Ich glaube, wenn man sich trennt und einer flippt aus ist das nicht das wahre Gesicht. Vielmehr glaube ich, der eigene Schmerz, die Wut über das Scheitern, der Zorn auf sich selbst und den anderen, der einem nicht das geben kann was man braucht, treibt einen in diesen Zustand der Härte.
Hast Du noch nie im Zorn etwas gesagt und hinterher bereut? Dich selbst gefragt wie Du so ausflippen konntest?
Klar, irgendwo liegt auch immer ein Körnchen Wahrheit, aber es ist nur ein Staubpartikel und war nicht die ganze Zeit eine gut getarnte Wahrheit.
Manche Menschen müssen sich auch so aufführen um den notwendigen Abstand rein zu bekommen.
Mein LG hat mehr als einmal zu mir gesagt, ich solle ausziehen. Es ist seine Wohnung und ich hätte gehen müssen. Sagt man so was wenn man es nicht ernst meint? Ja, das tut man. Denn wieder reden hier von dem Versuch, in einer Situation die einen zu überrollen versucht, wieder Oberwasser zu bekommen. Wenn er in diesen Momente nicht versucht hätte mir Drohungen Angst zu machen, sich also einen Abstand zu verschaffen, mich in die Defensive zu bringen, dann wäre er zu einem Haufen Staub zerbröselt. Manche Menschen überspielen ihre Angst mit solchen Gebähren und machen sich selbst Mut in dem sie den anderen demoralisieren und klein machen.
Er hat aber nicht mit meiner Stärke gerechnet. Als ich ihm sagte ich könnte sehr schnell in einer tolle Wohnung ziehen, zerfiel er doch in Staub und Asche. Er hatte nicht damit gerechnet, dass seine Taktik nicht aufgehen könnte und ich statt klein bei zu geben und zu Kreuze zu kriechen los gehe und auch noch das Glück habe eine schöne Wohnung zu finden. Er hatte mit allem gerechnet, nur damit nicht.
Nun gut, ich bin geblieben und haben aus den Trümmern und den Resten unserer Beziehung etwas neues aufgebaut. Das gelang aber nur, weil er verstanden hat das er so mit mir nicht umspringen kann und mich so vertreibt statt hält.
Übrigens, vor vielen Jahren war ich selbst mal so unterwegs. Ich habe einen Ex gedemütigt und schlecht behandelt. Er wollte einfach nicht aufgeben und ich kam damit nicht zurecht. Heute weiß ich, dass ich damit nicht klar kam weil er so an mir hing, weil er mich mit seinen Gefühlen überrannte und ich wollte mich einfach nicht stellen. Geh weg, egal wie. Ich war der Situation einfach nicht gewachsen und fand keinen Weg ihm die Trennung durch ein faires aber bestimmendes Verhalten klarer zu machen. Erst trennte ich mich und dann war ich auch von oben herab, gemein und unmöglich. Irgendwann später, viele Jahre später, wurde mir erst klar was für ein Ar..sch ich doch damals war. Ich schämte mich und war entsetzt über meine schlechte Seite. Aber, heute sind wir fast so etwas wie Freunde. Er hat mir verziehen, ich habe mich entschuldigt und beide wissen wir, das wir damals nicht wir selbst waren.
29.09.2014 13:06 •
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