Hallo.
Ich habe gerade eine Trennung hinter mir, bin leider depressiv geworden.
Es kommen einem dann seltsame Gedanken.
Wozu will ich nochmal über ein halbes Jahrzehnt für Jemanden verschwenden?
Ich meine, Liebe scheint so wie es aussieht und was Andere erlebt haben nur eine Illusion zu sein.
Für einige ist das Synonym körperliche Nähe, für Andere Verbundenheit, für mich ist es das Synonym für das Verlangen das ich habe in den Arm genommen zu werden, verstanden zu werden und mit Jemandem über ALLES sprechen zu können. Ob es Probleme in der Beziehung betrifft, Erfahrungen die ich mache, oder die Vergangenheit.
Ist also Liebe nur eine Ausrede um seinem Verlangen genüge zu verschaffen?
Ich weiß nicht mehr was ich denken soll. Was ist eure Meinung?
Was ist außerdem mit Freundschaft?
Ist dies nur ein weiterer Versuch des Menschen nicht zu vereinsamen? Oder die Anerkennung zu finden die im Leben sonst fehlt? Freunde nutzen Freunde, um sich selbst zu unterhalten. Eine gute Tat muss heutzutage entlohnt werden, so scheint es. Menschen die dich mögen und sich um dich kümmern wollen, dein Leben mit dir gestalten, für dich da sein, in guten und schlechten Zeiten? Das durfte ich nie erleben, obwohl ich für jemanden, der einfach da ist, dem ich vertrauen kann und der sich umarmen lässt während ich ihn vollweine, Alles tun würde.
(Es geht ab hier nicht mehr um Liebe sondern Menschen im Allgemeinen)
Menschen scheinen so verletzend sein zu wollen, indem sie nur an sich denken.
In ihren Köpfen dreht sich alles um sie, sie haben Recht, sie haben die Möglichkeit dir weh zu tun und nutzen sie. Nicht Alle mit Absicht. Aber sind wir doch ehrlich, wer hat nicht schon einmal gedacht wäre es nicht schön wenn ihm/ihr schlechtes widerfährt? Oder ich kann sie/ihn nicht leiden, jetzt geb ich mal ein paar Kommentare unter der Gürtellinie ab.
Wenn man ehrlich ist, wird man als nicht einfühlsam beachtet. Hat man Gefühle und weint als Frau auf der Arbeit, ist man die Heulsuse. Als Mann muss man stark wirken, hat man aber ein Herz und ist empfindsam, wird man ausgelacht. Hat man Moral und versucht die durchzusetzen ist das auch falsch, weil der Chef/ die Chefin es seit 30 Jahren Anders machen und es auch klappt. Hat man einen Erfolg errungen und freut sich, schmücken sich Andere mit Federn die du mehr oder weniger hart erarbeitet hast.
Ich will kein Mitleid, ich habe lernen müssen, dass egal was ich tue die Menschen sich von mir
abwenden. Nur weil ich Party, Alk., TV und Sport den ich nicht selber ausführe, langweilig finde? Ich bin nun mal As.uell, also interessiere ich mich nicht dafür wie ich Anderen imponieren kann. Ich bin trotzdem ein Mensch, ich habe trotzdem Gefühle. Wofür soll ich nun leben? Für die wage Hoffnung, dass es Menschen gibt, die mich akzeptieren? Für meinen Arbeitgeber und seinen Profit, für Mutti Merkel, die die Steuergelder verfeuert, die wir hart erarbeiten? Für mich selbst, um Wissen und Erfahrungen anzuhäufen, die mir nichts bringen? Ich würde die Welt verändern, doch die Welt dreht sich nicht um mich. Ich bin ein einzelner Mensch, ersetzbar, habe ein Verfallsdatum. Die Welt wird immer noch da sein, wenn ich längst vergessen bin.
Ich weiß es ist viel, ich weiß es ist extrem. Aber niemanden zu haben und hinter einem Lächeln zu Leben, nur um verletzt zu werden, ist hart. Mein Körper lacht, meine Muskeln bewegen sich, aber hinter dieser Maske aus Zuversicht und Leben sitze ich, zusammengekauert, schaue zu wie das Leben an mir vorbeizieht und wünsche mir mich nicht selbst belügen zu müssen, um den nächsten Tag zu überleben.
Falls nun einer der Leser bis hierhin vorgedrungen ist, ich habe versucht eine/n Therapeuten zu finden.
Ich habe gewartet, mittlerweile über 4 Monate. Trotzdem werde ich nur weiter vertröstet. Ich werde nicht in eine Klinik gehen. Die Menschen dort behandelten mich nicht mit dem Respekt, der mir zusteht. Denn ich bin, so hoffe ich ein Mensch und kein verrücktes Wesen, dass man behandeln kann wie man will, nur weil es anders denkt. Behandelt wurde ich von der ersten Sekunde, wie ein Kleinkind, dass noch keine Erfahrungen im Leben machen konnte. Die Ärzte verschreiben Tabletten und sind nicht wirklich hilfreich.
Somit schließe ich das Silo und hinterlasse euch das was ich nicht mehr in mir halten konnte.
Vielleicht weiß jemand von euch, der so etwas bereits hinter sich hat, ob sich die Liebe lohnt, das Leben und wie man sich selbst helfen kann. Ich kann mich nicht mehr im Spiegel erkennen, ich sehe Haut, Fleisch und Knochen.
Kornspeicher
16.10.2015 16:13 •
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