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Depressiver Ehemann - soll ich mich trennen?

S
Hallo zusammen,

Ich habe erst vor einiger Zeit mein Problem geschildert.

Kurz gefasst ob ich mich trennen soll nach 15 Jahren weil ehe nur noch freundschaftlich ist.

So ich habe mir nun ein Herz gefasst und habe mit meinem Mann gesprochen und nun stellt sich heraus das er nur nicht reden möchte, sondern nicht kann…

Klingt blöd, aber er hat es mir ausführlich erklärt. Es hat die letzten Jahre für mich den Anschein gemacht als hätte er kein Interesse mehr an allem und nimmt alles so hin (keinen Körper Kontakt u.a.)
Aber er hat mir nun erklärt das er nicht kann, dass was er mir erzählt hat klingt für mich wie eine ausgewachsene Depression, die er Jahre (Jahrzehnte) lang für sich behalten hat.
Er hat keine Lebensfreude mehr, alles in seinem leben geht schief (seine Aussage) sei es Job, Familie oder unserer Beziehung.

Er macht zwar den Anschein für mich und für andere als sei er aufgeschlossen und lebensfroh. Sagte mir aber nun das er das nur spielt, damit die andern denken er sei normal Es kostet ihn sehr viel Kraft und Überwindung so zu tun.

Es tue im Leid das er so in sich gekehrt war die letzten Jahre und weiß das dadurch sehr viel, bei mir und uns kaputt gegangen ist.

Ich war ja fest davon überzeugt mich zu trennen. Hab nach Wohnungen geschaut und dachte endlich mal glücklich zu werden.

Jetzt weiß ich nicht was ich machen Soll. Ich kann und will ihn so nicht alleine lassen. Ich hab sehr Angst was das Thema Depressionen angeht.
Man weiß nie was genau in diesen Menschen vorgeht und das kann ich nicht verantworten.

Aber ich weiß auch nicht weiter. Meine Gefühle sind ja nicht auf einmal wieder da…

Ist jemand in einer ähnlichen Situation oder kann mir einen Rat geben.

Ich bin dabei Therapie Möglichkeiten für ihn herauszusuchen (selbst macht er es nicht, kann es nicht)
Aber wie soll es weiter gehen

Ich fühl mich gerade einfach nur leer und hilflos….

25.07.2022 09:08 • #1


Chrome
Er muss es selber wollen, so lange das nicht passiert, wirst du nix machen können.

25.07.2022 09:14 • #2


A


Depressiver Ehemann - soll ich mich trennen?

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I
Diese Depression muss erstmal diagnostiziert werden. Dann müssen seine noch gesunden Anteile selber den Wunsch haben, in Therapie zu gehen. Dein Wunsch ist verständlich, aber nicht zwingend zielführend.
Tatsächlich zieht man sich in einer Depression zurück, fühlt nichts, alles ist darauf ausgerichtet den Tag mit der vorhandenen Energie zu überleben, man ist leer, nichts macht Freude, antriebslos und müde.
Trifft das auf ihn zu?
Depression ist eine Krankheit und die sucht man sich nicht aus, aber sie ist heilbar.
Möchtest du sicher diesen Weg mit ihm gehen?

25.07.2022 09:18 • #3


E-Claire
Zitat von Sirallc:
Ich bin dabei Therapie Möglichkeiten für ihn herauszusuchen (selbst macht er es nicht, kann es nicht)
Aber wie soll es weiter gehen


Willkommen hier.
Mega schwierige Situation, weil einfach massiv unklar ist, was Deinen Mann davon abgehalten hat, sich mal in den
Zitat von Sirallc:
r Jahre (Jahrzehnte)

Hilfe zu suchen.

Also ich würde an zwei Punkten für mich in die Klarheit gehen:
1) Selbst wenn Du, was NICHT Deine Aufgabe ist, für ihn nen Therapieplatz findest, dauert die Behandlung einer schon über Jahre andauernden Depression lange, das ist einfach nichts, was Du mal eben in 4-5 Monaten gelöst bekommst. Es ist auch unklar, inwieweit eine Behandlung bei ihm individuell anschlägt.
Depressionen gelten als inzwischen gut behandelbar, aber dazu müssen die daran Erkrankten auch mitarbeiten und nicht alle Depressionen können geheilt werden.

2) Für jemanden der erkrankt ist da sein zu wollen, ist eine gute und ehrenwerte Sache, aber nicht zu verwechseln mit Liebe. Genauso wenig ist eine räumliche Trennung das Ende der Beziehung. Man kann sehr wohl ausziehen und trotzdem für den anderen da sein.

Ich würde also vermutlich an dem Plan auszuziehen festhalten, auch damit er da mal ein echtes Signal bekommt und gleichzeitig schauen, inwieweit sein Geständnis dir gegenüber aber dann eben auch sein Bemühen da mal etwas zu verändern, die situation für die Paarbeziehung doch noch mal ändern können.

Bleibst Du dort wohnen, läuft Du Gefahr, daß er Dich unter dem Deckmantel der Erkrankung, manipuliert.

25.07.2022 09:30 • x 3 #4


S
@isolde
So in etwa hat er es beschrieben.

Er würde am liebsten nur noch in einem dunklen Zimmer liegen und nichts tun weil er die Kraft nicht mehr hat.

Was heißt möchte ich den Weg mit ihm gehen… ich kann ich ja nicht alleine lassen.

Dann frage ich mich aber wiederum ob nicht auch die Tatsache das wir nur deswegen zusammen bleiben belastend für ihn ist…
Ich bin total überfragt.

Aber wenn ich wirklich ausziehe, wird er nichts weiter unternehmen und das geht auch nicht.

25.07.2022 09:35 • #5


unbel-Leberwurst
Zitat von Sirallc:
Ich bin dabei Therapie Möglichkeiten für ihn herauszusuchen (selbst macht er es nicht, kann es nicht)

Aber wie soll es weiter gehen


Was macht oder kann er nicht?
Das heraussuchen selber oder eine Therapie machen?

Wenn er das nicht will, ist es schlicht Geld- und Zeitverschwendung.

25.07.2022 09:37 • #6


S
@E-Claire er meinte er hat es immer selbst wieder so weit hinbekommen, das er weiter machen kann.

Nun ist er an einem Punkt wo er nicht mehr weiter weiß.
Er ist auch zu mir gekommen, bevor ich ihm sagen wollte das ich ausziehen möchtet, weil er an einem Punkt ist an dem er einfach nicht mehr weiter weiß

Er hat sich immer geschämt und nichts gesagt. Er wollte nicht das ich denke er wäre "bescheuert" (seine Worte)
Was ich, mal davon abgesehen, Nö gedacht hätte….

Wir hätten schon lange nach Hilfe suchen können.
Wir waren ja mal in Einer Paartherapie. Da hat er i. Einem Einzelgespräch versucht darüber zu reden, aber die Therapeutin hat ihn nicht verstanden. (Ist ja auch nicht ihr Fachgebiet) und das hat ihn gezeigt das es nichts bringt drüber zu reden.

Es ist also sehr verzwickt.

25.07.2022 09:39 • x 1 #7


S
@unbel Leberwurst es heraussuchen.

Er hat mir seine Lage so erklärt das er sich nicht konzentrieren kann. Er versucht etwas zu machen aber kann es nicht zuende bringen….

Nur als Beispiel.
Wenn er sich vornimmt abends zu kochen, ist das für ihn wie ein Projekt. Jeder andere mach einfach essen, schibbelt und kocht.

Er fängt damit an, gerät unter Druck, wird leicht Aggro und bekommt dann Angstzustände….

Und so ist es anscheinend mit allem…

Weiß auch nicht wie ich’s erklären soll. Aber wenn er nun versucht etwas für sich herauszufinden wird das Wochen oder Monate dauern, weil er es nicht hinbekommen.

Das sind nicht nur Depressionen, sondern auch Angstzustände und Win kontrollzwang…

Ich bin ja nicht vom Fach, also keine Ahnung ob das nicht doch was anders ist. Aber so ist das momentan bei ihm

25.07.2022 09:45 • #8


J
Hallo,

einen Therapieplatzu zu finden kann lange dauern. Es hört sich nach Deiner Schilderung aber so an, als bräuchte er zügig Unterstützung und als wäre er sogar bereit dafür. Jemand in einer akuten schweren Depression, wird das alleine wohl nicht hinkriegen und dafür braucht er nach meiner Einschätzung tatsächlich Deine Unterstützung.

Zeitnah kann er oder Du versuchen einen Termin bei einem Psychiater oder einer psychiatrischen Institutsambulanz zu bekommen, um damit vielleicht erst einmal eine medikamentöse Einstellung und Entlastung auf den Weg zu bringen und einen ersten Schritt in Richtung Besserung zu gehen. Die weiteren Möglichkeiten können dann dort geklärt werden. Möglich wäre z.B. so was wie einen Platz in einer Tagesklinik oder sogar eine stationäre psychiatrische Behandlung etc.

Alles Gute

25.07.2022 09:54 • #9


Gorch_Fock
Na ja, er macht es sich schon einfach. Jeder der nicht ganz neben sich steht, merkt wenn der Partner auf dem Absprung ist. Jetzt erzählt er wie schlimm alles ist um Dich von Deinen Plänen abzubringen.
Klare Ansage, dann soll er sich mit Vorrang eine Therapie suchen. Wenn nicht bist Du zum 1.11 raus. Ich finde die Manipulation hinter dem Ganzen das Schlimme.
P.S Und wer kocht dann Abends und übernimmt dann alle Arbeiten? Lass mich raten..

25.07.2022 09:56 • #10


S
@Gorch_Fock
Das ich hauptsächlich (auch nicht immer) koche ist nicht wirklich ein Problem.

Ich weiß nicht ob es darauf abzielen sollte mich abzuhalten mich zu trennen.
Ich denk eigentlich nicht so negativ von Menschen.

aber ich sehe ja ob die Bereitschaft etwas zu tun ist da ist oder nicht. Wenn er nicht bereit ist etwas zu ändern. Kann ich leider auch nichts machen.

So sind wir beide unglücklich.
Das kann man bestimmt ändern.

25.07.2022 10:02 • #11


S
@jumphouse da ich ja keine großen Berührungspunkte mit diesem Thema hatte bisher, hätte ich momentan eh nach einen Psychotherapeuten gesucht?!
Hier gibt es ja einige die sich darauf spezialisiert haben.

Oder ist das der falsche Ansatz?

25.07.2022 10:03 • #12


unbel-Leberwurst
Zitat von Sirallc:
@unbel Leberwurst es heraussuchen. Er hat mir seine Lage so erklärt das er sich nicht konzentrieren kann. Er versucht etwas zu machen aber kann es nicht zuende bringen…. Nur als Beispiel. Wenn er sich vornimmt abends zu kochen, ist das für ihn wie ein Projekt. Jeder andere mach einfach essen, schibbelt und kocht. ...


Ich bin da auch nur bedingt vom Fach, aber Deine Schilderungen sind für eine Depression schon sehr typisch.
Und wenn er nun beriet ist, Hilfe anzunehmen, ist das ein gutes Zeichen.

Ob eure Beziehung das überlebt, weiss natürlich keiner.
Du brauchst auf jeden Fall sehr viel Geduld, bis er aus seinem Tief heraus ist, möglicherweise einige Jahre...

25.07.2022 10:06 • x 1 #13


T
Ist er denn gewillt zum Arzt (erstmal Hausarzt) zu gehen, jetzt wo er merkt, dass kaum noch was bei ihm geht und er von sich aus das Gespräch mit dir gesucht hat?

25.07.2022 10:09 • #14


Scheol
Zitat von Sirallc:
Hallo zusammen, Ich habe erst vor einiger Zeit mein Problem geschildert. Kurz gefasst ob ich mich trennen soll nach 15 Jahren weil ehe nur noch ...

Lächelnde Depression , smiling Depression , versteckte Depression sind denke ich mal die Begriffe die dazu passen.

ein depressiver ist mit seiner Innenwelt ( mit sich ) nicht verbunden, und kann deshalb auch in der Außenwelt ( mit anderen ) nicht verbunden sein.

Wenn er Kräftemässig es nicht kann ist es gut das du ihn unterstützt.
Nur sollte er wenn ein Termin zustande kommt , dieses auch wollen. Sonst ist es sinnlos.

Du solltest kein toxisches Verständnis haben . Das heißt du musst dich der Depression deines Partners nicht fügen .
Du darfst normal weiter leben.

Du möchtest dich grundsätzlich trennen oder wie ist dieser Beitrag zu verstehen ?

25.07.2022 10:35 • x 1 #15


A


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