Das Nice Guy Syndrom und der moderne Mann

Zitat von arjuni:

Treffende Beschreibung für meinen Vater. Frauenfeinlich könnte man noch ergänzen.

Ja, und um wieder die Kurve zum Thema zu tätigen.
Mein Vater war eigentlich ein richtiger Macho.
KlassischeWerte von meinem Grossvater bekommen, der Offizier war.
Nur leider hat er bei meiner Mutter auf Granit gebissen und dabei seine Zähne verloren.
Er durfte nur zweite Geige spielen, Haus bauen, Geld heimbringen, Lebensstandard erhöhen.
Dabei hat er sich halt verloren.
Und was meine Mutter am Meisten verachtet hat, das war Schwäche.

Dann kommt der Satz: Du bist nicht mehr der, in den ich mich verliebt habe.
Dabei hat sie ihn verändert.....

....Siehst du.
Und meine Mama verachtet nichts.
Aber sie mag und fördert Stärke

Es gibt halt Menschen, die erwarten den Idealzustand und Werten von da aus ab.
Die schauen, was der andere alles nicht kann.

Und es gibt Menschen die sind genau andersrum.
Die freuen sich über alles was der andere kann Und helfen.
Über die Schwächen, auch die eigenen, wird dann eher mal gekichert

Arjuni

Zitat:

Bzw. zu deren Oma. Und die hatte einen Kirschstreusel gebacken. Und die war so herzlich und freundlich: ja, Madeln, setzts Eich her..., mögts an Kuchen? - das war einfach unfassbar schön. Da war ich einfach nur sprachlos und ich hab das so in Erinnerung, als hätte jemand plötzlich die Farbe im Schwarzweiß-TV zugeschaltet. Total irreal war das.

Noch heute ist Kirschstreusel mein Lieblingskuchen.

unglaublich schön beschrieben!
Das berührt mich sehr!

ich bin da schon auch ein bisschen bei @thinkerbell , aber das sind nur meine persönlichen Schlussfolgerungen. Ich würde das niemandem aufdrücken, der es nicht selbst so empfindet.
Vermutlich zählt bis auf Extremfälle nicht nur, ob man es schwer hatte oder nicht, sondern ob es irgend eine Bezugsperson mit -einfach ausgedrückt- weichem Herzen gab. Bei uns herrschten damals meistens katastrophale Verhältnisse, aber meine Mum hat ein sowas von weiches Herz und ich glaube, dass das ausschlaggebend war.
Und vielleicht weil wir ein riesiges soziales Umfeld hatten, wusste ich schon ganz früh, dass das eben nicht normal ist, was ich erlebte. Und ich durfte es auch ausdrücken. Meine Mum war sich bewusst, wie krank das alles ist. Nur brauchte sie noch Jahre, um gesünder zu werden. Ich glaube, das sich ausdrücken dürfen, kann auch davor bewahren, völlig irre zu werden. Dass man sich selbst treu bleiben darf und Mitgefühl erlebt.
Ich fühle mich heute nicht mehr durch meine Kindheit beschädigt oder belastet. Gar nicht mehr. Hat aber auch lange gebraucht und viel Blut Schweiß und Tränen. Klar, Folgen bleiben, aber manchmal führen Hindernisse auch dazu, dass man ganz besondere Seiten ausbildet, besondere Stärken usw.

Ich fand z.B. vieles schrecklich Zuhause, aber meine beste Freundin, die aus diesem Zwangsjackenelternhaus kam, wollte immer bei meiner Mum sein und heftete sich an sie weil sie es Daheim nie erlebt hatte, dass ihr jemand so viel Gefühl entgegen brachte. Und ich genoss zuweilen eine gewisse Normalität Daheim bei meinen Freundinnen.

Zitat von hahawi:

am Meisten verachtet hat, das war Schwäche.

... ja, durchweg alle, heute noch

Sohnemann, Glückwunsch zur Mutti.

Zitat von YsaTyto:

Vermutlich zählt bis auf Extremfälle nicht nur, ob man es schwer hatte oder nicht, sondern ob es irgend eine Bezugsperson mit -einfach ausgedrückt- weichem Herzen gab.

Ja, das ist möglich.
Ich hatte ab 14 bis Mitte 30 durchgängig liebevolle, wunderbare Liebes-Beziehungen. Das hat sicher viel nachgenährt.

Zitat von itastub:

Aber warum ist es bitte für eine Frau unangenehm und unattraktiv, beim Spazierengehen zu sagen ob es jetzt links oder nach rechts geht?

Und weiter:
Meine Ex war eine sehr intelligente und kulturell orientierte Frau.
Ich sagte ihr, das ich super viel von ihr halte und sie dazu in der Lage sehe, zu promovieren.
Bei unserem Schlussgespräch sagte sie mir, das wär total unattraktiv für sie gewesen das ich das gesagt habe.

Denn: In ihrem Bild malte sie sich den Hausmann aus, der sich um die Kinder kümmert und sie, weil sie mehr verdient als Doktorin, das Geld nach Hause bringt. Das wär für sie total unattraktiv und nicht männlich gewesen als ich das zu ihr sagte.

Was ist daran verkehrt? Was ist falsch daran als Mann seine Freundin/Frau zu unterstützen und ihr sowas zu sagen?!

Warum stellst du eigentlich bei jeder Aktion dein Weltbild für eine Frau in Frage? Die Gegenfrage ist doch: Wieso sollte es falsch sein helfen zu wollen? Wie sie damit umgeht, ist am Ende zwar ihre Sache aber was hätte es dir gebracht anders zu sein, wenn du nicht anders bist?

Ich bin immer wieder erstaunt, wie Männer sich von Frauen einfach als unmännlich abstempeln lassen ohne sich zu fragen, ob der Adressat überhaupt eine adäquate Person für solche Form von Urteile ist. Das kann sie dann am Ende des Tages selber glauben aber das macht es weder richtig noch bietet es Grund in Selbstzweifel zu verfallen. Das sollte dein Ego aushalten können.

Und zu deinem oberen Satz ist das erste was mir in den Kopf gekommen ist: Wenn das deine Probleme sind. Wenn eine Frau soviel Führung braucht, das sie nichtmal ihre Wege ohne Selbstentscheid zurücklegen kann, dann ist sie wirklich in einer bedauernswerten Position.

Weiß gar nicht, warum das diskutiert wird, wenn jeder weiss, was das für n plattitüder Schwachsinn ist.

Es gibt tatsächlich ein Internet-Forum für Frauen-Aufreißer, nennt sich natürlich auf englisch PICKUP-Forum.

Vielleicht sollte man den Beitrag dorthin schicken...

Zitat von Holginho40:

Weiß gar nicht, warum das diskutiert wird, wenn jeder weiss, was das für n plattitüder Schwachsinn ist.

Es gibt tatsächlich ein Internet-Forum für Frauen-Aufreißer, nennt sich natürlich auf englisch PICKUP-Forum.

Vielleicht sollte man den Beitrag dorthin schicken...

Also ich finde es spannend, dass er das Thema auch diesem Leserkreis eröffnet. So kommen manche vielleicht aus ihrer Filterblase.

Noch spannender wäre es zu wissen, was die PUler zu der Problemlage des TEs sagen und ob man da vielleicht sogar Schnittmengen hat, die einem ganz ohne PU neues Wissen über das Miteinander geben.

Zitat von arjuni:

Noch heute ist Kirschstreusel mein Lieblingskuchen.

Omas sind klasse. Hatte auch eine ganz tolle wie so aus dem Bilderbuch. Glücklicherweise gab es die, ist leider nur viel zu jung gestorben.

Meine Eltern und Geschwister konnte ich nie besonders gut leiden. War aber ok für mich. Steht ja nirgends geschrieben, dass man die mögen muss.

Dafür hatte ich immer einige sehr gute Freunde die für mich mein Familienersatz waren. Klappt hervorragend

Zitat von Rakaton:

Warum stellst du eigentlich bei jeder Aktion dein Weltbild für eine Frau in Frage? Die Gegenfrage ist doch: Wieso sollte es falsch sein helfen zu wollen? Wie sie damit umgeht, ist am Ende zwar ihre Sache aber was hätte es dir gebracht anders zu sein, wenn du nicht anders bist?

Ich bin immer wieder erstaunt, wie Männer sich von Frauen einfach als unmännlich abstempeln lassen ohne sich zu fragen, ob der Adressat überhaupt eine adäquate Person für solche Form von Urteile ist. Das kann sie dann am Ende des Tages selber glauben aber das macht es weder richtig noch bietet es Grund in Selbstzweifel zu verfallen. Das sollte dein Ego aushalten können.

Und zu deinem oberen Satz ist das erste was mir in den Kopf gekommen ist: Wenn das deine Probleme sind. Wenn eine Frau soviel Führung braucht, das sie nichtmal ihre Wege ohne Selbstentscheid zurücklegen kann, dann ist sie wirklich in einer bedauernswerten Position.

Es hätte nichts gebracht. Letztlich war einfach das Bild von einer Beziehung bei uns beiden so unterschiedlich das es früher oder später so gekommen wär. Nur habe ich mich durch solche Sprüche halt total verunsichern lassen und war keineswegs mehr selbstbewusst, geschweige denn sicher in der Art Weise wie ich mit ihr umgehen soll.

Zitat von YsaTyto:

nein, es ist überhaupt nicht verkehrt. Bei mir würdest Du damit offene Türen einrennen. Für mich gehört es sogar unbedingt dazu, dass mein Freund mich unterstützt.
Aber Deine Ex hat da offenbar eine andere Einstellung.
Offenbar hat sie Dein Verhalten sofort mit einem Extrembild in Verbindung gebracht, von dem ihr noch die innere Distanz fehlt und auf das sie nur emotional reagiert. Sie ist ja sicherlich auch noch sehr jung gewesen.
Oder sie hat eben einen ganz anderen Geschmack, andere Vorstellungen von einer Beziehung.

Relativ jung - 26 Jahre jung. Und was die Vorstellung von einer Beziehung angeht: Absolut. Was genau die Unterschiede waren, möchte ich jetzt nicht wieder aufzählen, aber es waren doch schon einige.
Aber auch so viele das ich mich frage:Was will sie dann mit einem Freund? Da ist sie alleine besser dran.

Zitat von itastub:

Aber auch so viele das ich mich frage:Was will sie dann mit einem Freund? Da ist sie alleine besser dran.

Da ist deine Ex aber früh dran.
Zwischen 40 und 50 wird das eher die Regel.
Komisch, findest du mal eine toll, die auch was drauf hat.
Dann sagst du was und es wird so ausgelegt.

Die Bandbreite, in der du für eine Frau heutzutage als Mann o. k. bist wird immer schmaler.
Das kenne ich normal nur von gestörten

Mädels, bleibt alleine

Zitat von itastub:

Es hätte nichts gebracht. Letztlich war einfach das Bild von einer Beziehung bei uns beiden so unterschiedlich das es früher oder später so gekommen wär. Nur habe ich mich durch solche Sprüche halt total verunsichern lassen und war keineswegs mehr selbstbewusst, geschweige denn sicher in der Art Weise wie ich mit ihr umgehen soll.

Gar nicht, es gibt viel zu wenig Leute die sich den Luxus erlauben, sich auch mal von Sachen nicht tangieren zu lassen. Nicht alles erfordert Reaktion. Du musst nur wieder unterscheiden lernen, wann du und dein Widerspruch gebraucht werden und wann es egal ist. Die Dinge die du aufgezählt hast haben für dich doch keinen Mehrwert und glauben dürfen die Leute viel vom lieben Gott bis dahin das die Erde ne Scheibe ist aber nichts davon erfordert dich.

Zitat von Sohnemann:

Dann sagst du was und es wird so ausgelegt.

Korrekt. Da sind noch andere Dinge gefallen wo ich eigentlich hätte früher die Beine in die Hand nehmen sollen...
Zum Beispiel das es ja meine Entscheidung ist Kompromisse einzugehen, sie das aber nicht machen muss. Denn schließlich sei sie der Mensch der sie ist, und sie werde sich nicht ändern. Ich könnte es ja gerne machen aber solle aufpassen, mich nicht zu verbiegen und mich zu verlieren...

Zitat von Sohnemann:

Da ist deine Ex aber früh dran.

Mit ihren 26 Jahren war ich erst ihre zweite Beziehung. Vorher hat sie zwar gedatet, aber die Typen hätten nach wenigen Monaten schon keine Lust mehr auf sie gehabt und sind mit ihrer Art nicht klar gekommen.

Zitat von Rakaton:

Gar nicht, es gibt viel zu wenig Leute die sich den Luxus erlauben, sich auch mal von Sachen nicht tangieren zu lassen. Nicht alles erfordert Reaktion. Du musst nur wieder unterscheiden lernen, wann du und dein Widerspruch gebraucht werden und wann es egal ist. Die Dinge die du aufgezählt hast haben für dich doch keinen Mehrwert und glauben dürfen die Leute viel vom lieben Gott bis dahin das die Erde ne Scheibe ist aber nichts davon erfordert dich.

Da hast du ganz sicher recht.

Aber seine Ex hier ist von der Fraktion -friss oder stirb-.
Kannst du ganz schnell einen ganz großen Haken dran machen.
Für Beziehung vollkommen unbrauchbar.

Ich habe im real life kein Problem mit solchen Frauen.
Aber dass ich mich da emotional in irgendeiner Art und Weise einlasse kannst du Knicken.
Schon der Gedanke, mit so einer könntest du irgendetwas aufbauen was länger hält als eine Seifenblase ist Blödsinn.
Stell dir nur vor, so eine Kompromisslose Wird mal aus Versehen schwanger.