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Depression, Partner trennt sich

T
Zitat von Minnie:
Weiß jetzt gar nicht, warum jeder auf einer nicht diagnostizierten Depression reitet. Ich lese: Er hat seine Ex kaputt gemacht, da er sie betrogen ...


Vielleicht sinnerfassender lesen lernen? Könnte helfen...

26.01.2022 13:45 • #46


alleswirdbesser
Zitat von Berlinerin91:
Wenn ich drei Stunden brauche, um meine Bettdecke wegzuschieben, eine Stunde, um einen Pullover anzuziehen. Das, was normalerweise keinerlei Kraft kostet, ist in diesem Moment einfach nicht schaffbar. Daher bleibt mir der Atem weg bei manchen respektlosen Kommentaren hier, die keinen Schimmer haben, was diese Krankheit für Auswirkungen hat.

Aber warst du denn im Stande in dieser schweren Zeit eine Beziehung zu führen?

Warum ist es verwerflich, wenn man selbst bereits eine Erfahrung gemacht hat mit einem depressiven Partner (der von Anfang an krank war) und für sich entscheidet das nicht mehr zu wollen? Zumal es nicht die Beziehung war, die ich schlimm fand, ganz im Gegenteil Schlimm war für mich sein plötzliches Schlussmachen, Ausschließen, Schweigen, oder Behauptungen, die einen komplett vor den Kopf gestoßen haben. DAS möchte ich nicht mehr erleben.

26.01.2022 14:38 • x 1 #47


A


Depression, Partner trennt sich

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B
Zitat von alleswirdbesser:
Aber warst du denn im Stande in dieser schweren Zeit eine Beziehung zu führen?

Nein. Aber darum geht es gerade auch nicht - es geht darum, dass manche sich hier völlig unpassend äußern und die depressivkranke Person verurteilen oder sie als verantwortlich für ihre eigene Situation betrachten. Und ja, natürlich ist jeder für sich verantwortlich, aber wie andere Forentmitglieder passenderweise analysiert haben, sind Depressivkranke oftmals nicht in der Lage zu sehen, in welchem Zustand sie sich befinden. Außerdem kann man für das Auftreten einer Krankheit im allerseltensten Fall verantwortlich sein.

Bezeichnungen wie Red Flag finde ich in dieser Hinsicht vollkommen falsch, weil das suggeriert, dass die Person sich dieses Verhalten aussucht. Hier haben wir ja deutlich gelesen, dass der Mann sich schuldig fühlt und sorgt.

Ich habe selbst genug Erfahrung mit anderen erkrankten Menschen, und habe den Kontakt tweilweise auch deswegen abgebrochen. Dass die TE ihrem Ex trotzdem helfen möchte, rechne ich ihr hoch an und finde nicht zwangsläufig, dass das selbstzerstörerisch ist. Diese Grenze muss jeder für sich selbst ausloten und entscheiden, was tragbar ist und was nicht.

Sie wird sich sicherlich schon Gedanken über diese Beziehung gemacht haben und daraus eigene Rückschlüsse ziehen.

26.01.2022 15:42 • x 2 #48


Hola15
Zitat von Berlinerin91:
die depressivkranke Person verurteilen oder sie als verantwortlich für ihre eigene Situation betrachten.


Zitat von Berlinerin91:
Außerdem kann man für das Auftreten einer Krankheit im allerseltensten Fall verantwortlich sein.

Ich hoffe nicht, dass mein Beitrag derart aufgefasst wurde. Falls ja, will ich das klarstellen. Nein, ich bin keineswegs der Meinung, dass Menschen mit Depressionen sich das irgendwie selbst ausgesucht haben oder in irgendeiner Form selbst schuld dran sind !

Und ja, es ist mir klar, dass es kein Spaziergang ist, sich Hilfe zu holen. Gerade in so einer Situation. Und nein, es ist nicht so, dass ich keinerlei Erfahrung damit habe.
Aber gerade wenn es einem - wie hier tlw. geschildert, äußerst schlecht geht, so schlecht, dass man selbst nichts mehr schafft- dann ist da ein großer Leidensdruck und dieser sollte einem doch zu erleben geben, dass man Hilfe braucht. Und das ist mE oft der Knackpunkt. Es ist wirklich eine Hausnummer sich einzugestehen, dass es so nicht mehr weitergeht und es auch evtl nicht möglich ist, sein Leben so weiterzuführen wie man es gerne täte. Ich verstehe (vllt. zu gut) dass es Angst macht, zb. längere Zeit krankgeschrieben zu sein und Nachteile zu befürchten.
Das ist alles andere als schön. Aber, um das Beispiel nochmal zu bedienen: Wenn ich ein gebrochenes Bein habe ist mir klar, dass ich was tun muss und evtl auch mal eine Zeit krankgeschrieben bin. Bei einer psychiatrischen Erkrankung wird sich das oftmals nicht eingestanden bzw. nicht akzeptiert. Und deshalb ist es mir auch nochmal besonders wichtig klarzustellen, dass ich keinesfalls stigmatisieren möchte, weil gerade die Stigmatisierungen dazu führen, sich Hilfe nicht zu holen.

Zitat von Berlinerin91:
sind Depressivkranke oftmals nicht in der Lage zu sehen, in welchem Zustand sie sich befinden.

Da gebe ich dir Recht und das führt in einigen Fällen auch dazu keine Hilfe zu bekommen. Ich kenne aber auch sehr viele Fälle in denen Angehörige Gott und die Welt in Bewegung setzen. Aber der Widerstand des Betroffenen ist zu groß. Und nach meiner Beobachtung liegt das dann weniger an der fehlenden Krankeneinsicht sondern eher am falschen Stolz.

Falls ich damit jemanden unbeabsichtigt auf die Füße trete möchte ich mich dafür entschuldigen.

26.01.2022 16:09 • x 2 #49


B
@Hola15 Danke für deinen Eintrag, tatsächlich habe ich hier ein anderes Mitglied im Hinterkopf gehabt, aber das möchte ich an dieser Stelle nicht vertiefen.

Tatsächlich hat eine sehr gute Freundin von mir eine Beziehung zu einem depressivkranken Mann; eine Beziehung, von der ich ihr am liebsten abraten möchte bzw. ihr deutlich machen will, dass das keineswegs gesund ist. Derjenige sucht sich ebenfalls keine Hilfe, betäubt sich mit Substanzen und ignoriert die Bedürfnisse meiner Freundin quasi vollkommen, macht ihr Vorwürfe, etc. Die Details sind teilweise erschreckend. Und ja, hier merke ich meine eigene Toleranzgrenze, vor allem, weil ich selbst vor Jahren den Weg der Therapie gegangen bin, niemals irgendwas konsumiert und mich für eine langfristige Heilung entschieden habe - daher fällt es mir auch manchmal schwer, verständnisvoll bei denjenigen zu sein, die noch in destruktiven Mustern verharren. Beziehungen mit solchen Menschen sind wirklich schwierig, und wenn es um die Frage um pro/contra geht, würde ich auch sagen, dass ein romantisches Verhältnis eine große Herausforderung oder eben keine gute Idee ist. Nichtsdestotrotz finde ich es schön zu sehen, dass Menschen nicht aufgeben und der Person erstmal helfen möchten - wie weit man damit kommt, muss man eben sehen.

Daher möchte auch ich an dieser Stelle klarstellen, dass es mir hier eher darum geht, was ich vorher beschrieben habe; also nicht die romantische Beziehung zu der Person, sondern dass die Hilfestellung, die angeboten wird, durchaus löblich in meinen Augen ist.

26.01.2022 16:23 • x 1 #50


T
Zitat von Hola15:
Und nach meiner Beobachtung liegt das dann weniger an der fehlenden Krankeneinsicht sondern eher am falschen Stolz.

Scham!

26.01.2022 16:24 • x 3 #51


Hola15
Zitat von Berlinerin91:
Hilfestellung, die angeboten wird, durchaus löblich in meinen Augen ist.

Hilfsbereitschaft finde ich etwas wunderbares. Finde allerdings auch, dass es differenziert zu betrachten ist. Sobald ich damit ein System stütze und vor "eigentlich nötigen" Entwicklungen und Schritten zur Heilung behindere, quasi Mechanismen a la "Co-Abhängigkeit", wird’s (finde ich) schwierig. Und/oder auch wenn ich als Helfender nicht gut bei mir bleiben kann und weiß wo meine eigenen Belastungsgrenzen liegen.
Ich glaube das alles ist auch immer eine Gratwanderung.

26.01.2022 16:39 • #52


Hansl
Zitat von Clara_:
Würde ich jemanden daten und er sagt mir er ist depressiv red flag! Zuerst mal heilen, dann eine Beziehung ansteuern, denn wenn jemand wie in deinem Beispiel an einer Krankheit leidet und sei es auch nur eine Grippe, wird er/sie in diesem Zeitraum wohl auch lieber erstmal die persönliche Heilung an erste Stelle setzen.

Erkrankt jemand in der Beziehung an einer Depression, kommt es auf den Verlauf darauf an. Es wäre nämlich keinem geholfen, wenn aus einem Depressiven, zwei daraus werden!


Vielleicht solltest Du selbst mal Deine inneren Abgründe fachärtzlich abklären lassen. Hier liegt wohl einiges im Argen

26.01.2022 16:55 • #53


alleswirdbesser
Zitat von Hansl:
Vielleicht solltest Du selbst mal Deine inneren Abgründe fachärtzlich abklären lassen. Hier liegt wohl einiges im Argen

Beschäftige dich lieber mit deinen, Hansl.

26.01.2022 17:00 • #54


C
Zitat von Berlinerin91:
Bezeichnungen wie Red Flag finde ich in dieser Hinsicht vollkommen falsch, weil das suggeriert, dass die Person sich dieses Verhalten aussucht. Hier haben wir ja deutlich gelesen, dass der Mann sich schuldig fühlt und sorgt.


Da dein Beitrag ja auf mich bezogen ist: Was für mich eine red flag ist, ist ja zu Glück nach wie vor meine Sache. Und es interessiert mich Nüsse, mich bereits in der Datingphase mit Problemen des Gegenübers auseinandersetzen zu müssen, schließlich bin nicht Mutter Teresa.

Wenn jemand mit zwei gebrochenen Beinen am Straßenrand liegt, bringe ich ihn ins Krankenhaus oder hole eine Rettung und fahre nach Hause lieber @Tin_

Wenn jemand sich dazu berufen fühlt ungefragt selbst diagnostizierten depressiven Menschen ohne eigenen Handlungsbedarf helfen zu wollen (auf diese Geschichte bezogen), ok.

Dass der Mann sich schuldig fühlt? Naja?! Vielleicht, weil er ihr Zeit geraubt hat und er nicht das geben kann was sie braucht (ist jetzt die Depression daran schuld?), geweint hat er vermutlich, weil er sich selbst bemitleidet hat da sie ja seine einzige Bezugsperson war und er nun wieder alleine ist. Was soll eigentlich die Aussage: Er wolle sie nicht wie die Exfreundin kaputt machen? Ist er hier etwa auch fremdgegangen und war damals auch die Depression bereits schuld? Heißt das dann eigentlich, dass wenn ein depressiver Mensch mehr Freiheiten halt, weil…? Und man diese Person bitte nicht verurteilen darf?!

26.01.2022 17:04 • x 2 #55


Hansl
Zitat von Berlinerin91:
Bezeichnungen wie Red Flag finde ich in dieser Hinsicht vollkommen falsch


Naja, woher dieser Begriff stammt,welch Klientel diesen als Dogma nutzt, weiß man doch.
Und das grobe Gewäsch der Fraktion emphatische Tiefflieger, nebst Bildungsdefizit, würde solche Threads sperren lassen, eine Schande was da oft zu lesen ist.

26.01.2022 17:06 • #56


F
Klar kann sich jeder aussuchen, wenn man kennen lernen will und wenn man merkt der andere leidet z.b an Depressionen ist es ja auch okay dann nein zu sagen. Da sind ja zum Glück jeder anders. Ist ja dann ähnlich wie wenn ich sag Ich will niemand wo bereits ein Kind hat.
Lieber dann gleich gehen anstatt demjenigen etwas vorspielen.

Aber viele negative Aussagen, kommen häufig von Leuten die sich damit nie richtig auseinander gesetzt haben.
Habe auch im bekanntenkreis wo meinen jemand mit depression muss sich dann halt mal zusammen reißen etc. Aber sowas geht einfach nicht. Es ist leicht geredet/geurteilt über Menschen und Ihre Sachen wenn man sich nie damit intensiv beschäftigt hat bzw nie so jemand genauer kennen lernt

26.01.2022 17:13 • x 1 #57


alleswirdbesser
Zitat von Hansl:
Naja, woher dieser Begriff stammt,welch Klientel diesen als Dogma nutzt, weiß man doch. Und das grobe Gewäsch der Fraktion emphatische Tiefflieger. ...

Findest du deine Begriffe und Beleidigungen etwa besser? Die unterschwelligen Andeutungen? Manche Beiträge von dir und Tin wurden bereits von der FL gelöscht, da niveaulos und persönlich angreifend. Frage mich eher wieso du im Dating Thread liest und jemanden zum heiraten suchst, während du hier einer Frau deine Liebe schwörst und unter Liebeskummer leidest. Deine Empfehlungen an neue Mitglieder sich wegen Herzschmerz zu besaufen, mit B. und am besten im Keller, finde ich auch grenzwertig. Tut mir leid, aber das musste jetzt gesagt werden. Es sind übrigens Fakten, keine persönliche Beleidigung an dich.

26.01.2022 17:17 • x 1 #58


T
Zitat von Clara_:
Wenn jemand mit zwei gebrochenen Beinen am Straßenrand liegt, bringe ich ihn ins Krankenhaus oder hole eine Rettung und fahre nach Hause lieber


Zitat von Tin_:
Was tust du, wenn du zwei gebrochene Beine hast, der nächste Arzt 20km entfernt ist, du nur zu Fuss dort hin kommst und es keine andere Möglichkeit gibt?


Lesen.... Verstehen.... Antworten....

26.01.2022 17:19 • #59


alleswirdbesser
Zitat von Tin_:
Lesen.... Verstehen.... Antworten....

Einen Menschen, der zwei gebrochene Beine hat, zum Arzt zu fahren, ist sicher einfacher als einen psychisch kranken Menschen zu überreden zum Arzt zu gehen (ob in Begleitung oder ohne), wenn er das nicht möchte. Weder mit Engelszungen noch mit Gewalt (wir machen das jetzt!) kann man hier etwas erreichen. Der mit gebrochenem Beinen wird sich eher bedanken und um die Hilfe froh sein. Das heißt - Hilfe anbieten ist das eine, ob sie angenommen wird ist das andere. In manchen Fällen weiß man, dass es notwendig ist und sich so gehört, in den anderen Fällen ist es ein Spiel mit dem Feuer.

26.01.2022 17:24 • #60


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