Hallo Elena,
zu 1)
jeder Partner ist nur ein Gast in Deinem Leben, dem es jederzeit frei steht zu gehen. Mit diesem Gedanken wirst Du zu leben lernen müssen. Niemand ist gefeit davor, verlassen oder betrogen zu werden. Es gibt rein gar nichts, was Du tun kannst, um das zu verhindern. Vermeiden kannst Du dieses Risiko nur, indem Du keine Beziehung mehr eingehst und allein bleibst.
Eifersucht und Verlustangst sind normale Gefühle, aber wenn wir die nicht in den Griff bekommen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, die Beziehung dadurch erst recht zu sabotieren. Je eher Du diese Ängste zu beherrschen lernst, um so besser.
zu 2)
Dein Freund ist, wie er ist. Du bist, wie Du bist. Menschen können sich ändern, aber das erfordert Willen, Geduld und Beharrlichkeit. Manche Eigenschaften lassen sich leichter ändern, andere stecken so tief in uns drin, dass es kaum machbar ist.
Der Mensch, den wir am ehesten ändern können, sind wir selbst. Du wirst Deinen Freund nicht zwingen können, Gefühle zu zeigen. Du kannst ihm allenfalls nachdrücklich, aber ruhig (ohne Vorwurf, ohne betteln/fordern, ohne Druck) sagen, wieviel Dir daran liegt. Entweder er nimmt Dein Anliegen ernst und schafft es, Dir entgegenzukommen. Oder er blockt ab. Dann ist die Frage, wie weit Du ihm entgegenkommen kannst. Ob Du es als eine Eigenart von ihm akzeptieren kannst, die nichts mit Dir zu tun hat und Dich nicht abwertet.
Es gibt da einen schönen Vergleich: Magst Du Katzen? Hast Du schon mit Katzen zu tun gehabt? Dann kennst Du vermutlich diese Eigenart von Katzen, dass sie plötzlich ankommen, sich ihre Schmuseeinheiten holen, und dann unvermittelt wieder vom Schoß springen und wegspazieren. Wer ein bisschen Erfahrung mit Katzen hat, nimmt das gelassen. Der fragt sich nicht hab ich was falsch gemacht, mag sie mich nichtmehr , bin ich nicht gut genug? Der nimmt das nicht persönlich, weil er weiß, Katzen sind einfach so. Und wer damit nicht klarkommt, sollte sich keine Katze zulegen.
Vielleicht schaffst Du es, das Verhalten Deines Freundes so ähnlich zu sehen. Wenn nicht, ist er auf Dauer der falsche Partner für Dich.
zu 3)
Das hängt mit 1) und 2) zusammen...
Anhänglichkeit und ein starkes Nähebedürfnis resultiert oft aus Verlassensangst. Je größer die Angst, desto stärker das Bedürfnis nach Nähe. Versuch diese Angst in den Griff zu bekommen.
Aber natürlich gibt es auch ein Bedürfnis nach Nähe und Kontakt, das nicht von Angst getrieben ist sondern einfach von dem Wunsch nach Verbundenheit, Zusammensein und Intimität (nicht nur s. sondern auch emotional) Jeder Mensch hat da ein anderes Maß, was zu wenig, genug und zu viel Nähe ist. Bei euch scheinen die Bedürfnisse ziemlich auseinander zu gehen. Und da sind wir wieder bei 2).
Ich denke, Du solltest mal tief in Dich gehen und Dir darüber klar zu werden versuchen, wie Du Dir eine Beziehung vorstellst. Was wirklich wichtig für Dich ist, was Du zu geben bereit bist, wo Deine Grenzen sind.
Und wie realistisch es ist, dass Du mit Deinem Freund eine solche Beziehung leben kannst.
16.04.2016 12:59 •
x 1 #3