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Das "neue" Leben NACH dem Narzissten/Lügner/Soziopathen

elfie63
@Bettina:
Bedürftig - das ist es. Das war ich in meiner Ehe (sofern man sie denn so nennen konnte ) auch.
Dann die Trennung ( hatte mit IHM nichts zu tun ), und noch mehr bedürftig.
Angst - alleine zu bleiben.
Der Wunsch, 4 Jahre Nicht-Ehe nun in dieser Beziehung nachzuholen.
Nein, ich glaube auch nicht, daß immer alles nur Schauspiel war.
Vor allem jetzt nicht mehr, denn jetzt ist ER der Bedürftige ....
... andere Frauen gab es bei uns übrigens nie. Trennungen gingen mal von mir aus, mal von ihm, dauerten aber selten länger als ein paar Tage, maximal 2 Wochen (immer nach Eskalationen).
Er hat sich auch von seiner Frau getrennt (und mir immer vermittelt, er hätte es für mich getan - aber das lief ja wohl vorher schon ).
Und vielleicht steht er jetzt an der Stelle an der ich vor zwei Jahren stand, denn die Scheidung steht bevor
Hat er Ängste ? Ich denke schon ... vielleicht bringt ihn das zum Umdenken.
Ich habe mal gelesen, daß N mit zunehmenden Alter 'sozialer' werden, wohl aus Angst im Alter allein zu sein ?
Jedenfalls habe ich keine Ängste mehr. Ich kann mich annehmen wie ich bin. Und hoffe, daß es ein möglicher zukünftiger Partner auch kann.

13.07.2014 10:54 • #91


Bettina Maria Paula
Loslösen muss man sich - nicht mehr nur mit IHM beschäftigen - keine Energie mehr geben
GLG

14.07.2014 18:29 • x 1 #92


A


Das "neue" Leben NACH dem Narzissten/Lügner/Soziopathen

x 3


S
Loslösen - was heißt das?

Die Konzentration vom ungesunden Ex weg zu nehmen, zu sich hin. Die eigene Energie für sich selbst und zum eigenen psychischen und physischen Wohlergehen verwenden.
Sich mit Dingen beschäftigen, die einem die Lebensfreude wieder zurück geben. Weitergehen und wirkliche Freundschaften intensivieren oder sich einen neuen Freundeskreis aufbauen, vertraute Menschen treffen.
Immer weiter und Schritt für Schritt ins eigene Leben gehen, dieses gestalten, erweitern und mit Freude füllen. Das fällt anfangs sehrl schwer und braucht viel Zeit, aber es lohnt sich.
Je weniger die Exen in unserem Leben eine Rolle spielen, umso besser wird es uns gehen.

14.07.2014 21:16 • x 3 #93


A
Hallo liebe Leidensgenossen,

ich habe ein großes Problem und brauche dringend Rat. Nach einer Beziehung zu einem Narzisten, vielleicht auch Soziopathen, tue ich mich sehr schwer darin, Menschen wieder zu vertrauen. Es geht mir nicht um Dinge wie Fremdgehen oder so...sondern um ein viel tieferes Vertrauen. Ich verdächtige manchmal schlagartig Menschen, mir schlimmes zu wollen, mich zu manipulieren, mich in die Irre zu führen 8ausgenommen sind die Menschen, die ich lange kenne). Ich bekomme regelrecht Angst vor Menschen. Richtige Angst, Angst um mein Leben, auch wenn es dafür gar kein Anlass gibt (mich bedroht niemand). Ich kann nicht mehr unterscheiden, ob meine Ängste berechtigt sind oder ob sie aus einem gesunden Instinkt rühren.Ich verdächtige Menschen, hinter meinem Rücken gemeinsame Sache zu machen- also mich auszuhorchen und sich gegenseitig Informationen zuzuschieben. Ich weiß dass dies sehr verrückt klingt aber so war ich nicht vor der Beziehung zu meinem Ex. Ich verschweige meine Befürchtungen aber in mir ist eine Hochspannung, die ich nicht mehr ertrage. Ich kann nicht mehr unterscheiden, wer mir gutes, und wer mir schlechtes will. Eigentlich gehe ich davon aus, dass niemand mir schlechtes möchte- rein rational. Aber dann überkommt mich die Panik. Es ist kaum noch zu ertragen.Ich habe zum Beispiel eine Verabredung mit einem Mann abgesagt weil ich Todesängste bekam. Dieser Mann hat sich nie in irgendeiner Weise daneben verhalten.

Weiß jemand einen Rat?

16.07.2014 18:09 • #94


A
Mir geht es genau anders herum.

Nach der Trennung atme ich wieder auf und kann an mein früheres Leben anknüpfen.
Während der Zeit mit dem narzisstischen Partner destruktive Sichtweise und wurde ich immer misstrauischer alem und allen Menschen, auch meinen Freunden gegenüber. Wir beide gegen den Rest der Welt

Vor der narzisstischen Beziehung war ich ein offener, positiver Mensch. Durch meine neuen positiven Erfahrungen kann ich wieder frei und offen wie früher sein.

Wenn Dir das nicht gelingt, dann bitte deine langjährigen Freunde um Hilfe bzw. nimm professionelle Hilfe in Form einer Therapie in Anspruch, um Deine traumatischen Erfahrungen zu überwinden.

Dein Selbstbewusstsein und Deine gesunde Wahrnehmung scheint so aus den Fugengeraten zu sein, dass Du Dir nicht mehr sicher bist. Wer ist Freund, wer Feind, wer meint es gut, wer nicht.

Je länger Du wartest, desto weniger wirst Du dazu in der Lage sein. Dann wirst Du alle Situationen vermeiden, die Dir Angst machen könnten und Deine negativen Gedanken verselbständigen sich. Lass es nicht so weit kommen.

Du selbst kannst Gedankenstopps einbauen. Sobald Du Zweifel und angstvolle Gedanken hast, machen einen Stopp. Suche dann nur die positiven Seiten, schreibe sie auf und betrachte sie. Was findest Du an diesem Menschen, dieser Situation gut, was tut Dir gut, was kann dieser Mensch/diese Situation für Dich Gutes haben.
Diese guten Seiten beobachte dann eine Zeit lang. Dann überprüfe es wieder. Hat sich Deine Einschätzung als richtig erwiesen, hattest Du dabei ein gutes Gefühl?

Du musst nicht gleich jedem Menschen vertrauen. Aber um ihn kennenzulernen, musst Du ihm auch eine Chance geben, seine positiven Seiten zu zeigen und (!) unter Beweis stellen zu dürfen.

Wenn Du bald das Gefühl hast, die positiven Seiten überschätzt zu haben oder zu hohe Hoffnungen gesetzt zu haben, dann höre auf Dein Bauchgefühl.

Freu Dich, dass Du gute alte Freunde hast, denen Du vertrauen kannst. Und gib Dir Zeit für neue Freunde und vorallem für einen neuen Partner.

16.07.2014 18:57 • #95


A
Danke Aufatmen. Du hast mir sehr wertvolle Tipps gegeben aber ich fürchte, dass ich schon zu tief drinnen stecke. Es hilft alles nicht wirklich. Die Sch*** ist Jahre her und trotz langer Therapie ändert sich an meiner Angst leider nichts. Teilweise wird mir in der Therapie auch nicht geglaubt. Wer nimmt einem so einen Psychoterror schon ab?! Und es war der reinste Psychoterror. Ich weiß nicht, mit wem ich zusammen war. Stell Dir vor, Du besuchst Deinen Freund und mit einem Mal ist das Namensschild nicht mehr an der Tür...Das hinterlässt Spuren. Es gibt zwar bessere und schlechtere Phasen aber grundsätzlich kann ich mich speziell keinen Männern mehr öffnen. Das war mal ganz anders. Ich war sehr gutgläubig.

Aber eine Sache, die Du schreibst, ist sehr wichtig für mich: Gedankenstop! Aus dem Karrussell heraustreten um wieder zu sch selbst zu kommen. Ich suche immer noch eine Lösung, eine Erklärung für das Unerklärliche und finde sie natürlich nicht.

Genieße Dein neues Leben ohne ihn! Danke!

16.07.2014 19:14 • #96


A
an angstundbange

das ist schon eine sehr traumatisierende Geschichte, die du erlebt hast. Ich kann verstehen, dass es dich sehr belastet, wenn du schon erfolglos lange Therapien hinter dir hast. Mach trotzdem da weiter,versuche immer wieder daran anzuknüpfen. Manches dauert eben sehr lange.

Ich sehe aber noch mehr positive Ansatzpunkte:
Deine alten Freunde. Auch, wenn sie inzwischen von Deiner Geschichte reichlich strapaziert sind, sie sie Deine Freunde und halten zu dir. Da kannst Du vertrauen und Halt bekommen. Und das kannst du ihnen auch entgegenbringen.
Der Austausch hier in diesem Forum. Das kann ein gutes Übungsfeld sein um Ängste abzubauen. Ich gebe Dir dazu einen guten Tipp zur Übung: Schreib doch mal etwas Unwahres hier hinein und teste die Reaktion! Du wirst merken, dass viele Dir antworten, weil sie darauf vertrauen, dass das, was Du schreibst, wahr ist. Du musst niemanden hier Rechenschaft ablegen, also Deinen kleinen Betrug nicht aufdecken.

Mir geht es nicht darum, Dich zu etwas Unredlichen anzustiften. Aber vielleicht merkst Du aus den Reaktionen der anderen, dass es ihnen genauso geht wie dir. Man vertraut dem anderen grundsätzlich erstmal,weil man nicht davon ausgeht, schändlichst betrogen und belogen zu werden. Wenn man es aber dann bemerkt, ist man zutiefst verletzt- und das zurecht. (Da Du aber niemanden verletzen willst, wirst du auch niemanden erzählen, dass du geschwindelt hast! Und wahrscheinlich wirst du auf mein unmoralisches Angebot gar nicht eingehen oder vielleicht geradezu darüber entsetzt sein!)

Vielleicht hilft Dir dieses Beispiel, Dich besser zu begreifen: Deine Verletzung ist sehr tief, Deine Reaktion normal. Gestehe dir ein, dass du lange Zeit zur Verarbeitung brauchst, das ist bei jedem unterschiedlich.

Verzicht auf einen Partner. Ja, warum nicht?! Ich bin nach meiner Trennung auch nicht bereit für einen neuen Partner. Natürlich wäre es schön, wieder jemanden zu haben, mit dem man das Leben und die Freuden einer Partnerschaft teilen kann. Diese Sehnsucht hat jeder.

Aber nicht um jeden Preis. Und so lange ich mir nicht im Klaren bin, was ich mit mir selbst anstellen soll, will ich auch keine neuen Partner. Ich bin gerade dabei, eine wiedergewonnene Freiheit und Offenheit zu genießen, da möchte ich mich nicht schon gelich wieder binden. Denn damit schränke ich mich auch schon wieder ein, muss mein Vertrauen einem anderen schenken und Kompromisse eingehen. Da auch ich nicht weiß, wie weit ich dazu bereit bin und wo meine Grenzen sind, lass ich mir Zeit. Das muss ich erst austesten.
Genauso wie ich es als Möglichkeit für mich bereithalte, keinen Partner mehr zu wollen. Ist eine ganz einfache Rechnung: Solange ich noch nicht mir mir selbst klarkomme, komme ich auch mit jemanden anderen nicht zurecht und will es auch nicht.
Wenn ich mit mir zurechtkomme, komme ich auch mit einem anderen Menschen zurecht. Muss es aber nicht, findest sich kein passender Partner. Macht nichts-ich komme ja gut allein mit mir zurecht- und Freunde sind ja da!

16.07.2014 20:11 • #97


A
@Aufatmen

vielen Dank für Deine wundervollen Gedanken und Deine liebevollen Worte. Sie haben mich doch tatsächlich erst weinen, dann etwas aufatmen lassen

Zitat:
das ist schon eine sehr traumatisierende Geschichte, die du erlebt hast. Ich kann verstehen, dass es dich sehr belastet, wenn du schon erfolglos lange Therapien hinter dir hast. Mach trotzdem da weiter,versuche immer wieder daran anzuknüpfen. Manches dauert eben sehr lange.


Ja, manchmal kann ich selbst kaum glauben, was ich erlebte. Die Therapien waren nicht erfolglos, sondern sehr wohltuend aber diese Angst ist geblieben, vor allem gegenüber Männern. Es stellt sich mir immer wieder die Frage, ob ich Panik bekomme weil mir jemand nah kommt (öffne mich grundsätzlich schwer gegenüber einem Partner - das war schon vor meinem Pseudologensadistennarzissten so), oder ob meine Alarmglocken schrillen weil ein Mensch mir nicht gut tut.
Dieses sich besinnen, nachfragend schauen, ob ein Mann mir wohlgesonnen ist, ist aufgrund Gefühlsverwirrung sehr schwer. Da gab es beispielsweise diesen Mann, von dem ich schon schrieb. Ich habe nichts an ihm auszusetzen, er war mir immer wohlgesonnen, ein positiver Mensch...er wollte mir auch garnicht zu nahe kommen...wir wollten evtl. bei ihm kochen...Und plötzlich, ganz ohne nachzudenken, hatte ich die Befürchtung, dass er mich in seiner Wohnung umbringt Das ist doch nicht mehr normal! Ich ignorierte dieses Gefühl...und träumte in der folgenden Nacht, dass er versucht, mich in seinem Haus umzubringen. Ich weiß, dass das krank ist, ich schäme mich dafür aber so ist es

Zitat:
Ich sehe aber noch mehr positive Ansatzpunkte:


Was bist Du für ein optimistischer Mensch? Wie schön

Zitat:
Deine alten Freunde. Auch, wenn sie inzwischen von Deiner Geschichte reichlich strapaziert sind, sie sie Deine Freunde und halten zu dir. Da kannst Du vertrauen und Halt bekommen. Und das kannst du ihnen auch entgegenbringen.


Das ist wahr. Und ja, ich wage es schon lange nicht mehr, meinen Ex anzusprechen. Es kommt immer nur Er ist sehr krank. Vergiss ihn Aber die Folgen....Verfolgungswahn...Vor einem Jahr lernte ich imInternet einen Mann kennen...Es war ganz wunderbar...Ich brach den Kontakt ab weil ich meinen Narzissten dahinter vermutete (mein Ex prüfte mich oft mit den verrücktesten Inszenierungen! Schrieb mir unter falschem Namen Liebesbriefe...schaute, ob ich drauf anspringe...). Oft dachte ich, ich hätte die Angst hinter mir gelassen, war viele Wochenlang frei von solchen kranken Gedanken...aber die Angst kommt immer wieder.

Das beste wäre für mich, wenn ich solche Gedanken losließe und mich nur mit dem umgebe, befasse, was mir gut tut, eben Freunde treffen etc. Aber gerade in diesen Psychophasen fehlt mir jede Leichtigkeit, Dinge mit meinen Freunden zu unternehmen. Ich bin dann so beschäftigt mit diesem Wahnsinn, dass ich das Schöne gar nicht aufnehmen kann. So ziehe ich mich zurück und verstricke mich mehr in diese negativen Gedanken. Und ich denke, das ist der Punkt, wo ich ansetzen muss. Ich muss bereit sein, das Thema für Stunden loszulassen, mich dem gesunden öffnen und das kann ich offenbar nur schwer! Ich habe mich manchmal wirklich gefragt, ob ich innerlich nicht bereit bin, das Gute anzunehmen, das Leichte, Unbeschwerte obwohl die Sehnsucht danach groß ist. Ob Freunde mit mir ein Wochenende wegfahren wollen, ob ein Mann mich ins Kino einladen möchte...Lieber quäle ich mich mit schlimmen Gedanken. Ich vermute, dass dies mein Anteil an der Sache ist. Ich bin es durch meine Familiengeschichte gewohnt, mich mit schweren Themen zu befassen, sie sind mir vertraut...Verstrickungen...Belastungen...Und das Gesunde, Schöne...ja vor dem stehe ich irgendwie hilflos da. Bin übrigens selbst ein konstruktiver Mensch...aber ich setze mich gedanklich mit dem negativem auseinander. Manchmal denke ich, da draußen wartet so viel Schönes und ich kann es nicht annehmen. Vielleicht ist das aber auch blanker Unfug und ich schreibe das nur aus einer Gefühlsverwirrung heraus. Verstehst Du was ich meine? Vielleicht bin ich nicht nur traumatisiert durch das Geschehene sondern halte innerlich an diesen Verrücktheiten fest weil ich mich im Unbeschwerten so unvertraut fühle. Dieser Gedanke erschreckt mich zutiefst!

Neulich hatte ich genau diesen Gedanken und beschloss alles negative einfach mal loszulassen, hinaus zu gehen und offen, einfach offen für alles zu sein. Ich hatte das Gefühl, es gibt im Leben alles, was ich brauche, wenn ich es nur zulasse. Und dieser Tag war so voller Geschenke! Mich sprach z.B. ein Mann an, sagte mir, dass er mich schon immer interessant gefunden hätte, es aber nie gewagt hätte mich anzusprechen. Ein strahlender Mensch! Und ich glaube tatsächlich, dass er an diesem Tag von meiner offenen Ausstrahlung motiviert war, ganz unbewusst. Wie Du Dir denken kannst, habe ich diesen Kontakt dennoch nicht fortgeführt.

Zitat:
Der Austausch hier in diesem Forum. Das kann ein gutes Übungsfeld sein um Ängste abzubauen. Ich gebe Dir dazu einen guten Tipp zur Übung: Schreib doch mal etwas Unwahres hier hinein und teste die Reaktion! Du wirst merken, dass viele Dir antworten, weil sie darauf vertrauen, dass das, was Du schreibst, wahr ist. Du musst niemanden hier Rechenschaft ablegen, also Deinen kleinen Betrug nicht aufdecken.

Mir geht es nicht darum, Dich zu etwas Unredlichen anzustiften. Aber vielleicht merkst Du aus den Reaktionen der anderen, dass es ihnen genauso geht wie dir. Man vertraut dem anderen grundsätzlich erstmal,weil man nicht davon ausgeht, schändlichst betrogen und belogen zu werden. Wenn man es aber dann bemerkt, ist man zutiefst verletzt- und das zurecht. (Da Du aber niemanden verletzen willst, wirst du auch niemanden erzählen, dass du geschwindelt hast! Und wahrscheinlich wirst du auf mein unmoralisches Angebot gar nicht eingehen oder vielleicht geradezu darüber entsetzt sein!)

Vielleicht hilft Dir dieses Beispiel, Dich besser zu begreifen: Deine Verletzung ist sehr tief, Deine Reaktion normal. Gestehe dir ein, dass du lange Zeit zur Verarbeitung brauchst, das ist bei jedem unterschiedlich.


Das ist wirklich ein gutes Gedankenspiel. Es hatte etwas beruhigendes, sich vorzustellen, dass auch andere erstmal glauben würden. Zu wissen, dass dies nicht mein Fehler war. Ja aber nachdem mein Ex schon viele solcher Lügengeschichten abgezogen hatte, ich am Boden war...machte ich trotzdem mit ihm weiter. Das ist selbstzerstörerisch gewesen. Ich habe da offensichtlich keine gesunden Grenzen in mir. Ich denke, ich versuche ein Thema meiner Kindheit zu lösen.Ich löse es aber nicht, indem ich mich in vertraute, nämlich destruktive Situationen begebe und da kämpfe um zu lösen, sondern indem ich die Finger, das Herz aus dem Feuer nehme und loslasse. Wie kann man das lernen?

Zitat:
Verzicht auf einen Partner. Ja, warum nicht?! Ich bin nach meiner Trennung auch nicht bereit für einen neuen Partner. Natürlich wäre es schön, wieder jemanden zu haben, mit dem man das Leben und die Freuden einer Partnerschaft teilen kann. Diese Sehnsucht hat jeder.


Ja, die Sehnsucht ist groß, Beziehung aber gerade ausgeschlossen. Ich sehne mich danach, mich gegenüber einem Mann fallenlassen zu können und das Gefühl zu haben Alles ist gut Einfach Ruhe, Sorglosigkeit...Aber noch kämpfe ich innerlich und zwar sehr intensiv. Wie kann ich diesen inneren Kampf abstellen?

Zitat:
Aber nicht um jeden Preis. Und so lange ich mir nicht im Klaren bin, was ich mit mir selbst anstellen soll, will ich auch keine neuen Partner. Ich bin gerade dabei, eine wiedergewonnene Freiheit und Offenheit zu genießen, da möchte ich mich nicht schon gelich wieder binden. Denn damit schränke ich mich auch schon wieder ein, muss mein Vertrauen einem anderen schenken und Kompromisse eingehen. Da auch ich nicht weiß, wie weit ich dazu bereit bin und wo meine Grenzen sind, lass ich mir Zeit. Das muss ich erst austesten.


Das verstehe ich sehr sehr gut! Darf ich fragen, wie lange Du von Deinem Ex getrennt bist? Ja, wenn man sich gleich wieder bindet, gerade nach so einer Beziehung, dann besteht die Gefahr, dass man sich selbst aus dem Fokus verliert. Menschen mit so einer Beziehungserfahrung müssen lernen, ihre Grenzen wahrzunehmen, sich selbst wahrzunehmen und jede Verliebtheit, die oft Verstrickungen mit sich bringt, bringt einen wieder von sich selbst weg. Es besteht die Gefahr, dass man sich wieder mehr mit der Beziehung als mit sich selbst auseinander setzt nicht wahr? Auch ich möchte erst bei mir ankommen, bevor ich mich binde.

Zitat:
Genauso wie ich es als Möglichkeit für mich bereithalte, keinen Partner mehr zu wollen. Ist eine ganz einfache Rechnung: Solange ich noch nicht mir mir selbst klarkomme, komme ich auch mit jemanden anderen nicht zurecht und will es auch nicht.


Ja das ist wohl so nicht? Leider. Ich komme im Moment nicht mit mir selbst klar und so muss ich weiterhin solo bleiben. Es ist schwer, alles aus sich selbst herauszuschöpfen. Manchmal sehne ich mich so sehr nach einem Gefährten.Bin ja jetzt schon seit Jahren solo.

Zitat:
Wenn ich mit mir zurechtkomme, komme ich auch mit einem anderen Menschen zurecht. Muss es aber nicht, findest sich kein passender Partner. Macht nichts-ich komme ja gut allein mit mir zurecht- und Freunde sind ja da!


Wie optimistisch! Herzlichen Dank Aufatmen! Und einen schönen Tag für Dich

17.07.2014 09:58 • #98


A
Liebe AngstundBange,

das, was Du so ausführlich und gefühlvoll beschreibst, ist mir sehr vertraut. So verkehrt können Deine Gefühle gar nicht sein und sind sie auch nicht!

Ich bin seit 1,5 Jahren solo. Einsam bin ich schon mindestens seit 6 Jahren und in Gedanken und Träumen habe ich mich immer nach anderen gefühlvollen seelenverwandten Männern gesehnt.

Lange Jahre habe ich mir das nicht eingestanden oder konnte mir das nicht erklären, weil ich glaubte meinen Exmann zu lieben. Nein, das ist eigentlich falsch. Ich glaubte er liebt mich, aber ich müsste mich immer noch mehr anstrengen, um seine Liebe zu verdienen. Im Grunde war ich für jede kleine Zuwendung dankbar. Aber auch negative zuwendung ist Zuwendung. Und da haben sich meine Kindheitsmuster wiederholt.

Ich habe gelernt, dass es von mir erwartet wird, alle glücklich zu machen, zu retten und dass man sich im Leben überirdisch anstrengen muss, um Anerkennung zu bekommen. Ich musste meine scheinbar hilflose Mutter vor meinem despotischen Vater retten. Sie terrorisierte und machte mir immer ein schlechtes Gewissen und Schuldvorwürfe. Egal, was ich tat, in ihren Augen versagte ich immer und war ihrer Liebe nicht wert. Bedingungslose Liebe-hab ich gelernt- gibt es nicht.
So habe ich im Laufe der Jahre immer weiter meine Grenzen überschreiten lassen, mein Credo war: Man muss genug Leidensfähigkeit beweisen, Glück steht einem nicht zu.

Der totale Blödsinn!

Gleichzeitig habe ich aber auch meine Talente, meinen Humor, meine Offenheit, meine Neugierde aufs Leben und meinen Lebenswillen und meine Empathie für alles und alle als großes Plus in mir wahrgenommen und mir immer bewahrt. Ich habe immer an mich geglaubt und auch nach der Trennung gewusst, dass ich da gestärkt rauskomme. Leidensfähig war ich ja! Und deshalb konnte mich auch keine noch so schlimme Erfahrung bis jetzt umhaun.
Ich hatte so eine Art Zweckoptimismus oder Zweckpessimismus. Gehe mal vom Schrecklichsten aus und denke dir, es kann nur besser werden.

Ist vielleicht eine Art Selbstschutz gewesen.

Diesen Panzer aus Zweck, Misstrauen, emotionaler Kälte nach außen, Vermeiden und Vorurteilen gegenüber anderen habe ich nun abbauen können. In langsamen Schritten.

Du schreibst, wer positive Gedanken und Erlebnisse hat, hat eine positive Ausstrahlung und wird auch von anderen wahrgenommen und angesprochen. Da Du Dich noch genau an diese positive Situation erinnern kannst, hast Du ja bereits gelernt, wie es geht! Schreib Dir diese Situation nochmals in ein Buch. Versuch Dich an Details zu erinnern. Was war der Anlass. Was war ausschlaggebend, dass Du Deine Gedanken dem Positiven zugewandt hast. Warum hast Du Dich nicht davon abhalten lassen, Deine positiven Gedanken in die die reale Tat umzusetzen. Was hast Du dabei empfunden. Warum erinnerst Du Dich daran so gut.
Je mehr Du Dich mit diesem positiven Gefühl befasst, desto mehr wirst Du die Sehnsucht bekommen, es wieder erleben zu wollen. Wenn Du klar formulieren kannst, was Dich antreibt und was Dich n i c h t abhalten kann, dann fällt es Dir zunehmend schwerer, Argumente zu suchen (nicht finden!), die dich abhalten.

Denn das, was dich abhält, meldet sich schon automatisch.

Setze Dich nicht unter Druck und entschuldige Dich nicht für Deine Gefühle und Dein Verhalten. Vorallem schreibe es nicht hier rein! Das, was Du von Dir selbst denkst wird durch das geschriebene Wort nochmals unterstrichen. Wenn Du es wieder liest, ist es wie ein Echo, eine Bestätigung. Ich kenne Dich nicht, keiner hier kennt Dich. Also schreibe, wie toll Du bist (oder uns glauben machen willst). Mach das mal und lies es immer wieder! Vielleicht wirst Du am Anfang lachen und es peinlich, unehrlich oder sogar unbescheiden finden. Egal!

Was glaubst Du, was ich gedacht habe als ich Deine Selbstbewertungen gelesen habe....

Das Ergebnis Deiner Anstrengungen ist gar nicht wichtig. Wenn Du z.B. mit diesem Mann, der Dich angesprochen hat, nichts mehr machen wolltest, ist das doch völlig ok. Das ist die Grenze, die DU setzt. Und das Gefühl, das Du bis dahin erlebt hast, war ein schönes! In Gedanken kannst Du Dir ja auch mal ausmalen, wie die Geschichte weitergegangen wäre.....(Vergiss nicht am Schluss zu Schmunzeln oder zu Seufzen....so Tagträume sind ganz schön, finde ich)

Was anderes sind diese Angstträume. Aber auch da kann ich Dir sagen, dass ich sie auch eine Zeit hatte. Hatte sogar geträumt, dass mein Ex mich ermorden will, obwohl es null Anlass dazu gab. Habe daraufhin alle Schlösser ausgewechselt und bin bei jedem Geräusch panisch geworden. Das sind Ängste, die man nicht steuern kann.
Aber auch hier bringst Du mich gerade erst auf die Idee, dass ich gestört bin oder mich andere für verrückt halten könnten. Da wäre ich vorher gar nicht drauf gekommen. Für mich war es eine nachvollziehbare Reaktion meines Unterbewusstseins. Es hat mich nicht weiter beeinträchtigt.

Und das ist wohl der Unterschied zu Dir. Dir macht es zu schaffen, weil Du es als zu lange schon so empfindest. Wenn ich Dir jetzt raten würde: Mach tralala und weg isses, musst halt Deine Situation so annehmen wiese is und positiv denken... Das wäre von mir nicht nur unsensibel hoch 3, sondern auch völlig daneben!

Da bin ich ehrlich gesagt ratlos, bin auch kein Profi.

Ich kann Dir nur raten, bleib dran, übe,übe,übe. Und da es so viele Männer auf der Welt gibt, gehen die Übungssituationen auch nicht aus!

UNd vielleicht bemerkst Du ja dann zunehmend, dass Deine Angstreaktionen nicht mehr ganz so heftig sind wie früher, dafür die positiven Gefühle (so wie Du sie ja durchaus erlebst) stärker werden.

Ich wünsche es Dir!

17.07.2014 18:17 • #99


R
Hallo,

in der letzten Woche habe ich mein dreijähriges Jubiläum gefeiert.
Drei Jahre ist es her, dass durch eine Intuition von mir das jahrelange Doppelleben meines Partners heraus gekommen ist.
Es gab über die Jahre zwei Hauptfrauen, von denen ich eine war, und mehrere Gespiellinnen.
Er hat es sehr sehr gut alles vereinbaren können und sich ein Netz aus Lügen und Alibis aufgebaut und fast jeden Menschen, der ihm irgendwie mal begegnet ist...sei es Freunde, Nachbarn und Vorgesetzen und Arbeitskollegen ohne deren Wissen in dieses Lügen- und Alibinetz miteingebaut.
Von den angeblichen Krankheiten seiner Eltern mal abgesehen....
Beide Hauptfrauen wären niemals auf die Idee gekommen, dass da etwas nicht koscher sein konnte, so gut hat er gespielt.

Vor drei Jahren ist dann die Bombe geplatzt, ich war dann raus und die andere Hauptfrau ist bei ihm geblieben und wollte ihm verzeihen.
Es ging dann noch zwei Jahre mit deren Beziehung weiter.
Er hat ihr geschworen, dass er nie wieder fremd gehen wird und er sie auch noch nie angelogen habe, dass hätte er alles nur bei mir gemacht.

Die zweite Hauptfrau, nennen wir sie Anna, hat kürzlich Kontakt zu mir aufgenommen und mir erzählt, dass sie die Beziehung nun entgültig vor einigen Monaten beendet hat, da dort wiedermal eine zweite Frau längere Zeit mit im Spiel war.
Kaum ein Jahr nach dem Platzen der Bombe vor drei Jahren gab es wieder eine weitere Frau (in einer Stadt, in der er öfters beruflich ist) und das hat er ihr diesmal freiwillig erzählt, nachdem die Nebenbeziehung gerade zu Ende ging.
Anna erzählte es seiner Mutter und bekam zur Antwort, dass sie doch froh sein soll, dass er jetzt so ehrlich ist und das von sich aus erzählt....
...aber Anna blieb auch diesmal bei ihm...

Anfang des Jahres merkte Anna wieder, dass bei ihm wieder mal etwas nicht stimmte....und sprach ihn an und er gab zu, dass es da wieder ein feste Zweitfrau gibt, diesmal in Berlin.
Anna hat sich dann getrennt und sie blieb dabei.

ER ist nun aber auch wieder Solo, Berliner Zweitfrau wollte wohl nicht mehr nach seinen Regeln spielen und ER sucht wieder in einer Singlebörse im Internet nach neuen Opfern.

Anna erzählte mir, dass sie irgendwann, nach seinem zweiten Outing angefangen hat, in seinen Emails zu schnüffeln und fand auch Mails von einer Begleitagentur einer Großstadt...da hat er sich auch Ladies gebucht....

20.08.2014 15:04 • #100


M
Um ehrlich zu sein leide ich immer noch unter den grausamen Vorfällen, welche diese Erfahrung mit sich brachte. Dazu kommt noch, dass ich den Mann wegen gemeinsamer Hobbys und Bekannten manchmal sehen muss. Ich habe schon einige Veranstaltungen mit der Begründung Zeitmangel abgesagt, wenn ich vorher wusste, dass er dort sein würde. Leider kann ich das nicht so richtig steuern. Bis vor ca. 2 Jahren postete er alle seine Events in unserem Stammforum und bei FB, inzwischen macht er das nicht mehr so regelmäßig. Ich schreibe ihn schon lange nicht mehr an und ignoriere seine Kontaktversuche, die sich mittlerweile in Grenzen halten.

Wenn wir uns zufällig begegnen, fällt es mir schwer, ihm aus dem Weg zu gehen und durchgehend kühl zu ihm zu sein. Ich befürchte, dass er mich dann durchschaut und mir das Leben zur Hölle macht. Bei den zufälligen Treffen ist er extrem anhänglich und möchte am liebsten jede Minute mit mir verbringen. Wenn ich mit Freunden unterwegs bin, kann ich ihn relativ schnell abschütteln. Aber wenn meine Freunde nicht dabei sind, ist es wirklich extrem. Dann verfolgt er mich regelrecht. Ich kann mir nicht einmal etwas zu essen oder trinken holen oder auf die Toilette gehen, ohne dass er mitkommt und auf mich wartet. Wenn ich von Männern angesprochen werde, die er nicht kennt, stellt er sich ganz nah neben oder hinter mich, verschränkt bisweilen die Arme und wirft den Männern eiskalte Blicke zu. Die Männer sind dann irritiert und lassen uns schnell wieder alleine. Solange ich freundlich mit ihm umgehe, macht er mir keine Probleme.

Auf diesen Hobby-Veranstaltungen, die zu gut 90% von Männern (darunter viele Singles) besucht werden, ist die Atmosphäre sehr locker, entspannt und angenehm. Trotzdem bin ich in meinem früheren Stammforum kaum noch aktiv. Ich bin dort schon über 10 Jahre registriert und habe früher fast täglich viele Beiträge gepostet. Inzwischen kommt es vor, dass ich wochenlang oder auch mal 1-2 Monate am Stück nichts schreibe. Ich bin die einzige Frau, die jahrelang regelmäßig in diesem Hobby-Forum aktiv war. Die anderen 5-6 Frauen haben sich alle nach spätestens 1-2 Jahren, einige auch schon viel früher, zurückgezogen. Sie fühlten sich von einigen Männern nicht ernst genommen und wurden manchmal mit dummen Kommentaren abgewertet.

Früher fühlte ich mich in diesem Forum total akzeptiert. Es gab 1-2 Männer, die manchmal dumme Sprüche brachten, aber das machten sie auch mit anderen (männlichen) Usern. Insgesamt ist die Stimmung im Forum sehr gut, aber die letzten 2-3 Jahre störte es mich gewaltig, dass manche Personen es sich hier und da mal herausnahmen, mich als lächerlich hinzustellen und abzuwerten. Das ging hauptsächlich vom Narzissten und seinen Kumpels/Bekannten aus, nachdem ich mich in ihn verliebt hatte. Deshalb schreibe ich schon lange nichts Persönliches mehr im Off Topic-Bereich, wobei ich noch nie was über meine Liebesgeschichten gepostet hatte. Es ist auch nicht so, dass nur Frauen sporadisch im Forum abgewertet werden. Es gibt auch männliche User, denen das manchmal passiert. Auf den Veranstaltungen sind jedoch alle nett zueinander und verstehen sich bestens – zumindest oberflächlich gesehen. Hintenrum lästern manche Typen immer wieder grundlos über andere, wobei sie im direkten Umgang mit diesen Leuten immer freundlich sind. Das finde ich ganz schön falsch und verlogen.

Ich bin von einigen Leuten sehr enttäuscht und weiß nach den Erfahrungen der letzten Jahre kaum noch, wem ich über den Weg trauen kann. Natürlich sind nicht alle Leute bei uns so krank und hinterlistig wie der Narzisst, aber ich habe schon zu viele schlechte Erfahrungen gemacht und kann nicht mehr so entspannt mit Menschen umgehen wie vor ein paar Jahren. Während ich mich früher relativ schnell öffnen konnte und ganz unbefangen auf fremde Menschen zugegangen bin, verschließe ich mich immer mehr und lasse neue Leute nicht mehr so einfach an mich ran. Ich bin sehr misstrauisch geworden und überlege was ich sagen darf, damit es nicht gegen mich verwendet wird.

Es ist schade, dass außergewöhnliche Hobbys, die nicht von jedermann gepflegt werden, nicht unbedingt die Nähe zwischen den Menschen verstärken. Ich kenne viele Männer, die sich auf diesen Events oder im Forum kennengelernt haben und sich inzwischen auch privat verabreden, über die Hobbys reden und etwas gemeinsam unternehmen. Da sind schon einige Freundschaften entstanden. Als Frau in einer Männerdomäne ist es aber ganz schön schwer. Mir wurden schon öfters von mehreren Personen gemeinsame Aktivitäten in Aussicht gestellt. Wenn die Leute dann was gemacht haben, wurde ich vorher nicht gefragt. Stattdessen schwärmten sie später in meiner Gegenwart davon, wie toll es doch war. Und wenn ich die Initiative ergriff und nach Treffen fragte, wurde ich ignoriert oder mit dummen Ausreden abgespeist.

Leider habe ich immer stärker den Eindruck, dass die meisten Männer bei uns keine gleichberechtigte Partnerschaft wollen, sondern eher Frauen bevorzugen, die brav und unscheinbar im Schatten der Typen stehen und diese wie Stars anhimmeln. Ich bin gar nicht der Typ Frau für sowas und nehme mir dieselben Dinge heraus, die sich Männer bei mir erlauben (z. B. frage ich gerne mal nach Treffen und warte nicht nur im stillen Kämmerlein, bis sich jemand bei mir meldet). Damit kommen die meisten Kerle jedoch absolut nicht klar und versuchen, mich ihren Vorstellungen entsprechend zu formen. Wenn ich nicht mitspiele, muss ich mit Intrigen und Ausgrenzung rechnen.

Ansonsten führe ich mein Leben weiterhin wie gewohnt mit Familie, Freunden, Hobbys und Job. Ich treffe mich mit Menschen, die mich wirklich mögen und die mir gut tun. Nur leider sind diese Leute aus meiner Sicht zwar supernett, und ich habe sie menschlich wirklich sehr gern... auf der anderen Seite sind sie mir zu langweilig, etwas spießig und bei weitem nicht so interessant für mich wie diese Hobby-Leute.

07.09.2014 07:37 • #101


E
Guten Morgen ihr Lieben,

Bin heute zufällig auf diesen Thread gestoßen, bislang kannte ich nur den üblichen Narissten/Hochstapler Thread.
Ich bin schon fast 2 Jahre von meinem Ex-N. getrennt, dass mein Leben danach begonnen hat kann ich aber erst seit etwa 3 Wochen behaupten, da habe ich erfahren, dass er eine Neue hat und. Deshalb fühle ich mich freier, ich bin nicht mehr sein Opfer.
Meine Frage an euch: Habt ihr schon einen neuen Partner gefunden? Ich denke, dass ich noch lange brauche bis ich dafür bereit bin, aber sehne mich schon oft danach.... Wie gestaltet sich so eine Beziehung wenn man vorher so unglaublich verletzt wurde?

Liebe Grüße

07.09.2014 09:44 • #102


L
auch ich hatte eine fast unendliche beziehung, später affäre, mit einem mann mit narzisstischen oder psychopathischen zügen. ist ja schwierig, eine genaue diagnose zu stellen.

jedenfalls habe ich es jetzt vor ein paar wochen endlich, endlich geschafft, den kontakt abzubrechen, obwohl ich ihn noch liebe

und mein neues leben hat begonnen. es ist aber noch alles andere als rosig.
zu sehr hänge ich mit meinen schlechten gedanken und gefühlen noch drin.

ich wurde belogen, im ungewissen gehalten, was seine neue beziehung anging. musste alles selbst herausfinden oder durch bekannte erfahren. er gab es erst zu, wenn ich es ihm quasi beweisen konnte. arg.

jedenfalls kämpfe ich jetzt für mich und möchte es natürlich so schnell wie möglich hinter mich bringen. aber er fehlt mir trotzallem, obwohl ich weiss, dass es das beste ist, nichts mehr zu wissen.

ich bemühe mich zwar um aktivitäten. aber oft, vor allem an den wochenenden, hocke ich nur da und grüble und grüble und grüble und habe keine motivation, um etwas zu unternehmen.

wie lange dauert es denn, bis so eine geschichte oder so ein mensch verblasst?

bis heute stand die grosse wut an vorderster stelle bei meinen gefühlen, denn traurig, dass dies sich so entwickelt hatte, war ich kaum. nur wut.

ist es denn normal, dass da eher wut als tränen im vordergrund stehen, wenns um die loslösung von so einem narzisstischpsychopathisch geprägten menschen geht?

und was gibts bei mir denn für defizite, dass ich noch immer sehnsucht verspüre, meine ihn noch zu lieben, obwohl ich genau weiss, dass er mir nicht gut getan hat mit seiner art, mich im hintergrund, vor allem für s...., warmzubehalten.

vielleicht gibts hier einige, die ähnliche erfahrungen gemacht haben?

07.09.2014 11:13 • #103


Bettina Maria Paula
Ich glaube nicht dass es Liebe ist was du empfindest - ich vermute eine emotionale Abhängigkeit und deswegen fällt man gefühlterweise ins Bodenlose

Ich dachte auch eine Zeit lang, dass es sich um Liebe handelte - er spiegelte mir nur die Unfähigkeit mich selbst zu lieben
-mich um mich selbst zu kümmern
-es war eine Flucht - auch deine Wut ist eine Flucht vor den echten, verborgenen Gefühlen, vor dem echtem Grund warum du an diesen Mann geraten bist

Was genau macht dich wütend ?
Wo verspürtest du das letzte mal so eine Wut ?
Gibt es jemanden vor ihm der dich schon mal so wütend gemacht hat ?
Bist du schon mal so enttäuscht worden ?
Durftest du als Kind diese Wut ausleben ?
Was genau an dir hat er missbraucht, dass es so zielgerichtet dein Herz trifft ?

Ich hab mir die Zeit genommen - für mich selbst und mit dem Schlusstrich nicht mehr um ihn gekümmert - finito - gedacht ja - aber letztendlich damit es mir wieder super geht und das tut es jetzt !

Man hat die Pflicht für sich gut zu sorgen - das tut man nicht mit so einem Menschen

Ich habe mir nicht erlaubt, dass Verbitterung von mir Besitz ergreift - mein Herz nicht verschloßen

Der Schmerz den du verspürst ist vollkommen gut und richtig und wird ganz bestimmt vergehen - gib dir bitte Zeit - die heilt schon deine Wunden

Oft damit die Wunde nicht so weh tut macht man einen Rückzieher - sei es auch nur für S. - und dann klafft die Wunde nur immer größer auf

Was wirklich zu mir gehört, das kann ich nicht verlieren, und was nicht zu mir gehört, das kann ich nicht festhalten.

Diesen Spruch hab ich verinnerlicht - es ist richtig wenn schlimme Sachen aufhören - zum Verarbeiten gehört der Schmerz dazu - akzeptieren und in Liebe und nicht wütend loslassen

Schau auf die schönen Dinge die vor dir liegen:
eine ehrliche, offene Beziehung
dass du dich selbst in deiner Haut und mit dir einfach wohl fühlen lernst - dann vermisst man den Expartner nicht mehr - ganz dick versprochen !
die Chance dich weiterzuentwickeln und wenn du das getan hast ziehst du jemanden an der dich glücklich macht - das warst du bis jetzt nicht und das möchtest du doch sein ?

Noch was - ich hab mir nach dem Anfangsschmerz jeden kleinen Gedanken verboten und das WICHTIGSTE: Deine ehrliche Grundhaltung alles so schnell wie möglich abzuschliessen und dein neues Leben zu geniessen und dir aber ja keinen Druck auferlegen

Jeder braucht die Zeit die er braucht - mancher ist schneller - mancher langsamer - ganz egal

Alles Liebe
bmp

07.09.2014 12:38 • #104


L
liebe bmp

ganz herzlichen dank für deine einfühlenden und verständnisvollen worte und den vielen konkreten hinweisen, wie damit gut umzugehen!

und ja, wahscheinlich war es eher so etwas wie emotionale abhängigkeit denn wahre liebe...

du hast sehr gute fragen gestellt, die ich jetzt mal für mich zu beantworten versuche:

ja, es war wohl eher eine flucht vor den verborgenen gefühlen, warum ich an diesen mann geraten bin. und ich gebs zu , auch meine langjährige beziehung davor verlief mit ähnlichen gefühlen, was wut, eifersucht etc. anging.

als kind durfte ich schon mal wütend sein, aber ich machte die erfahrung, dass es nichts brachte, ich damit alleingelassen wurde. also wurde ich immer mehr auch introvertierter und unterdrückte die wut.

wütend machte mich in meiner story, hintergangen und belogen zu werden, dass man mich benutzte und ich es lange auch nicht wahrhaben wollte oder konnte, auch weil er es vor mir versteckte (um mich nicht zu verlieren, wie er dann mal meinte). und dass er offiziell nicht mehr zu mir stand.

er sprach sogar davon, dass er mich (immer) liebe, seine next eher für das aussen wäre, so für das konventionelle und sie ihm nicht genüge. und ich glaubte das auch noch .

ich freue mich zu lesen, dass du, bmp, es hinter dir hast und gute methoden dafür gefunden hast! es bestärkt mich, dies auch für mich anzuwenden.

und es tut auch gut, zu wissen, dass es nicht nur bei mir noch dauern wird und ich mir keinen druck machen soll. beruhigende gedanken.

und ja, ich möchte das leben wieder geniessen und im besten fall einiges daraus lernen.

frage mich gerade, was vom gefühl her der unterschied zwischen emotionaler abhängigkeit und liebe ist... ob ich noch gar nie geliebt habe?!?

vielen dank für deine weise und bestärkende antwort !

07.09.2014 13:49 • #105


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