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Depression - Freundin macht Schluss

L
Zitat von _Summer_:
Wie geht es dir?

Bin seit Freitag morgen wach, mit 2 Stunden Schlaf und dämmern. Ich funktioniere in meinem Beruf soweit ich kann, meine Kollegen wissen was passiert ist.
Mir geht es nicht gut, ich sorge mich um sie und hab grad so stark Gedankenkarussel.

14.11.2022 19:41 • #16


S
@losesblatt

Wie sieht das Gedanken Karussell inhaltlich aus? Was macht dir genau Sorgen?

Es ist schonmal gut,dass du mit deinen Kollegen drüber gesprochen hast und dich nicht zurück ziehst. Ich kann gut nachvollziehen wie das mit wenig Schlaf und Gedanken die ein sorgen machen ist.

Also feststeht, du brauchst Schlaf. Es bringt niemanden etwas,weder dir noch ihr,wenn du jetzt nicht gut für dich sorgst.

14.11.2022 19:49 • x 1 #17


A


Depression - Freundin macht Schluss

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L
Zitat von _Summer_:
Wie sieht das Gedanken Karussell inhaltlich aus?


Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe. Ich will den Fehler ja nicht nochmal begehen. Auch dass ich genau das gemacht habe, was sie sich gewünscht hat, dass ich besser mit ihr kommuniziere. Aber ich habe gemerkt, wie sie mir emotional entgleitet. Das ich ihr vielleicht zu viele Fragen gestellt habe.

Zitat von _Summer_:
Was macht dir genau Sorgen?

Das sie sich was antut oder in ihre alten Depressionsmuster zurückfällt.

14.11.2022 19:54 • x 1 #18


S
@losesblatt
Zitat von losesblatt:
Das sie sich was antut oder in ihre alten Depressionsmuster zurückfällt.

ohje...

Gibt es denn irgendeinen Weg,wo du sie noch kontaktieren kannst?

Zitat von losesblatt:
Aber ich habe gemerkt, wie sie mir emotional entgleitet. Das ich ihr vielleicht zu viele Fragen gestellt habe.

Leider ist es wie ein Mienenfeld. Fragen sind da im allgemeinen schwierig. Man kann nur nach dem Bedürfnis des Gegenübers fragen was ihm/ihr jetzt Helfen würde bzw was du für sie tun könntest, das ihr Kraft geben würde.

Zumindest hat sie noch Arbeit, das ist positiv zu Werten.. scheint sie da sozial eingebunden zu sein.

Dein schlaf ist aber auch wichtig. Was tust du für dich,damit du wieder besser schlafen kannst?

14.11.2022 20:35 • x 1 #19


L
Zitat von _Summer_:
Gibt es denn irgendeinen Weg,wo du sie noch kontaktieren kannst?

kenne ja ihre Handynummer, könnte sie von jedem beliebigen anderen Handy anschreiben. Aber ich habe Angst, dass sie sich nur noch mehr in die Ecke gedrängt fühlt. Ich kann ihr auch n Brief schreiben, aber sehr gut möglich, sie zerreißt ihn ungelesen.

Zitat von _Summer_:
was ihm/ihr jetzt Helfen würde bzw was du für sie tun könntest, das ihr Kraft geben würde.

Habe nach dem ersten Eintrag ja Bücher gelesen und habe mein Verhalten angepasst, ich habe meist nur zugehört, ihre Probleme nicht mehr mit möglichen Lösungen versehen, sondern war einfach nur da. Das hat Sie sich so von mir gewünscht. Eine Woche ging das gut, dann stellte sich wieder der bergab-Trend ein.

Zitat von _Summer_:
Was tust du für dich,damit du wieder besser schlafen kannst?

Ich trinke kein Alk., freie Mittel aus der Apotheke schaffen es nicht. Ich muss wahrscheinlich zum Arzt. Ich muss dazu sagen, dass auch wenn ich nun über 60 Stunden wach bin, ich nur geringe Einschränkungen bemerke. Mein Stoffwechsel hat auch auf keto gewechselt.

14.11.2022 20:59 • x 1 #20


S
@losesblatt

Anrufen oder Nachrichten von anderen Rufnummern halte ich nicht für sinnvoll, das macht es nur noch schlimmer. Eine persönliche neutrale karte/Brief kurz und knapp ,,melde dich wenn du Unterstützung benötigst, ich bin da, lässt sie wissen was sie wissen muss und es liegt in ihrem ermessen, ob sie das annimmt oder nicht. Wenn nichts kommt,dann musst du das akzeptieren.

Das heißt doch,dass du auf sie eingegangen bist,du ihr Bedürfnis umgesetzt hast. Davon mal ab,bist du immer zu ihr gefahren die weite Strecken. Und dennoch,hat es für sie nicht gereicht.

Ich betone nochmal, dass sie Berufs mäßig eingebunden ist und auch wen hat zum Treffen und du nicht mehr machen kannst. Wenn sie dich blockiert hat auf allen Kanälen,dann nimmt sie sich jetzt ihre zeit,da hast du wenig Einfluss drauf. Sie scheint ja auch Therapie erfahrungen zu haben, auch wenn diese nicht beendet wurde. Nicht du kannst das für sie übernehmen, das kann nur sie selbst. Man kann nur Begleitung anbieten. Aber jetzt wo sie sich getrennt hat und du nicht mal mehr schlafen kannst,fange an selbst aktiv für dich zu sorgen. Denn im Grunde, hast du das ja auch von ihr erwartet. Mach das was dir jetzt hilft,geh zum Arzt oder vielleicht probierst du mal Kytta Baldrian aus der Apotheke aus,am besten gestern.
Auch wenn es grade schwer ist,es wird nach und nach leichter.

14.11.2022 22:14 • x 1 #21


DieSeherin
und bitte mache dir selber keine vorwürfe! man kann nämlich nichts machen - nichts richtig und nichts falsch! wenn jemand depressionen hat, dann kann man dessen gefühle einfach nicht mit normalem maßstab messen.... da wird jegliches empfinden nach außen quasi weggesaugt und man versinkt in seinem eigenen schwarzen loch! da kannst du tun und machen und lassen.... es bringt nichts!

15.11.2022 14:35 • x 1 #22


L
Ich habe heute morgen mit einem Therapeuten gesprochen. Da ich nach wie vor nicht einschlafen kann, musste ich mich krankschreiben lassen.
Ich habe ihm die Geschichte unserer Beziehung aus meiner Sicht erzählt, er hat Dinge nachgefragt, unter anderem auch ob ich früh jemand verloren habe, der mir nahe stand. Dem war so.
Seiner Einschätzung nach leide ich an Verlustangst. Nachdem die Depression bei meiner Ex-Freundin wieder aufflammte kam von ihrer Seite aus sehr viel weniger Zuneigung/Zärtlichkeit/Liebesbeweise. Dies führte dazu, dass ich durch meine eigenen Ängste, mehr einforderte als sie geben konnte, was sie sich hat zurückziehen lassen und ihre Depression verstärkte.
Die Verlustängste äußern sich bei mir so: - ich habe sie viel zu sehr in den Fokus gesetzt und war überfürsorglich und musste sie immer retten
- emotionale Stressanfälligkeit
- Eifersucht auf mir unbekannte neue Freunde
- das sie mir nicht nur als Partnerin fehlt, sondern als Freund noch mehr
- Unsicherheit in emotionalen Stressituationen bzw. falsche Reaktionen
- probieren Probleme zu deeskalieren aber sie durch falsche Kommunikation zu eskalieren.

Ich habe schonmal geguckt, es gibt Therapie und Coaching in der Richtung. Gehe das an, egal wie es mit meiner Ex ausgeht.

15.11.2022 14:56 • x 2 #23


B
Im Grund genommen ist sie nur das Symptom Deiner eigenen Ängste. Du hast Verlustangst, sagt der Psychologe. Das mag stimmen, aber die kriegt man nur schlecht wieder weg, weil sie in der Regel in der Kindheit erfahren werden und sich dann im Unterbewusstsein festsetzen.

Und damit Deine Seele Dir ihr Dilemma zeigen kann, wählst Du unbewusst unreife, instabile Partnerinnen, weil Du nur mit ihnen das wieder durchleben kannst, was früher passiert ist.
Und da die Partnerin mit sich nicht klar kommt, kommt sie auch mit einem Partner nicht klar. Und Du darfst da wieder durchgehen und die ganze Palette an Ängsten und Zweifeln durchleben.

Als ich Deinen Thread gelesen habe, habe ich mich gefragt, was Du eigentlich sein willst. Betreuer, Berater, Psychocoach von instabilen Partnerinnen, die mit sich nicht klar kommen? Und bei denen Du, egal was Du tust, nur verlieren kannst, weil Du eh nichts richtig machst.

Sie ist halbwegs erwachsen und sie will mit Dir nichts mehr zu tun haben. Du bist geblockt, Du bist out und sie will ihren Weg ohne Dich gehen. Das ist ihr gutes Recht, sich Menschen zuzuwenden, die ihr besser tun als Du. Es ist auch ihre Verantwortung, was sie mit ihrem Leben macht und mit welchen Menschen sie sich umgibt. Sie hat ihre Wahl getroffen, vermutlich weil sie keinen helfenden Partner um sich haben will, der sich ständig kümmert, sie sozusagen therapieren will, weil es in der Konstellation eben keine Beziehung auf Augenhöhe ist. Hinzu kommt der Altersunterschied.
Sie wird auch ohne Dich weiterleben, sei Dir gewiss. Du wirst hier nicht mehr gebraucht. Vermutlich geht es ihr gar nicht schlecht, auch wenn Du das nicht glauben willst.

Wichtiger für Dich wäre es, Dich zu hinterfragen was mit Dir los ist. Verlustängste sind tief im Inneren angelegt und die kriegt man nicht ohne weiteres weg. So was ist ein langer Weg und manchmal kann man nur lernen, halbwegs mit ihnen umzugehen, weil man sie nicht immer wegtherapieren kann.

Du wolltest sie retten und bist selbst kein guter Retter, weil Du auch beschädigt bist. Es hätte Dir nur ein gutes Gefühl gegeben, aber sie hat Dich nun ausgebremst. Du hast den Kümmererbogen überspannt, selbst aus 500 km Entfernung.
Auch wieder so eine Wahl. Eine große Distanz, die Altersdifferenz, alles Faktoren, die keine enge Beziehung auf Augenhöhe ermöglichen. Vermutlich weil Du obendrein auch unter Bindungsängsten leidest. Einerseits Bindungsängste, sich also einen nicht greifbaren Partner zu suchen, andererseits, wenn eine Beziehung zustande kam, Verlustängste. Die beiden gehen oft einher.

Jetzt lass die junge Dame mal in Ruhe. Vermutlich geht es ihr gar nicht so schlecht wie Du glaubst. Sie zog keinen Gewinn mehr aus dem Zusammensein mit Dir und hat sich entschieden.

Jetzt stehst Du da, weil Du auch noch Liebeskummer hast, mit dem Du schlecht zurecht kommst.
Du kannst nur einen Schritt nach dem anderen tun. Zunächst mal heißt es jetzt die Trennung zu akzeptieren und den Verlust und die Sehnsucht zu durchleben. Das ist schon mal eine harte Aufgabe, die vor allem zeitintensiv ist.
Aber wenn Du es geschafft hast, wirst Du vielleicht auch in der Lage sein zu verstehen, warum Du bei ihr gelandet bist, was Du mit ihr eigentlich wolltest, denn für eine ernstzunehmende Beziehung kam sie ja nicht in Frage.

Und erst wenn die innere Panik nachgelassen hast und Du an sie denken kannst, ohne sie zu vermissen, kannst Du einen Schritt weiter gehen und evt. mit therapeutischer Unterstützung erkennen, was bei Dir falsch gelaufen bist.
Und vielleicht auch dadurch zu lernen, dass weder Bindungs- noch Verlustängste gute und stabile Beziehungen ermöglichen.
Einerseits willst du eine enge Beziehung mit Liebe und Vertrauen, andererseits suchst Du das dann genau dort, wo Du das nicht bekommst. Denn wie soll ein psychisch labiler Partner Dir das geben können? Das ist das Scheitern ja schon vorprogrammiert.

Die Seele geht oft komplizierte Wege, Dir zu zeigen, was ihr weh tut. Das alles kam ja nicht von Ungefähr, sie hat Dich in so eine Beziehung geschickt weil sie Dich darauf hinweisen will, womit sie nicht zurecht kommt. Du musst nicht andere retten, aber Dich selbst musst Du retten. Das geht aber nur, wenn Du dazu bereit bist und genau hinschaust. Stattdessen hast Du Dir Jemanden gesucht, den Du retten möchtest, der aber von Dir nicht gerettet werden möchte. Es ist immer einfacher, an Jemand anderem die eigenen Defizite auszuleben anstatt bei sich selbst anzufangen.

15.11.2022 15:36 • x 1 #24


S
Zitat von losesblatt:
Ich habe heute morgen mit einem Therapeuten gesprochen. Da ich nach wie vor nicht einschlafen kann, musste ich mich krankschreiben lassen. Ich habe ...

Das klingt super, dass du dir Therapeutischen Rat geholt hast und dir nun ne Auszeit nimmst. Auf das du zumindest wieder zu Kräften kommst und schlaf findest. Dein Erster Schritt ist getan,du hast Verantwortung für dich übernommen und dir Unterstützung geholt,freut mich sehr zu lesen!

15.11.2022 18:57 • x 1 #25


L
@Begonie Danke für deine Einschätzung, aber sie trifft nicht ganz zu. Du hast Recht damit, dass wahrscheinlich meine Seele angeknackst ist, mein Vater starb als ich 3 war und meine beste Freundin mit 17. Ich trage beim 2. Tod innerlich auch noch Schuld mit mir, auch wenn mir jeder sagt, dass ich nicht schuld bin (sie hatte mir erzählt, dass sie sich unsicher fühlt, wenn ihr Freund betrunken fährt, ich habe ihr gesagt, dass ich das nicht gut finde, aber ich habe nicht gesagt, einfach dann nicht mehr mit ihm zu fahren).
Dass ich mir schwache Partner aussuche, dass sehe ich selbst nicht so, ich hatte vorher 2 langjährige Beziehungen und ich kenne Beziehungen nur auf Augenhöhe.
Ich habe auch keinerlei Vorerfahrungen mit Depressionen gehabt, ich wusste es gibt sie, aber ich hatte niemand im Umfeld litt darunter. Man beschäftigt sich mit Problemen, wenn sie auftreten, nicht wenn sie für einen selbst ungreifbar sind.
Was ich für sie sein wollte? Ein guter Partner. Ich wollte verstehen, wieso sie anders reagiert als gewohnt. Ich wollte auf sie eingehen und sie unterstützen. Klar habe ich auch Fehler gemacht, wer macht das bitte nicht? Aber ich habe aus ihnen gelernt und mich angepasst.
Ich habe gestern erstmal gelesen, was Bindungsängste sind. Ich denke nicht, dass ich da belastet bin. Ich stürze mich nicht blind/kopfüber sofort in einer Beziehung, aber ich flüchte auch nicht oder fürchte zu starkes einlassen auf eine Partnerschaft. Einziehen zum Beispiel war in meinen vorherigen Beziehungen nach 6 bzw. 12 Monaten. Ich hatte nie Probleme Freunden/Familie vorgestellt zu werden. Wir konnten noch nicht zusammen ziehen, weil sie erst ihre Ausbildung beenden wollte. Den Punkt hatten wir beide geklärt.
Zitat von Begonie:
Jetzt lass die junge Dame mal in Ruhe. Vermutlich geht es ihr gar nicht so schlecht wie Du glaubst. Sie zog keinen Gewinn mehr aus dem Zusammensein mit Dir und hat sich entschieden.

Ich kenne sie. Sie blockiert mich, dass sie nicht an mich erinnert wird bzw. um sich selbst abzuhalten wieder Kontakt zu suchen. Ich selbst halte das Verhalten für kindisch. Was mir Sorgen macht, ist dass niemand in Ihrer Umgebung weiß was los ist. Bei einer Trennung ist ein soziales Netz und ein emotionaler Ankerpunkt wichtig.

Konnte die Nacht ein wenig schlafen und gehe nun erstmal wandern, brauch wohl Regensachen

16.11.2022 10:30 • x 1 #26


B
Zitat von losesblatt:
Ich kenne sie. Sie blockiert mich, dass sie nicht an mich erinnert wird bzw. um sich selbst abzuhalten wieder Kontakt zu suchen. Ich selbst halte das Verhalten für kindisch. Was mir Sorgen macht, ist dass niemand in Ihrer Umgebung weiß was los ist. Bei einer Trennung ist ein soziales Netz und ein emotionaler Ankerpunkt wichtig.


Du bist eben doch ein Kümmerer. Selbst nach der Trennung machst Du Dir Sorgen um sie. Aber sie ist alt genug und muss für sich selbst sorgen. Du kannst ihr da aus der Ferne auch nicht beistehen, zumal sie keinen Kontakt mehr mit Dir haben will. Du musst sie in ihre Eigenverantwortung entlassen, die außerhalb Deines Einflussbereiches liegt. Wer sich nicht helfen lassen will, dem kann keiner helfen.
Und Du musst Dich jetzt um Dich selbst kümmern. November und Liebeskummer sind keine idealen Kombinationen, aber man kann es sich nicht aussuchen.

16.11.2022 11:13 • x 1 #27


B
Du hast dich wie ein Hobbypsychologe benommen und nicht wie ein Mann.
Das war für sie sicher nicht auszuhalten denn genau das wollte sie ja nicht.

17.11.2022 08:00 • #28


M
@losesblatt
Lies mal über passive Bindungsangst. Das könnte auf dich zutreffen.

Ich war in einer ähnlichen Situation mit einer Frau, die auch betonte, Depressionen zu haben. Es war anfänglich die tollste Zeit (subjektiv und aus einer ex-ante perspektive): Sie hat mich auf ein Podest gehoben und ich durfte ihr Retter sein. Ich war der starke Mann an ihrer Seite; wie sie so schön gesagt hat Wenn das mit dir nicht klappt, gebe ich auf und bleibe für immer Single. Sie sprach von Kindern und wollte genau das Gleiche, was ich will. So far (Ob das bei dir so ist, weiß ich natürlich nicht, wird gleich relevant: )

Aus dem Nichts wurde die Stimmung auf einmal negativer, als ich am Wochenende (auch Fernbeziehung, aber nicht so krass. Abends rumfahren ging) keine Zeit hatte (Bei dir, als du krank warst). Da wurde alles negativ geredet und ich würde sicherlich viele Singlefrauen kennenlernen und sie bräuchte keinen Partyhengst. Die Vorwürfe waren absoluter Nonsense. Sie selber hat aber sehr viele männliche gute Freunde und war eher diejenige, die sich aus dem Leben geschossen hat.

Ab dann wurde es ein sog. Walk on Eggshells: Ich hatte das Gefühl sehr doll aufpassen zu müssen, was ich sage und musste mich mit immer irrationaleren Problemen auseinandersetzen. Insbesondere musste ich mich ändern, damit das klappt. Wenn ich meine Sicht der Dinge bzw. auch meine Gefühle dargetan habe und bat, dass sie auch mal mich sehen würde und nicht immer nur sich, wurde das Thema nicht weiter besprochen bzw. irrational beendet, indem der Spieß umgedreht wurde und es wieder nur um sie ging. Am Ende hat sie meine Verlustangst immer getriggert, indem sie es in immer kürzeren Abständen beendet hat, nur damit ich wieder angekrochen komme - Sie hatte mich voll in ihrer Hand, obgleich es vom Lebenstand und Standart objektiv nicht so hätte sein dürfen.

Im Kern geht es darum, dass Sie dich wahrscheinlich an sich gebunden hat, indem sie das gleiche abgezogen hat: Sie ist so vulnerabel, sie ist krank und sich emotional na.ckt vor dir präsentiert hat. Dadurch bindest du dich emotional an sie. Sie hat dich anfänglich auf ein Podest gehoben und das bröckelte, da du nicht der perfekte Mensch bist, den sie sich wünscht. Es wurde ihr zu anstrengend und zu intim, so dass sie sich anderweitig verabredet hat.
Meinst du wirklich, sie hat sich mit anderen getroffen und nur geredet bzw. es gebraucht, um mit dir klarzukommen?
Mir hat meine auch sowas erzählt und im Nachhinein hab ich feststellen müssen, dass da doch etwas mehr gelaufen ist, was ich nicht wahrhaben wollte, da ich ja ihr Retter, ihr Ritter in weißer Rüstung, ihre Liebe war.

Dann wollte sie mich gar nicht mehr sehen und traf sich mit anderen. Durch Zufall hab ich festgestellt, dass sie sich mit einem Typen regelmäßig getroffen hat, der während unser Zeit ein riesiges A*loch war, der sie mal verarßcht hätte. Zufall? Ich glaube nicht. Ich war weg; sie hatte einen neuen Retter, der ihr Energie geben konnte, die ich - da ich zu viele Fragen gestellt hab und nicht mehr nur alles toll fand - nicht mehr geben kann.

Mir hat es am Ende geholfen, viel über Borderline und (vulnerablen) Narzissmus zu lesen bzw. bei Youtube anzuschauen. Ich war erschrocken, wie häufig mein Ablauf sich bei anderen gezeigt hat und es war eine Erleuchtung. Um einen der auf Youtube aktiven Therapeuten zu zitieren:Wenn ich mir eure Geschichten hier durchlese, hab ich das Gefühl, ihr habt alle die gleiche Frau gedatet. Ob sie so tickt, weiß keiner und es sind auch nur Labels. Dem ganzen aber einen Namen zu geben und festzustellen, dass ich rein gar nichts hätte machen können, um die Sache zu retten, hat mir geholfen. An Beziehungen müssen nämlich beide arbeiten. Nicht nur du; und nach deinen Erzählungen war es sehr einseitig.

Am Ende muss ich mir eingestehen, dass ich jemanden richtig toll fand, der faktisch nicht existiert hat, sondern mich nur gespiegelt hat. Natürlich mega gut aussah und mir ein enormen Selbstwertboost gegeben hat (Natürlich fing es mit ihr an, als es mir gerade privat nicht so gut ging). Auch mochte ich die Intensität, weswegen ich aktuell glaube, irgendwie schon ein passiver Bindungsängstler zu sein. Denn faktisch ist es so, wenn ich Frauen kennen lerne, die normal sind und eine normale Kennlernphase beginnt, verliere ich mitunter zu schnell das interesse. Mit ihr war alles spannend und auch das Drama war halt Feuer, das die Gefühle hoch brennen ließ. Als passiver Bindungsängstler sucht man sich pot. Partnerinnen aus, die nicht passen und die es früher oder später beenden. So ist man selber immer das Opfer und muss sich nicht aktiv seine Bindungsangst auseinandersetzen..

Vielleicht hilft dir das.
Mein Rat: No Contact, belesen und blick auf dich rücken, warum so jemand dir so viel bedeutet, obgleich er dich nur abweist. Was kannst du ändern?
Ist das leicht? Nein, weil Emotionen =/= Rationalität. Gibt es eine Alternative? Nein.

17.11.2022 08:59 • x 2 #29


L
Zitat von _Summer_:
Dein Erster Schritt ist getan,du hast Verantwortung für dich übernommen und dir Unterstützung geholt,freut mich sehr zu lesen!

Danke für all deine Beiträge, ich habe auch erkannt, dass ich nun mich erstmal auf mich selbst konzentrieren muss. Der Schock ist vorbei, nun geht es vorwärts. Ich habe zum Glück Freunde/Familie die für mich da sind. Auch bin ich dabei mir Projekte zu suchen, unter anderen will ich anfangen zu imkern .

Zitat von Begonie:
Und Du musst Dich jetzt um Dich selbst kümmern. November und Liebeskummer sind keine idealen Kombinationen, aber man kann es sich nicht aussuchen.

Danke für deinen Rat. Der November stört mich nicht, bin bei jedem Wetter gern in der Natur. Ein wenig Angst habe ich eher vor Weihnachten/Silvester, weil da hatten wir Rituale (bestimmte Filme usw.) und es war geplant die ganze Zeit zusammen zu verbringen.

Zitat von Melias:
Sie hat mich auf ein Podest gehoben und ich durfte ihr Retter sein.

Danke für deinen Beitrag. Sie hat mir zumindest keine Zeichen in der Richtung gegeben, vielleicht hat sie es innerlich getan. Die ersten 90% unserer Beziehung war der Zustand auch nicht so unausgeglichen. Da haben wir miteinander geredet, wenn was zu klären war. In deiner Geschichte erkenne ich mich aber auch, was den letzten Monat anging. Sie hatte im Sommer ein negatives, einschneidendes Lebensereignis, ich merkte es ging ihr nicht gut und die Depression kam wieder. Ab der Stelle bin ich von meiner Position abgewichen, wollte öfter für sie da sein. Ich wollte sie nicht retten, ich weiß dass kann sie nur selbst, aber ich dachte ich kann sie unterstützen. Von ihr kam mal der Satz: Du verstehst gar nicht wie es mir geht. Also fing ich an mich mit Depression zu befassen.

Zitat von Baumo:
Du hast dich wie ein Hobbypsychologe benommen und nicht wie ein Mann.
Das war für sie sicher nicht auszuhalten denn genau das wollte sie ja nicht.

Danke, darüber werde ich reflektieren.

17.11.2022 18:41 • #30


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