Meine Ex Freundin hat mich am 21. Oktober verlassen. Die Gründe weiß ich auch, da wir ein langes Gespräch zusammen geführt haben. Ich war leider nicht ganz unschuldig daran. Einen Monat später habe ich um ein treffen gebeten. Habe vollgendes geschrieben:
Ich.
Hey:) nicht erschrecken! Ich habe in letzter Zeit an dich gedacht und wollte dich fragen, ob du interesse daran hast mich zu treffen.
Wenn nicht ist das völlig Okay und wir akzeptiert.
Ex
Hey:) lieb das du fragst, aber momenatn bin ich nicht bereit dich zu treffen. Machs gut David
Ich.
Verständlich. Nichtsdestotrotz fehlst du. Machs gut.
nach einer Woche habe ich ihr einen Brief geschrieben. Am 02.12.16
Hallo,
da ein Treffen wohlmöglich nicht zustande kommen wird, will ich dir diese Zeilen schicken und meine Perspektive offen legen. Es gab viele Momente in unserer Beziehung, da habe ich die Zweisamkeit mit dir mehr als genossen und zu schätzen gewusst. Ich war mehr als nur Stolz darauf, so eine wunderbare Person an meiner Seite zu haben. Es gab aber auch viele Momente, da habe ich einfach vergessen, was ich an dir habe. Habe deine Hilfsbereitschaft vergessen. Habe deine Liebevolle Art vergessen. Besonders habe ich vergessen, was du mir eigentlich bedeutest. Das alles sieht man leider immer erst, wenn man im Feuer steht und das verloren hat, was man eigentlich aus tiefsten Herzen niemals verlieren wollte. Die Unterstützung, die du mir entgegengebracht hast, wollte ich dir auch geben. Ich wollte für dich da sein. Ein Held sein. So wie du es für mich warst. Eine Heldin! Habe versucht mich etwas in deiner Welt zu verlieren, um dich aus einer tieferen ebene kennenzulernen. Wollte wissen was in dir vorgeht, wenn es dir nicht gut geht. Wollte lernen und verstehen, wie ich am besten damit umzugehen habe. Manchmal wusste ich nicht, ob du gerade meine Nähe brauchst, eine Umarmung möchtest, oder doch lieber etwas mehr Distanz. Darum manchmal meine Andersartigkeit, die dir aber sofort aufgefallen ist. Ich wollte möglichst vieles richtig machen und habe dabei das wichtigste vergessen. Einfach der Mensch zu sein, der man wirklich ist, ohne sich hinter Masken und Spielchen zu verstecken. Leider ist kurz nach unserem Zusammenkommen, im Finanziellen Sinne, eine Welt für mich zusammengebrochen. Nach dem Unfall gingen plötzlich alle Kräfte von mir, und ich habe mich richtig klein gefühlt. Trotz alledem warst du für mich da und hast das allermeiste Organisiert und bewältigt. Das war bereits die erste große Aufgabe unserer noch so frischen Liebe. Vergessen werde ich das nie, was du für Opfer gebracht hast. Das was ich mit am meisten bereue, ist die Tatsache, dass wir nie wirklich Zeit für uns hatten. Wir haben zwar viele schöne und unvergessliche Momente zusammen erlebt, aber wir hatten nie wirklich Raum für uns beide. Einen Raum, den nur wir beide betreten können, ohne über irgendwelche Probleme und Sorgen sprechen zu müssen. Es ging die meiste Zeit nur darum irgendwelche Lösungen zu finden und haben unsere Beziehung immer und immer wieder verschoben, bis die Klippe nun endlich erreicht war. Unsere Liebe konnte sich nicht vernünftig entfalten. Bei all dem Blödsinn haben wir die Schönheit unseres Zusammenseins völlig außer acht gelassen. Probleme und Sorgen haben die Positiven Dinge verschüttet oder gar vergessen lassen. Probleme, die hauptsächlich von meiner Seite aus kamen, haben die Beziehung Letzten Endes verschluckt. Ja auch das Wütend sein und wegen Kleinigkeiten an die Decke gehen, kamen letztendlich wegen meiner inneren und allgemeinen Unzufriedenheit mit den Situationen, die ich mir selbst eingebrockt habe. Du wolltest helfen und ich habe alles nur in mich hineingefressen, bis alles am Ende rauskam. Habe es mir leicht gemacht und meine Wut und auch den Kontrollverlust auf meine Ach so schreckliche Kindheit geschoben. Auch beim letzten Streit der allgemein völlig unnötig war. Wut, Panik, Angst, alles kam plötzlich raus und ich habe mich selbst nicht wiedererkannt . Die Schuld habe ich bei anderen gesucht ( Vater, Mutter, Kindheit, und bei dir). In so einem Moment, hätte ich mich um 180Grad drehen müssen und genau auf die Person zu zeigen, die das ganze Chaos wirklich verursacht hat. Nur auf mich! Mein verhalten konnte man da mit einen 6 jährigen vergleichen, der um jeden Preis sein Standpunkt festigen wollte, egal was geschieht und egal welche Konsequenzen auf einen warten. Leider habe ich auf das wichtigste Warnsignal was in mir schlägt, nicht gehört. Auf mein Herz! Mein Ego, mein Stolz und mein Recht haben wollen, haben das alles zustande gebracht. Das wichtigste in solchen Momenten ist es, seinen Stolz zu vergessen und sich einmal fragen, ob diese unnötige Zankerei, Streiterei wirklich einen Sinn hat. Nein, damit verletzt man Menschen, die man nicht verletzten will. Man tut und sagt Dinge die nicht wahr sind. Mit solch ein Verhalten bringt man die Beziehung langsam aber sicher ins wanken. Diese Trennung war meines Erachtens absolut notwendig, um mich selbst, meine wahre Größe und mein wahres ICH wiederzufinden. Ich schäme mich nicht mehr denen in die Augen zu schauen, die ich verletzt habe. Ich stehe dazu und weiß es jetzt besser. Auch bei kleinen Zankereien war ich nicht immer ehrlich zu dir. Es hatte manchmal den Anschein, als würden wir uns falsch verstehen, aber ich konnte nur nicht Zugeben, dass ich einfach da gerade Zickig war(zum Beispiel im Schwimmbad, H2O). Zum Schluss hatte ich wirklich Angst dich zu verlieren, aber jetzt weiß ich, dass aus Angst keine Liebe entstehen kann. Liebe entsteht da, wo gründe aufhören. Liebe hat nichts mit Erwartungen oder Kämpfen zutun. Manchmal finde ich nicht die Worte, die ich zu brauchen glaube und manchmal rede ich auch ohne Sinn und Verstand. Die Dame kennt das wohl von mir. Diese geschriebenen Zeilen hätte ich dir am liebsten Persönlich von Mensch zu Mensch gesagt. Da ich aber verstehe das du mich momentan oder überhaupt nicht wiedersehen willst, schicke ich es dir zu. Es ist mir wichtig, dass ein Mensch der mir noch viel bedeutet, sowas erfährt. Danke für die wunderbaren Momente. Danke für deine Geduld, deine Zeit, und Vor allem für deine Liebe! Du bist ein toller Mensch, mit all deiner Dunkelheit und all dem Licht in dir. Bleib so wie du bist.
Gelesen wurde der Brief, aber es kam keine Antwort darauf.
Mein Problem ist, dass ich das Gefühl habe, mich immer noch bei ihr melden zu müssen. Habe immer noch das Gefühl, ich müsste mehr machen. Ihr zeigen was ich für sie empfinde. Ich wollte jetzt auch nicht im Brief ein Ich Liebe Dich raushauen und jetzt denke ich einfach, ich hätte es tun sollen. Egal was ich auch tue, die befreidigung ist nur von kurzer dauer. Ich Liebe sie und darum will ich sie auch ziehen lassen und nicht weiter bedrängen, aber gleichzeitig ist immer und immer wieder dieses eine Gefühl, wenn ich jetzt nichts mache/unternehme, dann verliere ich sie für immer. Sie leidet auch unter Depressionen und von außen wirkt sie immer so verdammt Stark und entschloßen. Wenn es aber mal zum Streit kam, dann verschloß sich sich ziemlich schnell und alles wurde ihr zuviel. Sind Menschen mit einer Depression da anders zu behandeln? Also sollte man dran bleiben und versuchen die Gefühle irgendwie hervorzuheben, oder es diesmal echt einfach sein lassen und den drang sich zu melden widerstehen. Ich bedanke mich für eure Hilfe. Einen schönen Sonntag Abend.
04.12.2016 17:56 •
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