@Aufatmen
vielen Dank für Deine wundervollen Gedanken und Deine liebevollen Worte. Sie haben mich doch tatsächlich erst weinen, dann etwas
aufatmen lassen
Zitat: das ist schon eine sehr traumatisierende Geschichte, die du erlebt hast. Ich kann verstehen, dass es dich sehr belastet, wenn du schon erfolglos lange Therapien hinter dir hast. Mach trotzdem da weiter,versuche immer wieder daran anzuknüpfen. Manches dauert eben sehr lange.
Ja, manchmal kann ich selbst kaum glauben, was ich erlebte. Die Therapien waren nicht erfolglos, sondern sehr wohltuend aber diese Angst ist geblieben, vor allem gegenüber Männern. Es stellt sich mir immer wieder die Frage, ob ich Panik bekomme weil mir jemand nah kommt (öffne mich grundsätzlich schwer gegenüber einem Partner - das war schon vor meinem Pseudologensadistennarzissten so), oder ob meine Alarmglocken schrillen weil ein Mensch mir nicht gut tut.
Dieses sich besinnen, nachfragend schauen, ob ein Mann mir wohlgesonnen ist, ist aufgrund Gefühlsverwirrung sehr schwer. Da gab es beispielsweise diesen Mann, von dem ich schon schrieb. Ich habe nichts an ihm auszusetzen, er war mir immer wohlgesonnen, ein positiver Mensch...er wollte mir auch garnicht zu nahe kommen...wir wollten evtl. bei ihm kochen...Und plötzlich, ganz ohne nachzudenken, hatte ich die Befürchtung, dass er mich in seiner Wohnung umbringt Das ist doch nicht mehr normal! Ich ignorierte dieses Gefühl...und träumte in der folgenden Nacht, dass er versucht, mich in seinem Haus umzubringen. Ich weiß, dass das krank ist, ich schäme mich dafür aber so ist es
Zitat:Ich sehe aber noch mehr positive Ansatzpunkte:
Was bist Du für ein optimistischer Mensch? Wie schön
Zitat:Deine alten Freunde. Auch, wenn sie inzwischen von Deiner Geschichte reichlich strapaziert sind, sie sie Deine Freunde und halten zu dir. Da kannst Du vertrauen und Halt bekommen. Und das kannst du ihnen auch entgegenbringen.
Das ist wahr. Und ja, ich wage es schon lange nicht mehr, meinen Ex anzusprechen. Es kommt immer nur Er ist sehr krank. Vergiss ihn Aber die Folgen....Verfolgungswahn...Vor einem Jahr lernte ich imInternet einen Mann kennen...Es war ganz wunderbar...Ich brach den Kontakt ab weil ich meinen Narzissten dahinter vermutete (mein Ex prüfte mich oft mit den verrücktesten Inszenierungen! Schrieb mir unter falschem Namen Liebesbriefe...schaute, ob ich drauf anspringe...). Oft dachte ich, ich hätte die Angst hinter mir gelassen, war viele Wochenlang frei von solchen kranken Gedanken...aber die Angst kommt immer wieder.
Das beste wäre für mich, wenn ich solche Gedanken losließe und mich nur mit dem umgebe, befasse, was mir gut tut, eben Freunde treffen etc. Aber gerade in diesen Psychophasen fehlt mir jede Leichtigkeit, Dinge mit meinen Freunden zu unternehmen. Ich bin dann so beschäftigt mit diesem Wahnsinn, dass ich das Schöne gar nicht aufnehmen kann. So ziehe ich mich zurück und verstricke mich mehr in diese negativen Gedanken. Und ich denke, das ist der Punkt, wo ich ansetzen muss. Ich muss bereit sein, das Thema für Stunden loszulassen, mich dem gesunden öffnen und das kann ich offenbar nur schwer! Ich habe mich manchmal wirklich gefragt, ob ich innerlich nicht bereit bin, das Gute anzunehmen, das Leichte, Unbeschwerte obwohl die Sehnsucht danach groß ist. Ob Freunde mit mir ein Wochenende wegfahren wollen, ob ein Mann mich ins Kino einladen möchte...Lieber quäle ich mich mit schlimmen Gedanken. Ich vermute, dass dies mein Anteil an der Sache ist. Ich bin es durch meine Familiengeschichte gewohnt, mich mit schweren Themen zu befassen, sie sind mir vertraut...Verstrickungen...Belastungen...Und das Gesunde, Schöne...ja vor dem stehe ich irgendwie hilflos da. Bin übrigens selbst ein konstruktiver Mensch...aber ich setze mich gedanklich mit dem negativem auseinander. Manchmal denke ich, da draußen wartet so viel Schönes und ich kann es nicht annehmen. Vielleicht ist das aber auch blanker Unfug und ich schreibe das nur aus einer Gefühlsverwirrung heraus. Verstehst Du was ich meine? Vielleicht bin ich nicht nur traumatisiert durch das Geschehene sondern halte innerlich an diesen Verrücktheiten fest weil ich mich im Unbeschwerten so unvertraut fühle. Dieser Gedanke erschreckt mich zutiefst!
Neulich hatte ich genau diesen Gedanken und beschloss alles negative einfach mal loszulassen, hinaus zu gehen und offen, einfach offen für alles zu sein. Ich hatte das Gefühl, es gibt im Leben alles, was ich brauche, wenn ich es nur zulasse. Und dieser Tag war so voller Geschenke! Mich sprach z.B. ein Mann an, sagte mir, dass er mich schon immer interessant gefunden hätte, es aber nie gewagt hätte mich anzusprechen. Ein strahlender Mensch! Und ich glaube tatsächlich, dass er an diesem Tag von meiner offenen Ausstrahlung motiviert war, ganz unbewusst. Wie Du Dir denken kannst, habe ich diesen Kontakt dennoch nicht fortgeführt.
Zitat:Der Austausch hier in diesem Forum. Das kann ein gutes Übungsfeld sein um Ängste abzubauen. Ich gebe Dir dazu einen guten Tipp zur Übung: Schreib doch mal etwas Unwahres hier hinein und teste die Reaktion! Du wirst merken, dass viele Dir antworten, weil sie darauf vertrauen, dass das, was Du schreibst, wahr ist. Du musst niemanden hier Rechenschaft ablegen, also Deinen kleinen Betrug nicht aufdecken.
Mir geht es nicht darum, Dich zu etwas Unredlichen anzustiften. Aber vielleicht merkst Du aus den Reaktionen der anderen, dass es ihnen genauso geht wie dir. Man vertraut dem anderen grundsätzlich erstmal,weil man nicht davon ausgeht, schändlichst betrogen und belogen zu werden. Wenn man es aber dann bemerkt, ist man zutiefst verletzt- und das zurecht. (Da Du aber niemanden verletzen willst, wirst du auch niemanden erzählen, dass du geschwindelt hast! Und wahrscheinlich wirst du auf mein unmoralisches Angebot gar nicht eingehen oder vielleicht geradezu darüber entsetzt sein!)
Vielleicht hilft Dir dieses Beispiel, Dich besser zu begreifen: Deine Verletzung ist sehr tief, Deine Reaktion normal. Gestehe dir ein, dass du lange Zeit zur Verarbeitung brauchst, das ist bei jedem unterschiedlich.
Das ist wirklich ein gutes Gedankenspiel. Es hatte etwas beruhigendes, sich vorzustellen, dass auch andere erstmal glauben würden. Zu wissen, dass dies nicht mein Fehler war. Ja aber nachdem mein Ex schon viele solcher Lügengeschichten abgezogen hatte, ich am Boden war...machte ich trotzdem mit ihm weiter. Das ist selbstzerstörerisch gewesen. Ich habe da offensichtlich keine gesunden Grenzen in mir. Ich denke, ich versuche ein Thema meiner Kindheit zu lösen.Ich löse es aber nicht, indem ich mich in vertraute, nämlich destruktive Situationen begebe und da kämpfe um zu lösen, sondern indem ich die Finger, das Herz aus dem Feuer nehme und loslasse. Wie kann man das lernen?
Zitat:Verzicht auf einen Partner. Ja, warum nicht?! Ich bin nach meiner Trennung auch nicht bereit für einen neuen Partner. Natürlich wäre es schön, wieder jemanden zu haben, mit dem man das Leben und die Freuden einer Partnerschaft teilen kann. Diese Sehnsucht hat jeder.
Ja, die Sehnsucht ist groß, Beziehung aber gerade ausgeschlossen. Ich sehne mich danach, mich gegenüber einem Mann fallenlassen zu können und das Gefühl zu haben Alles ist gut Einfach Ruhe, Sorglosigkeit...Aber noch kämpfe ich innerlich und zwar sehr intensiv. Wie kann ich diesen inneren Kampf abstellen?
Zitat:Aber nicht um jeden Preis. Und so lange ich mir nicht im Klaren bin, was ich mit mir selbst anstellen soll, will ich auch keine neuen Partner. Ich bin gerade dabei, eine wiedergewonnene Freiheit und Offenheit zu genießen, da möchte ich mich nicht schon gelich wieder binden. Denn damit schränke ich mich auch schon wieder ein, muss mein Vertrauen einem anderen schenken und Kompromisse eingehen. Da auch ich nicht weiß, wie weit ich dazu bereit bin und wo meine Grenzen sind, lass ich mir Zeit. Das muss ich erst austesten.
Das verstehe ich sehr sehr gut! Darf ich fragen, wie lange Du von Deinem Ex getrennt bist? Ja, wenn man sich gleich wieder bindet, gerade nach so einer Beziehung, dann besteht die Gefahr, dass man sich selbst aus dem Fokus verliert. Menschen mit so einer Beziehungserfahrung müssen lernen, ihre Grenzen wahrzunehmen, sich selbst wahrzunehmen und jede Verliebtheit, die oft Verstrickungen mit sich bringt, bringt einen wieder von sich selbst weg. Es besteht die Gefahr, dass man sich wieder mehr mit der Beziehung als mit sich selbst auseinander setzt nicht wahr? Auch ich möchte erst bei mir ankommen, bevor ich mich binde.
Zitat:Genauso wie ich es als Möglichkeit für mich bereithalte, keinen Partner mehr zu wollen. Ist eine ganz einfache Rechnung: Solange ich noch nicht mir mir selbst klarkomme, komme ich auch mit jemanden anderen nicht zurecht und will es auch nicht.
Ja das ist wohl so nicht? Leider. Ich komme im Moment nicht mit mir selbst klar und so muss ich weiterhin solo bleiben. Es ist schwer, alles aus sich selbst herauszuschöpfen. Manchmal sehne ich mich so sehr nach einem Gefährten.Bin ja jetzt schon seit Jahren solo.
Zitat:Wenn ich mit mir zurechtkomme, komme ich auch mit einem anderen Menschen zurecht. Muss es aber nicht, findest sich kein passender Partner. Macht nichts-ich komme ja gut allein mit mir zurecht- und Freunde sind ja da!
Wie optimistisch! Herzlichen Dank Aufatmen! Und einen schönen Tag für Dich