Demütigung und mehr und trotzdem tut es so weh

K
Hallo ihr Lieben hier,

ich habe jetzt eine ganze Weile still mitgelesen und möchte nun auch endlich mal meine Geschichte niederschreiben, weil ich mich einfach selbst nicht verstehe. Ich brauche einen kleinen A***tritt, um mir mal wieder nicht nur die guten Zeiten vor Augen zu halten.

Ich fange mal an... Ich lernte 2005 während meiner festen Beziehung einen Mann kennen, von dem ich sofort total hin und weg war. Es entwickelte sich ein klein wenig mehr, wir trafen uns heimlich, unternahmen Sachen, küssten uns, mehr nicht.
Ich war so verliebt, so unheimlich doll.
Bereit meinen Exfreund zu verlassen war ich jedoch auch nicht zu dem Zeitpunkt.
Derjenige, in den ich mich so verliebte, nennen wir ihn M., ging kurz darauf für einige Zeit ins Ausland. Wir hatten noch ein wenig Emailkontakt, das war es aber auch. Ich vergaß ihn jedoch nie und musste sehr oft an ihn denken und wollte eigentlich nur ihn.

Ende 2007 bekam ich eine Nachricht, er sei wieder in der Heimat, ob wir uns nicht mal treffen wollten. Das war für mich das Zeichen. Ich traf mich wieder mit ihm und beendete ziemlich schnell meine damalige auch bereits 5jährige Beziehung.

M. hatte zu dieser Zeit eine sehr schwere gesundheitliche Phase. Er kam zurück nach Deutschland um sich hier therapieren zu lassen. Er trank im Ausland ganz viel, igelte sich ein, wäre dabei fast drauf gegangen. Die Eltern retteten ihn aus dieser Lage und holten ihn zurück. Wir trafen uns nun also unter diesen Umständen. Und diese Umstände hielten noch sehr lange an. Er trank weiter sehr viel, schloss sich teils tagelang ein und aß nichts, trank nur Alk..

Ich wusste, dass ich diesen Mann wollte, koste es was es wolle, ich stehe zu ihm, helfe ihm und eines Tages wird alles gut. So dachte ich damals.

Was folgte waren mehrere abgebrochene Therapien, er ging dann im März 2008 zurück ins Ausland, weil ja ein Kämpfer wieder an den Ort seiner Niederlage zurück muss und eine Fernbeziehung. Wir haben uns ca. einmal im Monat für immer so eine Woche gesehen und diese miteinander in einer schönen Stadt verbracht. Vom flughafen holte er mich immer total runtergekommen ab, wieder durchgesoffen die tage zuvor. es folgten dann immer 2 tage harter entzug, in denen ich ihn auch nicht berühren durfte usw. sehr schwer für mich damals, weil ich noch immer blind vor liebe war und es doch alles so schwer begonnen hatte... wie sollte es denn da weitergehen?

er entschied sich dann im märz 2009 zurück zu kommen, dass wir eine richtige beziehung führen können. das lief schief. durch seinen Alk. und seine krankheit konnte er teils richtig böse werden. ihm rutschte die hand aus, er beschimpfte mich. trank noch immer jeden abend.

ich war blind vor liebe und glaubte noch immer, dass irgendwann alles gut wird.

ich wurde im april 2009 schwanger. mit zwillingen. er hatte wieder phasen, in denen er meine sachen aus dem 3. stock auf die straße schmiss, mich beleidigte, beschimpfte, auf mich los ging.

die kinder kamen ende 2009 zur welt. unser ein und alles.

die jahre gingen weiter so...

kurzfassung von allem: er trank 6 jahre lang jeden abend mindestens 4 B., was mich als mitte 20 jährige total genervt hat, da diese versorgung immer gesichert sein musste. immer. ihm rutschte noch öfter die hand aus, er betitelte mich drecks*ure und so weiter... ein andermal war wieder alles in butter und wir waren die schönste familie.

ich habe nie zuvor einen mann so geliebt in meinem leben. habe mich am 2.8. entschieden, dass ich das alles nicht mehr kann, da ich 30 werde und habe es ausgesprochen und mich getrennt. er blieb noch lange bei uns ehe er dann endlich ging. seitdem spielt er den lebemann, will, dass wir springen, wenn er will. die kinder sehen usw. kommt zwischendurch zu uns, spielt wieder heile familie und sagt mir, ich bräuchte nicht mehr über eine beziehung nachdenken.

fakt ist, ich habe die ersten 5 wochen gut verkraftet, mich neu eingerichtet, umgeräumt, ausgemistet.
jetzt geht es mir so dreckig, ich heule täglich, weil wir als eltern gescheitert sind und er will alles mir in die schuhe schieben.
ich bin über die jahre verkümmert, unzufrieden geworden und wurde dann oft schnell laut, aber das hält er mir jetzt vor. und von meiner seite aus war es doch nur die reaktion auf seine taten.

ich sitze jeden tag zu hause und weine.

er war jetzt sogar 3 tage lang weg und freut sich noch, dass ich nicht weiß wo und mit wem. damit habe ich am meisten zu tun, dass er jetzt eine andere hätte.

er kann einerseits so ein toller mann sein, andererseits ein biest in person. unberechenbar...

gebt mir bitte einen ar***tritt, denn ich konnte doch so nie glücklich werden....
momentan bin ich jedoch so down.

07.10.2013 12:38 • #1


K
Bitte um Antworten von Außenstehenden...

07.10.2013 14:43 • #2


A


Demütigung und mehr und trotzdem tut es so weh

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Failed
Frage,

das mit dem Alk., das ist ne zusätzliche Problematik zu seiner Krankheit?
Oder ist das die Krankheit?

07.10.2013 14:59 • #3


K
Es hieß es ist aufgrund der Krankheit. Dann hat er Tabletten bekommen. Hat aber den Fehler gemacht und immer beides zusammen eingenommen....

07.10.2013 15:09 • #4


K
Ich schieb nochmal, hat denn keiner was zu sagen?

Bitte, ich bin so verzweifelt...

Will hier raus, weg. Habe eine Kur beantragt, aber das dauert min. 3 Monate. Ich bräuchte die aber jetzt...

07.10.2013 16:31 • #5


B
Hey,

eigentlich machen wir hier sowas nicht, Ar. geben usw Aber es gibt auch ausnahmen.

Schwierig ist es bei dir, durch die gemeinsamen Kinder. Sonst wäre es einfach.

Kontakt abbrechen, vollkommen und für immer. Warum? Er hat ein Alk., du konntest ihm nicht helfen es zu bewältigen, vermutlich weil er es auch garnicht wirklich wollte. Warum er sein Heil im Alk. sucht, ist mir nicht klar, vermutlich ist irgendwas passiert? Etwas traumatisierendes?

Spielt aber auch keine Rolle weil die (nachhaltige) Veränderung nur von Ihm selbst kommen MUSS. Wenn er nicht erkennt, das er ein Problem hat und was er damit alles anrichtet, wird er es auch nicht ändern. Indem du dich getrennt hast, hast du den ersten schritt getan. Für dich, vielleicht auch für ihn. Aber du und deine Kinder müssen für dich jetzt das wichtigste sein.

Vielleicht solltest du überlegen weg zu ziehen. So dass er nicht mehr weiß wo du wohnst? Keine Ahnung ob das geht, zwecks sorgerecht usw.

Ich weiß, es ist hart. Aber alles was du von nun an erstmal tust, sollte für dich und die Kinder sein. Sich schlagen lassen geht absolut nicht. Niemals! Ob Alk. oder nicht. Er hat tief sitzende Probleme und spühlt sie lieber weg anstatt sich helfen zu lassen.

Tu dir selbst den Gefallen und lass dich nicht mehr so behandeln. Da bekomm ich aggros wenn ich sowas lesen muss... Männer die Frauen schlagen gehören in den Knast... Auch wenn mir persönlich Auge um Auge besser gefallen würde...

Ich wünsch dir viel Kraft das durchzustehen.

LG
Ben

07.10.2013 21:00 • #6


E
Das ist aber echt kompliziert.
Du hast da jmd. bis zur Aufopferung geliebt und ihm wars egal. Du hast ja jetzt nicht wirklich viel bekommen, oder? Und die Kids auch nicht, oder?
Da ist doch ein Schlusstrich das Richtige? woran verzweifelst Du denn? Natürlich ist das nicht ideal, aber das Andere war ja auch nicht gut.
Mach dir doch mal eine Liste: Pro und contra, wie es wäre, wenn es so geblieben wäre.
LG elfe2013

07.10.2013 21:04 • #7


K
Guten Morgen ihr Lieben,

ich danke euch vielmals für eure aufbauenden Worte. Für mich sind sie aufbauend. Ich habe gestern Abend auch noch 2 lange Telefonate geführt, zum einen mit meinem Papa und zum anderen mit einer guten Freundin.

Ich weiß eigentlich seit einiger Zeit, dass er das alles nicht wert war. Ihr habt es genau beschrieben, ich habe bis zur Aufopferung geliebt und mich dabei selbst vergessen irgendwann. Ich bin auf der Strecke geblieben. Ich habe nur gegeben, es kam nichts mehr groß zurück in den letzten Jahren. Anfangs waren da auch noch die Entschuldigungen wenn etwas schlimmes passiert war, später kamen die gar nicht mehr. Anfangs standen Blumen da, es wurden Briefe geschrieben... später nichts mehr.

Ich habe mal einen Spruch gelesen, den ich sehr treffend für diese Situation fand: Wenn man zu oft verzeiht, gewöhnt sich der Mensch daran, dich zu verletzen.

Das passt bei uns. Er hat eines Tages den Respekt verloren und seitdem hatte ich eigentlich keine Chance mehr, weil ich es einmal durchgehen lassen habe.

Dennoch tut alles irgendwie ganz schön weh. Es sind zwei Kinder im Spiel. Wir wohnen zu dritt in dem Haus, in welches wir vor 2 Jahren alle zusammen eingezogen sind und haben uns vor einem Jahr einen Hund angeschafft.

Ich bin momentan wirklich bei dem Gedanken dort auszuziehen, damit ich abschließen und völlig neu anfangen kann.

Die Kinder möchte ich ihm niemals vorenthalten, er ist gut zu ihnen und sie lieben ihren Vater sehr. Aber es gestaltet sich gerade schwierig, da er meint, er müsste sie jeden 2. Tag sehen. Was ja auch nicht geht, da die Kinder und wir alle einen festen Rhythmus brauchen und sie nicht jeden Tag von ihm zu mir wechseln können.
Es wird noch ein Kampf, denke ich...

Trotzdem danke, das hat mich schon enorm aufgebaut. Ich weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin und darf eigentlich nicht traurig sein, denn ich war schon über Jahre nicht mehr glücklich, weil ich immer nur zurückstecken musste.

08.10.2013 07:43 • #8


K
Und auch heute wieder der erste Gedanke nach dem Aufstehen... er.

Warum liebt man die Menschen so, die einem gar nicht gut tun? Ich verstehe es nicht.

Wir haben uns jetzt fast eine Woche nicht gesehen, Kontaktsperre geht nicht wegen der Kinder. Bei FB habe ich mich derzeit deaktiviert.

Es ist so ungerecht.

Wake me up when it's all over...

09.10.2013 07:06 • #9


Minnie
Kontaktsperre geht auch trotz der Kinder.
Er soll Umgangsrecht beim Jugendamt beantragen und dann läuft das geregelt - oder gar nicht.
Auch den Kindern kann man nicht zumuten, zu warten bis der Papi sie herbei pfeifft.
Die Kur zu beantragen ist sicher eine gute Sache gewesen, die Coabhängigkeit solltest du dir aber auch ansehen

09.10.2013 07:24 • #10


K
Hallo Minnie,

was meinst du mit Coabhängigkeit?

Ja, das geht im Prinzip auch trotz Kindern, aber wir haben da noch keinen Rhythmus gefunden. ich würde es gern ohne JA ablaufen lassen, aber bin noch dabei ihm das klarzumachen, dass er dann endlich auf meine Vorschläge eingehen muss. (2 Tage in der Woche, davon einen am Wochenende). Er könne sie nicht nur alle 2 Wochenenden sehen, da er sie braucht und sie ihn, so seine Worte....

09.10.2013 08:08 • #11


L
Kinder brauchen also einen Alki?

09.10.2013 08:59 • #12


K
natürlich brauchen kinder keinen alki. er ist ja im umgang mit ihnen nicht betrunken. naja... nachts schon. er trinkt ja jeden abend.
ich bin selbst ein scheidungskind und möchte ihm nicht die kinder vorenthalten, denn sie sind letzten endes die leidtragenden und sie lieben ihren vater und er liebt sie...

ich weiß doch auch nicht was ich machen soll.

ich mache mir gerade eine liste mit all den contras... um endlich klar zu werden.

und just in diesem moment könnte ich wieder anfangen zu weinen.
ich habe nie einen mann so geliebt wie ihn, aber wofür? für die schläge, die demütigungen...
wann hört es denn endlich auf...

09.10.2013 09:05 • #13


B
Hallo kummerstier,

ich weiß nicht, ob dir das hilft, aber ich habe eine ganz ähnliche Geschichte erlebt. Ich bin nun seit 5 Wochen getrennt mit absoluter Kontaktsperre. Auch bei mir war/ist es die ganz große Liebe. Jedenfalls fühlt es sich so an. Aber ich habe genau die gleichen Erlebnisse wie du mit Demütigungen, verbalen und körperlichen Erniedrigungen, übelsten Beschimpfungen erlebt. Und trotzdem, ich denke, ich komme (erstmal) nicht los im Kopf von ihm. Ich weiß nicht, wann alles wieder normal wird mit mir. Das macht mir Angst.
Ich weiß aber mittlerweile, dass er wohl unter einer schweren Persönlichkeitsstörung leidet. Das hat mir geholfen zu verstehen warum es Menschen gibt wie ihn und Menschen wie mich (und dich). Ich habe vor ihm eine normale Beziehung geführt, gerade daher weiß ich, dass das mit IHM alles so irreal gewesen ist. Und deshalb weiß ich auch, dass mit seiner nächsten Partnerin das gleiche Beziehungsmuster gelebt wird, wohingegen ich hoffentlich wieder eine normale Beziehung ohne (Überlebens-)Kämpfe führen kann. Ich muss für mich noch herausfinden, wann das sein kann.

Ganz liebe Grüße
G

09.10.2013 10:52 • #14


B
Nachtrag:

google mal im Internet unter Persönlichkeitsstörungen: Narzisstische, Borderline, Antisoziale etc. Schau' was andere insb. Frauen berichten. Ich habe unsere Beziehung da fast 1 : 1 wiedergefunden. Es kam mir so vor, als ob alle mit meinem Partner zusammen gewesen wären.....

09.10.2013 10:58 • #15


A


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