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Das Thema Treue

S
Jay,

du hast ja so recht. Als am Sonntag sein Auto auf meinem Hof geparkt war, und ich drauf gezeigt habe und gefragt habe, warum sie 8 Monate alles geleugnet hat kam als Antwort: Du hast ja gar keine Ahnung wie das gelaufen ist. Du hast uns ja noch drauf gebracht, dass wir so gut harmonieren. Na dann gute Nacht und ab in die Klappse. Ne Selbst-Reflektion sieht anders aus. Kann aber auch sehr weh tun, deshalb machen das so wenige.

09.07.2015 17:43 • x 1 #31


MegGyver
Für die Statistik: Ich war immer treu und habe viele Beziehungsjahre (insgesamt etwa 30) hinter mir. Mir persönlich ist Treue sehr wichtig. Untreue macht viel kaputt, ich toleriere sie auch bei einem Partner nicht und habe mich konsequent und sofort getrennt, wenn ein Partner meinte, seinen Marktwert testen zu müssen, Abwechslung oder was sonst so an Ursachen angegeben wurde.

Ich kann danach nicht mehr vertrauen. Also kann ich mich auch gleich trennen und mir den Rest ersparen.

Für Frauen sind laut einer Studie Beziehungen ein hohes Depressionsrisiko.

Ich zitiere mal Frau von Serényi:
(kann man dann ja googeln)

Zitat:
Insbesondere Frauen leiden unter Partnerschaften, die sie nicht mit Glück erfüllen. Ändert sich an der unglücklichen Situation in der Partnerschaft nichts, kann eine Depression die Folge hiervon sein.
...
Verschiedene Studien haben ergeben, dass verheiratete Männer seltener von Depression betroffen sind als unverheiratete. Sehr interessant an dieser Studie: Frauen in einer Partnerschaft sind sehr viel häufiger von depressiven Störungen betroffen als ledige. Frauen leiden stärker unter Auseinandersetzungen, ehelichen Spannungen und Untreue des Partners als Männer. Dies hat Auswirkungen auf ihre Gesundheit. So ist es für Frauen, die in unglücklichen Partnerschaften leben, dreimal so wahrscheinlich, an einer depressiven Störung zu erkranken als für Männer. Somit scheint eine Beziehung respektive Ehe einen gewissen Schutz für Männer zu bieten, der jedoch nicht für Frauen gilt.
...
Etwa 50 bis 70 Prozent der Frauen, die unter einer Depression leiden, berichten von Problemen in ihrer Partnerschaft. Nicht weniger als 60 Prozent der betroffenen Frauen sehen ihre Beziehungsprobleme als Grund für die Depression.


Beziehungsunfähigkeit muss nicht zwingend mit einer traumatischen Kindheit zusammenhängen, sondern kann auch aus schlechten Beziehungserfahrungen entstehen. Dem Partner Untreue zu bieten ist kein Spaß. Man kann einem anderen ein glückliches Leben nachhaltig zerstören.

Ich betrachte Flirtapps und all das Getexte und GeS.te, den lockeren Umgang mit dem Thema in den Medien (So gehen sie fremd. 10 Tipps.) und Seitensprungportale und und und... sehr kritisch.
Es ist schwieriger geworden, eine erfüllende, treue und in.time Beziehung zu führen, weil mittlerweile ständige Verführung überall lauert und Fremdgehen von immer mehr Leute als normal angesehen wird, weil es doch all die Apps und Portale gibt, die scheinbar jeder nutzt wie sie einem in der Werbung suggerieren wollen.
Ist es aber meiner Meinung nach nicht. Es zerstört, verletzt, macht krank.

Gruß,
Meg

09.07.2015 19:11 • x 8 #32


A


Das Thema Treue

x 3


phoenix76
Für mich ist Treue eine Grundvoraussetzung für eine Beziehung.
Ich bin seit 20 Jahren mit meinem Mann zusammen....wenn auch nicht immer glücklich, doch das ist eine andere Geschichte. ....und ich bin nie auf die Idee gekommen meinem Partner untreu zu werden.
Ich finde es allerdings sehr erschreckend, wie oft Beziehungen deshalb auseinander gehen.
Die Aussage, dass es nicht möglich sei in eine intakte Beziehung zu treten, ist sicherlich korrekt. Jedoch sollte meiner Meinung nach eine Beziehung beendet werden, wenn einer der beiden Partner so unglücklich ist, dass er für Annäherungen anderer Personen empfänglich ist!
Den Partner zu betrügen ist für mich schlichtweg verletzend und nicht zu verzeihen.
Schlimm ist es, wenn man so verletzt wurde und es dann trotzdem nicht schafft sich konsequent zu trennen.
Man wird begleitet von der Hoffnung, dass man die Beziehung retten könne, wenn der Partner sich doch noch für eine gemeinsame Zukunft entscheidet.
Ich für meinen Teil kann dazu nur sagen, dass es nicht funktioniert.
Meiner Meinung nach wird das Vertrauen durch Untreue vernichtet und ich glaube nicht, dass eine Beziehung nach solch einem Vorfall wieder so wird wie vorher.
Den Anspruch auf gegenseitige Treue möchte ich nicht aufgeben, auch wenn es oftmals den Anschein erweckt als gäbe es heutzutage kaum noch eine Beziehung in der Treue zu 100% gelebt wird.

09.07.2015 21:55 • x 1 #33


T
Zitat von phoenix76:
Für mich ist Treue eine Grundvoraussetzung für eine Beziehung.
Ich bin seit 20 Jahren mit meinem Mann zusammen....wenn auch nicht immer glücklich, doch das ist eine andere Geschichte. ....und ich bin nie auf die Idee gekommen meinem Partner untreu zu werden.
Ich finde es allerdings sehr erschreckend, wie oft Beziehungen deshalb auseinander gehen.
Die Aussage, dass es nicht möglich sei in eine intakte Beziehung zu treten, ist sicherlich korrekt. Jedoch sollte meiner Meinung nach eine Beziehung beendet werden, wenn einer der beiden Partner so unglücklich ist, dass er für Annäherungen anderer Personen empfänglich ist!
Den Partner zu betrügen ist für mich schlichtweg verletzend und nicht zu verzeihen.
Schlimm ist es, wenn man so verletzt wurde und es dann trotzdem nicht schafft sich konsequent zu trennen.
Man wird begleitet von der Hoffnung, dass man die Beziehung retten könne, wenn der Partner sich doch noch für eine gemeinsame Zukunft entscheidet.
Ich für meinen Teil kann dazu nur sagen, dass es nicht funktioniert.
Meiner Meinung nach wird das Vertrauen durch Untreue vernichtet und ich glaube nicht, dass eine Beziehung nach solch einem Vorfall wieder so wird wie vorher.
Den Anspruch auf gegenseitige Treue möchte ich nicht aufgeben, auch wenn es oftmals den Anschein erweckt als gäbe es heutzutage kaum noch eine Beziehung in der Treue zu 100% gelebt wird.


Demso ist es, ich glaube auch nicht, dass nach belügen und betrügen eine Beziehung funktionieren kann. Ist doch eine logig da, oder ?

10.07.2015 05:11 • #34


D
Bei mir war es so wie bei Peppina.

Am Anfang (ca 5 Tage nach Beginn) habe ich sie betrogen (ein Kuss und Zärtlichkeiten).
Ich war 3 Jahre lang vot der Beziehung Single und habe es vorallem s.uell sehr genossen so frei zu sein und dann war ich innerhalb von 24 std in einer Beziehung (erstes Treffen und fast exakt 24 std später waren wir zusammen, es hat gepasst und wir waren durch ihren Urlaub in Zeitnot).

Ich war sturzbetrunken und habe in dem Moment meine Ex überhaupt nicht im Kopf gehabt. Ich habe es aber unglaublich bereut und für mich war es ein Wendepunkt. Ich wollte es sagen, aber habe mich dann für etwas anderes entschieden: Nur weil etwas gesagt werden muss, muss es nicht gehört werden.

Wenn wir von der Trennung absehen und den letzten Wochen, dann hat sich die Beziehung unglaublich entwickelt und glaubt mir: je schöner die Beziehung, desto mehr habe ich es bereut.

Was habe ich gelernt? Ich war das erste mal untreu und werde es nie wieder sein. Ich war seit dem nie wieder so betrunken und ich habe für mich erst so richtig kapiert wie schlimm fremdgehen ist. Ich habe daraus gelernt und bitte hasst mich nicht dafür: aber ich bin schon fast dankbar für den Kuss und die Erfahrung. Ich behaupte, das Gelernte überwiegt längerfristig daraus, auch wenn ich es gleichzeitig so bereue.

Und naja: letztlich hat mich das Karma dann doch *beep*

10.07.2015 08:00 • #35


P
Zitat von Drell:
Bei mir war es so wie bei Peppina.

Am Anfang (ca 5 Tage nach Beginn) habe ich sie betrogen (ein Kuss und Zärtlichkeiten).
Ich war 3 Jahre lang vot der Beziehung Single und habe es vorallem s.uell sehr genossen so frei zu sein und dann war ich innerhalb von 24 std in einer Beziehung (erstes Treffen und fast exakt 24 std später waren wir zusammen, es hat gepasst und wir waren durch ihren Urlaub in Zeitnot).

Ich war sturzbetrunken und habe in dem Moment meine Ex überhaupt nicht im Kopf gehabt. Ich habe es aber unglaublich bereut und für mich war es ein Wendepunkt. Ich wollte es sagen, aber habe mich dann für etwas anderes entschieden: Nur weil etwas gesagt werden muss, muss es nicht gehört werden.

Wenn wir von der Trennung absehen und den letzten Wochen, dann hat sich die Beziehung unglaublich entwickelt und glaubt mir: je schöner die Beziehung, desto mehr habe ich es bereut.

Was habe ich gelernt? Ich war das erste mal untreu und werde es nie wieder sein. Ich war seit dem nie wieder so betrunken und ich habe für mich erst so richtig kapiert wie schlimm fremdgehen ist. Ich habe daraus gelernt und bitte hasst mich nicht dafür: aber ich bin schon fast dankbar für den Kuss und die Erfahrung. Ich behaupte, das Gelernte überwiegt längerfristig daraus, auch wenn ich es gleichzeitig so bereue.

Und naja: letztlich hat mich das Karma dann doch *beep*


hey Drell!

ja, in jungen Jahren weiss man es manchmal nicht besser, aber ich kann jetzt auch ganz klar sagen: ich würde nie wieder fremd gehen. das weiss ich einfach..

LG

10.07.2015 12:00 • x 1 #36


E
Guten Abend,

ich will dann auch mal meinen Senf dazu geben, zum Thema Treue.
Ich finde, Fremdgehen ist ein absolutes NOGO, insbesondere, wenn man (Mann oder Frau) verheiratet ist und erst recht, wenn Kinder mit im Spiel sind.
Ich bin seit 14 Jahren verheiratet und bin meinem Mann immer treu gewesen. Sobald ich gemerkt habe, ein Mann zeigt Interesse für mich, habe ich den Kontakt reduziert bzw. unterbunden.
Wenn ich frei gewesen wäre und der Mann aber nicht, hätte ich den Kontakt auch zumindest so lange eingeschränkt, bis der Mann auch frei ist und die Beziehung beendet hat. Wobei, ich glaube, es wäre sogar für mich inakzeptabel gewesen, wenn der Mann für mich seine Partnerin verlassen hätte, denn ich hätte keine Lust auf Probleme mit der Ex gehabt und ich hätte keine Lust gehabt, irgendjemand zu trösten. Für mich käme nur ein ganz freier Mann in Frage.
Mein Mann hat mich viele Monate betrogen, nicht nur körperlich, sondern auch emotional, denn er hat sich in seine Affäre verliebt und ich weiß nicht, wann er mir das mitteilen wollte, ich habe es selbst herausgefunden. Ich habe das Vertrauen in ihn komplett verloren und bin so sehr verletzt, dass ich es gar nicht beschreiben kann.
Auch Menschen, die eine Affäre anfangen, eigentlich ist es egal, ob mit Familie im Hintergrund oder nur eine Freundschaft, finde ich einfach nur schwach. Vielleicht macht man so was mal, wenn man 20 ist, aber im fortgeschrittenen Alter ist so was einfach nur dumm, naiv und unreif.
Solche Fremdgeher reden sich dann gerne raus, sie hätten sich halt verliebt, wo Liebe hinfällt, ja ja... Na dann viel Spaß, wenn das schlechte Gewissen sie einholen wird und sie merken, was sie für das vergängliche Feuer aufgegeben haben...
Ich habe für so was kein Verständnis.

Liebe Grüße,
Evita.

13.07.2015 21:03 • x 1 #37


N
Zitat:
Der Wille stark...das Fleisch ist schwach, der Mensch macht Fehler....das anzuerkennen...gehört zur wahren Liebe dazu!


Das denke ich auch. Es ist alles andere als leicht das anzuerkennen...
Aber ein Partner der dauernd auf der Pirsch ist, womöglich noch mit Flirtapp, der würde von mir ausgemistet werden Ist einfach zu uninteressant. Es sollte nicht das Zentrum des Lebens sein. Was hätte so ein Partner mir denn noch zu erzählen? Nur von seinen Abenteuern? Langweilig. Und so eine App macht einen Menschen für mich aus irgend einem Grund wahnsinnig langweilig. Macht auf mich den Eindruck als würde ein erwachsener Mensch ständig Nintendo spielen.

@TE

trotzdem finde ich dass es bei deinem Ex zu viel des Guten war. Scheint ja fast schon suchtcharakter gehabt zu haben (?) Besonders schräg ist die Lage weil er die offene Beziehung ausschlug- aus Sorge, auch du könntest mal fremd gehen.

13.07.2015 21:26 • #38


M
ich bin auch treu und nicht weil ich es mir verkneife,

es ist für mich einfach klar,
wenn ich meinen partner hintergehe,
ist die beziehung vorbei

ich kann nicht nach hause kommen,
ihm durchs haar streichen und ins gesicht lügen

ich wüsste nicht wozu
da verrate ich mich doch selbst....

ich weiss, nur solange ich mit einem partner zusammen bin
und er mir traut
habe ich eine chance....

wenn es vorbei ist,
ist die tür zu.....

ich will nicht lügen
und affairen erscheinen mir albern,
denn mir erschließt sich der sinn nicht,
von heimlichkeiten und halbheiten.....

und ich fühle mich am besten,
wenn ich mir selbst treu bleibe......

14.07.2015 06:44 • x 3 #39


R
Hallo, ich bin nun 44 Jahre verheiratet, Kinder der Klassiker.
Lebe nun schon 14 Jahre in der Beziehung und war immer treu!
Auch in meinen beiden vorherigen Beziehnungen 4 und 6 Jahre dauernd war ich es immer, treu!
Leider haben mich alle meine drei Frauen betrogen, beim ersten mal war es heftig, nun war noch jung, habe gelitten wie ein Hund! ich habe mich dann wieder verliebt, eine Beziehung gehabt bis ich meine damalige Freundin im Bett erwischt habe, wie in einem schlechten Film! Klar da war es dann schnell vorbei und ich habe wieder gelitten und geglaubt das ich einfach zu lieb bin ...und das mit Dummheit verwechselt wird. Dann habe ich meine jetzige Frau kennengelernt, da dachte ich, sie ist es, sie liebt mich so , sie wird mich nie betrügen. Wir haben dann vor 10 Jahren, nach 4 Jahren Beziehung und beschnuppern geheiratet, eine für mich klare feste Entscheidung. Meine Frau war sich damals so, so sicher ...und ich auch!
Nun vor 4 Monaten hat mir meine Frau gestanden, das sie nur ein Jahr nach der Hoachzeit, also vor jetzt 5 Jahren eine Affäre von 4 Monaten hatte.
Was soll ich zum Thema Treue heute noch sagen, ich glaube nicht daran und bin eigentlich vollkommen desillusioniert ...ich hatte in den Jahren viele Möglichkeiten mal auswärts zu essen, heute denke ich manchmal, wie doof bist du eigentlich...warum hast du dir den Spaß nicht gegönnt...
Abschließend kann ich für mich nur sagen, ich glaube nich an Treue und der ewigen Liebe und falls ich nochmals eine weitere längere Beziehung eingehen werde...ja dann wohl eher mit dem Wissen...es ist nur eine Frage der Zeit...jedoch dann die Frage ob ich dann nicht der Frau zuvor komme...Sorry!

14.07.2015 07:11 • #40


A
Hallo...

ich möchte auch gerne meinen Senf dazu geben...

Das Thema Untreue ist mit Sicherheit präsenter als wir alle wahrhaben wollen... Statistiken hin, Statistiken her... egal wie man sie liest, egal wie man sie interpretiert... Untreue ist weiter verbreitet als wir ahnen...

Sie gab es schon immer und wird es auch immer geben, in jedem Alter, in jeder Schicht, egal ob nach kurzer beziehung oder in langjährigen Ehen...

Ich denke unser aller Denken (zumindest bei den meisten -- ja, ja die Verallgemeinerungen) ist bestimmt von der immerwährenden, allumfassenden, leidenschaftlichen, romantischen Liebe bis das der Tod uns scheidet geprägt...

Aber leider ist die Realität eine andere.. bis das der Tod uns scheidet, ist in der heutigen Zeit doch wahrlich selten... Bei einer Lebenserwartung von bis zu 79/82 Jahren, wären das Partnerschaften um die 60 Jahre... Vor hundert Jahren kam man vlt auf 25/35 Jahre Gemeinschaft... Das da die Monogamie weitesgehend auf der Strecke bleibt, ist fast zu erwarten...

Was ich damit sagen will... Der Traum von der immerwährenden Liebe, wäre das Ideal... Aber für die meisten wird es ein Traum bleiben...

Jeder muss selbst schauen, wieviel er auf Moral und Werte setzt... Es wäre wünschenswert, wenn das alle Menschen könnten... Können sie aber nicht...

Ich wäre froh wenn ich einen Menschen an meiner Seite hätte, der dreimal überlegt, ob er alles damit riskiert... Aber leider hatte ich nicht so einen Menschen an meiner Seite...

LG Ach menno

14.07.2015 08:47 • #41


Träumchen
Nun auch ich...
Ich denke, es gibt so viele Variationen wie Menschen bzw. Paare. Wenn sich zwei gefunden haben, wo die Wertevorstellungen hinsichtlich Treue zusammenpassen ist doch alles okay.
Ich persönlich finde aber: ein Ausrutscher kann vielleicht mal passieren, dann muss man eben mal reflektieren und die Beziehung ansehen.
Wenn mein Partner aber dauerhaft und immer wieder unterwegs ist, tschüss. Das ist für mich ein Zeichen von Respektlosigkeit, signalisiert es doch irgendwie nach außen, dass ich meinem Partner nicht reiche, er mich langweilig findet, was auch immer. Geht für mich definitiv nicht. Mich kriegt man nur alleine. Fertig.

14.07.2015 09:22 • #42


F
Ich möchte mit euch einen Auszug aus der Psychologie Heute 10/2015 teilen, den ich wirklich sehr interessant finde.
Ich dachte mir, hier passt das am besten rein:

Wenn wir über unsere Lebenswege und Lebensziele nachdenken und darüber räsoniere, was die richtige Entscheidung an einer wichtigen Weggabelung ist, wird ein Faktor häufig unterschätzt: das Durchhaltevermögen, das wir nach einer Entscheidung aufbringen können oder wollen.
Wei engagiert bleiben wir nun an der sache dran, für die wir uns entschieden haben? Wie ernst ist es und, den einmal eingeschlagenen Weg bis zum Ziel zu gehen? Für diese Entschlossenheit hat sich ein englischer Begriff auch in der deutschen Sprache - zumindest im Businessdeutsch - eingebürgert: Commitment
(...) Es erfasst sowohl den Entschluss, also die psychische Bindung an einer Sache - einen Beruf, einen Lebenspartner, einen Freund, eine Aktivität, eine Mitgliedschaft, ein Ziel -, als auch die Bereitschaft, diese Bindung aufrechtzuerhalten und zu pflegen. Und zwar vor allem auch dann, wenn Probleme oder Widerstände auftreten.
(...) Das Wort mein eher eine Selbstverpflichtung auf lange Sicht - und den andauernden Prozess, in dem wir dieser Verpflichtung nachkommen. Commitment muss entwickelt und gepflegt werden - ohne regelmäßiges, nachhaltiges Training verkümmert seine Kraft.
(...) Commitment ist ein Prozess, in dem man bereit ist, ein gerüttelt Maß an Müssen, an Frustration und Enttäuschung auszuhalten, weil man das Wollen ernst gemeint hat und immer noch von der Entscheidung überzeugt ist.
Aber die Sache wird noch komplexer. Die Wirtschaftspsychologin Heidi Reeder hat vier entscheidende psychologische Variablen in einer Formel zusammengefasst: Die Stärke des Commitments und damit die Wahrscheinlichkeit, ein Ziel zu erreichen oder eine Bindung, ein Engagement aufrechtzuerhalten, bimisst sich so: C= Gewinn minus Kosten plus Investment minus Optionen
(...) Je enger wir eine Bindung entwickelt haben, je mehr wir in sie investiert haben, desto resistenter sind wir gegen die Versuchung anderer Optionen. Wer sich von Anfang an Hintertürchen aufhält und weiter sucht - etwa in Datingportalen oder Jobbörsen - , wird selten genügend in die getroffene Wahl investieren. Auch wenn er sich vormacht, das Sich-mal-Umsehen schade ja nicht und sei eher ein amüsanter Zeitvertreib - er bleibt mental auf dem Sprung.
Commitment erfordert die bewusste Konzentration auf den eingeschlagenen Weg.


Gerade der letzte Absatz hat mich sehr interessiert. Erklärt gut Leute, die fremdgehen, sich in Singlebörsen rumtreiben oder mit anderen flirten - trotz Beziehung.

Bin gespannt auf eure Meinungen

16.10.2015 19:03 • #43


Y
Danke für den Beitrag, er beschreibt wirklich gut auch meine Einstellung zu Treue.

Wenn man merkt, ein anderer Mensch beschäftigt einen mehr, sollte man sich fragen -WARUM. Und zwar bevor intensive Gedanken auch gelebt werden.

Mir gefällt die AUSREDE überhaupt nicht zu sagen, es ist halt passiert, das mag vielleicht für trieb- und instinktgesteuerte Tiere gelten, aber nicht für Menschen. Da darf man schon erwarten, dass der Kopf zwischengeschaltet wird , bevor jemand *einfach* seiner Lust nachgibt.

Jeder sollte sich zu 100% sicher sein, auch mit diesem Menschen zusammen sein zu wollen, mit dem er eben gerade zusammen ist. Alles andere ist Bequemlichkeit, Feigheit, Angst vorm Alleinsein, Inkonsequenz whatever, aber keine aufrichtige Liebe - die die Grundlage für eine Partnerschaft ist.

So, hab fertig

17.10.2015 10:18 • #44


Blanca
Zitat von FallingButterfly:
Commitment erfordert die bewusste Konzentration auf den eingeschlagenen Weg.[/b][/i]

Ich betrachte es mittlerweile als enorm großes Lebensgeschenk, daß ich dank meiner - relativ alten und inzwischen längst verstorbenen - Eltern noch sehr viele Menschen aus der Vorkriegsgeneration kennenlernen durfte, die allesamt genau so verfahren sind - auch ohne je an solche Magazine (und ich finde den Artikel sehr treffend) gelangt zu sein oder gar Psychotherapietermine wahrgenommen zu haben.

Auch meine eigenen Eltern verfuhren stets nach der Devise, daß sie dabei blieben, wenn sie sich einmal für etwas oder jemand entschieden hatten, ohne noch groß links und rechts zu schauen oder sich von anderen in die Suppe spucken zu lassen. Ich hatte bei weder bei ihnen, noch bei den anderen Alten je das Gefühl, daß sie Sorge hatten, etwas zu verpassen.

Und mal ehrlich: Was verpasst man denn letztlich wirklich?

Der Alltag kehrt letztlich in jede Beziehung ein und dann kommt es einzig darauf an, ob man sich weiterhin in der Partnerschaft zuhause fühlt, oder ständig mit dem unterschwelligen Gefühl lebt, daß sie einem die Luft zum Atmen nimmt. Keine der langjährigen Ehen der Alten hatte so einen festen Fortbestand, weil da täglich die Schmetterlinge flogen, sondern sie basierten auf einer tiefen Verbundenheit und darauf, daß gemeinsame Ziele verfolgt wurden.

Allerdings hatten all diese Menschen sich intensive Gedanken über die Partnerwahl gemacht, bevor sie sich auf eine feste Beziehung oder gar Ehe auch nur einließen. Der äußere Rahmen wurde da ebenso bewußt in Augenschein genommen, wie man sich - und dafür nahm man u.a. an Eheseminaren teil - vorab Gedanken darüber machte, wie man mit den Etwaigkeiten des Lebens (Kinder, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Elternpflege) denn auf Dauer so zurechtzukommen gedenke - auch wenn man sich ihnen jetzt noch gar nicht konkret stellen mußte.

Das galt für das Künstlerpaar, das jahrzehntelang eine offene Beziehung lebte ebenso, wie für die braven Eheleute, die Kinder und (später dann) Enkel hochpäppelten und nebenher noch ein Hausprojekt betrieben; letztlich auch für jene, die gemeinsam einen Familienbetrieb führten und Verantwortung für x Angestellte trugen und das schon in xter Generation.

Hätten all diese Leute ihre Zeit lieber mit Partnerportalen oder WA-Getippel an irgendwelche unbekannten Sirenen oder Adonisse verdaddelt, die genausowenig wissen, was sie eigentlich wollen wie sie selbst, so hätte auch ihr Leben ähnlich beschissen ausgeschaut wie das vieler New Age-Jünger es heute folgerichtig tut.

Der Artikel trifft das auf den Punkt und insofern danke ich Dir, daß Du ihn hier eingestellt hast. Ich finde es allerdings mehr als traurig, daß es solcher Artikel überhaupt bedarf. Noch vor wenigen Jahren lebte eine ganze Generation von Menschen unter uns, die sich dessen - völlig korrekten - Inhalt allein aufgrund von etwas erschlossen hatte, was gemeinhin als gesunder Menschenverstand bzw. unter Angelsachsen als common sense bezeichnet wird.

Mich erschreckt mittlerweile nur noch, in welch kurzer Zeit es Medien und Politik gleichermaßen gelungen ist, eine ganze Generation junger Menschen heranzuzüchten, die so dermaßen auf Materialismus getrimmt ist, daß sie sogar Liebesbeziehungen, Ehe und Familie latent für austauschbar und wertlos genug hält, um weiter nach potentiellen Optimierungsmöglichkeiten Ausschau zu halten und diese dann auch skrupellos zu nutzen, sobald sie sich bieten. Ich dachte eigentlich, diese Zeiten seien mit dem Ende des Roten Terrors überwunden bzw. daß solche Geschichten sich nicht wiederholen können, auch und gerade in Deutschland nicht, wo der Wille, neue Menschen heranzuzüchten, noch weitaus üblere Folgen hatte als im Stalin-, Mao- oder Khmerreich.

Natürlich gab es auch früher schon leichte Mädchen und ewige Casanovas, aber definitiv keinen gesellschaftlichen Konsens, der ihr Verhalten auch noch als Normalität toleriert oder gar als nachahmenswert gepriesen hätte. Insofern kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen, daß öffentliche Werbung für Zig. verteufelt, die für Seitensprungportale aber sang- und klanglos toleriert wird.

Es gibt noch viel mehr, wozu ich mittlerweile nur noch den Kopf schütteln kann, aber zum Glück bin ich in der komfortablen Lage, mich von diesem ganzen New-Age-Getue schlicht und ergreifend abkapseln und in meine eigene Welt zurückziehen zu können. Allerdings mache ich mir gelegentlich immer noch einen Spaß daraus, die Glaubensgrundsätze von New-Age-Jüngern in Frage zu stellen, indem ich sie einfach höflich darauf hinweise, daß ich einer Zwischengeneration angehöre, die ihre Lebens- und Denkweise noch recht gut mit der der Alten vergleichen kann - auch und vor allem, was konkrete Resultate betrifft. Fakten sind nun mal Fakten und die lassen sich auch nicht wegdiskutieren.

Um wieder aufs Thema zurückzukommen, noch eine Preisfrage zum Abschluß:

Was konkret hatte Casanova mit seinen zahllosen Abenteuern letztlich einer Mutter Teresa konkret voraus im Leben? Konnten am Ende nicht beide auf ihre ganz eigenen, besonderen Begegnungen und Erlebnisse zurückblicken und sich so gesehen daran freuen, ein erfülltes Leben geführt bzw. gehabt zu haben?

Nur eines konnte Casanova ebensowenig haben wie Mutter Teresa:
Alles auf einmal und das am besten sofort.

Und eben das scheint mir das Problem der New Age Generation zu sein - ebenso wie das vieler Fremdgänger, über die man hier im Forum so liest bzw. die sich gelegentlich auch selbst zu Wort melden.

17.10.2015 11:23 • x 1 #45


A


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