Hallo Moonlight,
heute regnet es bei mir, es hat sogar etwas gehagelt... :)
Eines ist in einem Trennungsprozeß wichtig, setze Dir keine zeitlichen Vorgaben !
Eine Trennung muß dann und dann spätestens verarbeitet sein... ist purer Blödsinn. Es hat jeder seine Innere Uhr, jede Beziehung war unterschiedlich intensiv, jeder Mensch hat eine andere Empfindungs-Fähigkeit, ein anderes Gefühlsempfinden.
Der Weg geht nur Schritt für Schritt. Es werden sich neue Gewohnheiten einschleifen, die wieder Routine und damit einen gewissen Grad an Sicherheit bringen. Anfangs tapst man wie auf einem Minenfeld entlang und ist froh, nirgends draufzutreten. Irgendwann ist der Weg so eingetrampelt, daß man die Minen kennt und sie meidet.
Nach 6 Monaten war ich noch kostenlos auf dem Rummel (Gefühls-)Karussell fahren... und zwar noch einige Zeit. Es gab hier aber schon den Ein oder Anderen, der stolz berichtete, daß er das schon überstanden hat. Man blickt dann neidvoll auf Diejenigen, die es angeblich geschafft haben... und vergißt aber wieder, daß es nur um einen selbst geht. Der wichtigste Mensch in der jetzigen Phase bist Du selbst, Du allein. Du wirst den Weg des Schmerzes, des Heilens und des Wachsens gehen.
Laß Dich darauf ein, in gewissem Sinne ist das auch das Leben, es ist nicht immer rosig und lieb und nett... es ist auch phasenweise sehr schwer. Das ist eine Empfindung, die ich heute nicht mehr missen möchte.
Hallo Marie,
nur Eines, mit dem Betteln warst Du nicht alleine, das haben hier viele gemacht. In der Not versucht man alles, um die Tatsachen ungeschehen zu machen. Schmerzvermeidung um jeden Preis.
Mir hat damals ein Bericht von Anna1976 sehr geholfen, er hieß tut es nicht und auch in ´s Thread zum Nachdenken war die Antwort 5 sehr lehrreich (wobei ich diese erst gelesen habe, wo das Schlimmste vorbei war).
Ich habe den Kontakt so weit als möglich abgebrochen, habe meiner EX erklärt, sie kann noch mit mir über die Kinder, den Unterhalt und die Scheidung reden. Ansonsten will ich von ihr nichts mehr wissen (sie hat mir ja damals unterstellt, ich spioniere ihr nach...). Meiner Meinung nach hilft die Kontaktsperre in vielen (nicht in Allen) Fällen. Der Verlasser provoziert manchmal nach einer gewissen Zeit auch nochmals Reaktionen von dem Anderen, um sein eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen. Aber dies könnt Ihr/kannst Du in den Thread´s nachlesen.
Hallo Marcus,
Ich habe in einem Buch gelesen: So zerrüttet eine Ehe oder Beziehung auch gewesen sein mag, in der Erinnerung des Verlassenen werden beglückende Erlebnisse überbetont sowie überhöht. Nahezu jeder verlassene Mann verklärt und verschönt nach der Trennung seine frühere Gefährtin. Er unterstellt ihr in seinem unerfüllten Begehren meistens Qualitäten, die sie nicht aufweist. Er sehnt sich weniger nach ihr, sondern nache einem illusionären Bild, das er sich nach der Trennung von ihr schafft.
Wer die Initiative zur Trennung ergreift, vollzieht ähnliche Prozesse, allerdings mit umgekehrten Vorzeichen! Eine Frau, die sich in ihrer Ehe oder langjährigen Beziehung glücklich fühlt, verläßt ihren Partner meistens nicht...
Eine Frau, die ihren Partner verläßt, fühlt sich vielfach enttäuscht, nachdem sie sich zuvor getäuscht hat. Auch sie löst sich vom Partner meist nicht spontan. Sie sieht ihn immer kritischer. Sie hört nicht nur auf, ihn verklärt und verschönt zu sehen, sondern übertreibt meist ins Gegenteil!
Im gleichen Maße, wie sie einen Mann im Zustand der Verliebtheit meist überbewertet und überschätzt hat, unterschätzt und unterbewertet sie ihn, während sie sich innerlich von ihm löst.
Ich bin weit davon entfernt, männliche Charakterzüge und Verhaltensweisen zu beschönigen, aber jene fürchterlichen Monster, die Frauen während der Ablösung in ihnen sehen, sind ihre Partner meistens nicht.
Wenn die Trennung vollzogen ist, beginnt sich das Schreckensbild vom EX-Partner meistens allmählich aufzulösen ( Körner - Meine Frau ist gegangen)
Und meist kommen dann auch die Reaktionen des EX - nämlich dann, wenn sich das Normalbild wieder einpendelt.
Wichtig ist, daß man sich etwas in den/die Anderen einfühlt und sich auch bewußt macht, was man selbst tut.
Sich mit der Thematik auseinandersetzen hilft bestimmt, den Schmerz leichter zu verarbeiten und stärker aus dem Prozess rauszugehen.
Ich wünsche Euch allen ruhige Tage und viele hilfreiche Gedanken. Gruß, Gerd
08.05.2005 18:44 •
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