Das Meer der Traurigkeit

Zitat von HoneySky:

Mal ganz abstrakt reingegrätscht:

So lange ich keine Entscheidung treffe ist meine Energie gebunden. Ich stehe auf der Stelle und meine Vielleichts, Eventuells, Worst-case-Szenarien-Gedanken-Karussell-Bla-Blas haben die Macht zu wachsen, im schlimmsten Fall zu Hirnwichs-Monstern zu werden. Resultat: ich kann mich erst Recht nicht vom Fleck bewegen.

Erst wenn eine Entscheidung getroffen ist, besteht die Möglichkeit, dass die komplette Energie aus vollem Herzen in eine Richtung fließen kann. Und danach sind wieder alle Optionen offen.

Das lässt sich auf jede Lebenssituation übertragen.

Und ja, Entscheidungen führen auch zu Kollateralschäden. Wenn immer alles in die Entscheidungsfindung einbezogen werden würde, wie viel Bewegung gäbe es denn? Wenig denke ich...

Jeder der einmal vor einer Gabelung gestanden hat, wird sicher die Erfahrung gemacht haben, dass der Weg klarer UND einfacher wird wenn man sich für einen Weg entschieden hat.

So.
Und irgendwie fällt mir auch noch eine kleine Anekdote ein:
letztes Jahr hatte ich 3 hilfsbereite Herren am Start, die mir Sommerreifen drauf ziehen wollten.
Während 2 ratlos vor einem Reifen knieten, ihn drehten und wendeten, über die richtige Laufrichtung diskutierten, das Profil begutachteten, eine allgemeine Bestseller-Liste von Reifenmarken runter ratterten, nahm der 3. den Wagenheber und wechselte Reifen.

(Der letzte Reifen hatte sich durch das bla-bla im Übrigen nicht verändert...er war nach der Diskussion immer noch der Gleiche... )

Zitat von sleepless91:

Ich bleib dabei. Jeder Mensch hat ein klares JA oder NEIN verdient. Ohne wenn und ohne aber.

Zitat von sleepless91:

In der Affaire ruht sich der Betrüger auf dem VIELLEICHT aus. Und zwar gegenüber seiner Frau und seiner Geliebten. Er entscheidet sich in dieser Situation nicht. Und aus diesen 2 VIELLEICHTS wird kein klares JA enstehen. Auf keiner Seite. Ich glaube nicht, dass das möglich ist wenn man wirklich richtig ehrlich zu sich selbst ist.

Zitat von Konfuse:

Wie ist das, wenn man lange Jahre in einer Affaire ist. Da unglücklich ist.
Wenn man wirklich richtig ehrlich zu sich selber ist, braucht man da wirklich lange Jahre, um zu erkennen, daß einem die Situation nicht gut tut ?

Wo bleibt das klare JA zur Selbstfürsorge, zur Liebe zu sich selber, zur Trennung, ?
Es ist nicht da, oder ? Was da ist, ist Zerrissenheit. Man will den Worten glauben, statt den Taten.
Man will hoffen, daß das JA von außen kommt. Vom AM.
Weil man Angst hat vor dem Trennungsschmerz und diesem gerne entgehen würde.

Nicht falsch verstehen. Ich sehe hier durchaus unterschiedliche Täter/Opfer-Anteile bei AM und AF.
Aber irgendwann ist man doch selber gefragt, den Reifen zu wechseln.
Doch wenn ich lese, wie lange hier teilweise in unglücklichen Affairen verblieben wird,
dann denke ich, daß es oft nicht nur die AM sind, die lange rum-eiern und manche AF es sich eben auch selber in ihrer Opfer-Rolle und dem VIELLEICHT einrichtet.
.

Zitat:

Ich glaube was wir verlernt haben ist, dass es in uns eine Art höheres Wissen, intuitives Wissen gibt, das wir gleichwohl dann und wann spüren, es aber mit unseren Illusionen und Wünschen konsequent überdecken. Würden wir diesem höheren Wissen folgen, würden wir uns viel Leid ersparen.
Jene Intuition wahrzunehmen und danach zu handeln ist zweifelsohne die Königsdisziplin der unvollkommenen Menschlichkeit.

Zitat von bleistift:

Wow!

Sehr intensiver Thread!

Weiter so, freischwimmer, lass von Dir hören!

Zitat:

Mach gerade Pause an einer Boje

Zitat von bleistift:

@frischgeföhnt ,

wenn also ein Partner betrogen hat, hat die Ehe keinen Sinn mehr!