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Das Problem mit der Freundschaft nach einer Beziehung

E
Im Moment frage ich mich eigentlich wie diese Nummer nach der Kontaktsperre usw. wirklich weiter laufen soll. Klar, man kennt das Übliche, man flirtet, wird attraktiver, hat vllt. sogar mal die ein oder andere Sache nebenher, um das Ego zu polieren. Das macht sicherlich Sinn, weil man es für sich tut und das Ego ja auch in Beziehungen gepflegt werden will.

Nun kommt es also zum Kontakt mit dem/der Angebeteten. Man redet kurz, zeigt wie gut man drauf ist. Dann sucht man später erneut den Kontakt, sofern der Partner/die Partnerin einen nicht von allein kontaktiert. Also verbringt man wieder Zeit miteinander. Freundschaftlich... wie denn sonst?

Etliche Ratgeber, Beziehungs-Coaches und haste nicht gesehen, raten ja dazu keine Freundschaft einzugehen, weil man dafür nicht bereit wäre, der/die PartnerIn sonst sozusagen genau das bekämen, was sie ja wollen: Die neue Beziehung und den/die gute/n Freund/in und in der Position möchte man nicht sein. Wie also soll das denn eigentlich von statten gehen? Man soll nicht über die Beziehung sprechen, sondern nur mit Egalité durch das Leben flanieren bis der Partner/die Partnerin irgendwann erkennt, sich wieder zu verlieben, weil man selbst so unabhängig ist. Und damit ist man automatisch in der Freundschaft, denn... was ist es denn sonst?

Man trifft sich mit jemandem, um eine gute Zeit zu haben, verbringt ein paar Stunden mit ihm und geht dann weg. Nichts Anderes ist es, wenn man mit jemandem befreundet ist. Wie also windet man sich denn aus dieser Friendzone heraus? Vielleicht sogar wenn man vorher in der Friendzone war, es mehr wurde und dann wieder dahin zurück gehen soll, und man das nicht will. Das sind so Dinge, die mir immer wieder aufstoßen und für mich nur wenig Sinn machen. Vllt. ist das ja mal ein Gedankengang, der da mit hinein spielt.

Klar, man soll sich rar machen, Treffen kürzer halten, aber was wenn der/die Ex oder der/die Zuerobernde eben genau das dann auch darin sieht und sich denkt: Es ist jetzt eben so. Oder es vllt. sogar deplatziert findet, weil das Intensive von früher nicht mehr auftaucht... ist es dann wirklich so, dass man den Partner vermisst oder eher so, dass man glaubt er/sie habe sich nun ebenfalls neu verliebt, gefunden etc.? Oder man hat stets das Gefühl, er/sie sei nicht darüber hinweg?

Und wann erklärt man er/ihr dann urplötzlich, nachdem man vllt. ein Jahr lang gewartet hat: Du, ich will Dich nicht mehr sehen. Du tust mir nämlich nicht gut. Und das Gegenüber sitzt dann da und denkt sich: Hui... ich dachte wir wären wieder befreundet?

Mag mich da mal jemand aufklären, wie das tatsächlich zu trennen ist?

17.02.2016 22:40 • x 2 #1


Urmel_
Der Text liest sich für mich so, als wenn Du die Kontaktsperre als eine Entität, als ein Teil dessen, siehst, mit dem Du Deinen Wert für einen anderen Menschen definierst. Darüber hinaus schreibst Du viel vom Ego, welches in der Zwischenzeit durch andere Bekanntschaften bei Laune gehalten wird.

Beide Ansätze sind kontraproduktiv, und beide Ansätze finden so nur in Deinem Kopf statt.

Denn zum einen ist eine Kontaktsperre nur ein Werkzeug oder ein Weg, der es Dir ermöglichen soll, die Baustellen anzugehen, auf die Du wirklich Einfluss hast (nämlich Du selbst, Dein Wesen), zum anderen verschleiern Dir die Egostreicheleien den Blick auf Dein Ich, welches durch die Taktiken des Egos (Verluste und Ängste im Inneren durch Aufmerksamkeit im Außen zu stillen - was so halt nicht funktioniert) aus dem Blick wandern. Was an sich beachtlich ist, denn diese Schutzfunktion ist in Wahrheit nicht dem Ich dienlich, sondern auf diese Art und Weise erschwindelt sich das Ego seine Daseinsberechtigung. Denn, wenn das Ich gestärkt aus einer Situation hervorgeht, weist es das Ego in seine Schranken zurück.

Vereinfacht gesagt hast Du in der ganzen Zeit nicht wirklich an Dir selbst (im Sinne von Arbeiten am Ich) gearbeitet, und mit kleinen Gastspielen Deine Ängste und/oder Deinen Selbstwert auf Niveau gehalten. Diese Bestätigung wird solange von Deinem Ego benötigt, bis dieser Mangelzustand aus Deinem neu erstärkten Ich auf gesunde Weise kompensiert wird. Klappt aber nur aktiv, Zeit gibt DIr in diesem Fall nur Ruhe für den Kraftakt.

15.03.2016 11:56 • #2


A


Das Problem mit der Freundschaft nach einer Beziehung

x 3


Ricky
Natürlich geht es dabei auch um ein Arbeiten am Selbst. Aber das wird ja in vielen Punkten überhaupt nicht so fokussiert, sondern eher auf die äußere optische Hülle Wert gelegt, in der man sich ja dann auch ein stückweit nur tarnt, um so zurück zum Ex zu kommen.

Was Du jetzt also meinst, ist, man soll die Kontaktsperre so verstehen, dass man auch ohne die Beziehung klar kommt, weil man für sich selbst stehen kann. Man soll die Beziehung wollen, weil man mit dem Menschen dahinter zusammen kommen möchte und nicht für das Selbst. Ist schon alles klar, aber das eigene Ego steht bei Menschen immer im Vordergrund. Ansonsten wäre der Punkt des Verlustes ja gar nicht gegeben und der Schmerz auch nicht. Ohne das würde man einfach sagen können: Er/Sie geht nun ihren/seinen Weg. Ich freue mich für ihn/sie, auch wenn es mir weh tut. Diese Form von Selbstlosigkeit wird ja sehr häufig überall gepredigt, aber sorry... ich lebe da in der Realität. Idealzustände sind sicherlich erstrebenswert, aber in vielen Dingen, gerade was Emotionen angeht, nur wenig machbar, sonst gäbe es dieses Forum wohl kaum.

Ohnehin scheint das Wort Ego mittlerweile zu irgendeiner Worthülse zu verkommen, die sich als egoistisches Verhalten definiert und suchtähnliche Bereiche offenbart. Dem ist aber nicht so. Ego beschreibt an sich nur das Selbst. Es ist also nicht so ganz nachzuvollziehen, was Du grundlegend meinst.

Letztlich weißt Du nicht wieviel ich an mir gearbeitet habe. Das ist eine Interpretation deinerseits. Ich frage hier eher nach der Sinnhaftigkeit hinter der Sache... und die hast Du auch nicht beantwortet. Es ist keine Antwort zu sagen: ich kreiere ein neues Ich, welches mein Ego in die Schranken weist und so erklärt sich plötzlich der Zusammenhang zwischen richtiger und falscher Freundschaftszone.

15.03.2016 12:19 • #3


VictoriaSiempre
Schreib öfters ich statt man. Du schilderst nämlich DEINE Sicht der Dinge, keine allgemeingültige.

Für mich ist Kontaktsperre dafür da, mit dem Menschen abzuschließen, der mich nicht mehr als Partnerin will. Ich möchte weder sehen/hören, was er macht, wie es ihm geht, wie er aussieht noch erst recht nicht in der Friendzone landen. Jedenfalls erst einmal.

Ich weiß, dass viele selbsternannte Beziehungsgurus für teuer Geld die KS anders verkaufen. Willst Du was gelten, mach Dich selten, Zeig Dich geheimnisvoll.. Mag durchaus auch mal klappen. Allerdings gab es ja in der Regel Gründe für die Trennung.

Für mich sind das Spielchen und meiner nicht würdig!

15.03.2016 12:35 • x 9 #4


Ricky
Ich schrieb man aus dem Grund dieses Forums und der scheinbaren Allgemeingültigkeit der Ratgeber und Coaches. Da steckt ja System dahinter, so zumindest wird es propagiert, demnach gibt es zwar keine Garantie, aber eine hohe Wahrscheinlichkeit.

Generell verstehe ich Deinen Anklang zur Kontaktsperre. Du machst Dich rar, um über das Dilemma hinweg zu kommen, aber das ist ja nicht meine Ausgangsprämisse. Dass Du Spielchen nicht magst, ist Deine Entscheidung, tut aber auch nichts zum Thema. Dennoch kann ich die Ansicht Wenn man eine Beziehung hatte und sich trennt, ist es danach gegessen durchaus nachvollziehen.

15.03.2016 12:47 • #5


J
Ich persönlich würde niemals mehr einer Kontaktsperre bzw. Beziehungspause zustimmen!
Diese Spielchen wurden mir zuviel, deshalb habe ich es dieses Jahr beendet!

Und wenn ich etwas Beende, dann bleibt es auch dabei! Schliesse ab und beginne ein neues Leben, da hat mein Ex nichts, aber auch garnichts mehr drin was zu suchen oder gar sich einzumischen!

Gruss

Joyce

15.03.2016 12:47 • #6


Urmel_
Zitat:
TE: Es ist keine Antwort zu sagen: ich kreiere ein neues Ich, welches mein Ego in die Schranken weist und so erklärt sich plötzlich der Zusammenhang zwischen richtiger und falscher Freundschaftszone.


Hmmm, vielleicht doch!

Ich kann da natürlich nur von mir sprechen, aber ich habe folgende Abläufe schon bei vielen von meinen Freunden beobachtet:

Man war unsicher, weil man nicht wusste, was richtig oder falsch ist. Oft war da das Ego am Ruder, welches allerdings kein ausgleichendes Kontra durch das Bauchgefühl (Ich) bekommen hat. Und so wurde dann viel um Rat gefragt, viele Foreneinträge nach der richtigen Antwort durchsucht oder (sehr oft) dem Druck von außen nachgegeben und sich gegen das Bauchgefühl entschieden.

Im Gegensatz dazu haben die Jungs, die sehr in sich geruht haben, nach dem Bauchgefühl entschieden - und die volle Verantwortung für die Konsequenzen übernommen. Diese Entscheidungen haben am Ende des Tages immer die besseren Ergebnisse erzielt.

Und Freundschaftszone umschifft man mit dem zweiten Ansatz, weil man so, trotz Druck, seine Grenzen wahrt. Was widerum für Mädels anziehend ist.

15.03.2016 12:59 • x 1 #7


S
Ähm, manche Menschen sollte man einfach mal abhaken, egal was man noch tut.

Dann liest sich noch alles so, als hättest du nur für die Dame versucht an dir selbst zu arbeiten - sollte man aber ausschliesslich für sich selbst tun.

Freundschaftszone und nicht wieder raus kommen? Wenn ich was von ner Frau will, dann mache ich mich da auch ganz schnell bemerkbar. Entweder steigt sie drauf ein, oder es wird ihr dann lästig angegraben zu werden. Nur eine Freundschaft immer weiter vertiefen und auf nen Wunder warten funktioniert dann in den seltensten Fällen, Frauen merken das dann aber nach meiner Meinung eh auch fast immer, manche lassen sich dann aber noch gerne weiter anhimmeln bis der nächste anständige Kerl in Sicht ist(muss nicht mal böswillig, berechnend oder gar bewusst sein).

Gefühle, Anziehung, all die komischen Prozesse im Kopf kann man halt auch nur zu einem gewissen Teil durch sein Auftreten beeinflussen. Und wenn nix mehr geht dann sollte man das auch mal einsehen und nicht krampfhaft weiter suchen wo man den Hebel noch überall im Kopf der Dame ansetzen könnte um sie zurück zu gewinnen. Man kann sich eh nie KOMPLETT neu vorstellen ein paar Monate später, der alte Mensch mit all seinen Fehlern, die nicht gemocht wurden bleibt eh auch immer hängen - und wenn's bei dir dann, so wie du hier schreibst, nur kurzzeitig aufgesetzt vorkommt, dann braucht man sich auch nicht wundern.

Trotzdem alles Gute, falls du weiter in der Freundschaftszone verweilen und dich immer weiter für die Dame verbessern willst...

15.03.2016 13:09 • #8


VictoriaSiempre
Im Leben ist das wenigste allgemeingültig: Geburt, atmen, Nahrung, verdauen, sterben. Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Im Forum gibt es total unterschiedliche Geschichten, zum einen. Zum anderen: Klar sind diese Beziehungsratgeber und Coaches alle relativ ähnlich gepolt, wollen sie doch für teuer Geld Hoffnung verkaufen. Für mich sind es Scharlatane, jedenfalls in den meisten Fällen (und btw - ein und dieselbe Crew von Lebensberatern tritt auch gerne unter verschiedenen Namen an).

Ich verstehe Dein Anliegen nicht, Ricky. Für mich wäre das Zauberwort Kommunikation, und zwar direkte, nicht über irgendwelche Netze.

Wenn Du mit der Frau zusammen sein willst: Sag ihr das. Wenn sie nur Freundschaft will, hast Du die Wahl, drauf einzugehen (wenn Du kannst) oder den Kontakt abzubrechen. Das ist relativ einfach.

Ein wenig habe ich den Eindruck, als ob es Dir ums Gewinnen geht; noch ein wenig mehr Ego-Politur. Das hast Du aber doch gar nicht nötig, oder?

15.03.2016 13:11 • x 3 #9


Urmel_
Zitat:
VS: Wenn Du mit der Frau zusammen sein willst: Sag ihr das. Wenn sie nur Freundschaft will, hast Du die Wahl, drauf einzugehen (wenn Du kannst) oder den Kontakt abzubrechen. Das ist relativ einfach.


Liebe VS, dieser Ansatz (außerhalb einer gesunden Beziehung) funktioniert nicht für Männer. Ihr Mädels denkt zwar, dass eine offene Kommunikation, in der der Mann seine Emotionen/Absichten ganz offen auf den Tisch legt, etwas gutes ist, aber dieser Ansatz funktioniert nur aus einer einzigen Situation heraus:

Sei Du selbst ist für manche Männer der schlimmste Rat, den man ihnen geben kann. Denn was den Männern nicht verraten wird ist, dass Anziehungskraft durch so ein Handeln nur entsteht, wenn der Mann aus einer Position der inneren Stärke auch mal Emotionen zeigt. Das ist nichts weiter als ein Test für Männer. Und die Frauen sind arg gelangweilt, wenn ein Mann aus eine bedürftigen Position diesen Weg wählt, weil er dann absolut keine Herausforderung mehr ist.

Anziehungskraft ist keine bewusste Entscheidung!

15.03.2016 13:19 • x 1 #10


VictoriaSiempre
@urmel:

In Rickys konkretem Fall geht es um eine Dame, bei der die Anziehungskraft bereits erprobt und für gut befunden wurde. Er hatte mit ihr eine Affäre und möchte mehr, nur leider versäumt, vorher mit seiner damaligen Freundin Schluß zu machen.

15.03.2016 13:24 • x 2 #11


Ricky
Mir ging es jetzt in diesem Fall gar nicht um mich, sondern ums Allgemeine. Ich bezog das jetzt in der Tat mal auf das Gros an sich. Bei mir existiert momentan keine wirkliche Friendzone, weil wir eigentlich im Moment keinen Kontakt haben. Sie würde es scheinbar gern aufarbeiten wollen, aber meint das brauche Zeit. Das ist schon richtig.

Mir geht es aber wirklich um die Sache aus dem Ausgangsposting an sich, abgelöst von einem konkreten Fallbeispiel. Aber Urmel hat es in seinem zweiten Posting bisher ganz gut getroffen glaube ich. Ist auf jeden Fall mal ein Lob Wert.

15.03.2016 13:40 • #12


J
Wenn ein Mann nicht sein selbst zeigen kann, braucht dieser auch garnicht zu mir. Was soll ich mit einem Schauspieler, wenn ich einen sich natürlich gebenden Mann haben kann! Der es auch mal zuläßt zu zeigen, das Er bedürftig ist?!

Das ist für mich eine schwache Einstellung dazu, so jemand hätte für mich keine Chance! Auch keine Anziehungskraft! Wenn der nur alles überspielt!

Ein Mann sollte auch mal dazu stehen, nicht ein falsches Ich darzustellen! Frauen werden so für blöd verkauft, da wird noch geglaubt sie würden es nicht merken? Gar spüren?

15.03.2016 13:47 • x 1 #13


Urmel_
Zitat:
VS: In Rickys konkretem Fall geht es um eine Dame, bei der die Anziehungskraft bereits erprobt und für gut befunden wurde. Er hatte mit ihr eine Affäre und möchte mehr, nur leider versäumt, vorher mit seiner damaligen Freundin Schluß zu machen.


Ach so...habe den Thread erst im Nachgang gelesen.

Aber Ricky schreibt ja, dass es eher allgemein war. Klar leitet er vielleicht auch etwas für sich ab, dann kann man die ganze Sache sogar konstruktiv gestalten.

Bei der Einschätzung am Anfang des Zitats liegst Du allerdings falsch. Denn die Dame hüpft einfach nur munter von eine Beziehung in die andere, hat keine Skrupel, ihre Freundin über die Klinge springen zu lassen und als es dann etwas Gegenwind gibt (wobei ich vermute, dass der Informationsausstausch Einzug zwischen beiden Damen gänzlich anders ausgesehen hat, als ihm vorgetragen wurde), wird schnell ein anderer Mann aus dem Hut gezaubert. Schlichte Manipulation mit dem Ziel, dem Ex-Freund zu zeigen, dass man Marktwert hat. Seine Freundin ist offensichtlich auch sehr gut in Taktiken bewandert. Ricky ist da eher Spielball denn Spielmacher. Denke ich.

15.03.2016 13:50 • #14


J
oder beide sind es!

15.03.2016 13:53 • #15


A


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