tja, dann bin ich ja doch normal... und dachte schon, ich wäre etwas langsam im verarbeiten... wobei das kein grund zur freude ist, daß so vielen bald ein jahr ihres lebens verleidet ist...
leider sind da ja auch immer noch Sachen, Dinge, Begebenheiten, die noch nicht neu besetzt sind und die erinnerung wieder bringen. bei mir war es der flohmarkt, wo ich dran vorbei fuhr samstag, essen in einem bistro, wo wir mal waren, und wie aus dem nichts tauchten plötzlich noch klammotten von ihm im schrank auf, ich habe 3 hemden und ein jacket völlig übersehen 9 monate lang... !!!
sie hingen da, ganz so, als sei er mal eben 9 monate im urlaub gewesen. das hat mich so richtig gewundert, wie man daran so konsequent vorbeischauen kann täglich.. habe sie nun für die altkleidersammlung zurechtgelegt.. nicht ohne noch meine nase reinzustecken, man ist ja masochistisch... aber da war nix, kein geruch. nur: warum macht man sowas noch nach 9 monaten? und warum fühlte es sich an wie 9 wochen, als ich seine hemden sah, und gleichzeitig ihn darin?
aber das sind immer wieder rückfälle .. und meine erinnerungen sind dummerweise auch AUSSCHLIESSLICH gute, die schlechten seiten habe ich einmal in den 9 monaten erinnern können, und glücklicherweise wütend notiert im tagebuch, sonst würde ich heute voller inbrunst behaupten, er hätte keine gehabt! dumm war nur, die habe ich auch lieben können, gehörten dazu.
ich habe schon vieles im leben vergessen und verarbeiten können. aber diese eine sache wird mich noch lange beschäftigen fürchte ich. und ich hege den verdacht, daß das plötzliche verlassenwerden ohne jegliche vorwarnung oder anzeichen auch eine art schock ist, ein trauma. bei mir war es leider so. denn meine gedanken nehmen noch immer keine anderen formen an, sie werden weder fortgeschrittener noch klärender...
denn es ist schwer, sich eine person, die man so geliebt hat, ohne ihre anwesenheit (also ihr dazutun), schlecht und nicht mehr wichtig zu denken ... TROTZ der letzten momente, die alles andere als das waren, was man liebte... das ist sicher genauso schwer, wie sich eine unart abzugewöhnen... aber diese unart, diese person einfach nicht nichtig machen zu können, sollte auch nicht zu lange andauern, wenn man es alleine nicht schafft.
habe mir vorgenommen, sollte ich es in 3 monaten noch immer nicht überwunden haben, und das karussell wieder mal von vorne beginnen, mache ich eine therapie.. denn ich träume nun leider fast jede 3. nacht, wieder verlassen zu werden...
10.05.2005 19:44 •
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