an besser
Ich kenne genau diese Situation, da ich in einer ähnlichen genau so reagiert habe. Und auch davor habe ich noch Angst, panisch zu reagieren und keiner versteht es mehr. Daher vermeide ich noch alle Situationen, wo ich dem Narz ungeschützt begegnen könnte.
Und ich überlegte mir verschiedene Strategien:
Würde ich ihn allein oder nur mit seiner next treffen, ohne dass Publikum oder Freunde da sind: Grußlos ignorieren. Ich kenne sie nicht und sein süßes unechtes Getue kann ich nur durch Ignoranz kontern. Von mir aus soll er danach von der next verstanden werden. Das geht mich nichts mehr an. Mir muss es dabei gut gehen!
Würde ich ihn mit Publikum oder gemeinsamen Freunden treffen, würde ich versuchen zu lächeln und mich so zu verhalten wie man es bei einem entfernten Bekannten tut, wo man smalltalk machen muss, kennt man ja.Es gibt Menschen,die dich fragen wie gehts, aber es eigentlich nicht wissen wollen, die dich nur ausquetschen wollen, um zu erfahren, dass bei dir alles schiefläuft, aber sie die guten sind. Die dich bedauern und hintenrum über dich herziehen. Stell dir so eine Person vor. Mit der willste auch keinen näheren Kontakt haben, aber weils sichs nicht vermeiden lässt und du die gute Stimmung nicht killen willst, sprichst du eben ein paar unverfängliche Worte mit ihnen. Tut dir nicht weh und rettet die Stimmung. Auch deine, denn gleich sind die weg, weils bei dir nichts zu holen gibt.
Ich weiß, der Vergleich hinkt, denn dein Ex war schließlich kein entfernter Bekannter. Aber rein rational gesehen wäre es besser gewesen, es wäre nur ein entfernter Bekannter gewesen.
Also werde ich nun versuchen, mich so zu verhalten.
The show must go on! Und nichts ärgert den N. mehr als wenn du ihm die show stiehlst. (Ist in der Theorie leicht, hoffentlich krieg ichs in der Praxis hin)
Deine Freunde, ach ja! Diejenige, die meinem Ex die Meinung gesagt hat, meidet er wie Weihwasser. Diejenige, die sich neutral verhalten hat, bombadiert er mit Friedens- und Freundschaftsangebote. Allerdings erfolglos, denn beide halten auf ihre Weise zu mir.
Aber beide verstehen immer noch nicht recht, was da abgelaufen ist. Ich habe ihnen auch schon ein Buch über das Thema gegeben. Reaktion: Die erste: Ja, das ist schlimm, aber vielleicht sieht er eines Tages seine Fehler ein und entschuldigt sich bei dir. Die zweite: Ich hab nicht weitergelesen, das Buch zieht mich so sehr runter.
Erwarte von deinem Freunden da keine so große Hilfe. Das kann man nur nachvollziehen, wenn man es am eigenen Leib erlebt hat. Das ist, denke ich wie die Wehen bei einer Geburt. Und obwohl ich selbst Kinder entbunden habe, ich hatte fast keine richtigen Wehen und es ging ratzfatz- ich kann den Wahnsinnsschmerz mancher Gebährenden auch nur erahnen.
Das Ergebnis: Ein Baby und eine überglückliche Mutter- naja, ist doch gleich vergessen, also stellt euch nicht so an!...Ich denke, so wirkt das auf Außenstehende.
Und so wirkt es auf Freunde auch. Da wäre ich nun eher großzügig. Wenn mir meine Freunde sonst beistehen, ist das in Ordnung. Sie verhalten sich eben aus ihrer Situation heraus.
Was hast du davon, wenn du deinen Freunden noch Szenen machst, das freut nur den Narzen und er hat gewonnen.
Aber sprich mit deinen Freunden. Erklär ihnen, dass es dir immer noch Panik macht und du zum Selbstschutz so reagierst wie in Lebensgefahr. Weil du es so empfindest. Du würdest Dich gerne anders verhalten, aber es braucht eben noch Zeit. Bitte deine Freunde, dir das nächste Mal beizustehen. Und sage ihnen auch, wie ihre Intervention beim N. auf dich gewirkt hat.
Im Notfall würde ich, denke ich, einfach weggehen, egal, ob es eine Feier ist oder sonst was. Rückzug kann manchmal auch eine Lösung sein. Schon allein der Gedanke daran, gehen zu können, entspannt und nimmt Ängste.
Ich selbst setze aber weiterhin auf Vermeidungsstrategie. Bevor ich mir nicht ziemlich sicher bin, dass ich den N. nicht treffe, gehe ich auch dort nicht hin. Das ist mir im Moment die weniger energieraubende Variante.
Da der N. aber so wie so keine Veranstaltungen besucht, die ich besuche, muss ich mich da kaum einschränken.
Das ist sicher vom Wohnort und anderen Lebensgewohnheiten abhängig. Wäre es etwas, woran mir viel liegen würde, würde ich natürlich nicht freiwillig das Feld räumen. Dann würde ich ihm die Zähne zeigen: Lächeln, lächeln, lächeln, the show must go on!
08.07.2014 17:37 •
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