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Das unverzeihliche verzeihen

M
Liebes Forum,
Wir hatten Freitag letzte Woche über 2h telefoniert. Ich hab mich über das vergangene Jahr mit all den Geschehnissen ausgekotzt. Erzählte ihm was mir besonders schwer fiel, wann ich über ihm wütend war, wie oft ich hier allein auf der Couch saß und heulte.
Er hörte zu. Natürlich war es für ihn unverständlich dass ich davon nie etwas erzählt hatte.
Ich wollte keinen Kummer machen.
Er sagte das er nächste Woche wieder anruft. Die Woche ist vorbei. Sitze seid Freitag hier und bin nur am heulen. Kann nichts essen. Nicht schlafen. Lasse mich morgen krank schreiben, sehe aus wie ein Geist.
Niemand kann meine Emotionen verstehen. Kann auch grad nicht mit anderen sprechen.
Ich hab Mega Schuldgefühle. Und mich selbst in diese Situation gebracht. Das werde ich mir niemals verzeihen.

05.05.2024 13:11 • #106


B
@Marie1
schade
damit hast du nur sein ego gefüttert......

17.05.2024 05:56 • #107


A


Das unverzeihliche verzeihen

x 3


M
Liebes Forum,
Ich bin immer noch krank geschrieben. Habe so glaube ich eine fette Depression und extreme trennungsschmerzen.
Ich erdrücke ihn gerade. Ihm geht’s damit noch schlechter. Er weiß nicht was er will.
Er hat von sich aus gesagt, dass er heute Abend Anrufen möchte. Versuche nicht über uns zu sprechen, sondern alltagskram.
Hab das Gefühl komplett daran zu zerbrechen. Welche Strategien haben euch geholfen, um durch die kritische Phase nach der Trennung zu kommen?

26.05.2024 17:11 • #108


M
Er hat mir nun eine Nachricht geschrieben. Er hoff mein we war ok. Seines war recht positiv.
Er möchte nicht mit mir sprechen. Er wird sich die Tage Zeit nehmen, um in Ruhe nachzudenken. Er meldet sich Ende der Woche bei mir.
Ich Dreh durch…..
Ich gehe vom schlimmsten aus.

26.05.2024 21:22 • #109


CanisaWuff
Zitat von Marie1:
Aber er sagt das ich ihn zu sehr verletzt habe.


Zitat von Marie1:
Aber er sagt das ich ihn zu sehr verletzt hab

Er löst sich von Dir, er macht Dinge die ihm gut tun...so leid es mir für Dich auch tut, aber er wird Dir kein zweites Mal die Chance geben ihm weh zu tun.

26.05.2024 21:31 • x 1 #110


CanisaWuff
Ich habe 3 Männer in meinem Leben, die Berufssoldat waren, das sind ganz eigene Persönlichkeiten. Kompromisslos...und ich denke, das haben sie in der Ausbildung auch gelernt haben und ein Job überträgt sich auch immer irgendwie auf das Private Leben.

26.05.2024 21:35 • x 1 #111


M
Wir hatten gute und anstrengende Gespräche.
Er sagte letzte Woche noch, dass er mich nicht aus dem Kopf bekommt. Haben unsere Anteile, die für unser scheitern beigetragen haben, besprochen. Habe ihm gesagt was sich ändern muss, wenn wir von vorne beginnen. Er hat es weder nein noch ja dazu gesagt. Hat sich alles angehört. Zwischendurch mussten wir beide weinen.

26.05.2024 21:48 • #112


B
Hallo Marie
Zitat von Yoffi:
Du hattest zwei Todesfälle innerhalb von sechs Wochen

Zitat von Yoffi:
Dein Ex konnte in der Zeit kaum für dich da sein. Das muss sich doch schlimm angefühlt haben, oder?

Zitat von Marie1:
Ich packe das nicht. Hab eben eine Tavor genommen. Was ist nur los mit mir.
Es fühlt sich wie eine Panikattacke an.

Zitat von Yoffi:
Und als Konsequenz entscheidet er sich für einen Einsatz, wo er noch weniger für dich da sein kann.

Zitat von Marie1:
Es war ein suizid und ein plötzlicher Tod. An den Gräbern allein zu stehen…..Ja.
Er dachte ich bin stark und wir schaffen die 3 Jahre. Hab ihn immer unterstützt. Ist doch auch normal.

Zitat von Marie1:
Januar 2025. auf freiwilliger Ebene.

Zuerst möchte ich dir meine Anteilnahme und mein Mitgegühl entgegenbringen. Einen geliebten Menschen zu verlieren ist schon schwer, aber 2 geliebte Menschen, innerhalb von wenigen Wochen,dazu noch einen durch Suizid,das hält kein Mensch einfach aus. Dein Partner teilt dir dazu noch mit, dass er 3 Jahre ins Ausland geht.

Eine Frage stelle ich dir, weil es hier nicht geschrieben wurde.
Wer ist für dich da?
Dein Job ist dein Lebensinhalt, aber wer ist bei dir und hält den ganzen Schmerz mit dir aus?

Versetze ich mich in deine Lage, unter den Umständen und mein Partner kommt in dieser Situation mit der Info 3 Jahre ins Ausland zu gehen an, ich wäre Emotional am Ende. Wer lässt seine langjährige Partnerin in der Situation alleine, wenn dieser 3 Jahres Einsatz auch dazu noch freiwillig ist?

Verstehe mich bitte nicht falsch, ich möchte dir deinen Partner nicht ausreden.
Aber mein Mitgefühl hält sich für ihn in Grenzen. Mein Mitgefühl gilt einzig allein dir.

Bei deinen genannten Schicksalsschlägen, brechen ganze Familien vor Trauer auseinander. Es braucht Jahre um damit halbwegs einen Umgang zu finden.

Geschrieben hast du, dass du in Trance warst. Liebe Marie, das ist ein Schock gewesen, dein Körper hat durch den Trance-Zustand versucht dich zu schützen.

Gibt es Menschen in deinem Leben mit denen du zusammen trauern konntest, dich gesehen und gehalten gefühlt hast? Ist Dir denn Bewusst, wie schwer und Einschneidend ein Suizid für Hinterbliebene ist und wie sehr die Info über 3 Jahre Auslandseinsatz in die Wunde der Angst einschlägt?
Wie nah standest du den verstorbenen Menschen und möchtest du mit uns darüber reden?

Für mich hast du keine Fehler gemacht, da du im Ausnahmezustand warst.

26.05.2024 23:32 • x 4 #113


B
Zitat von Marie1:
Er hat mir im Oktober gesagt, dass er 3 Jahre ins Ausland geht.

Zitat von Marie1:
Das letzte Jahr hat viel abverlangt.

Wann waren die Todesfälle, in welchem Monat?
Zitat von Marie1:
Ich hatte keinen Einfluss auf diesen 3jahreseinsatz.

Als zukünftiger Verlobter hätte er mit dir vorher reden sollen, dass entscheidet nicht einer alleine. Sagt auch einiges über ihn aus.
Zitat von Marie1:
Das hat ne Menge mit mir gemacht.

Das hätte es mit vielen.
Ich verstehe dich und deine Reaktion.

26.05.2024 23:50 • x 3 #114


Y
@Kleeblatt99


@Marie1
Ich bin, als ich wegen einer Trennung in einem depressiven Ausnahmezustand war, in eine psychosomatische Akutklinik gegangen. Eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Es war eine sehr heilsame Erfahrung für mich.

Bitte sprich mit deinem Arzt über deinen Zustand.

Dein Ex kann nicht die Verantwortung dafür übernehmen, wie es dir aktuell geht (auch wenn ich einige Fehler bei ihm sehe!). Er kann nicht als Pflaster dienen. Das kann niemand.

Aber das heißt nicht, dass du durch diese Gefühle alleine durch musst. Lass dir von Menschen helfen, die dazu ausgebildet wurden!

27.05.2024 06:02 • x 2 #115


CanisaWuff
Ich muss jetzt einfach doch nochmal für den Partner meine Dazutun geben. Für ihn geht der Job vor und wie man sieht, zu Recht...denn die TE hat die Beziehung beendet.
Das ist eine Tatsache, die hier irgendwie ausgeblendet wird.
Vielleicht war die TE auch schon vorher wankelmütig...aber durch diese Trennung wurde eine klare Position bezogen. Sie hat ihm weh getan.
Ein Berufssoldat kann sich aber keinen Wankelmut erlauben, der könnte ihm im Zweifel das Leben kosten.
Ich könnte warten und ich hätte auch seine Entscheidung akzeptiert, als Partner stützt man und genau diese Stütze wurde nicht geboten.
Würde er hier einen Thread aufmachen und seine Sicht schildern, dann wären ganz viele Antworten, dass er sich nicht mehr auf eine Beziehung einlassen soll.
Wir wissen alle nicht, wie sehr ihn das Ende der Beziehung verletzt hat. Ich glaube es hat ihm ziemlich weh getan.
Diese Menschen verteidigen im Ernstfall unser Land und Sicherheit und die Partnerin sagt.. Ich mach Schluss, ich habe Bindungsangst
Um ganz ehrlich zu sein, auch wenn es Dir unheimlich weh tut, Marie...ich würde nicht mal mehr mit Dir reden wollen.
Viele Stimmen sagen, er hätte sich nach der TE richten müssen. Der Ansicht bin ich nicht. Jeder Partner trägt zur Beziehung bei und somit hätte auch Marie ihren Teil beitragen müssen. Er ist Soldat, es ist sein Job.
Wenn er ständig im Liebeskummer schwebt, weil Marie vielleicht doch wieder nicht mehr will oder kann...wie lange soll er sich denn dann in dieser Phase befinden?
Jede Unachtsamkeit kann in seinem Job den Tod von sich und Kameraden bedeuten.

27.05.2024 06:09 • x 3 #116


M
@Kleeblatt99
Danke für deine Antwort, wenn ich dich hier lese, dann kommt das kaum bei mir an. Ich sehe mich als Verursacher des jetzigen Zustandes. Wir sind getrennt. Er kann nicht mehr ins Vertrauen gehen. Unsere Beziehung muss sich ändern, so dass das nicht noch einmal passiert. Einer von uns beiden muss die Karriere hinten anstellen.
Und das würde ich tun.
Vorweg: unser familienzusammenhalt ist Mega.
Ende juni war der suizid. Es kamen knapp 400 Menschen zur Beisetzung. Er war sehr bekannt hier. Spekuliert wurde viel. Wir als Familie kannten den Grund. 2tage vorher war eine große Familienfeier. Das er diesen Weg gewählt hat, hätten wir ihm nicht zugetraut. Zu wissen, dass wir ihm diesen familiären Halt dann doch nicht geben konnten, stimmt sehr traurig. Der nächste Vorfall war Anfang august. Einen Tag vorher hat sein Sohn geheiratet….auch hier nicht abzusehen gewesen.
Meine Familie ist Tag und Nacht für mich da. Wirklich. Ich merke aber, dass sie mit mir nicht umgehen können, da sie eine Seite von mir sehen, die nicht mal ich selbst kenne. Daher mag ich auch nicht mehr reden.
Ich hab damals hier im Forum eine liebe Frau kennen gelernt, mit der ich heute fast täglich (!) Kontakt habe. Ich bin sehr Dankbar dafür.

27.05.2024 06:23 • x 1 #117


CanisaWuff
Noch ein Nachtrag, ich habe auch schon oft Mist gebaut, der sich nicht mehr reparieren ließ...das sind einfach Erfahrungen im Leben.

27.05.2024 06:24 • #118


Y
@CanisaWuff
Er hat sie im Stich gelassen, als sie wegen Trauerfällen am Boden war und dann Jobentscheidungen getroffen, die sie und die Beziehung maßgeblich beeinflussen (was er vom Job her nicht hätte müssen) ohne sie mit einzubeziehen.

Also sie soll ihn stützen, aber er sie nicht?

Er, der nicht wankelmütige Soldat, lässt sie jetzt seit Wochen im Unklaren, was er will?

Und sie soll in der Situation das Problem, gar die Bindungsangst haben?

Lies nochmal @Kleeblatt99 's Beiträge dazu und überleg vielleicht nochmal.

27.05.2024 06:26 • x 3 #119


M
@Yoffi
Ich arbeite im Gesundheitswesen und bin Leitung von knapp 400 Menschen.
Ich liebe meinen Job, solange ich aber meine Tränen nicht kontrolliert bekomme, kann ich nicht zurück. Ich verliere mein „Gesicht“. Konzentration sowieso bei 0.
eine von unseren Ärzten kommt mich jede Woche besuchen. Sie wollte mich in eine weit entfernte Klinik fahren. Habe ich abgelehnt. Nun hat sie mir ergo- und physio verschrieben. Ich werde eine psychosom Reha beantragen, wohl wissend das das noch dauern wird. Aber ich gehe nicht stationär.

27.05.2024 06:30 • #120


A


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