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Das verlorene Doppel - Ich

B
„Das verlorene Doppel – Ich“
E
in Versuch der Aufarbeitung des Verlustes der größten Liebe die ich je die Gnade hatte haben zu dürfen. Ein Gespräch mit meinem inneren Schweinehund auch Seele genannt.

- Hallo Helmchen wie geht es Dir, Du siehst schei. aus
- Du wirst lachen aber so wie ich aussehe fühle ich mich auch
- Auch wenn ich nicht immer Dein bester Freund bin kannst Du mit mir reden ich höre Dir zu
- Na OK dann fangen wir mal an mit den aktuellen Meldungen vom Herzensnachrichtenticker

Mein Hase, meine Frau Anja hat mir mitgeteilt ihr Herz und ihre Liebe woanders verschenkt zu haben.

Nach 14 Jahren bricht für mich meine Welt zusammen. Nu laber nicht, sondern komm zur Sache und außerdem sage ich Dir Frauenherzen sind manchmal wie Schlampen Jetzt muss ich Dir mein Herz erklären. Es ist vergleichbar mit einer Wohnung mit mehreren Zimmern einschließlich Besenkammer. Viele Zimmer sind besetzt mit Kindern, Verwandten sehr guten Freunden sogar der Hund hat ein eigenes.

Das schönste Zimmer liegt genau in der Mitte hoch oben wie im Penthaus es ist wie ein gemütlicher Wintergarten. Von allen Seiten Lichtdurchflutet und nach außen leuchtend . Alles wie aus Glas auch der Boden und wer hier herein darf ist splitter faser *beep*. Der gläserne Boden ist komplett mit schönen sauberen Bärenfellen ausgelegt in mehreren Schichten ganz weich. Am schönsten Platz mit der besten Aussicht schwebt eine Hängematte für zwei. Und nur für zwei.

Es dürfen nur ich selbst und meine bessere Hälfte darin Platz nehmen und herum lümmeln für alle anderen ist dieser Platz tabu. An einer Seite des leuchtenden Zimmers steht ein mit Liebe beheizter offener Kamin und auf dessen Sims, als einziges Schmuckstück im ganzen Zimmer, das in allen erdenklichen Farben leuchtende, zu tiefst zerbrechliche seelische Urvertrauen steht. Es ist stets staubfrei zu halten damit der Glanz so richtig am strahlen bleibt. Als ich Anja damals kennen lernte war sie für mich wie ein dunkler, matter Rohdiamant aus dem man mit viel Liebe zum Detail durchaus ein einzigartiges Schmuckstück machen könnte und ich begann zu schleifen und zu putzen wie noch nie in meinem Leben.

Ich sagte ihr wenn du mit mir zusammen bleiben möchtest bringen wir als erstes deine Zähne auf Vordermann, sie hatte panische Angst vor dem Zahnarzt. Ein ex-russischer, gut aussehender Zahnarzt mit strahlend blauen Augen sah ihr tief in ihre Augen und sie war narkotisiert und der Mann verstand was von seinem Fach. Ihr Lächeln ließ mich anschließend schmelzen. Es kostete mich ein kleines Vermögen aber es war es mir wert. Finanzielle Probleme hatte Anja seit wir zusammen wohnten nicht mehr. Alle ihre Wünsche wurden prompt erfüllt wobei sie verantwortungsvoll mit der Kohle umging. Später bekam sie jedes Jahr zum Hochzeitstag einen weiteren Brilli auf ihrem Ehering. Es wird wohl jetzt bei den acht bleiben die sich angesammelt haben. Aus der anfänglichen Zuneigung wurde tatsächlich Liebe und wir sagten es uns auch fast täglich.

Im Laufe der Jahre hat sich mein Hase als diese bessere Hälfte erwiesen und sie hat sich in meinem gläsernen Heiligtum breit gemacht bis sie auch äußerlich 95 Kilo wog. Es tat mir in der Seele weh sie so auseinander gehen zu sehn aber sie sagte sie fühle sich wohl und trotzdem sah ich sie war nicht glücklich, sie strahlte nicht mehr. Ich selbst litt auch zunehmend an meinem Körpergewicht bis ich bei meiner Zuckerärztin von dieser Pulverdiät „Insudiabet“ hörte bei der man ständig unter ärztlicher Aufsicht steht. Ich überzeugte meinen Hasen mitzumachen. Beide haben wir jeder für sich über 25 Kilo abgeschmissen und mein Hase strahlt wieder und auch die Männerwelt baggert wie blöde und liegt ihr zu Füßen. Ich gönnte es ihr, war ja auch meine bessere Hälfte in meinem gläsernen Zimmer. Ich sah sie war wieder glücklich auch mit sich selbst und ich war so stolz auf meine hübsche süße Frau. Ich gab mit ihr an, war stolz wie Bolle, wähnte mich doch sicher in ihrem gläsernen Herzenszimmer und ging davon aus das sie die anderen Männer so betrachtete wie „nur gucken, nicht anfassen“.

Dann kam Bernd und Anja verliebte sich. Doch Bernd, selbst auch verheiratet, zog sich zurück, die Nummer schien ihm zu gefährlich zu werden. Haase war tottraurig und ich tröstete sie mit meiner ganzen Liebe. Du hast ja noch mich. Wenige Wochen später kam Peter. Es wurden Dauertelefonate und immer wenn ich anrief die Meldung „Anklopfen“. Stets und ständig war Anja besetzt. Ich fühlte mich, ohne zu wissen warum, von jetzt auf gleich aus dem Wohnzimmer des Herzens in die ungeliebte Besenkammer versetzt. Abends wenn ich nach Hause kam wurde gejettet und mit dem PC mit Bild zu Bild kommuniziert und ich saß völlig überflüssig daneben bis ich ins Bett ging. Und wieder verteilte Anja ihr Herz wie einen Beutel alter Brötchen egal ob der beschenkte in ihrem Herzen Platz nehmen möchte oder nicht.

Nu heul nicht und schreib weiter, Jetzt schlugen die schwarzen Wachhunde vor meinem gläsernen Herzenszimmer Alarm an. Ich konfrontierte Anja, als sie mich anrief das jemand die Taxe aufgebrochen hat, mit meinen finsteren Gedanken. Und dann doch die Mitteilung ich habe mich mit dir auseinander gelebt. Was, wie, wann von heute auf morgen? Vor ein paar Wochen hieß es noch „wenn dir was passiert bringe ich mich um“. Welches Ereignis habe ich übersehen zu diesem plötzlichen Sinneswandel? Ich brauche ein paar Antworten. Dieses Nichtverstehen raubt mir den Schlaf und lässt mir auch am Tag nicht eine Sekunde aus seinen grauenhaften Fängen. Nein ich verlass dich nicht, mit Worten die mir sagten aber mein Herz und meine Liebe sind nicht mehr Dein. Und auch dieses Versprechen wird sie eines Tages brechen.

Das ist unmenschliche Tierquälerei. Man kann nicht einem hungrigen Hund ständig ein Leckerli vor die Nase halten ohne dass er es fressen darf. Dann platzte in meinem mit Licht durchfluteten Zimmer meines Herzen die Bombe. Das Prunkstück auf dem Kaminsims, das seelische Urvertrauen ist zerbrochen, irreparabel in millionen kleine Stücke, das ganze Herzenszimmer ist ein Trümmerhaufen und jetzt stockdunkel. Die Seelentränen mischen sich mit meinem Herzblut und ertränken alles unter sich. Wir werden uns trennen, das Haus wird verkauft. Was soll ich allein in einem Haus mit acht Zimmern. Außerdem müsste es grundsaniert werden und dafür fehlt mir einfach die Kohle. Selber machen, als derzeit wandelndes Ersatzteillager, geht nicht mehr dazu hat mir der Bau des Hauses zu viel Gesundheit geraubt.

Körperlich bin ich ein ausgelaugtes Wrack und habe auch seelisch nicht mehr die Kraft. Der derzeitige Planungsstand ist wir ziehen beide in einen Neubau mit Fahrstuhl in unterschiedliche Etagen um noch als Freunde in der Nähe des anderen zu sein. Mal sehen was davon Realität wird.
Ich bin tottraurig fühle mich wie ein geprügelter Hund und bin zutiefst enttäuscht. Und ich weiß doch nicht warum. Man sagt ja die Zeit heilt alle Wunden. Ich wäre schon erleichtert wenn mein Herz bald aufhört zu bluten. Im Augenblick habe ich keinen Lebensmut mehr.

Langsam erfüllt sich mein Wunsch, dass das Herz aufhört zu bluten. Ich kann unterdessen auch von der schei. erzählen ohne gleich loszuheulen. Anja und ich wir haben uns ausgesprochen. Wir wollen erst einmal alles so weiter laufen lassen wie bisher. Ich habe Anja freigestellt die eine oder andere Nacht bei Peter zu verbringen nicht ohne vorher die Taxe sicher in unserer Garage zu wissen.

Es macht halt auch wenig Sinn wenn beide, jeweils vor seinem PC sitzen und sich die ganze Nacht über Messenger mit Bild zu Bild Jet unterhalten und gegenseitig anschmachten. Dann können sie sich auch gleich gegenseitig in den Arm nehmen es macht für mich keinen Unterschied.
Mit dem neuesten Vorschlag das Haus nicht zu verkaufen und die Räumlichkeiten so zu teilen, das zwei in sich abgeschlossene Wohnungen entstehen muss ich mich erst einmal anfreunden. Die Idee hat durchaus etwas überlegenswertes, wollten wir eh in der Nähe bleiben. Wir vermeiden zweimal Miete und das Anmieten von neuen Garagen.

Der Vorschlag basiert auf der Tatsache Peter hilft bei der Sanierung und Instandhaltung, hätte selbst die Mitbenutzung der Garage und könnte theoretisch seine in Adlershof aufgeben. Für seine Tochter wäre der Garten mit all seinen Möglichkeiten wie ein Geschenk des Himmels. Der Familie von meinem Sohn stände der Garten und das Anwesen überhaupt auch weiter zur Nutzung bereit. Peter behält eh seine Wohnung und beide könnten sich im Bedarfsfall auch nach dort zurück ziehen. Die Betriebskosten von Haus und Hof werden je zur Hälfte geteilt. Statt Miete zu zahlen hält Anja auch meinen Teil der Wohnung in Ordnung und kümmert sich um die Wäsche.

Neuanschaffungen sind so auf ein Minimum reduziert denn alle notwendigen Haushaltsgeräte sind vorhanden. Notwendig werdende Neuanschaffungen werden finanziell geteilt. Die Taxe steht sicher in der Garage und ist für beide Teile unkompliziert zugänglich. Der Kauf einer neuen Taxe, deren Anzahlung bei einem Verkauf des Hauses, durchaus realistisch ist, wäre bei dieser Konstellation mangels finanzieller Masse allerdings nicht möglich.

Schriftliche Mietverträge werden nicht geschlossen, alle Verabredungen basieren auf einer Erklärung des guten Willens, ähnlich wie dieser hier. Man sollte tatsächlich mal darüber reden.

21.11.10
Wir haben bei einem gemeinsamen Spagetti essen geredet.
Sobald der Mietnomade, Anjas mitgebrachter 21 jähriger Sohn der keinen Handschlag im Haus tut, aus dem Untergeschoss endlich das Weite gesucht hat soll da Anjas eigenes Reich entstehen, so dass wir hier wie in einer Wohngemeinschaft leben können.

Meine Schulfreundin Ilona hat mir ein Buch geliehen bei dessen Lektüre ich festgestellt habe, dass es eigentlich Wert wäre dieses vor jeder Eheschließung zur Pflichtlektüre zu machen. Der Titel ist „Heilung – das Wunder in uns“ von Clemens Kuby.

In vielen Dingen habe ich mich wiedererkannt aber genau so viel wurde mir bewusst gemacht. Ich habe Antworten gefunden auf mein „Warum“. Lange, ja viel zu lange, habe ich nicht mehr mit meiner Seele gesprochen und ihre Signale nicht beachtet. Sie wird jetzt mein erstes Projekt. Ich muss wieder lernen mich lieb zu haben. Dazu werde ich künftig meine Seele hegen und pflegen und sie auch ständig um Rat fragen. Zum Dank kümmere ich mich um ihr zu Hause, um ihren Tempel (meinen Körper). Der muss, auf Grund der langen Vernachlässigung unterdessen grundsaniert werden. Gemeinsam packen wir das. Alle Beschwerden die mir die Seele gesendet hat in Form von Schmerzen habe ich nicht richtig gedeutet. Ich habe mich auf das beschränkt zu tun was die wenigsten Schmerzen bereitet. Im Endeffekt habe ich mich für meine Liebe zu meinem Hasen aufgeopfert in der Gewissheit sie würde mich dafür umso mehr lieben.

Das war leider ein Trugschluss. Da ich mich selbst nicht geliebt habe, hab ich auch nicht mehr nach außen gestrahlt und liebe gesendet. Dadurch konnte ich auch ihre Liebe nicht mehr empfangen. Schade nur dass diese Erkenntnis für diese, meine bisher größte Liebe zu spät gekommen ist. Sollte doch noch eine weitere folgen bin ich jetzt aber in der Lage einzuschätzen was unbedingt vermieden werden muss.

Mit liebem Gruß an alle die solche Seelen schmerzen haben
von Buddelflink

27.03.2011 09:47 • x 1 #1


A
Hallo Knuddelfink, das letzte Datum in deiner Geschichte ist ja der 21.11. , ist denn immer noch alles bei dem Stand oder hat sich da doch was geändert schon?

Lg. Sassi
P.s. fühl dich auch mal geknuddelt und ich glaub das Buch werde ich mir auch noch holen.Hört sich gut an.

28.03.2011 06:08 • x 1 #2


A


Das verlorene Doppel - Ich

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B
Hallo Buddelflink..

deinen text mußte ich erst zweimal lesen...

würde auch gerne wissen wie der stand heute ist... sind ja einige monate seit eurem spaghetti essen vergangen...

lg

28.03.2011 07:38 • x 1 #3


B
Hallo Ihr Lieben, ich wünsche Euch allen einen schönen Tag und ich danke Euch für Eure Beiträge. Bei mir ist das Problem etwas härter als für Andere oder wenn ich jünger und gesünder wäre. Ich habe mein Haus selbst gebaut und jeden Stein siebenmal in der Hand gehabt. Diese Bauerei vor 30 Jahren hat mir meine Gesundheit ruiniert, bin zu 70% schwerbeschädigt und laufe zurzeit an Krücken da die letzte Wirbelsäulen OP gerade mal 2 Monate her ist. Mein Haus ist groß genug so das für die Frau die ich immer noch von Herzen liebe auch Platz ist. Da ich sie liebe möchte ich dass sie glücklich ist. Wenn das nicht mehr mit mir möglich ist, dann eben mit diesem Peter und auch da kehrt irgendwann der Alltag ein. Wir sind in so einer Motorradcliqe und gaben im November ein Fondueabend. Ich nahm diesen Abend zum Anlass den Freunden mitzuteilen dass mich meine Frau nicht hintergeht.

Ein Tischgebet

Liebe Freunde von heute Abend. Bevor wir beginnen zu futtern möchte ich euch von einer offiziellen Mitteilung meines Familienministeriums informieren. Damit ich nichts vergesse und falls die Emotionen bei mir durchgehen, habe ich mir das Ganze aufgeschrieben. Diesen Abend nehme ich zum Anlass für folgende, künftig nicht mehr geheim zuhaltende Tatsache obwohl bei einigen Banditen bzw. deren Partnern schon etwas durch gesickert ist.
Es tut mir zwar in der Seele wahnsinnig weh aber ich bin nun mal ein verbrauchter alter Sack und alles was ich mir immer von ganzem Herzen wünschte ist Anja, die in der Blüte ihres Lebens steht, glücklich zu sehen. Der Name Wildfang ist bei ihr halt auch Programm. Hiermit übergebe ich das Herz und die Liebe von Anja an meinen Nachfolger Peter Recke. Peter, dieses Herz und diese Liebe von Anja sind ein riesen großes Geschenk aber du kannst auch davon ausgehen sie sind und bleiben nur eine Leihgabe. Ich bin fest davon überzeugt du gibst auf beides stets gut acht und machst sie lange so glücklich wie sie derzeit ist.
Mancher mag sich fragen „Was ist das denn für ein Idiot, warum kämpft der nicht“?
Dem möchte ich folgendes zu bedenken geben.
Anja fährt wieder, nach 23 Jahren Pause, leidenschaftlich gern mit ihrem Moped. Peter ist in eurer Truppe das heimliche Idol auf dem Zweirad und Anja will und wird viel von ihm lernen können. Zusätzlich hat Peter noch eine kleine Tochter die sich Anja immer selbst gewünscht hat. Damit nicht genug soll er auch noch eine Rakete im Bett sein. Anja hat bei ihm die Erfüllung gefunden von der sie schon immer geträumt hat und beinahe glaubte, dass diese nur eine Illusion sei. Ich konnte ihr diese Art der Erfüllung nie geben obwohl sie auch bei mir stets zufrieden war. Als Krönung geben beide an sich gegenseitig zu lieben.
Es fällt mir weiß Gott nicht leicht mich vom Herzen und der Liebe meines Hasens getrennt zu sehen aber gegen diese Konstellation kämpfen selbst Götter vergebens. Ein Kämpfer muss wissen wann er chancenlos ist und entsprechend rechtzeitig das Handtuch werfen bevor es ihn total zerfetzt. Hiermit liegt mein Handtuch im Ring. Ich las Anja ja nicht völlig los. Sie hat aber durch die Neuorientierung ihrer Liebe die Scheidung bereits praktisch vollzogen. Eine bürokratische Scheidung bringt keinem von uns etwas eher das Gegenteil. Sollte einer von uns jemals wieder heiraten wollen wird eine amtliche Scheidung dann kein Problem mehr sein. Wir wollen freundschaftlich verbunden bleiben und sind bereit uns gegenseitig zu helfen wo auch immer der Andere Hilfe benötigt. Sobald der Mietnomade aus dem Untergeschoss endlich das Weite gesucht hat soll da Anjas eigenes Reich entstehen, so dass wir hier wie in einer Wohngemeinschaft leben können. So nun wisst ihr Bescheid es geschieht nichts hinter dem Rücken von irgendjemandem und jetzt wünsche ich euch einen guten Appetit und einen schönen Abend.

Wenn es halt nicht sein soll dann muss es doch möglich sein mit der Frau die man geliebt hat noch gute Freunde zu bleiben oder muss es immer im Knall auseinander gehen?
Jetzt haben wir Ende März, ich gehe regelmäßig zur Physiotherapie und mache zu Hause soviel Krafttraining wie geht. Wenn das Wetter mitspielt liege ich auf meiner schönen Terrasse und lass mir die Sonne auf den Pelz brennen. Die häusliche Stimmung ist friedlich und wenn es der Schichtplan von Peter erlaubt kommt er und schläft auch hier. Trotz der Friedlichkeit vermisse ich meine Zweisamkeit und meine mich ausfüllende Arbeit, denn ich darf noch nicht Auto fahren wegen der starken Medikamente.
Liebe Grüße und Dank an alle die mir helfen wollen.
Buddelflink

28.03.2011 11:23 • #4


A
UI, ich wünsche mir so sehr das bekomm ich auch so hin wie du, ich kann mir ein Leben ohne ihn als Partner vorstellen, aber ohne Ihn als Freund nie im Leben.
Vielleicht kommt ja nochmal ein Fräulein und verbringt mit dir die gewünschte Zweisammkeit. Du scheinst ja ein toller Mann zu sein! Es sei dir gewünscht.

Lg Sassi

28.03.2011 12:05 • x 1 #5


N
Hallo Buddelfink,

habe selten einen so schönen Text gelesen. Ich wünsche Dir viel Glück.

LG Niky

28.03.2011 12:55 • x 1 #6


B
Ein mitfühlendes Hallo an die Armee der einsamen Herzen,
es ist nun schon 5 Monate her, dass meine Frau einen Anderen hat, sie ist glücklich und ich bin immer noch so unglücklich durch den Wind wie noch nie in meinem Leben. Habe unterdessen 40 kg abgenommen, davon waren 30 geplante die restlichen 10 hat mich meine letzte Wirbelsäulen OP gekostet, da man mir im Krankenhaus Staphylokoggen schenkte die ich aber gar nicht haben wollte und das zusätzlich zu meiner familiären Situation. Einen Vorteil hat die ganze Abnehmerei, es passen wieder die Jeans von vor 25 Jahren. Leider laufe ich immer noch an Krücken und schlucke so starke Schmerzmittel, dass ich immer noch nicht arbeiten kann. Das macht die ganze schei. Situation noch schlimmer. Den ganzen Tag zu Hause, mir fällt langsam die Decke auf den Kopf. Ich sehne mich so sehr nach der vertrauten Zweisamkeit die ich 14 Jahre lang hatte. Richtig verarbeitet habe ich es immer noch nicht, dass das jetzt alles vorbei sein soll. Wird wohl noch eine ganze Weile dauern.
Liebe Grüße von Buddelflink

01.04.2011 00:10 • #7


pinkbutterfly
hallo buddelfink, Du hast eine so tolle unterhaltende Art zu schreiben, das ich alles zweimal las . Ich wünsche Dir alles Gute und bald ganz viel Liebe und Wohlsein!

Bin auch geschädigt - hehehe - allerdings hatte ich nicht das Glück 14 Jahre mit ihm zu geniessen.

Uns allen den Wunsch nach einem glücklichen Ende. - lg pinkbutterfly

20.07.2012 23:03 • x 1 #8


B
Hallo pinkbutterfly und Danke für Deine netten Wünsche und ein weiteres Hallo an die gesamte restliche Armee der einsamen Herzen,
seit meiner letzten Meldung ist doch tatsächlich schon mehr als ein Jahr vergangen. Schade denn ein Jahr ohne Liebe zu geben und zu empfangen ist ein verlorenes Jahr. Bin also seit Mai letzten Jahres vom Opium entwöhnt, war richtig schwer mit Entzugserscheinungen und Muskelkrämpfen, Schweißausbrüchen, nachts nicht schlafen können usw. Ich hab es hinter mir und bin auch sehr stolz darauf es allein gepackt zu haben. Bin auch seit Mai letzten Jahres wieder arbeiten, habe dadurch Ablenkungen und muss nicht dauernd grübeln. Es ist nun fast 2 Jahre her, das mich meine Frau verlassen hat, drüberweg bin ich wahrscheinlich erst wenn mein Herz wieder für jemanden anderes schlägt. Um mich selbst ein bisschen in den Arm zu nehmen hab ich mir vor 2 Monaten ein Moped zugelegt. Eine Suzuki 650 ccm, einen Roller. Ein sehr heißer Ofen mit dem ich in der Stadt meist auf der Poolposition stehe. Jetzt kann ich auch den Spruch nach vollziehen :“Stau ist nur hinten schei.“. Macht richtig Spaß das Teil und auf der Autobahn hat er etwa bei 180 km/h sein Endziel erreicht. Ihr seht ich lebe noch und beginne auch wieder Spaß am Leben zu haben. Es fehlt jedoch das entscheidende i-Tüpfelchen.
Liebe Grüße von Buddelflink

29.07.2012 19:10 • #9


B
Zwei Jahre sind jetzt seit der Trennung vergangen und ich bin immer noch allein. Die schwerste Zeit habe ich hinter mir aber schön ist das Leben noch nicht. Unsere kleine Wohngemeinschaft hat sich bewährt und Anja’s Peter hat viel dazu beigetragen. Er hat ihre Wohnung um- und ausgebaut, das Bad völlig neu gestaltet und gefliest und auch bei der Erneuerung der Heizung für das ganze Haus großes geleistet. Dafür haben wir ihn an seinem Geburtstag zum legga Essen in ein Restaurant und ins Kino zu „Claud Atlas“ eingeladen. War ein schöner Abend.
Für die Seele hat sich auch einiges getan. Ich habe über dieses Forum, unter „Treffen in Berlin“, einige Leute aus Berlin und Umgebung kennen gelernt, alles verlassene Seelen, und wir sind eine richtig gute Truppe geworden die sich fast regelmäßig am Sonntag zum Brunch trifft. Es erscheinen nicht immer alle, aber ein paar sind immer da und wir sind auch offen für neue einsame, verlassene Seelen. Beim ersten Treffen war es schon komisch vor wildfremden von sich zu erzählen aber uns verbindet ja alle das gleiche Schicksal. Wem nach weinen war bekam ein Tempo und wurde auch mal in den Arm genommen. An einem Samstag im Oktober habe ich unsere Truppe zu mir in den Garten eingeladen um am Feuer sitzend legga Rotwein zu schlürfen. Hat allen so viel Spaß gemacht, dass wir das Ganze im November wiederholt haben. Anjas Peter war unser Feuermann und Anja hat sich um das leibliche Wohl meiner Gäste gekümmert. Manche von uns gehen einmal in der Woche gemeinsam zum Badminton, drei von uns waren gerade auf einem Kurztrip in Barcelona. Wir geben uns gegenseitig halt und helfen beim Wiederaufbau vom Selbstbewusstsein. Ich kann also nur jeder verlassenen Seele empfehlen sucht Euch in Eurer Umgebung Leidensgenossen und redet mit ihnen über diesen ganzen schei.. Es hilft und Euch wird es bald besser gehen. Versprochen.
Gruß an alle einsamen, verlassenen Seelen von Buddelflink

28.11.2012 16:36 • x 1 #10


H
Super schön wieder von dir zu lesen!

Habe mich sehr gefreut. Und auch das es scheinbar so gut klappt bei euch!

Wieso wohne ich nicht in eurer Nähe und kann mit gehen zum Brunch?

Ich wäre sofort dabei.

Was macht deine Gesundheit denn?

Hut ab übrigens, wer sowas hin kriegt, da gehört schon einiges dazu!

Liebe Grüße

28.11.2012 17:00 • #11


B
Moin, moin Huhu2,
ja mit der Gesundheit ist halt so ein Problem. Soweit geht es mir gut aber mit stehen und laufen hab ich es nicht mehr so da sind dann doch erhebliche Schmerzen. Ist halt ein schöner schei..
Dafür schmeckt der Whisk(y) und der Rum von Captain Morgan um so besser im Sitzen.
Gruß Buddelflink

P.S. wieso druckt das Programm bei mir kein (y)

28.11.2012 17:40 • #12


H
Nennt man das Galgenhumor?

Ach, wie gerne wäre ich in Berlin zum Brunchen!

Weit weg von all dem Ärger hier, mit netten Gleichgesinnten schön frühstücken.

*Seufz*

Aber deine Schmerzen möchte ich auch nicht haben - das ist schon echt schlimm. Ich glaube daran sollte man auch immer denken, das es anderen noch viel schlechter geht.

Schön von dir mal wieder zu hören.

28.11.2012 20:01 • #13


B
Hallo liebe Armee der einsamen Herzen, mein letzter Besuch hier ist schon lange her. An meinem Herzenszustand hat sich nichts geändert. An meinem Gesundheitszustand dagegen sehr. Nach der Rücken-OP mit dem Krankenhauskeim 2010, war ich irgendwann wieder so hergestellt, das ich wieder Taxi fahren konnte, bekam ich im September 2013 eine Sepsis und wurde im Oktober 2013 im Unfallkrankenhaus von Berlin 23 mal operiert. Teilweise wurden mehrere OP unter einer Narkose durchgeführt. Die ganze rechte Körperseite mit künstlichem Knie- und Hüftgelenk und das rechte Handgelenk, von mir als Rechtshänder, zusätzlich beide Schultern waren betroffen. Es ging ums Überleben. Ich hab es überlebt und bin mir noch nicht im Klaren ob ich froh darüber sein soll. Sitze jetzt im Rollstuhl und die normalsten Dinge der Welt wie, vom Bett in den Rollstuhl, vom Rollstuhl aufs WC, die Reinigung nach dem WC, der Gang unter die Dusche, das Abtrocknen, das Anziehen alles schier selbst und ohne Hilfe kaum lösbare Probleme. Das Leben kann, nüchtern betrachtet, sehr hart sein. Und das alles ohne Whisk. und ohne Rum vom Captain Morgan. Ich wünsch Euch allen einen schönen Tag und bedenkt einmal es gibt Leute die sind noch viel schlechter dran als man selbst. Euer Buddelflink

31.07.2014 13:10 • #14


S
Puuh, buddelflink

bist du bitte mal so nett, und schreibst hier kurz -oder auch lang-, welchen Sinn du hinter allem, was dir widerfahren ist in den letzten Jahren, für dich erkannt hast? Es würde so tröstlich sein...

Ich kannte deine Geschichte nicht. Auch, wenn ich hier schon ziemlich lange lese - hauptsächlich lese.

Schitte...manchmal kommt es wohl wirklich immer noch härter. Mir ist, als könnte ich mir vorstellen, wie es in dir aussieht. Es ist bestimmt wahnsinnig schwer, nicht den Lebensmut zu verlieren. Immer zu schauen, vielleicht jeden Tag auf's Neue, wofür es sich lohnt...und wenn es nur eine klitzkleine Kleinigkeit ist. Irgendwas, woran man sich festhalten kann.

Lebst du noch in derselben Umgebung? Mit denselben Menschen? Ist der Mensch, der dir am Wichtigsten war (ist?), noch in deiner Nähe?

Und ja, du hast verdammt Recht: wir sind oft so betäubt vom Trennungsschmerz, dass wir einfach gar nicht daran denken, dass Liebeskummer nicht das Schlimmste ist, was einem widerfahren kann...

Lieben Gruß
und eine große Portion Respekt
seamless

31.07.2014 20:06 • #15


A


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