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Depressiver Partner beendet Beziehung

H
Hallo liebes Forum,
über ein halbes Jahr habe ich um diese Liebe gekämpft. Vergebens, da ich vor wenigen Tagen verloren habe. Meine depressive Freundin mit der ich 1 1/2 Jahre zusammen war hat sich vor wenigen Tagen Hals über Kopf, obwohl es gerade eine gute Phase gab, von mir getrennt und sieht keine Chance mehr für uns. Als Grund nannte sie mir, dass sie einfach nicht kann, beziehungsunfähig sei. Vermutlich bedingt durch ihre Depression an der sie vor 8 Monaten erkrankt ist. Auf meinen Vorschlag auf eine Beziehungspause erwiderte sie nur, dass es keinen Sinn machen würde da schon zuviel kaputt gegangen ist. Ich solle die Trennung akzeptieren, mich nicht mehr um sie bemühen und sie werde sich bezüglich des Austauschs der persönlichen Sachen bei mir melden.

In diesen 8 Monaten habe ich jeden Tag aufs neue gekämpft. Ich habe geweint, gebettelt, geduldet, geschrien, gehofft und vor allem habe ich geliebt. Ich habe es hingenommen wenn sie sich für 2 Wochen verkrochen hat weil sie keinen Menschen ertragen konnte und sie anschließend wieder mit offenen Armen empfangen. Ich habe sie ermutigt, ihr immer wieder gesagt, dass sie ein wundervoller Mensch ist und sie diese Depression in den Griff kriegen wird. Leider gab es auch Tage an denen ich wütend war, sie anschrie weil ich es einfach nicht mehr mit ansehen konnte wie sie leidet.

Nun sitze ich hier und schreibe diese Zeilen und alles um mich wirkt so surreal. Ich fühle mich ohnmächtig und leer. Die Tage bringe ich mehr oder weniger auf die Reihe, treffe mich mit Freunden, gehe aus oder hab auf der Uni zu tun. Die Nächte sind jedoch das Schlimmste an dem Ganzen. Ich lege mich ins Bett das nun leer ist. Ich greife auf ihre Seite aber da ist niemand. Ich beginne zu heulen und kann nicht länger hier bleiben. Ich ziehe mich an, spät nachts und gehe raus. Ich wandle stundenlang planlos herum. Ertappe mich dabei wie ich meine Hand ausstrecke weil sie unterbewusst noch immer neben mir geht. Meine Füße tun weh aber ich kann nicht aufhören zu gehen. Die Vernunft treibt mich wieder zurück, ich gehe ins Bett und schlafe vor lauter Erschöpfung ein. Wenige Stunden später bin ich wieder hellwach und ein neuer Tag, ein neuer Kampf beginnt.

07.10.2013 18:21 • x 1 #1


Liselotte253
Puhh...

hmm.. eine schwierige Situation..
Allerdings kann ich aus einer gewissen Erfahrung einer depressiven Partnerin sprechen. Dass sie sich getrennt hat, wird nicht an den Gefühlen zu dir liegen.. ehr im Gegenteil.. für sie wurde es vielleicht zu viel. DU sorgst sich um sie.. du hast alles gemacht, hast sie dort unterstützt, wo sie es gebraucht hat.. Dass du dich zurückgenommen hast, ihretwegen, kann ein Beweggrund gewesen sein, dich gehen zu lassen..... Depressive Partner sind schwer einzuschätzen, man kann viel falsch machen, obwohl es eigentlich richtig ist.. Ein depressiver Mensch hat mich sich selbst sooo viel zu tun, was Aussenstehende oftmals gar nicht mitkriegen.. und sie sind sehr empfindsam.. dh. sie merken u.a, wenn sie jemandem Anderen zur Last fallen. (Ich kann mir vorstellen, dass du all das in Liebe zu ihr gerne getan hat) aber..
vielleicht ist die Trennung von dir, ihr erster Schritt, auf dem Weg zur Heilung....
Was nicht heißt, dass sie dich abschreibt...
Gib IHR/DIR und vorallem EUCH zeit...

07.10.2013 18:32 • x 1 #2


A


Depressiver Partner beendet Beziehung

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M
Alter

Wach auf Du hast nur ein Leben

Die Frage ist nicht die nach dieser Beziehung, sie wird nie einen Sinn machen und schneller weg ist besser

Die Frage ist die nach eigener Fehlprägung aus jungen Jahren, brauchste diesen Krampf?

Zitat:
Ich habe geweint, gebettelt, geduldet, geschrien, gehofft und vor allem habe ich geliebt.


Objektiv braucht das kein Mensch, das Ergebnis Liebe und Geborgenheit ist Ziel. Diese Aufwandsnummer ist davon ungefähr das Gegenteil

Tu das nicht

07.10.2013 18:45 • #3


H
Danke Liselotte für deine lieben Zeilen. Ich weiß nicht warum sie diesen Schritt gegangen ist, ich bezweifle sogar, dass sie es selbst nicht genau weiß. Ja vermutlich wollte sie mich nicht weiter mit ihren Problemen belasten, vielleicht hat sie diese Beziehung auch einfach unter Druck gesetzt weil sie wusste, dass sie auch etwas investieren muss damit es funktionieren kann. Ich sah ja selbst schon, dass die Beziehung so bald keinen Sinn mehr gemacht hätte - aber ich habe einfach gehofft, dass es besser wird. Ich werde ihr natürlich Zeit geben und auch mir - vielleicht ist Abstand im Moment wirklich das beste.

Danke auch dir MannmitBekannter,
die Beziehung machte Sinn - für uns beide - bis diese Krankheit kam und mir/uns alles nahm. Ich bin einfach nicht der Typ der immer den Weg des geringsten Widerstandes geht. Ich kämpfe für das was mir wichtig ist. Und ich bin da für Menschen die ich liebe.

07.10.2013 19:07 • #4


A
willkommen

was lief denn da bei ihr, dass sie an depression erkranken lies ?
meistens gibt es auslöser dafür.

lasse ihr die zeit, die sie braucht. viele fühlen sich schon mit dem alltäglichen überfordert
und empfinden partnerschaft als druck etwas tun zu müssen
was sie nicht können oder wollen.
so erhoffen sich manche sich erleichterung zu verschaffen,
sie gehen aus einer beziehung und glauben alles wird gut,
kann sein sofern die beziehung destruktiv ist,
aber manchmal kann das auch eine illusion sein.

kümmere dich jetzt erstmal gut um dich, wenn du sie jetzt bedrängst könntest du genau das gegenteil erreichen!

alles gute!

07.10.2013 19:26 • #5


B
Hallo und herzlich Willkommen hier bei uns im Forum,

ich kann deine Situation absolut nachvollziehen, denn ich steckte in der gleichen. Meine Ex-Freundin hat eine manische Depression und das zusammenleben mit ihr war alles andere als einfach. Ich kann das absolut verstehen und nachempfinden, man ist absolut machtlos.

Jetzt im Nachhinein weiß ich das die Trennung vor 4-5 Monate das Beste ist was mir je passieren konnte, obwohl ich immer noch am trauern bin. Es vergeht nämlich kein Tag an dem ich nicht an Sie denke. Doch tief in meinem inneren weiß ich, dass Sie mir nicht gut tuen würde auf lange Sicht.
Es müsste ganz viel passieren vor allem müsste Sie eine Therapie beginnen, damit ich nur ansatzweise in Erwägung ziehen würde. Denn Sie hat mich derart und unmenschlich im Stich gelassen, das ich es fast nicht glauben kann das es solche Menschen überhaupt gibt.

Hier meine Geschichte:
https://www.trennungsschmerzen.de/burn-o ... 13212.html

Hört sich komisch an, doch sei froh das du nicht mehr mit ihr zusammen bist! Glaube mir... dir wird es besser gehen in ein paar Monaten/Wochen.

Beste Grüße

07.10.2013 19:37 • #6


H
Hallo Alena,
letztes Jahr im Winter ist ein ihr sehr nahe stehender Mensch urplötzlich schwer erkrankt und wenige Monate später verstorben. Ich denke, dass dies der Auslöser war. Sie nimmt zwar Tabletten aber macht keine Therapie weil sie nicht reden kann. Sie hat keine Energie zu reden und hat Angst, völlig zusammen zu brechen wenn sie sich öffnet.

Ich will sie keinesfalls bedrängen aber es ist einfach so hässlich hier zu sitzen und rein gar nichts tun zu können. Ich weiß nicht wo sie ist und was sie gerade macht und dieses Gefühl zerfrisst mich förmlich.

Hallo bordi,
mein Kopf sagt mir auch, dass es so besser ist. Aber mein Herz verlangt einfach so sehr nach ihr. Es hätte nur so nicht mehr weitergehen können. Wir haben uns die letzten 3 Monate maximal 1x pro Woche gesehen. Und in dieser Zeit haben wir auch nichts unternehmen können da sie einfach keine Energie dazu hatte. Versteh mich nicht falsch, meine Ex war und ist wirklich ein herzensguter Mensch aber diese Krankheit hat sie so sehr verändert. Ich erkenne sie nicht wieder. Und sie sich auch nicht. Ich hoffe nur, dass diese Tabletten die sie erst seit 3 Wochen nimmt bald Wirkung zeigen und sie aus dem schlimmsten Tief herauskommt.

07.10.2013 19:49 • #7


M
Aha.. Deine heutige Sicht

Sie erzählt was nicht, antizipiert in ihrer Entscheidung gegen die Beziehung DEINE Beziehungswürdigung bei besserer Information.

Laß das mit dem hehren Auftritt stecken, es ist Selbstver...

Nimm die Depression einfach als Platzhalter, für das was DIR fehlt. Nicht ihr

Sie hat mit anderen Männern... oder was auch immer, sie verheimlicht was. Nichts geschieht ohne Grund, auch nicht die Triggerung des Retterverhaltens. Alles Berechnung. Du sitzt am kürzeren Hebel, wach auf

Du bist Opfer, die ersehnte Gestalterrolle ist Wunsch

07.10.2013 20:27 • x 1 #8


M
Hallo Hanniball,

das tut mir wirklich leid für Dich.

Ich denke MannmitBekannter hat schon recht.

Eine Beziehung besteht immer aus einem komplexen Gefüge. Jeder bringt seine eigenen Lebenserfahrungen mit ein, die ihn zu dem machen was er ist.

Da man den anderen nicht verändern kann, bleibt einem nur die Möglichkeit, zu schauen, welchen Anteil man selbst hat (das kann auch der gut meinende Teil, die vielleicht übermäßige Retterrolle oder was auch immer sein).

Manchmal hilft da auch eine Selbsterfahrungsgruppe - habe ich in jungen Jahren einmal aus Liebeskummer an der Volkshochschule angefangen (war damals ziemlich üblich). Die Stellung in der Geschwisterreihe beeinflußt oft eine Tendenz im eigenen Verhalten (da sind Familienaufstellungen oft ganz interessant). Und alleine das Wahrnehmen des eigenen Verhaltens verändert manchmal die Dosierung, mit der man dieses Verhalten lebt. Eventuell verändert es auch die Tendenz, sich beim nächsten Partner wieder genau in ein Ähnliches Beziehungsmuster zu verfangen.

Als die größte Chance sehe ich das jedoch auch für die alte Beziehung. Wenn man sich selbst verändert, verändert sich auch die Beziehung. Das kann auch ganz extrem sein - ich weiß mir wurde damals gesagt, ich würde mich nur noch über meinen Partner beschweren, was ich denn noch für ihn empfinde(mein Partner konnte sich nicht wirklich für mich entscheiden - und er war auch ganz schön rechthaberisch mir gegenüber) - als ich das erkannte - hatte ich mich irgendwann in jemanden verschaut. Dazu braucht es in so einer Situation nicht viel - jedes einfache Kompliment tut schon der Seele gut - da ist das dann ganz schnell passiert. Das interessante aber ist, dass sich genau dadurch das Beziehungsgefüge so verschoben hat, dass mein Partner sich für mich entschied. (heute sind wir schon 20 Jahre nicht mehr zusammen - ich denke im Nachhinein auch, dass die über 10 Jahre Beziehung ein Fehler und verlorene Zeit für beide waren - aber immerhin)

Du könntest mal anschauen, ob vielleicht schon mehrere Partnerschaften so ungleich verteilte Kraftverhältnisse hatten, wenn ja könnte man da mal graben.

Es gibt doch Selbsthilfegruppen für Partner von Alk.. Vielleicht ist so etwas auch möglich, für Partner von psychisch Kranken - könntest da mal den Hausarzt fragen, im Internet schauen oder im VHS-Programm. Egal mit welcher Erkenntnis man daraus hervorgeht - wir stehen das gemeinsam durch - wir passen so und so nicht zusammen - ich muss besser für mich sorgen, es ist eine Möglichkeit bei sich selbst aufzuräumen.

Wünsche Dir noch viel Kraft. Schau mal, dass Du möglichst genauso gut, wie Du für andere sorgst, auch für Dich sorgst.
Vielleicht erfüllst Du Dir ein paar lang gehegte Wünsche.

Noch etwas - danke dass ich hier immer mal mitlesen darf.
Speziell MannmitBekannter hat hier etwas geschrieben, das mich sehr berührt und in meine Checkliste für zukünftige Beziehungsversuche kommt:

Zitat:
Die Frage ist die nach eigener Fehlprägung aus jungen Jahren, brauchste diesen Krampf?
...
Objektiv braucht das kein Mensch, das Ergebnis Liebe und Geborgenheit ist Ziel.

Daran kann man glaube ich jede beginnende Beziehung messen (und prüfen, ob man sich in eine Extremsituation in die eine oder andere Richtung begibt - ich meine hier nicht, dass man natürlich in einer Beziehung auch geben muss und nicht dauernd nachrechnen soll - aber man kann so darauf achten, dass eine Beziehung gesund für die eigene Seele ist).

Hab Mut, das wird schon.
(mit den Smilies habe ich überigens ein technisches Problem - deshalb nur Worte)

07.10.2013 21:19 • #9


H
MannmitBekannter hat teilweise recht. Vielleicht will ich die Wahrheit auch einfach noch nicht hören und mir alles schön reden. Aber dass Liebe und Geborgenheit das Produkt einer Beziehung sein sollen ist natürlich richtig. Und dass eine Beziehung nur eine Beziehung sein kann solange sich Geben und Nehmen das Gleichgewicht halten ist ebenso wichtig - auch wenn es auch Phasen gibt wo diese Aufteilung in die ein oder andere Richtung verschoben ist - wie hier. Ja, vielleicht verheimlicht sie was, dass sie allerdings mit anderen Männern im Bett war...das ist dann wieder so ein 0815 Grund den man abgibt und sich einreden kann. Ebenso richtig ist, dass eine Depression in ihrer schlimmsten Form eine jahrelange Ehe zerstören kann wie ich es in meinem Verwandtenkreis erfahren durfte. Es muss nicht immer zwingend ein Grund in der Partnerschaft liegen um das Scheitern hervorzurufen.

Klar werde ich jetzt erstmal auf mich achten. Ich bin über mich selbst verwundert wie ich solange durchhalten konnte und vermutlich noch durchgehalten hätte. Es war einfach jeden Tag ein neuer Kampf und meine Stimmung war stets betrübt. Und es stimmt auch, dass ich dazu neige anderen zu helfen - teils ungeachtet meiner eigenen psychischen Bedürfnisse.

07.10.2013 21:49 • #10


L
Hi,

ohne eine therapeutische Hilfe ist sowas noch 1000 mal schwerer.
Habt ihr einzelnd ode evtl. auch zusammen eine solche Hilfe in Anspruch genommen? Es gibt viele gute Möglichkeiten so etwas einzelnd/zusammen zu therapieren..

Wenn man alleine dran geht, ohne psychologisches Wissen, hat man schon so gut wie verloren. (sowas kann einen Dritten Profi so oder so nicht ersetzten, aber kann zumindest einige Fettnäpfchen vorbeugen)


Gruß

08.10.2013 07:22 • #11


H
Nein, leider hat sie noch keine Therapie gemacht. Sie fühlt sich dazu auch im Moment nicht in der Lage - sie sagte mir, dass es ihr einfach nicht möglich ist von ihren Probleme zu sprechen und sie Angst habe, dass sie dann komplett abstürzen könnte. Die Ärztin meinte es wäre einfach mal wichtig, dass sie durch die Tabletten eine gewisse Grundstabilität erreicht.

09.10.2013 13:51 • #12


M
Ich bin seit 15 Jahren mit einem psychisch kranken Mann verheiratet. Mein Mann hat Panickattacken und Depressionen. Es waren sehr schlimme Jahre für mich. Mit meinem Mann konnte ich nicht reden, bei Problemen hat er sich hingesetzt und seine Adern aufgeritzt, hat seine Sachen gepackt und ist für wochen- oder monatelang in die Psychatrie gegangen.

Das passierte vor zwei Wochen wieder, nun ist er wieder in der Pschatrie und will plötzlich eine Trennung von mir, was ich nicht verstehen kann, er hat vorher nie etwas gesagt. Ich bin total am Ende, stehe unter emotionalem Stress, habe kein Geld und kann keine Wohnung nehmen. Jedesmal wenn er in der Psychatrie ist, gibt es Diskussionen und emotionalen Stress wegen unserer Ehe. Ich weiß nicht weiter, was ich machen soll. Letztes Jahr hat er seinen Job verloren, dadurch wurde es noch schlimmer mit ihm.

02.02.2014 13:58 • #13


V
Was ist,wenn mein mittlerweiler ex Partner noch nicht weiß,es sich nicht eingesteht,dass er krankhaft eifersüchtig auf meine Tochter ist/war und gleichzeitig an einer Depression leidet? er hat alle Schuld der missglückten Beziehung meiner Tochter gegeben,die allein ist in seinen Augen der Grund dafür.nein,ist sie nicht!
Wie kann ich ihm helfen,wie kann ich ihn über die wahren Ursachen informieren,er blockt komplett ab,hat aus Schmerz alle meine Kontaktdaten gesperrt.....

21.02.2015 11:17 • #14


Gregor
Hallo zusammen...
hallo hannibal....
ich habe soeben deinen beitrag gelesen...
ich bin fast in der selben lage...
dein beitrag ist ja schon etwas länger her...
wie sieht es denn jetzt bei dir aus ?
würde mich freuen mal von dir zu hören..
hier ist meine geschichte....bitte nicht böse sein weil ich schrieb das sie schlimmer ist wie andere storys...ich war nur verzweifelt und habe es nicht so gemeint...
https://www.trennungsschmerzen.de/ich-be ... tml#497939

20.03.2015 12:25 • #15


A


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