Jetzt brauche ich auch mal Meinungen aus der Sichtweise anderer Menschen, die vielleicht ähnliches erlebt haben.
Vielleicht von den männlichen Lesern hier, die sich in das Verhalten meines Mannes rein versetzten können.
Wir sind beide Ende 40, Sohn 20. Nach 21 Jahren Beziehung und Ehe hat mein Mann vor knapp 2,5 Jahren die Trennung ausgesprochen. Er hatte während der Umschulung die Frau seines Lebens kennengelernt, sein Großes Glück, was ehrliches, genau das auf was er schon sein Leben lang gewartet hatte.
Er hat sich von heute auf morgen hingestellt und gesagt, ich habe jetzt mit uns alles sauber beendet und jetzt möchte er sich privat mit ihr treffen und was dort herausfinden. Zu diesem Zeitpunkt kannte er sie ein Dreivierteljahr und hatte schon täglich die Pausen in der Umschulung mit ihr verbracht und etliche tiefe gute Gespräche geführt, wie er es nannte.
Ich zog aus, fast von einem auf dem nächsten Tag, da wir eine Wohnung schon länger vorher gemietet hatten, die in nächster Zeit für unseren Sohn bezugsfertig gemacht werden sollte. Wir waren zu diesem Zeitpunkt voller neuer Pläne.
Wollten nach dem Auszug unseres Sohns unsere Wohnung komplett neu renovieren und gestalten, hatten für den Sommer eine tolle Reise gebucht, Flitterwochen die wir nie gemacht haben. Hatten für nach der Umschulung berufliche Träume mit einer Selbständigkeit die wir aufbauen wollten.
Ich habe damit null gerechnet, Freitag Händchenhaltend und voller Pläne beim Italiener und Sonntag alles vorbei.
Ich wusste das war ihm alles ernst. Er ist kein Spinner, der von A nach B hüpft. Das war was ihn schon länger beschäftigt haben musste, das ist in den Monaten in ihn gewachsen. Er hatte sich verliebt.
Sie zu diesem Zeitpunkt 29 Jahre, Polin und sehr gläubig, sehr familiär. Er hatte in den Monaten schon vorher hier und da von ihr gesprochen, das da eine in seiner Klasse ist, die wäre ganz komisch, rennt oft weinend aus der Klasse, spricht nie, irgendwann fragt er sie mal was mit ihr los ist. Und das hat er dann wohl irgendwann.
Er hat mir dann erzählt, sie macht die Umschulung wegen schweren Depressionen, mehrere Nervenzusammenbrüchen, und er würde ihr helfen, er wäre ihr Mentor, und solche Sachen.
Wie es mir danach ging, kann sich jeder vorstellen hier. Unser Sohn blieb beim Vater wohnen. Ich dann alleine in einer neuen Wohnung, ohne Mann und Kind, mit dem Wissen das er jeden Tag in die Schule fährt zu seinem großen Glück.
Unser Sohn hat ihn plötzlich gehasst. Regelrecht Verachtet. Mein Mann hatte dann die Idee, das er allen doch etwas Zeit gibt, um sich mit der neuen Situation abzufinden. Wollte unbedingt Freundschaft mit mir. Ob wir unseren geplanten Urlaub nicht doch machen wollen. Freundschaftlich, wir sind uns doch trotz allem wichtig. Und vielleicht findet er ja auch nur bei der anderen was Freundschaftliches heraus.
Er würde mit privaten Treffen dort warten bis wir aus dem Urlaub zurück sind. Mit ihr hätte er das auch besprochen und sie wäre damit auch einverstanden.
Ich hab mich natürlich an jeden mini Strohhalm geklammert. Und eingewilligt. Der Urlaub war ne Katastrophe
Nach dem Urlaub hatte er ein 3 Monatiges Praktikum ohne Schule und ohne das er sie sehen konnte und die Situation mit unserem Sohn hatte sich so zu gespitzt, weil dieser zarte damals 18 jährige seine Hoffnung genauso hatte das Mama und Papa glücklich aus dem Urlaub kommen.....
Mein Mann hat uns vorgeworfen, wir würden sein großes Glück zerstören und ihr keine Chance geben.
Nach dem Praktikum hat er dann angefangen sich privat mit ihr zu treffen, Stundenlange Telefonate nach der Schule. In der Schule haben sie dann nebeneinander gesessen.
Wir hatten trotzdem Kontakt. Fast täglich. Er weil er die Freundschaft mit mir wollte, mich als sein wichtigen Menschen nicht verlieren wollte und ich weil ich weiter gekämpft habe.
Bei der ganzen Sache gab es von Anfang an für ihn ein Problem, sie wollte Kinder, eine Familie. Und er auf keinen Fall mehr. Alptraum wie er es nannte.
Er ist davon ausgegangen das sie irgendwann darauf verzichtet. Und das muss sie dann wohl irgendwann gesagt haben. Es hat insgesamt ein Jahr gedauert bis sich s.uell dort was entwickelt hat. Und von da an war es für mich vorbei.
Zu diesem Zeitpunkt kam mein Jugendfreund in mein Leben und ich habe dort eine Affäre begonnen. Das war fast 1,5 Jahre nach der Trennung. Es hat mir geholfen. Sehr sogar.
Der Kontakt zu meinen Mann bestand weiter. Wir haben uns weiter getroffen, weiter telefoniert. Er hat weiter um eine Freundschaft mit mir gekämpft. Er hat gesagt, er hätte seine Strafe für all das bekommen was er mir angetan hat. Er könnte dort nix mehr machen, denn sie möchte nun doch ein Kind von ihm.
Er würde das wieder beenden bald. Und sich nur noch freundschaftlich mit ihr treffen. Das ist 1 Jahr her.
Letzten Sommer war die Umschulung dann vorbei. Die Affäre hatte ich ziemlich schnell wieder beendet, er war mein Absprungbrett, und ich seins.
Vor 9 Monaten kam mein Mann dann auf mich zu und sagte mir, er hätte erkannt, was wir wertvolles hatten. Und er möchte alles wieder zurück, würde alles dafür tun. Ich wäre der wichtigste Mensch in seinen Leben. Nach mehreren treffen und Gesprächen habe ich eingewilligt das wir versuchen uns wieder zu finden.
Meine einzige Bedingung war, das er jeglichen Kontakt zu ihr abbricht und ihr sagt, das er um seine Ehe und Familien kämpfen will.
Er hat es ihr bis heute nicht gesagt. Er hat ihr zwar gesagt, das er sich mit ihr nicht mehr treffen wird, das er das mit ihr nicht mehr möchte. Das es keine Zukunft hat mit ihr.
Aber sie ruft immer noch an. Möchte Freundschaft mit ihm, kann nicht verstehen warum sie sich nicht mehr treffen können usw. Der letzte Anruf ist jetzt 2 Monate her. Das hat in den 9 Monaten immer wieder zu Spannungen geführt.
Dennoch verstehen wir uns wirklich mega gut, aber das ist alles rein Platonisch und freundschaftlich. Seit mein Mann vor 9 Monaten gesagt hat er möchte alles wieder zurück, hat er jede Art von körperliche Nähe komplett abgelehnt. Außer mal ein Küsschen oder eine Umarmung findet nix statt.
Wir sehen uns täglich. Aber alles wo man sich vielleicht mal näher kommen könnte, wird von ihm abgelehnt. Mal eine Übernachtung mit gemeinsamen Einschlafen, mal zusammen einen Film auf dem Sofa gucken und kuscheln. Null. Wir treffen uns irgendwo. Und danach geht jeder wieder in seine Wohnung.
Wir haben eine Freundschaft aufgebaut. Wir fahren in 7 Wochen sogar zusammen in den Urlaub. Eine mega Inselhüpfen Reise für 4 Wochen. Und wir freuen uns auch darauf.
Wir haben sogar die beruflichen Träume umgesetzt und bauen eine Firma auf.
Aber wenn es um Nähe und wieder richtig zusammen sein geht, wird alles abgeblockt.
Vor ein paar Tagen hab ich erfahren das er auch immer noch ihre Telefonnummer in seinem Handy hat. Wozu hebt man sich das auf?
Mein Mann weis das ich die Scheidung einreichen werde, wenn es bei dieser Ablehnung für mich bleibt. Ich hatte schon einen Termin bei einer Anwältin, den ich auf sein bitten hin abgesagt habe.
Und jetzt eure Meinung
22.04.2016 07:06 •
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