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Dem Ex Freund nochmal schreiben?

chocomoko
Hallo zusammen,

Ich bin seit Wochen am überlegen, ob ich meinem Ex-Freund nochmal schreiben soll.
Es ist eine komplexe Situation gewesen, aber vielleicht wichtig zum Verständnis:
Es war eine Fernbeziehung und er hat sich während der Pandemiezeit im Lockdown getrennt, über whatsapp damals. Es gab danach ein kurzes Telefongespräch, aber war jetzt nicht so aufklärend. Ich habe ihn vier Monate im Lockdown nicht gesehen, und auch danach nicht. Das heißt die Trennung war sowieso schwierig zu greifen, weil ich ihn davor ja auch so lange nicht gesehen hatte. (Anders vielleicht, wenn man sich erst vor paar Tagen gesehen hat, und dann Schluss macht. Dann ist das durch das kürzliche sehen ja greifbarer, wisst ihr was ich meine?). Naja jedenfalls habe ich ihm dann einen Brief geschrieben letztes Jahr. Darauf natürlich keine Reaktion. Ich überlege ihm zu schreiben und ihn auf die Inhalte des Briefs anzusprechen. Damit wäre vielleicht der Spuk vorbei,weil es ne mögliche direkte Auseinandersetzung gebe, bzw könnte man vielleicht in ein Abschlussgespräch gehen, nochmal eine gemeinsame Reflektion vielleicht. In diesem Fall war es ja alles so schwierig, weil es ja in ner Distanz zur Trennung kam, und es keinen Perspektivaustausch gab. Er ist nicht jemand, der proaktiv auf jemandem zugehen würde, also müsste ich das initiieren wenn es mir wichtig ist. Mir geht's nicht um ne Rückeroberung sondern um das Ganze irgendwie mehr abzurunden.


Findet ihr das unter den genannten Umständen verwerflich ihn da zu einem Abschlussgespräch einzuladen? Wäre das übergriffig meinerseits? Oder denkt ihr, in so einem Kontext wäre das legitim?

Gestern 16:57 • #1


O
Nein. Kein Kontakt.

Gestern 16:58 • x 1 #2


A


Dem Ex Freund nochmal schreiben?

x 3


M
@chocomoko Natürlich ist das legitim. Ich persönlich finde sowas auch wichtig, notwendig und fair. Die Frage ist halt, ob er mitzieht. Aber du kannst es ja versuchen. Könntest du ihn auch per Telefon kontaktieren?
Anmerkung: auch, wenn man sagt, man wolle nur noch mal ein Gespräch und sonst nix, muss dem nicht unbedingt so sein. Tatsächlich benutzen gerade Menschen mit einer abhängigen Struktur so ein Vorhaben, um wieder einzusteigen. Ich weiß nicht, wie du gestrickt bist, ich zumindest könnte mir das nicht leisten. Es wäre dann auch bereits eine On-Off Beziehung und die haben extrem schlechte Chancen.
Viel Erfolg!

Gestern 17:03 • #3


S
Zitat von chocomoko:
Es war eine Fernbeziehung und er hat sich während der Pandemiezeit im Lockdown getrennt, über whatsapp damals. Es gab danach ein kurzes Telefongespräch, aber war jetzt nicht so aufklärend.

Nach einer so langen Zeit würde ich davon absehen.

Ich kann dein Bedürfnis nach Klarheit verstehen, fürchte jedoch, dass dich der Kontakt eher zurückwerfen wird.

Ich denke auch eher nicht, dass dabei was hilfreiches kommt, wenn er sich überhaupt auf ein Gespräch einlässt…..

Versuche ggfs. mit Unterstützung deine Beweggründe zu bearbeiten….. er wird dr wahrscheinlich nicht helfen.

Gestern 17:09 • x 1 #4


LostFeelings
Also wenn er sich auf deinen Brief nicht gemeldet hat und die Trennung über WhatsApp stattfand, nachdem ihr euch länger nicht gesehen habt, dann sieht es von hier so aus, sls ob er weiter gezogen ist.

Was könnte er dir jetzt noch sagen, was für dich relevant sein könnte?
Und wie könntest du den Abschied für dich gestalten ohne ihn?

PS: Ich würde ihn nicht kontaktieren.

Gestern 17:10 • x 6 #5


HeikoA13
Zitat von chocomoko:
Hallo zusammen, Ich bin seit Wochen am überlegen, ob ich meinem Ex-Freund nochmal schreiben soll. Es ist eine komplexe Situation gewesen, aber vielleicht wichtig zum Verständnis: Es war eine Fernbeziehung und er hat sich während der Pandemiezeit im Lockdown getrennt, über whatsapp damals. Es gab danach ein kurzes ...

Die Frage ist, warum das nach soooo langer Zeit für Dich noch aktuell ist und Du immer noch (!) Klärungsbedarf hast
Du hast die Sache für Dich noch nicht aufgeklärt und erhoffst Dir im Außen (von ihm) eine Klärung.
Das ist aber wenig zielführend.

ER meldet sich nicht mehr
Für IHN ist der Drops gelutscht.
Was willst Du das noch raus holen ?
Was erhoffst Du Dir ?

Gestern 17:26 • x 5 #6


D
@chocomoko
Wieviel Kilometer Fernbeziehung trennen euch?

Was erhoffst du dir von einem nachträglichen Abschlussgespräch? (Wenn er schon auf deinen Brief nicht reagiert hat?)

Kann es sein, dass er vielleicht längst wieder eine neue Freundin / Beziehung hat?

Gestern 17:32 • x 1 #7


B
Ich finde es legitim, dass man ein Abschlussgespräch möchte.
Immerhin habt ihr eine Beziehung geführt und du wurdest online verlassen, hattest noch Redebedarf und ich erachte es auch als fair, wenn beide einen Abschluss bekommen, mit welchem sie leben können. Keiner sollte mit Nichts zurückgelassen werden.
Allerdings ist es hier nun wirklich lange her, das erachte ich weniger als Abschluss. Man muss im Leben leider manchmal lernen, dass man unausgesprochene Worte und offene Fragen mit sich trägt und dennoch einen Abschluss finden kann, mit sich selbst. Auch wenn es wirklich, wirklich schwer sein mag.
Ich hätte gesagt versuch halt dein Glück, wäre da nicht die Sache mit dem Brief.
Er hat nicht reagiert und das ist Antwort genug, wenn nicht sogar auch eine Grenze?
Dann hat es auch nichts mehr mit „er ergreift bei sowas nicht die Initiative“ zutun, sondern er wollte schlichtweg nicht, er hatte ja die Wahl was er damit anstellt. Der erste Schritt wurde von dir getan, von ihm ist nichts nachgekommen. Willst du dich nochmal der Situation aussetzen, dass du ihn kontaktierst und die nächsten Stunden, Tage, Wochen, Monate bangen musst ob darauf noch eine Reaktion kommt?
Ich würde ihn in Ruhe lassen, ich finde nach dem gescheiterten Briefversuch wäre es unangemessen ihn jetzt zur (viel zu verspäteten) Aussprache einzuladen.

Gestern 17:43 • x 2 #8


chocomoko
Bestimmt hat er eine neue Freundin, ich denke ein Mann wie er bleibt nie lange allein. Aber darum geht's ja auch gar nicht. Auch will ich wissen ob der Brief überhaupt angekommen ist und ob er ihn überhaupt gelesen hat.

Ich denke, ich erhoffe mir dass er mich von der Schuldfrage entlastet. Auch wenn er sich getrennt hat, denke ich im Nachhinein vielleicht hätte ich ihm gut zureden müssen, oder ihm die Ängste nehmen müssen, hinsichtlich seinen Bedenken und Unsicherheiten wegen einer Fernbeziehung und überhaupt die Situation im lockdown. Aber das war damals im lockdown und dann noch virtuell alles einfach nicht so machbar da mit Klarheit zu kommunizieren und ihm die Ängste zu nehmen. Ich denke halt wenn ich das getan hätte, hätte ich ihm vielleicht die Zweifel nehmen können, denn ich konnte mir damals schon auch vorstellen zu ihm zu ziehen. Aber soweit kamen wir gar nicht, das auch nur zur Sprache zu bringen. Zudem hat er hat ja auch nie danach gefragt. Jedenfalls erhoffe ich mir durch ein mögliches Gespräch vielleicht dass er dahingehend Zugeständnisse macht, seinen Anteil einsieht und ich so von der Verantwortung entlastet werde. Und er auch versteht, dass es für mich damals alles nicht so leicht war. Aber man weiß ja nicht, wie er reagiert. Kann passieren, kann aber auch nicht passieren.

Alternativ könnte ich zum Ort fahren und dann da Abschied nehmen. Also dann natürlich ohne ihn zu besuchen, sondern einfach den Ort nochmal zu sehen und alles was damit verbunden war, zu verabschieden. Aber der einfachste Weg wäre wohl mit ihm in eine Aussprache zu gehen.
Ich komm mir so dumm vor, kann das irgendwer verstehen diesen struggle?

Gestern 17:53 • x 1 #9


Ayaka
Zitat von chocomoko:
Naja jedenfalls habe ich ihm dann einen Brief geschrieben letztes Jahr. Darauf natürlich keine Reaktion.

keine Reaktion ist auch eine Reaktion - noch klarer kann man ich will nicht mit dir reden kaum zum Ausdruck bringen.

Der Lockdown war 2020 - jetzt willst du dich nach 4+ Jahren noch mal wegen eines Abschlussgespräches melden. Tut mir leid, aber das zeigt nur, dass du es nach 4 Jahren immer noch nicht geschafft hast mit dem Thema abzuschließen.

Akzeptiere, dass er die Beziehung nicht mehr wollte. Die Antworten die du suchst wirst du wahrscheinlich auch in einem Gespräch nicht bekommen. Beziehungen sind individuell und jeder ist frei diese zu beenden. Dass der Drops hier gelutscht ist, ist so was von klar. Ob du aus so einem Gespräch wirklich was für die Zukunft gewinnen kannst ist mehr als fraglich. Das was der Eine an dir nicht ausstehen kann, findet der nächste vielleicht wunderbar, anders gesagt Trennungsgespräche sind gnadenlos überbewertet.

Gestern 17:59 • x 2 #10


HeikoA13
Zitat von chocomoko:
Bestimmt hat er eine neue Freundin, ich denke ein Mann wie er bleibt nie lange allein. Aber darum geht's ja auch gar nicht. Auch will ich wissen ob der Brief überhaupt angekommen ist und ob er ihn überhaupt gelesen hat. Ich denke, ich erhoffe mir dass er mich von der Schuldfrage entlastet. Auch wenn er sich getrennt ...

das würde bedeuten, das Du eine Schuldfrage seit (wieviel?) Jahren mit Dir rumträgst ?

Gestern 18:03 • x 1 #11


O
Kannst du deine Zeit und Energie auf ein anderes Ziel umlenken?

Gestern 18:06 • x 1 #12


Ayaka
Zitat von chocomoko:
von der Schuldfrage entlastet

Welche Schuldfrage denn bitte?!? Schuld an Fernbeziehung, Schuld an, dass es nicht geklappt hat. Was brauchst du da für eine Entlastung, wenn es einfach zwischen 2 Menschen nicht geklappt hat?

Er hat sich als erwachsener Mensch entschieden, da braucht es kein zureden müssen - genau das ist übergriffig. Meinst du echt du weißt besser für deinen Partner was er will? Meinst du er war nicht in der Lage zu bewerten, ob er diese Beziehung will oder nicht aber du weißt es ja besser?

was du willst ist nicht klären, sondern betteln es noch mal zu versuchen. Nach 4 Jahren und unwissend wie seine Lebenssituation ist total surreal.

Wach auf und lass den Schuldblödsinn, dein Lebensinhalt ist es nicht genau diesen einen Mann an dich zu binden.

Ich habe jetzt auch deinen anderen Thread gelesen und sehe du schiebst einen großen Teil der Trennung auf die Pandemie und nein, das ist meiner Meinung nach ebenfalls nur Wunschdenken. Gute funktionierende Beziehungen haben die Pandemie problemlos überstanden, diejenigen, die angeknackst waren sind eben wegen zu viel Zeit miteinander oder zu wenig (weil man getrennt war) auf Bruch gelaufen. Ja, die Pandemie war eine Herausforderung aber eher eine Sollbrauchstelle als ein Trennungsgrund.

Gestern 18:09 • x 4 #13


D
„ich erhoffe mir dass er mich von der Schuldfrage entlastet“

@chocomoko
Es geht dir eher um „Schuld“. Dass ist deine Motivation, dass ist der Grund, warum es vermutlich so in dir arbeitet, warum du so daran hängst und nicht loslassen und abschließen kannst.

Dieses Schuldgefühl dürfte eher eine Ebene tiefer zu suchen sein, in deiner Kindheit.
Wo hast du (auch unbewusst) ein Gefühl der „Schuld“ auf dich geladen, wo wurde dir dieses Gefühl „Du bist schuld“ / „Ich bin schuld“ vermittelt? (Auch wenn es nicht der Realität entspricht)

(da würde übrigens dann auch kein Abschlussgespräch oder kein hinfahren richtig helfen. Das Gefühl wohnt ja in dir, will beachtet werden, arbeitet weiter in dir).

Kannst du damit etwas anfangen?

Gestern 18:15 • x 4 #14


chocomoko
Zitat von Ayaka:
Welche Schuldfrage denn bitte?!? Schuld an Fernbeziehung, Schuld an, dass es nicht geklappt hat. Was brauchst du da für eine Entlastung, wenn es ...

Nein um Gottes willen, ich will ihn nicht binden. Mir geht's ja nur um die Frage ob eine gemeinsame Reflektion was bringt hinsichtlich von einem Abschluss.

Gestern 18:21 • #15


A


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