mich mein Leben erst mal hier regeln. Er ist auch kurz vor dem Burnout und meldet sich nicht. Ich habe dann tagelang auch nichts geschrieben (wir sind in einer 2 Jahre langen Fernbeziehung), und eigentlich wollte ich mich schon emotional von ihm lösen, obwohl das extrem weh getan hat. Ich habe ihm dann doch noch einen etwas längeren Text geschrieben, dass ich im Gedanken bei ihm bin und ihm gerne eine Hilfe und Stütze wäre, dass ich in 630 Tagen endlich bei ihm leben kann und wir das schaffen. Er hat mir daraufhin mit einem Kuss-Smilie geantwortet, was ich schon als positiv sehe. Nichts weiter, nur einen Kuss... aber ich bin bereit auf ihn zu warten, und versuche auch nicht mehr so bedürftig (ich vermisse dich etc) zu sein, zumindest ihm dies nicht zu schreiben.

Das Problem ist, dass man sich persönlich abgelehnt fühlt, aber er meinte auch zu mir, es hat nichts mit dir zu tun. Das kann man schwer glauben, wenn man selbst nie Depressionen hatte und eher ein lebensfroher Mensch ist, kann man es auch Null nachvollziehen.

Ich werde auch versuchen, mich mehr mit dem Thema zu beschäftigen und ihn möglichst in Ruhe zu lassen bzw. nichts von ihm zu fordern momentan...

11.03.2024 15:01 • #112


L
Eine Beziehung zu ihm wäre eine emotionale Achterbahnfahrt die dich über kurz oder lang kaputt machen wird. Du schätzt dich und deine Stärke falsch ein aufgrund deines Kummers. Wie du erkannt hast, du wärst unglücklich. Deine aktuell Gefühlslage ist nur eine Momentaufnahme. Du kannst jemanden nur helfen wenn du selbst stark und im reinen bist, wenn die Person nicht an deiner Seite ist. Wenn du auch ohne die Person leben kannst.

Nach deinen Erzählungen kämpft er schon lange damit. Und ohne Hilfe wird es schwer bis fast unmöglich. Aber das muss er selbst begreifen und dann eben Hilfe suchen und annehmen.

Alle andere Konstellation wäre ein Teufelskreis jedes Mal wieder für dich.

Wie alt seid ihr und wir lange schon zusammen?

11.03.2024 15:02 • #113


DieSeherin
Zitat von AnetteBolivien:
aber ich bin bereit auf ihn zu warten


ich glaube aber, dass es ein großer unterschied ist, in welchem alter man ist - nicht beim schmerz, aber beim warten! ich würde keiner 24jährigen raten zu warten.

11.03.2024 15:07 • x 1 #114


H
Zitat von LT87:
Du wirst kein Jahr warten müssen. Bei mir war es glücklichweise nur einen Monat. Und hatte auch nur bei einer Therapeutin angerufen .Gehe ...

Kann ich denn mit meinen „Problemen“ auch zur Caritas gehen. Also ich gehe aktuell Freitag zum 2. mal zu einem sozialpsychiatrisxhen Dienst. Oder sollte ich noch zusätzlich zur Caritas ? Habe die Sorge oder bedenken ich werde da nicht ernstgenommen, es gibt Leute die es dringender haben…

11.03.2024 15:09 • #115


L
Zitat:
Er sagte nämlich, dass er gerade keine körperlich Nähe, liebe oder sonstiges braucht und er auch gar keine Lust auf S. hat.


Ich hätte schon Lust. Nur dann ist es so dass ich nach 5 Minuten die Lust verliere und es nur mache für sie und für mein Selbstwertgefühl. Das sind aber nicht die richtige Beweggründe warum man es macht.

Ich will Nähe, Liebe und Zärtlichkeit von ihr, doch kann es nur ganz schwer bis gar nicht annehmen. Und es hilft mir in meiner Lage auch nicht, da ich dadurch meine Probleme nicht bekämpfen kann sondern lerne muss auch ohne diese mich selbst lieben zu können und nicht die Bestätigung brauche. Nicht die Symptome bekämpfen sondern die Ursache.

11.03.2024 15:11 • x 1 #116


H
Zitat von DieSeherin:
ich glaube aber, dass es ein großer unterschied ist, in welchem alter man ist - nicht beim schmerz, aber beim warten! ich würde keiner 24jährigen ...

Also ich sollte nicht auf ihn „warten“?
Ich weiß dass ich das nicht sollte aber mein Herz sagt dass ich ihn wieder haben möchte und ihm Zeit gebe und er dann wiederkommt.. Aber vielleicht wird er die nächsten Monate und Jahre nicht in der Lage sein eine Beziehung zu führen. Er meinte er weiß nicht ob er irgendwann irgendwie in der Lage ist eine Beziehung oder so zu führen…

11.03.2024 15:13 • #117


K
Zitat von LT87:
Und eine von Depression begleitete Beziehung ist keine gute Beziehung. Wie oft standen wir davor alles niederzubrennen und ein Schlussstrich zu ziehen. Meine Partnerin schenkt mir aktuell keine Liebe, körperliche Zuneigung oder Nähe. Es ist zu viel vorgefallen. Sie schenkt mir ein Ohr und eine Schulter zum anlehnen und das hilft mir. Mit den ersten dreien könnte ich, so sehr ich es wünsche, im Moment nicht viel anfangen. Die letzte Intimität war im November und da ging bei mir auch nichts und ich habe im Prinzip nur darauf gewartet bis der Job von mir erfüllt wurde.

@lt87 - ich weiß glaube ich sehr gut, wovon Du sprichst. Mir geht es - mit umgekehrten Vorzeichen - genau so. Und ja, eine depressionsbelastete Beziehung ist nicht gut - sie kostet immens viel Energie und Frustrationstoleranz. Du schreibst, ihr habt ein Fundament und wisst um Eure Substanz - das ist toll und macht bestimmt Mut. Ich wünsche Euch die Kraft und das nötige Glück für einen erfolgreichen Ausgang!
Was die andere angeht, glaube ich dass Du es richtig gemacht hast - alles andere wäre ein Zuschütten von zweifelhafter Nachhaltigkeit. Ich hatte ähnliche Gedanken, halte aber gar nichts von Warmsanierungen und habe eigentlich auch gar nicht das Bedürfnis, woanders nach dem zu suchen, was mir in der Beziehung momentan fehlt. In jedem Fall denke ich aber konkret darüber nach, mich respektvoll zu trennen, wenn der Akku irgendwann ganz leer ist und die Perspektive fehlt. Ansonsten geht es mir wie Dir - auch wenn ich nicht so abgeklärt wie Du auf das Alleinsein schaue. Dem Vernehmen nach bin ich zwar auch ein konkurrenzfähiges Gesamtpaket, bin aber nicht unbedingt ein leidenschaftlicher Einzelgänger. Sicher auch eine (Mit-)Motivation, es wieder hinkriegen zu wollen, zumal bei uns auch noch andere Begleitumstände dazukommen (habe hier einen eigenen Beitrag dazu geschrieben). Schwierig ist nur der Zeitfaktor - niemand kann sagen, wie lang der Weg zum Gesundwerden ist und das stärkste Fundament bekommt irgendwann Risse, wenn es immer wieder übermäßig belastet wird. Für Euch jedenfalls alles Gute!
M.

11.03.2024 15:14 • #118


L
Zitat:
Habe die Sorge oder bedenken ich werde da nicht ernstgenommen, es gibt Leute die es dringender haben…


Es gibt immer jemanden der irgendwas dringender brauch. Hier geht es aber nicht um andere sondern um dich. Für dich ist es ein großes Problem. Natürlich wirst du da ernst genommen. Das sind teilweise ausgebildete Therapeuten. Ist natürlich keine richtige Psychotherapie, aber manchmal hilft es einfach nur zu sprechen und das mit jemanden vom Fach.

11.03.2024 15:18 • #119


K
Zitat von Hallo1:
Er hatte Schonmal eine Phase von wegen so einer Gefühlsleere und wollte gar keine körperliche Nähe bzw konnte es nicht zulassen. Aber nach einiger kurzer Zeit wurde es besser aber anscheinend wurde es nie „richtig“ gut bis heute… er hat so getan, als wäre alles gut. Und jetzt scheint es wieder schlimmer zu sein wie in der letzten Phase. Dort hat er auch zugesehen dass mich das natürlich auch sehr belastet hat und helfen konnte ich ihm auch nicht. Aber nach ca. 4-6 Wochen wurde sein Zustand scheinbar besser .. aber anscheinend nicht „normal gut“ sondern ganz okay aushaltbar bis zu diesem Mal. Jetzt kam es wieder vielleicht sogar noch schlimmer und er ist wieder in dem Loch. Kommt er nicht wieder nach 1-2 Monaten raus. Aber ohne Therapie ist es doch ein Teufelskreis aus dem er sich doch nicht alleine jedes Mal rausholen kann oder?

Was Du beschreibst, entspricht einem früheren Beitrag hier - rezidivierende Depressionen lautet der Fachbegriff. Heißt, Depressionen können immer wiederkommen - vor allem dann, wenn sie nicht (richtig) behandelt wurden. Also ja, das Risiko von hin und her ohne professionelle Hilfe würde - imho - bestehen.
Und was das Warten angeht - Das geht m. E. nur dann, wenn Du völlig bei Dir selbst bist, also Du auch 100% Klarheit und Akzeptanz besitzt, dass es umsonst sein kann. Ansonsten gehst Du ein hohes Risiko ein, dass Dich die Ungewissheit zerfressen und verbittert machen wird - es gibt schließlich in Deinem Fall keinerlei Erfolgsgarantie.

11.03.2024 15:27 • #120


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