Das schlimmste an einer Trennung sind die Rituale

24.02.2022 16:09 • x 7 #1

Es sind diese Kleinigkeiten, die die Beziehung einzigartig gemacht haben. Die Insider, die liebenvollen Worte, die nur der Partner gesagt hat. Die Rituale .
Er sagt immer zu mir: ich sei der süßeste Mensch auf der Welt. Selbst wenn ich aussah wie der letzte Waldschrat.
Und er schickte mir jeden Abend vorm schlafen diese Emojis und wenn er nachts an meiner Straße vorbeigekommen ist, um nach Hause zu gehen (er wohnte nur eine Straße weiter) dann schickte er mir ein Foto von der Straße und schrieb gute Nacht xy-Straße. Und dieser Geruch des Menschen…

Und ich weiß, dass das nie wieder kommen wird, denn niemand ist er … dieser Gedanke ist kaum auszuhalten…

Ich versuche mich zu besinnen und zu denken, dass auch viel davon meine Projektion ist. Denn sonst hätte es gehalten und er hätte mir nicht so wehgetan. Aber ich habe die Hoffnung aufgegeben, nochmal jemanden zu finden, mit dem es schön sein kann.

Denn Liebe ist eigentlich ein Wunder. Es müssen zwei mental gesunde Menschen gleichzeitig aufeinander treffen und sich gleichzeitig verlieben und auch nach dem Verliebtsein daran festhalten wollen. Wie um alles in der Welt geht sowas? Es kommt mir so unglaublich unmöglich vor …

24.02.2022 16:16 • x 7 #2

Das hilft vielleicht aktuell nicht wirklich, aber es kommt irgendwann jemand, der mit Sicherheit nicht ist wie er, sondern anders ist. Das muss deshalb nicht weniger schön sein. Und es sind andere Kleinigkeiten, andere Rituale, liebevolle Worte und Gesten in anderen Situationen, die Dich ebenfalls diesen Menschen nicht vergessen lassen.

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Das schlimmste an einer Trennung sind die Rituale

24.02.2022 16:32 • x 3 #3

Und es ist doch der Mensch, der passen soll, nicht die Rituale und Kleinigkeiten, sondern das Gesamtpaket.

24.02.2022 16:37 • x 9 #4

@Flocke
Ja, was Menschen alles sagen und tun, wenn sie verliebt sind. Und wie schnell sich das alles ändern kann. Die vielen Nachrichten, Liebesgedichte, endlose tiefsinnige Gespräche, körperliche Nähe bis zur Verschmelzung.
Und dann von einem Moment zum anderen ist alles anders. Ich versteh bis heute nicht, wie das geht. Wie entliebt man sich von heute auf morgen? Gestern noch die Traumfrau, das neue Leben, die Zukunft. Heute Vergangenheit.
Ich werd das nie kapieren. Und ich bin schon 56.

24.02.2022 16:50 • x 2 #5

@Sabine13
Glaube nicht das man sich von heute auf morgen entliebt...das ist immer ein Prozess, wenn auch ggf. ein unbewusster.

Mit dem Entfall der rosa Brille siehst Du deinen Partner halt wie er wirklich ist. Mit allen Macken, Ecken und Kanten. Da stellt sich dann die Frage ob Du den anderen so akzeptieren und lieben kannst wie er wirklich ist.

24.02.2022 17:04 • #6

@So-What danke! Ich vertraue auf dein Wort 3

24.02.2022 17:05 • #7

@Bubu38 das stimmt. Da sollte ich immer dran denken.

24.02.2022 23:28 • #8

@Flocke
Ich habe gerade deinen Beitrag gelesen und kann sehr, sehr gut verstehen was du gerade fühlst. Gerade das Thema Geruch dieses Menschen war heute auch eines meiner Themen, die ich durchgekaut habe. Für mich war es schon immer DAS Anzeichen, wenn man den Geruch eines Menschen gut findet. Sich gut riechen können kommt ja nicht von ungefähr.

Oder das mit den Emojis. Verstehe ich auch zu gut. Ich habe immer ein Herz bekommen, wenn er an der Arbeit angekommen ist. Es war einfach so sein tägliches Ritual.

Ich verstehe deinen Schmerz gerade so gut. Wie lange seid ihr bereits getrennt, wenn ich fragen darf?

Mir zb. hilft es, die Gedanken sofort aufzuschreiben. Wenn ich an gewisse Momente, Rituale, etc. denke, nehme ich mein Büchlein und schreibe es direkt rein und setze mich einen Augenblick damit auseinander. Dann ist es - zumindest für eine gewisse Zeit - erstmal aus meinem Kopf raus. Und vor allem erlaube ich mir, daran bewusst zu denken, wenn die Gedanken kommen. Verdrängen und immer wegschieben verlängert den Schmerz nur. Ist überhaupt gar nicht einfach.. Ich leide mit dir!

24.02.2022 23:33 • x 6 #9

@Flocke, das habe ich auch mal gedacht und schwubs kam das neue Glück.
Die Rituale ändern sich, sind aber ebenso wertvoll.

24.02.2022 23:55 • x 3 #10

Du hast dich doch hoffentlich nicht in Emojis verknallt, sondern in einen Menschen? Wenn dir nicht mehr fehlt, dann war das der Falsche! Er ist kein Verlust. Was ist mit Urlaub und Frühstück zu Zweit? Mit Liebe und Leidenschaft? Mit Grillabenden auf der Terrasse im Sommer? Mit versteckten Küssen im Hof oder Hausflur? Mit langen guten Gesprächen am Esstisch? Weihnachten am Kamin? Die tolle Radtour?

So Standard Floskeln gehen mir mächtig auf den Wecker!

25.02.2022 00:05 • x 1 #11

@Elfe11

Ich finde es absolut okay, sich auch über die kleinen Dinge zu freuen und diese zu vermissen. Es hat ja nie jemand gesagt, dass man sich in Emojis verliebt hat. Ich glaube es ist ganz normal, dass man sowohl die größeren als auch die klitzekleinen schönen Momente zu schätzen weiß und vermisst..

25.02.2022 00:16 • x 1 #12

@Elfe11 das, was du beschreibst, gab es größten Teils tatsächlich nicht. Urlaube wollte er nicht machen. Wir waren einmal ein Wochenende weg und er fand es furchtbar stressig. Er sagte er hasse reisen (hinterher) und er würde das nie wieder tun. Und gemeinsames Essen gab es auch so gut wie nie. Er war immer genervt, dass gutes Essen für mich mehr ist als Lidl Tiefkühlpizza und wir haben uns oft getrennt etwas gekocht. Er meinte ich sei so verwöhnt, was Essen angeht :/ Weihnachten haben wir auch nicht zusammen verbracht. Generell hat er in den zwei Jahren jede Einladung meine Familie kennenzulernen abgelehnt. Bzw. Er hatte immer Vorwände, warum es ausgerechnet dieses Mal nicht passt. Und Unternehmungen kamen immer von mir als Vorschlag. Irgendwann hat es keinen Spaß mehr gemacht ihn zu überreden. Einen meckernden genervten Typen mitzuziehen macht wenig Bock.
Wahrscheinlich habe ich deshalb so an den Worten geklebt…

25.02.2022 00:18 • x 3 #13

Zitat von Elfe11:
Mit versteckten Küssen im Hof oder Hausflur?

Komme mir grad vor, wie in die 1960er Jahre zurück gebeamt. Macht man das heute noch? Versteckte Küsse?

25.02.2022 00:52 • x 1 #14

Hallo Flocke. Ich bin neu hier und bin gerade in derselben bescheidenen Situation wie du.
Ich musste wieder mal weinen gerade, wo du erklärt hast, wie er Dich den "süssesten Mensch auf Erden" genannt hat.
Mein Freund hat mich immer Spekulatius genannt und ich ihn Schnecke. Aus irgendeinem irgendeinem Grund ist daraus mit der Zeit "Schneckelatius" geworden. Selbst dieses komische Wort ist im Wörterbuch meines Handys noch eingespeichert und ich muss schon wieder weinen.
Ich wünsche Dir viel Kraft.

25.02.2022 05:29 • x 3 #15

Zitat von Flocke:
Urlaube wollte er nicht machen. Wir waren einmal ein Wochenende weg und er fand es furchtbar stressig. Er sagte er hasse reisen (hinterher) und er würde das nie wieder tun. Und gemeinsames Essen gab es auch so gut wie nie. Er war immer ...

Liest sich ja wie der Alptraumtyp aller Zeiten.

Warum sind Egoisten und Miesepeters eigentlich so toll, das man Ihnen lange nach trauert?

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