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Das Problem alles zerdenken und analysieren zu müssen

C
Zitat von Shibb:

Ich versteh den Sinn hinter diesem Satz und würde das wohl auch jedem raten.
Mein Problem ist nur dieses sogenannten WIE


Gegenfrage: Warum hast Du denn Erwartungen und wie sehen sie aus?

10.01.2019 15:49 • x 1 #16


Vinz
Zitat von Tamisa:
Ich glaube dass ist eher so ein Frauending.

Nope, jeder der Interesse an dem Gegenüber hat tut das. Kerle genauso.

Zitat von Shibb:
Mein Problem ist nur dieses sogenannten WIE

Tu einfach bei jedem Date so, als würdest du ihn nicht kennen und ihn gerade erst kennen lernen. Dann weist du noch nicht mal ob du dich gedanklich da in eine Beziehung reinsteigern lassen willst

10.01.2019 15:50 • x 2 #17


A


Das Problem alles zerdenken und analysieren zu müssen

x 3


S
quote=Shibb]Sein Beziehungsverhalten waren eine 8 jährige Beziehung und nun ca. ein Jahr Single[/quote]



Zu viele Köche verderben ja bekanntlich den Brei.

10.01.2019 15:55 • x 1 #18


Vinz
Ach und bei dem Teil, so zu tun als ob du ihn nicht kennst, da auch immer die gleichen Fragen stellen. Und wenn dann kommt aber das hab ich dir doch schon mal gesagt, antwortest du sorry, wenn du redest stell ich immer auf Durchzug

10.01.2019 16:03 • x 1 #19


A
Zitat von Shibb:
@arjuni
dich les ich furchtbar gern. Einfach weil du auf mich immer wirkst als würdest du wirklich in dir ruhen. Als könnte dich kaum etwas erschüttern im Leben.
Ich finde das wunderbar (sorry wollte auch mal gesagt sein).


Dankeschön!

Zitat von Shibb:
Aber sich einfach von heute auf morgen zu entscheiden dass ich im Hier und Jetzt lebe und alle kontraproduktiven, antrainierten, erlernten Verhaltensweisen einfach so über Bord werfe - klingt nicht machbar.


Ja, das geht leider nicht von heute auf morgen. Das ist ein langer Prozess, wenn man andere Glaubenssätze verinnerlicht hat. Bei mir hat es auch Jahre gedauert und dauert immer noch an. Man muss schon konsequent dran bleiben und regelmäßig etwas dafür tun. Aber der Weg lohnt sich.

10.01.2019 16:07 • x 2 #20


N
Das mag jetzt ziemlich einfach, vielleicht sogar kitschig klingen, aber es war in einer Zeit mit heftigem Wellengang mein Anker. In der Trennungsphase liest man viel, man möchte diesen Zustand irgendwie abschütteln, denkt oft über sich und sein Verhalten nach, ärgert sich, usw. Bei irgendeinem Artikel kam der Gedanke,

Nimm dich selber so an, wie Eltern ihr Kind.

Da stand was anderes, aber ich habe es für mich so interpretiert.

Ich kenne meine Kids gut, mit allen stärken und Schwächen, mit Eigenheiten und Besonderheiten. Mich kenne ich noch besser.

Grübeln ist ja im Prinzip nichts anderes als Unsicherheit. Wenn du es schaffst, Dir selber die Sicherheit zu geben, brauchst du nicht mehr grübeln. Dann nimmst du es wie es ist.

Diese übertriebene Nachdenkerei ist meiner Meinung nach nur ein Symptom... und ob du nun nachdenkst wie er das gemeint hat, grübelst wie du es schaffst es langsamer angehen zu lassen, versuchst zu denken, das es besser ist nicht zu denken... kommt alles aufs gleiche heraus.

10.01.2019 16:28 • x 3 #21


_Tara_
Zitat von Shibb:
So nun zur eigentlichen Frage - wie bekommt man seine Leichtigkeit wieder zurück ?

Gar nicht. Wenn die einmal dahin ist, ist die dahin.

10.01.2019 16:36 • x 1 #22


D
Zitat von frechdachs1:
Ich frage mich, ob dieses Phänomen nur Frauen betrifft, oder ob auch mal ein Mann sich über jeden Furz das Hirn zermattert


Nein gibt es auch bei Männern, sowas hab ich auch.
Letztlich bedeutet es aber doch auch wie wichtig einem der Partner ist.

10.01.2019 16:40 • x 1 #23


C
Zitat von _Tara_:
Gar nicht. Wenn die einmal dahin ist, ist die dahin.


Nein, da widerspreche ich, Tara.
Man kann auch wieder Leichtigkeit in sein Leben lassen und glücklich sein.

10.01.2019 16:43 • x 3 #24


_Tara_
Zitat von Catwoman2017:

Nein, da widerspreche ich, Tara.
Man kann auch wieder Leichtigkeit in sein Leben lassen und glücklich sein.

Ja, das schon.
Aber wenn bei einem Typen, den man toll findet, einmal die Leichtigkeit weg ist, kommt die nicht wieder. Da hat man dann so 'ne Schwelle überschritten. Meine Erfahrung.

10.01.2019 16:50 • x 1 #25


S
Zitat von NeuBeginn18:
Nimm dich selber so an, wie Eltern ihr Kind

Und genau da liegt der Hund begraben!

Was mich auch zu deiner Frage bringt Cat
Zitat von Catwoman2017:
Gegenfrage: Warum hast Du denn Erwartungen und wie sehen sie aus?


Manchmal ist es komisch wie jemand im Forum genau die richtige Frage stellt, die einen triggert und genau zum Thema passt das man erst Montag mit der Therapeutin abgeklappert hat.
Warum habe ich also Erwartungen? Ganz einfach - ich kenn es nicht anders. Es wurden seit ich ganz klein bin immer Erwartungen an mich gestellt. Egal was ich tat ich kam mir immer vor als wäre ich nicht gut genug und als könnte ich diese nie erfüllen. Meine Großeltern hatten ständig Erwartungen an meine Mutter, die sie in ihren Augen nie erfüllen konnte - deshalb wurde gemeckert.
Meine Mutter hatte Erwartungen an meinen Vater, der diese nicht erfüllen konnte - deshalb kamen Folgeprobleme und die Scheidung.
Und nun übernehme ich genau das gleiche Schema.


Welche Erwartungen ich habe?
Das der andere Dinge sagt, tut oder sich benimmt wie ich es selber tun würde. Wie ich es selbst für richtig empfinden würde. Geht aber nicht. Ganz simpler Grund - er ist nicht ich.

Zitat von _Tara_:
Aber wenn bei einem Typen, den man toll findet, einmal die Leichtigkeit weg ist, kommt die nicht wieder.

Der Kerl den ich kennen gelernt hab ist eigentlich nur stellvertretend für mein immer wiederkehrendes Verhalten. Er dient als Beispiel um mein Problem zu beschreiben.
Er ist großartig und wir werden sehen ob es weitergeht oder nicht. Aber primär geht es mir um mich selbst. Den es ist ja mein Problem.

@Vinz
Wie immer - danke für das konstruktive Feedback

10.01.2019 17:10 • x 4 #26


A
Zitat von Darkesthour:
Letztlich bedeutet es aber doch auch wie wichtig einem der Partner ist.


Nein. Auch das ist nur ein Glaubenssatz, ein Gedanke.
Es bedeutet, dass man sich mit seinen Gedanken identifiziert. Dass man seinen Gedanken glaubt.
Dass man sich zum Skla. seiner Gedanken macht.

Der ewige Strom der Gedanken lässt sich nicht stoppen. Aber ich kann mich bewusst davon distanzieren und mir darüber klar werden, dass meine Gedanken nicht die Realität sind. Ich kann meine Gedanken wahrnehmen und beobachten, also bin ich nicht meine Gedanken. Sondern ich bin der Beobachter!

Es gibt so ein schönes Gleichnis von Arjuna Ardagh:
Stell Dir vor, Du hast einen Onkel, der ein wenig verrückt ist. Du hast ihn sehr lieb, Du kümmerst Dich um ihn. Er ist ja Dein Onkel. Aber er ist leider nicht ganz klar im Kopf. Ihr geht zusammen spazieren und der Onkel brabbelt die ganze Zeit wirres Zeug: Wir werden von Außerirdischen verfolgt, Die Frau da hinten ist ein Spitzel vom CIA, Wir brauchen in 5 Minuten 1 Million Euro, sonst werden wir ermordet.

Du lässt Deinen Onkel brabbeln, gehst gar nicht darauf ein, weil er sowieso alle paar Minuten wieder neue Ideen hat. Du nimmst ihn bei der Hand und sagst freundlich: Komm Onkel, wir gehen ein leckeres Eis essen.

Der Onkel ist Dein Denken.

Liebe Shibb, Du kannst Dir als Hilfe eine oder mehrere Figuren ausdenken und Dir vorstellen, sie säßen in Deinem Kopf. Vielleicht gibt es da die zwei Opas von der Muppetshow, die sitzen pöbelnd in ihrer Loge und sagen Dinge wie Die Shibb, hahaha, wie sie heute wieder aussieht. Lach. Auch nicht mehr die Jüngste. hehehe, als wenn irgend ein Mann es mit der ernst meinen könnte.

Und dann kannst Du darüber lachen und sagen Die beiden Opas wieder... herrlich!

Oder vielleicht sitzt da die strenge Fräulein Rottenmeier von Heidi. Sie schaut böse durch ihre dicke Brille und kreischt: Shibb, mach gefälligst mehr Sport, das ist ja furchtbar, wie Du Dich gehen lässt. Und räum hier gefälligst sofort auf. Schrecklich sieht es hier aus.

Und dann kannst Du sagen:Halten Sie die Klappe, das geht Sie gar nichts an.

Spiel mal mit Deiner Fantasie! Was für eine Figur könnte das sein, die Dich permanent vollblubbert: Jetzt hat er sich nicht gemeldet. Das ist ja nicht normal. Bestimmt hat er schon eine andere. Der meint es doch gar nicht ernst.

10.01.2019 17:14 • x 13 #27


M
Ich denke auch, man muss dem Ursprung dieser Kopflastigkeit auf den Grund gehen. Im Kern ist es Unsicherheit, wie jemand schon sagte. Die individuellen Glaubenssätze nagen so sehr und flüstern immer wieder, man sei nicht genug etc. In meiner Therapie stellt sich langsam heraus, dass es auch um Grenzen, Begrenzung und Selbstwirksamkeit geht. Mir wurde immer wieder glaubhaft vermittelt, ich sei dumm, unzureichend und lästig. Ich hab das kompensiert mit Leistung und Abgrenzung im Sinne von, ich mache es anders als meine Familie. Ich wollte immer anders sein als meine Mutter. Aber letztlich war es keine Heilung sondern Schutzstrategie.
Ich weiß also, was die Grundlage all dessen ist, wo es sich bemerkbar macht. Das mag der erste Schritt sein und nun geht es daran, den Selbstwert auszubauen, Grenzen, Ziele und Wünsche definieren. Und dann noch viel Mut zu gehen, wenn jemand diese Grenzen überschreitet und dies nicht abstellen will. Wie das konkret gehen soll, weiß ich auch noch nicht und es scheint ein lebenslanger Prozess zu sein. Nach und nach werden die übermäßigen Gedanken dann hoffentlich aufhören.

10.01.2019 17:26 • #28


S
Zitat von Shibb:
Warum habe ich also Erwartungen? Ganz einfach - ich kenn es nicht anders. Es wurden seit ich ganz klein bin immer Erwartungen an mich gestellt. Egal was ich tat ich kam mir immer vor als wäre ich nicht gut genug und als könnte ich diese nie erfüllen. Meine Großeltern hatten ständig Erwartungen an meine Mutter, die sie in ihren Augen nie erfüllen konnte - deshalb wurde gemeckert.
Meine Mutter hatte Erwartungen an meinen Vater, der diese nicht erfüllen konnte - deshalb kamen Folgeprobleme und die Scheidung.
Und nun übernehme ich genau das gleiche Schema.




Welche Erwartungen ich habe?
Das der andere Dinge sagt, tut oder sich benimmt wie ich es selber tun würde. Wie ich es selbst für richtig empfinden würde. Geht aber nicht. Ganz simpler Grund - er ist nicht ich.



Das ist ja auch gut so dass du Erwartungen hast, alles andere wäre fatal!

Man sollte im Vorfeld ganz genau hinsehen inwiefern deine Wertvorstellung mit seiner kompatibel ist, andernfalls stürzt man sich naiv in eine Beziehung kommt nach und nach zur Erleuchtung und

1. trennt sich nach der Verliebtheitsphase
2. fängt an den Partner verändern zu wollen (was niemals auf Dauer klappen wirdt), bleibt vielleicht noch ein Weilchen in der Hoffnung gefangen und dennoch selbe Ergebnis wie bei Pkt. 1

Bei mir kann zB das Interesse noch so groß sein, verlangt aber der Mann beim ersten Date getrennte Rechnung ist er weg vom Fenster. Schon beim ersten Date beginnt somit die Erwartungshaltung und keine Frau bis auf Alice Schwarzer vermutlich kann mir sagen, dass ihr so eine Geste schnuppe ist.

10.01.2019 17:32 • #29


A
Zitat von Sahnekirsche:
Bei mir kann zB das Interesse noch so groß sein, verlangt aber der Mann beim ersten Date getrennte Rechnung ist er weg vom Fenster.


Und warum?

Zitat von Sahnekirsche:
Schon beim ersten Date beginnt somit die Erwartungshaltung


Wie traurig.

10.01.2019 19:04 • #30


A


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