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Dating-Apps in Beziehung

S
Hallo

Zwei voneinander unabhängige Fälle:

Fall 1:
Wie würdet ihr handeln, wenn euer Partner nach 8-monatiger (scheinbar sehr gut laufender) Beziehung, ein Abo für 1 Monat bei einer Dating-App abschließt (20 Euro)? Und dazu nochmal Zusatzfunktionen kauft (30 Euro)? Also insgesamt 50 Euro für einen Monat. Und wenn das das erste Mal ist und er das Abo NICHT verlängert nach dem einen Monat.

Wichtige Info: Die Beziehung läuft scheinbar (bis zu dieser Entdeckung) äußerst gut und man sieht sich auch mehrmals die Woche. Es geht fast in die Richtung Traumbeziehung, um es mal deutlich zu machen.



Fall 2: Was würdet ihr tun, wenn euer fester Freund in einer FESTEN Beziehung auf mehreren (!) gratis Dating-Apps aktiv ist? Das heißt: Profile mit aktuellen Angaben und Fotos erstellt + Beziehungsstatus als Single angegeben. Und dort hat er eben Matches und schreibt auch mit Frauen. Aber es kam es nie zu einem echten Kennenlernen, also kein Treffen. Dazu kommt aber, dass er diese Apps sogar im Beisein der Freundin nutzte, aber natürlich trotzdem heimlich! Sie war bei ihm und als sie z.B. duschen ging, war er kurz auf den Apps. Oder auch als sie neben ihm schlief und er früher wach war, lag er neben ihr im Bett und schaute Bilder der Frauen dort an, likte bzw. matchte Frauen und schrieb tlw. auch auf diesen Apps. Jedoch führten die meisten Chats ins Nichts, d.h. es waren meistens nur sehr wenige Nachrichten und die Chats meist (wenige Ausnahmen) nur sehr kurz und bedeutungslos. Mit wenigen tauschte er die Handynummern aus. Achso, auf Nachfrage passierte folgendes: Erst wurde erst alles abgestritten. Dann zugegeben und alles gelöscht, aber: Es geschah immer wieder.

Wichtige Info: Auslöser waren scheinbar Beziehungsschwierigkeiten. Ab da begann er mit den Apps, da er mit dem Verhalten der Freundin, die zu der Zeit eine schwere Krankheit hatte, nicht klar kam. Er machte jedoch nicht Schluss, sondern eben beides parallel. Als die Freundin wieder völlig gesund war und sich wieder voll auf die Beziehung einlassen konnte, machte er jedoch weiter mit den Dating-Apps. Sogar intensiver.

Einfach die Frage: Wie würdet ihr in Fall 1 und wie in Fall 2 handeln?

10.11.2020 10:51 • x 1 #1


S
Kurz gesagt: Beides ein No go. Solche Apps haben in einer Beziehung nichts verloren.

10.11.2020 10:53 • x 4 #2


A


Dating-Apps in Beziehung

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monchichi_82
Zitat von sonne999:
Wichtige Info: Die Beziehung läuft scheinbar (bis zu dieser Entdeckung) äußerst gut und man sieht sich auch mehrmals die Woche. Es geht fast in die Richtung Traumbeziehung, um es mal deutlich zu machen.

In einer Traumbeziehung braucht es für mich keine Dating Apps. Da dürfte die Traumbeziehung eher einseitig sein und oberflächlich.

In beiden Fällen würde ich abwägen, würde den Partner umgehend damit konfrontieren und dann entscheiden ob ich die Beziehung weiter fortführen möchte und unter welchen Bedingungen oder eben nicht.

Wenn das nämlich seine Art ist mit Problemen in der Beziehung umzugehen dann fände ich das schon sehr fragwürdig.

10.11.2020 10:56 • x 3 #3


W
Einfach nein. Völlig egal ob bezahlt oder gratis.

10.11.2020 11:03 • x 2 #4


jimmylight69
wirkt so, als wollten sich die Herren noch paar Möglichkeiten offen lassen oder das flirten nicht bleiben lassen. Könnte ja sein, dass die Partnerschaft doch nicht hält...
Also, wenn das nicht von Anfang an als offene Beziehung sondern als feste Partnerschaft gedacht ist, dann geht das gar nicht. Das muss offen angesprochen werden.

10.11.2020 11:11 • x 1 #5


S
Mich trennen. In beiden Fällen. Ob Traumbeziehung oder nicht, ob gratis oder bezahlt, ob mit treffen oder nicht.

10.11.2020 11:14 • x 7 #6


S
Danke für deinen Beitrag.

In beiden Fällen geht es um mich und es ist der selbe Freund.

Fall 1: Ich weiß, dass die Traumbeziehung nicht einseitig war. Er wollte mich nämlich ständig sehen und beschenkte mich ständig. Redete täglich von unserer Zukunft und immer wenn man sich nicht sah, rief er ständig an oder schrieb Nachrichten.
Das alles war mir fast schon alles zu viel.

Fall 2: Die Krankheit war eine Essstörung (Magersucht), aber die Hochphase ging nur wenige Monate. Also es war sehr schlimm/intensiv, aber der schlimme Teil mit starkem Untergewicht war sehr kurz (4 Monate).
Jedenfalls wollte und konnte ich ihn in der Zeit kaum sehen. Alles was ich machte war zur Arbeit zu gehen, dort in Jacke vor dem PC zu sitzen und zuzuschauen und dann nach Hause ins Bett. Auf der Arbeit wurde ich von Kollegen darauf angesprochen und hatte Gespräche mit meinen Vorgesetzten. Hätte ich nicht zugenommen, wäre ich wahrscheinlich gekündigt worden (war noch in der Probezeit). Also es war schon relativ ernst. In der Zeit begann er dann eben mit den Dating-Apps. Parallel blieb er aber offiziell mit mir zusammen, also er hat es eben nicht beendet und ich auch nicht. Er kam in den 4 Monaten glaube ich 3 Mal zu mir. Ansonsten schrieb er mir täglich, aber nicht wegen meiner Krankheit, sondern sowas wie Ich liebe dich, Wann kann ich zu dir kommen?. Wenn ich schrieb, dass es mir so schlecht geht meinte er Ich darf ja nicht kommen, Iss einfach und einmal, als ich ihm schrieb, dass ich nichtmal mehr eine Paprika essen kann und nur noch sterben will, schrieb er meiner Mutter, dass sie mal nach mir schauen soll.
Jedenfalls erholte ich mich schnell und konnte mich dann nach den 4 Monaten wieder auf die Beziehung konzentrieren. Ich investierte wirklich extrem in die Beziehung und ich war vollständig gesund. Normales Gewicht und normales Essverhalten.
Trotzdem blieb er bei den Dating-Apps. Er meinte, dass die 4 Monate seine Liebe zerstört hätten.
Er meinte dann, dass wir es ja nochmal versuchen können. Es wurde eine Art On/Off und fast durchgehend (auch bei On) hatte er Dating-Apps.

Ich fühle mich so schlecht, weil er mir das Gefühl gegeben hat, dass ich durch mein Verhalten und durch die Essstörung und die 4 Monate, die Beziehung zerstört hätte. Er hat es auch mal so ausgesprochen.

10.11.2020 11:15 • #7


S
Danke für alle Beiträge.
Könnt ihr bitte noch meinen aktuellen Beitrag hier direkt über diesem lesen bitte?
Habt ihr dann eine andere Meinung?

10.11.2020 11:16 • #8


S
Sorry, wenn ich das jetzt so sage. Aber es kann doch wirklich so sein wie er es sagt. 4 Monate sind eine lange Zeit und da kann viel kaputt gehen. Ich würde jetzt nicht dir die Schuld geben sondern der Situation.

10.11.2020 11:18 • #9


monchichi_82
Zitat:
Habt ihr dann eine andere Meinung?

Nein, ich habe dazu keine andere Meinung. Für mich definiert nichts davon eine Traumbeziehung. Eine gute, funktionierende Beziehung besteht für mich vorallem aus Kommunikation, Respekt, Wertschätzung, Beständigkeit und Verlässlichkeit. Nichts davon erkenne ich hier. Eine Dating App klärt keine Probleme, Unsicherheiten oder Ängste. Wenn ich zur Kommunikation nicht in der Lage bin und dazu mich Problemen zu stellen dann hat das keinen Wert und wenn nach 4 Monaten schon solche Mittel aufgefahren werden, welche Basis hätte dann eine langfristige Partnerschaft wo man oft mit ganz anderen Schwierigkeiten in Berührung kommt?

10.11.2020 11:20 • x 3 #10


S
Ok, klar. Das stimmt. Würde es verstehen, wenn er dann nach den 4 Monaten die Apps hatte.

Aber er hatte die Apps ja schon zu Beginn der 4 Monate! Also ich weiß noch wann das alles begann. Und circa in der Woche, in der wir unsere letzten intensiven Treffen hatten (da war er sogar noch bei meinem Schulabschlussball dabei), begann er langsam mit den Dating-Apps (habe das alles erst im Nachhinein erfahren natürlich). Er hatte da erst drei. IN den 4 Monaten lud er sich dann nochmal mehr runter, sodass es am Ende fast 10 waren.
Habe das alles erst DANACH erfahren.

10.11.2020 11:25 • #11


jimmylight69
für mich machen die Hintergründe, die ich jetzt kenne, nur insofern einen Unterschied, dass ich im zweiten Fall, etwas besser über die Gründe seines Verhaltens spekulieren kann. Sicher ist ihm der emotionale Stress über den Kopf gewachsen und die Unsicherheit, ob er diese Beziehung noch will, hat zu dem Verhalten geführt.
Das ändert aber nix daran, dass die Dating-Apps in einer festen Partnerschaft nichts verloren haben. Letztendlich hat er ja auch klar gemacht, dass er sich nicht wirklich auf eine feste Bindung einlassen kann, ohne Hintertürchen. In diesem Moment war es doch schon klar, dass da keine Traumpartnerschaft besteht. Man muss sich schon eindeutig entscheiden und sein Verhalten ist letztlich eine Entscheidung gegen die Partnerschaft.

10.11.2020 11:29 • #12


S
Ja, Kommunikation war wahrscheinlich das Problem. Wir hatten dann nach 1 Monat ohne Treffen ein neues Treffen vereinbart. (Zu dem Zeitpunkt war er schon stark auf Dating-Apps aktiv, aber ich wusste natürlich NICHTS davon!) Es sollte bei diesem Treffen ein Gespräch geben und was man tun kann. Ich habe mir ein paar Dinge aufgeschrieben, die mich beschäftigten. Er reagierte sehr nett.
Jedoch war das erste, was er bei diesem Treffen zu mir sagte (Zitat): Ich bin froh so eine dünne Freundin zu haben und kein fettes, ekliges 80-kg-Weib. Ich hatte zu dem Zeitpunkt 45 kg bei 1,65 m. Davor hatte ich 65 kg.

Jedenfalls ging es mir nach dem Treffen noch schlechter und es folgten 3 weitere Monate (also dann waren es, wie gesagt, insgesamt 4) fast ohne Treffen und ich nahm weiter ab.

10.11.2020 11:36 • #13


monchichi_82
Zitat von sonne999:
Jedoch war das erste, was er bei diesem Treffen zu mir sagte (Zitat): Ich bin froh so eine dünne Freundin zu haben und kein fettes, ekliges 80-kg-Weib.

Ich würde mich damit nicht mehr befassen wollen. Nach so einer Aussage würde ich mich wortlos umdrehen und gehen. Das ist eine allgemeine Haltung und Abwertung anderen Gegenüber die ich mit meinen Werten nicht vereinbaren könnte. Das ist primitiv und niveaulos.

10.11.2020 11:40 • x 2 #14


S
Also ja, nach 4 Monaten kann viel kaputt sein. Deswegen mache ich mir ja solche Vorwürfe.
ABER er hatte, wie ich erfahren habe im Nachhinein, die Dating-Apps sozusagen schon ab Tag 1 dieser 4 Monate...

10.11.2020 11:42 • #15


A


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