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Depressive Freundin möchte Schluss machen

A
Hallo,
wie schon öfter hier gelesen, geht es nun auch mir so.
Ich (m/24) bin mit meiner Freundin (18) seit 11 Monaten zusammen. Von Anfang an waren wir so glücklich wie noch nie zuvor in unseren Leben und haben viel gemeinsam unternommen, haben uns fast jeden Tag gesehen, und alles war super.
Dann verfiel sie nach ca. 6 Monaten in eine Essstörung, welche sich nicht mehr in den Griff bekam. Vor einer Woche hat sie nun die Diagnose: Depressionen, vom Arzt bekommen, da sie die letzten Wochen auch noch mit Schlaflosigkeit, Magenkrämpfen und Rückenschmerzen zu kämpfen hatte.
Sie nimmt nun seit einer Woche Medikamente und hat auch einen Therapieplan erhalten.
Jetzt hat sie mir 3 Tage nach der Einnahme der Tabletten geschrieben, dass sie reden will. Daraufhin bin ich zu ihr rausgefahren, und sie sagte mir, sie habe seit ca. 3 Wochen keine romantischen Gefühle mehr für mich und könne sich das mit mir nicht mehr vorstellen, weil sie momentan mit sich selber nicht mehr klarkommt, und sich nicht auch noch um eine Beziehung kümmern kann. Dann hat sie das ganze Wochenende fast nicht mehr auf meine Nachrichten reagiert, und wenn dann nur noch emotionslos ohne Smileys zurückgeschrieben.
Das war ein Schlag ins Gesicht für mich. Jedoch will ich sie nicht aufgeben, da sie alles für mich ist, und ich zuvor noch nie so glücklich war in meinem Leben als mit ihr.
Da ich mich die letzten Tage ausgiebig mit dieser Krankheit auseinandergesetzt und darüber informiert habe, hoffe ich einfach dass diese Gefühlslosikeit, Kälte und Emotionslosigkeit nicht sie selbst ist, und dass sie mit der Medi-Therapie irgendwann wieder an uns glaubt und die Gefühle zurückkommen.
Ich Liebe diese Frau, und würde alles dafür geben, dass es wieder halbwegs Hoffnung für uns gibt, jedoch hat sie sich mir komplett verschlossen, was mich komplett verzweifeln lässt.

30.08.2020 18:39 • #1


C
Hey,

Ich verstehe, dass du für sie da sein willst.

Ich habe selber Depressionen und kann es dir aus der Sicht eines erkrankten mal sagen.

Du hast einfach Freude an NICHTS mehr, bist taub, Gefühlsmäßig, weil du zuvor einfach ALLES gefühlt hast.
Ausgelaugt, keine Energie. Wenn man in so einer Phase ist, braucht man ALLE Kraft für sich.
Und deshalb hat sie keine Kraft für eine Beziehung. Man kann auch sagen, sie will dich nicht mit ihrer kalten Art und weise verletzten und wenn ihr noch eine Beziehung hättet, wäre unbewusst immer eine Erwartungshaltung gegeben. Dieser möchte sie sich erstens selbst nicht aussetzen und zweitens ...hat sie wie gesagt keine Kragt für anderes. Auch wenn das Hart ist.
Sie hat sich Hilfe gesucht, dass ist wichtig und gut.
Sag ihr, wenn sie dich braucht, bist du da für sie. Du setzte dich mit dem Thema auseinander .
Das Ding ist halt auch, man muss immer eine gute Balance finden zwischen auf jemand depressiven zukommen und in ruhe lassen, denn oft fühlen sie sich entweder unter druck gesetzt und in die Enge getrieben.

Andererseits denken sie, sie belasten andere mit ihrem unwichtigen Kram ...und ziehen sich deshalb zurück.

Allen voran fühlt man sich von niemanden verstanden und allein, was aber der Depression geschuldet ist und somit ist teilweise die Wahrnehmung diesbezüglich getrübt.

So ging es mir zumindest.

Hoffe ich konnte dir etwas helfen.

30.08.2020 19:03 • x 4 #2


A


Depressive Freundin möchte Schluss machen

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A
Zitat von Andy96:
Daraufhin bin ich zu ihr rausgefahren, und sie sagte mir, sie habe seit ca. 3 Wochen keine romantischen Gefühle mehr für mich und könne sich das mit mir nicht mehr vorstellen, weil sie momentan mit sich selber nicht mehr klarkommt, und sich nicht auch noch um eine Beziehung kümmern kann.


Hallo XYZ,

ich möchte diese Trennung nicht weil ich dich liebe aber akzeptiere Deine Entscheidung, da mir wichtig ist, dass es Dir gut geht und womöglich hilft Dir diese Entscheidung dabei.
Bitte melde Dich nur dann wieder bei mir, wenn du an einer Beziehung interessiert bist.


Und dann schaust du nur auf Dich!

Der letzte Satz meiner vorformulierten Antwort mag für Dich sehr hart klingen, hat aber folgende zwei Gründe:

1.) sie hat sich bewusst dafür entschieden ,Dich in ihrem Prozess und ihrem Leben nicht als Partner dabei zu haben.
Das zählt und sie möchte in ihren Aussagen ernst genommen werden.

wenn du 2.) nicht in eine Helferrolle kommen möchtest , die du sowieso nicht ausfüllen kannst und der Du nicht adäquat gerecht werden kannst , weil Dir sowohl die Profession fehlt, als auch die richtige Bezugsebene, solltest Du darauf verzichten als freundschaftlicher Beistand dazustehen.

Warum?
Weil du es nicht leisten kannst und du sie tief innen als Partnerin willst.
Somit wird jedes Hilfsangebot deinerseits mindestens mit der unterschwelligen Erwartung und Hoffnung auf ein Comeback verknüpft sein.

Mein Tipp:

Rufe sie an und Teil ihr in freundlichem und bestmöglich ungerührten Ton deine Entscheidung mit.

Danach heißt es für Dich leiden und aushalten.
Wir sind da für Dich!

30.08.2020 19:16 • x 2 #3


A
Hey Cathlyn,
vielen Dank für deine Antwort,
das hat mir schon mal sehr weitergeholfen und bestätigt mir auch, dass es wirklich so ist, wie du geschrieben hast. Sie hat keine Kraft mehr dafür, sie fühlt nichts mehr, sie hat auch gesagt ihr Kopf ist momentan wie ein Zauberwürfel.
Ich habe ihr dieses Wochenende täglich mehrmals geschrieben, dass ich bei ihr bleibe, und mich mit der Krankheit auseinandergesetzt habe, und sie trotzdem unterstützen will, und für sie da bin.
Das hat sie aber, so kommt es mir vor, anscheinend nur mehr unter Druck gesetzt und überfordert, weil sie nach den Nachrichten immer kälter und pessimistischer wurde, und nur noch negatives geschrieben hat, wie z.B. dass sie das gar nicht mehr kann, und weiß dass das nichts mehr wird mit uns.
Das alles macht es sehr schwer für mich damit klarzukommen, weil man natürlich helfen will und nicht kann, weil sie komplett dicht macht. Aber wenn ich mir immer im Kopf behalte, dass es die Krankheit ist und nicht sie selbst, und sie darum momentan auch nicht anders kann, so bleibt die Hoffnung auf eine Zukunft mit ihr weiterhin erhalten.

30.08.2020 19:30 • #4


C
Zitat von Andy96:
Hey Cathlyn,
vielen Dank für deine Antwort,
das hat mir schon mal sehr weitergeholfen und bestätigt mir auch, dass es wirklich so ist, wie du geschrieben hast. Sie hat keine Kraft mehr dafür, sie fühlt nichts mehr, sie hat auch gesagt ihr Kopf ist momentan wie ein Zauberwürfel.
Ich habe ihr dieses Wochenende täglich mehrmals geschrieben, dass ich bei ihr bleibe, und mich mit der Krankheit auseinandergesetzt habe, und sie trotzdem unterstützen will, und für sie da bin.
Das hat sie aber, so kommt es mir vor, anscheinend nur mehr unter Druck gesetzt und überfordert, weil sie nach den Nachrichten immer kälter und pessimistischer wurde, und nur noch negatives geschrieben hat, wie z.B. dass sie das gar nicht mehr kann, und weiß dass das nichts mehr wird mit uns.
Das alles macht es sehr schwer für mich damit klarzukommen, weil man natürlich helfen will und nicht kann, weil sie komplett dicht macht. Aber wenn ich mir immer im Kopf behalte, dass es die Krankheit ist und nicht sie selbst, und sie darum momentan auch nicht anders kann, so bleibt die Hoffnung auf eine Zukunft mit ihr weiterhin erhalten.




Trotzdem musst du dich auch selbst schützen, der Kommentar von Anker1 ist dazu sehr gut, nimm es dir zu Herzen.

30.08.2020 19:32 • x 1 #5




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