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Das Meer der Traurigkeit

F
Zuerst muss ich nochmal sagen, dass mich die Flut hier überfordert hat und noch tut. Ich bin hier her gestoplert weil es mir eben so erging. Ich diese Gefühle was die Affäre angeht nicht richtig verarbeiten kann. Und dementsprechend gelähmt bin. Und das habe ich in dem Moment einfach loswerden wollen. Dass es sich dann natürlich in eine völlig andere Richtung entwickelt hat, hat mich überrollt.

Es kann gut sein, dass ich hier nicht auf alles eingegangen bin. Und bestimmt auch hier und da Dinge eben nicht mit Klarheit beantwortet habe. Ich bin wirklich zerissen in dem was richtig und falsch ist. Und ich habe es lange versucht mit mir auszutragen. Erst später habe ich eine Vertrauernsperson eingeweiht.

Anschließend habe ich für mich entschieden meiner Frau erstmal nichts zu sagen, da ich überhaupt nicht klar sehe. Dabei aber eben doch deutlicher als in den letzten Jahren mal wirklich über uns zu reden. Ich war / bin der Meinung, dass eben eine richtige emotionale Nähe bei uns länger schon (auch vor der Affäre) fehlte. Und sich dies eben nicht so richtig anfühlte. Ich wollte damit Probleme ansprechen, um mich einfach auch mit meiner Ehefrau auszutauschen. Ich habe auch versucht - soweit es möglich ist ohne Einfluss der Affäre - Probleme die wir eben schon länger haben anzusprechen. Einige dieser Dinge sind auch einfach Sachen die ausschließlich bei mir zu finden sind. Ganz sicher. Aber ich wollte meiner Frau eben auch etwas mehr über mein Inneres sagen.

Meine Frau tut sich wahnsinnig schwer über Gefühle zu sprechen. Das weiß sie selber. Kritik an mir geht sie aus dem Weg und schluckt es in sich herein. Da kommen direkt Tränen und sie geht den Problemen lieber aus dem Weg. Das ist schon immer so, vielleicht lief es deswegen irgendwann mal in eine Richtung Komfortzone. Auch bei mir. Da lehnt man sich zurück usw. Ich habe ihr vorgeschlagen, dass sie gerne alles aufschreiben kann. Mir auch ihre Sicht unserer Ehe zu schildern.

Auch das Thema Paarberatung habe ich angesprochen. Aber letzendlich ging das dort erstmal nicht weiter. Denn solange ich nicht klar sehe, führt das zu nix. So meine Meinung. Deshalb bin ich allein zu einer Therapeutin und Lebensberaterin gegangen. Schon im ersten Gespräch wurden viele Dinge über die Liebe zu meiner Frau reflektiert. Später ging es direkt in die Kindheit. Scheidung, Schmerz, fehlende Vertrauenspersonen. Ein Vater der die Kindheit verpasste. Zu der Zeit keine gute Figur abgab. Usw. Das war mir ehrlich zu heftig in dem Moment.

Kurz darauf habe ich meiner Frau vorgeschlagen, dass ich ein paar Tage Abstand gewinne. Tatsächlich hat ich zu dem Zeitpunkt alles komplett überrollt. Ich habe dort auch gemerkt, dass einiges bei mir zu finden ist. Aber dennoch nicht die Lösung der Gefühlswelt gefunden.

Der mangelnde Abstand zur AF, ja das habe ich eben auch immer als Hauptproblem ausgemacht. Denn die Gefühle tanzen frei herum. Immer aufs neue. Und daher war/bin ich auf der Suche nach Klarheit. Ob ich diese nur gemeinsam mit meiner Frau inkl. der Offenlegung finde, ich war da anderer Meinung.

Dann bin ich eben hier gelandet.


Ein mehrwöchiger Abstand zu allem. Das haut nicht hin. Das lässt die Lebenssituation einfach nicht oder eben nur mit riesengroßen Hindernissen zu. Mal eben die Arbeitsstelle wechseln ebenfalls nicht. Das dauert seine Zeit.

Ja nun, natürlich eier ich rum. Mag sein, dass es generell eine Schwäche ist. Entscheidungen zu treffen. Aber ich möcht mir wirklich nicht vorwerfen lassen, dass ich mich in mein Nest zurückziehe, weil ich Angst habe meine AF entscheidet sich gegen mich, es mir in meinem Nest dort bequem mache. Und meiner Frau und allen im Umfeld die heile Welt vorspiele. Das ist völlig falsch!

Zitat von *Ruby*:
Zitat von freischwimmer:
Kann es gut verstehen, wenn alles hier überkocht. Wäre ich auf einer anderen Seite und würde manches lesen. Keine Rechtfertigung, aber den Weg findet man selbst eben manchmal nicht. Paralyse, Lähmung, Richtig, Falsch, alles verschwindet. Ich bin dankbar über jedes offene Wort hier. Möglich, dass viele aus Sicht ihrer schlechten Erfahrung schreiben.


Deine beschriebene Gefühlslage, treibend im Ozean, sich von Strömungen mitreissen lassen, sagt viel. Vielleicht unterliegst Du dem Irrtum, zu glauben, der Ozean sind äussere Umstände, denen Du gewissermassen ausgeliefert bist. Dabei bist Du alles nur selber. Du weisst nicht, was Du willst und deswegen wirken äussere Einflüsse umso stärker auf Dich. Es ist so beschreibend, dass Du Deine Ex-Affaire als magnetische Sirene wahrnimmst.

Wie realistsich ist Deine Erwartung, dass sich die Situation von alleine lösen wird - ohne Dein aktives Mitwirken? Im Moment passt Du Dich äusseren Umständen an und darunter leidest Du; Deine Ex-Affaire hat mehr Tatkraft, Reife und Realitätssinn bewiesen, indem sie die Affaire beendet hat. Da sie Deine Arbeitskollegin ist, wirst Du permanent an Euch erinnert. Hast grosse Schwierigkeiten, Dich emotional zu lösen. Zumal sie Dir zweideutige Signale vermittelt. Dein Dilemma ist, dass Du dich der Situation hingibst ohne selber Entscheidungen zu treffen. Was spricht z.B. dagegen, einen neuen Arbeitsplatz zu suchen und den Kontakt konsequent abzubrechen? Damit würdest Du Umstände schaffen, die es Dir ermöglichen, Abstand zu gewinnen und klarer zu sehen. Eine andere Entscheidung wäre, Deiner Frau reinen Wein einzuschenken, die unbequemen Konsequenzen zu schultern und initiativ rauszufinden, ob Du und Deine Ex-Affaire Zukunft habt. Oder sehnst Du Dir eigentlich nur den alten Zustand zurück, Frau und Nebenfrau beide an Deiner Seite, jeweils Anteile und Bedürfnisse von Dir bedienend? Wenn ja, dann sei ein Mann und zeige Dich vorallem Deiner Frau. Wenn Du das nicht tust, bist Du schlicht der 0815-Fremdgänger: Schweigen unter dem Deckmäntelchen Ich mag niemanden verletzen, durch mich soll keiner Schaden davon tragen, dabei mehr angstgetrieben, Verluste zu kassieren. Wenn Du alle verschlungenen Sehnsüchte und Gefühle abziehst, sind das die *beep* Tatsachen.

In Deinem Fühlen und Denken bist Du natürlich ein Individuum, mit Deiner Passivität aber das Klischee eines Fremdgängers in Reinform. Wenn Dir das nicht behagt: Es liegt an Dir, eine Übereinstimmung zwischen Denken, Fühlen und Handeln zu schaffen. Also authentisch und eigenverantwortlich zu leben. Das wird alle Deine Beziehungen lebendiger machen. Im Moment weiss Deine Frau doch gar nicht, woran sie sich reiben kann. Da sind wir bei der Glut, die Du suchst.

04.04.2016 19:41 • x 2 #226


N
Endlich sind die Woogen hier geglättet. War ja gar nicht feierlich, ähm hilfreich...

Die, die am eigenen Problem so arg zu knabbern haben, sollten sich helfen lassen und einen eigenen Thread aufmachen. Anregung meinerseits!

Schönen Abend!

Oh, Freischwimmer hat parallel gepostet.

04.04.2016 19:42 • x 4 #227


A


Das Meer der Traurigkeit

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F
Ich hatte das nicht unter Affären gepostet. Das stimmt. Dass es diesen Hintergrund hat, konnte ja keiner ahnen. Will ja aber nicht Versteck spielen. In dem Moment suchte ich halte einen Kanal um das loszuwerden.

Ich kann nicht mal eben zu einem Freund rennen und mir den Kummer - mein Gott es fühlt sich manchmal halt so an - von der Seele weinen. Erst Recht wenn man irgendwie ja überhaupt kein Recht hat den Gefühlen in einer Affäre hinterzutrauern.

04.04.2016 19:46 • x 2 #228


Bond66
Dann lass Dich an die Hand nehmen !
Ohne Moralkeule !
Warum bist Du ausgebrochen?

04.04.2016 19:49 • x 3 #229


F
Es geht ja nicht nur ums Abschrecken. Es steckt ja auch eine echte Geschichte dahinter. Das fällt mir dazu ein. Das kann wie bei Therapeuten mal eben in eine falsche Richtung gehen.

Dennoch habe ich es ehrlich gemeint, dass ich es gut fand wenn hier offen geredet wird. Ganz sicher fehlt mir hier ein Stück Lebenserfahrung. Und Erfahrungen anderer sind da schon hilfreich.

Zitat von Roja:
Zitat von Sleepless91:
Das liebe ich an diesem Forum. Es ist sehr facettenreich und das macht es erst interessant und lebendig. Die Mischung machts!

Da gebe ich dir vollkommen recht.
Jedoch muss man schon auch ein wenig härter gesotten sein, wenn man gerade so viel Gegenwind bekommt. Das verschreckt so manchen doch möglicherweise.
Das ist m.E. aber so nicht Sinn der Sache, denn sonst schreibt hier bald niemand mehr in diesem Unterforum.
Menschen, die hierher finden, sind doch zumeist die, die sich Gedanken um die Situation machen und nicht einfach alles mitnehmen.

Kritik muss man ganz sicher in dem Fall vertragen können und auch annehmen. Aber wie es so schön heißt: Der Ton macht die Musik.

Just my 2 Cents und sorry fürs OT.

04.04.2016 19:54 • #230


F
Zitat von Bond66:
Dann lass Dich an die Hand nehmen !
Ohne Moralkeule !
Warum bist Du ausgebrochen?
An die Hand nehmen? Du meinst weitere Hilfe durch Dritte mit entsprechender Basis (Therapeuten usw.)?

Kann man die Frage nach dem Warum wirklich einfach beantworten? Der Reiz, vor allem die Person (mit bereits jahrerlanger großer Sympathie) ansich, das Neue, das riesige Herzklopfen bei ersten, aber eigentlich zufälligen intensiveren Gesprächen, die Aufregung dabei,....das wären spontan einfache Antworten die mir dazu einfallen.

Tiefere Gründe gibts bestimmt zu genüge.

04.04.2016 20:02 • x 3 #231


M
Hallo alle Ihr Lieben,
Hallo Freischwimmer,
ich bin heute auf dieses Forum gestoßen. Ich möchte einige positive Dinge anmerken. Zunächst finde ich es gut, dass Menschen hier miteinander reden und Erfahrungen austauschen.
Nun zu Dir Freischwimmer,
ich finde es gut, dass Du auch auf sehr aufgeregte und emotional sehr betroffene Anmerkungen reagierst obwohl mir diese manchmal zu hart und selbstbezogen erscheinen.
Meine Mutter hatte viele Jahre eine außereheliche Beziehung mit einen damals verheirateten Mann. Meine Schwestern und ich haben uns gefreut, dass sie jemanden kennengelernt hat der sie geliebt hat. Sie war damals noch mit unseren Vater verheiratet, der sie lediglich als Hausfrau, Mutter und Organisatorin seiner Karriere akzeptiert hat, ihr jedoch nicht die Liebe als Frau schenken konnte, nach der sie sich gesehnt hat. Auch Stiefpapa hatte eine Ehe mit 2 Kindern und eine Frau die ihn wohl als Versorger jedoch nicht mehr als Mann gesehen hat. Diese Affäre hat jahrelang mit on und off und vielen Trennungen und Versöhnungen unsere Nerven zeitweilig erheblich strapaziert. Auch wir haben immer wieder auf Entscheidungen gedrängt, weil wir mit den beiden mitgelitten haben. Dies war sehr egoistisch von uns. Die beiden brauchten Ihre eigene Zeit. Nach 6 Jahren und vielen Irrungen und Wirrungen haben beide sich scheiden lassen. Mittlerweile sind die beiden seit 28 Jahren sehr sehr glücklich verheiratet. Ich war mit meiner Schwester Trauzeugin und habe den besten Papa aller Zeiten erleben dürfen. Ich will nur sagen: Gut Ding will manchmal Weile haben.
Ich wünsch Euch allen alles Gute und sei nicht so ungeduldig
Mary

04.04.2016 20:08 • x 4 #232


Bond66
Zitat von freischwimmer:
Zitat von Bond66:
Dann lass Dich an die Hand nehmen !
Ohne Moralkeule !
Warum bist Du ausgebrochen?
An die Hand nehmen? Du meinst weitere Hilfe durch Dritte mit entsprechender Basis (Therapeuten usw.)?

Kann man die Frage nach dem Warum wirklich einfach beantworten? Der Reiz, vor allem die Person (mit bereits jahrerlanger großer Sympathie) ansich, das Neue, das riesige Herzklopfen bei ersten, aber eigentlich zufälligen intensiveren Gesprächen, die Aufregung dabei,....das wären spontan einfache Antworten die mir dazu einfallen.

Tiefere Gründe gibts bestimmt zu genüge.

Natürlich kannst Du Hilfe bei Dritten suchen.
Solltest Du auch! Aber ich meinte jetzt hier .
Ja die Frage nach dem Warum kann man beantworten !
Man kann aus seiner Beziehung fliehen !
Man kann seiner großen Liebe begegnen !
Und und und. Es gibt immer ein warum !
Nichts passiert von allein !
Das warum kann ganz banal sein !
Was fehlt in Deiner Beziehung ?
War es nie da oder ist es abhanden gekommen ?

04.04.2016 20:14 • x 3 #233


E
Mir persönlich geht es darum, seine Frau soll es wissen, dass er fremdverliebt ist. Glaube mir, freischwimmer, es wird sich ein Weg aufzeigen, der ehrlich ist.
Vielleicht weiss deine Frau überhaupt nicht, was Du von ihr willst, mit deinen Gesprächen. Sie kennt ja die Wahrheit nicht.

04.04.2016 20:27 • x 2 #234


H
Erfahrungswerte,

genau...er schwafelt seiner Ehefrau was vor, sie denkt sich, hä was will er eigentlich, sag du hast oder hattest ider schwäermst heimlich von deiner Affäre, dann kann sie klar denken.
Mein Ehemann hat mich auch betrogen, er führte Gespräche mit mir, plötzlich, immer wieder, denen ich nicht folgen konnte, im nachhinein wusste ich warum.
Er hatte in derzeit die heimliche Affäre.Ich konnte mit den Gesprächen nix anfangen, klar, er wollte sein schlechtes Gewissen immer wieder mal bereinigen damit.

Vielleicht geht es deiner Frau auch so, sie wird denken was will er.
Plötzlich Liebesgefaser und Liebesgeschwüre.
War bei uns auch.
Später kam ich drauf, warum es so war.
Er hatte zwischen den Treffen mit ihr, vor allem nach den Treffen extrem schlechtes Gewissen.
Schliesslich liebte ich ihn ja und wollte nur Harmonie.
Verstehst?

04.04.2016 20:37 • x 1 #235


F
@herzgebrochen und erfahrungswerte Ja diesen Schuh ziehe ich mir schon an. Hatte ich schon geschrieben, dass ich diese Art von Gespräche gerne früher geführt hätte und der Zeitpunkt jetzt falsch war. Nur aus schlechtem Gewissen aber nicht. Und ich habe ich keine Gefühle vorgegaukelt.

@mary1962 eine in dem Fall wirklich sehr schöne Geschichte. Jede Geschichte hat eigene Seiten dir wir befüllen müssen. HappyEnd nie inklusive. Es haben viele schon recht, wenn sie sagen, dass man nicht endlos rumeiern darf.

@bond Es hat immer irgendwie sehr geprickelt zwischen uns. Das ist klar. Die Luft war raus in der Ehe. Beziehungsarbeit wurde vermieden. Wie ja schon gesagt. Belastungen im Alltag...Ja sicher war es deshalb auch eine Flucht. Aber eine Flucht der Flucht willen hätte ich mir nicht vorstellen können. Es hat schon einfach alles gepasst zwischen uns. Und wahrscheinlich fielen genau zur richtigen Zeit, die richtigen Worte.

Ich habe oft überlegt wann es zuletzt richtig da war in der Beziehung zu meiner Frau. Aber wenn ich das eben vergleiche, und unbewusst tut man das ja nun, dann war es zuletzt in den Anfangsjahren so. Ein Vergleich ist aber eben natürlich hochgradig unfair.

Wir hatten keine Dramas in unserer Beziehung, keine Pausen, keine zusammenschweißende Schicksalserlebnisse welcher Art auch immer, die einem dann mal klar gemacht hätten, dass Liebe Arbeit bedeutet und nicht selbstverständlich ist. Ich erinnere mich an eine wunderschöne Hochzeit. Geburt. Alles schöne Gefühle mit einem Partner an seiner Seite. Der Pfeffer, die Würze haben wir aber sicher schon vor bald 10 Jahren verloren würde ich sagen.

04.04.2016 20:39 • x 1 #236


finita
Ich finde, Du schwimmst ganz gut in unserem Haifischbecken.

Klar fliessen hier überall persönliche Erlebnisse ein, mal heftiger, mal weniger.
Ich neige auch gerne dazu, den anderen meine erworbenen Weisheiten aufs Auge drücken zu wollen, vergessend, dass ich selber vorher viel geeiert und gelitten habe, bevor ich zu den Erkenntnissen gekommen bin.
Oder ich hab einfach mal kopflos meinen Gefühlen den Weg frei gemacht. Sind dann zwar sehr schnell Entscheidungen gefallen, die im nachhinein auch richtig waren, aber bedachter wäre sicher weniger Porzellan zerschlagen worden.

Eine solche Entwicklung, vor der Du gerade stehst, erfordert Zeit, Mut, eine Menge Reflektion und Arbeit an sich selbst.
Nicht einfach. Sei geduldig mit Dir! Rechtfertige Dich nicht vor uns (die meisten haben hier auch geeiert, da wäre der Osterhase blass geworden) und finde für Dich heraus, wo Du hinwillst, aufrichtig und ehrlich Dir selbst gegenüber. Das ist schwer, aber es lohnt sich.

Welcher der Richtige Weg ist, kann Dir von uns sowieso keiner sagen, nur Deine Gedanken mit verschiedenen Sichtweisen um ein Spektrum erweitern.

Ich persönlich...aber das gilt nur für mich, würde mir von meinem Partner (habe mir selbst von meiner Affäre) Ehrlichkeit gewünscht, aber wenn ich viele betrogene Partner hier so lese, dann wünscht sich das nicht jeder.

Good Luck!

04.04.2016 20:51 • x 7 #237


R
Zitat von freischwimmer:
Erst Recht wenn man irgendwie ja überhaupt kein Recht hat den Gefühlen in einer Affäre hinterzutrauern.


Natürlich hast Du das Recht Deiner Affaire hinterherzutrauern. Bei Deinen Posts habe ich mich allerdings gefragt, wie sehr Du Dich dem eigentlichen Trennungsschmerz stellst und wie sehr Du ihn vermeidest, indem Du in Selbstmitleid und sehnsüchtige Bilder und Hoffnungen abdriftest. Verstehst Du den Unterschied?

Du schreibst, dass die Affaire schon lange (offziell) beendet ist. Trotzdem fühlst Du Dich immer noch gelähmt.

Da Du Parabeln magst:
„Ach“, sagte die Maus, „die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit, daß ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, daß ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern eilen so schnell aufeinander zu, daß ich schon im letzten Zimmer bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die ich laufe.“ – „Du mußt nur die Laufrichtung ändern“, sagte die Katze und fraß sie. (Kleine Fabel, F. Kafka)

04.04.2016 20:57 • x 3 #238


F
@ finita Ich bin wie gesagt froh um solche Ansichten hier. Und es bringt einen wirklich ein Stück weiter. Ob Geduld gefragt ist, schnelles Handeln, Offenheit...viele Meinungen. Ich versuche meine Antworten daraus zu finden. Aber ich gebe zu, dass man schnell abdriftet und wenn man nicht aufpasst einen Weg einschlägt den man vielleicht gar nicht überzeugend gehen kann. Es ist mir zumindest sehr bewusst geworden, dass ich es einfach nicht mit mir alleine ausmachen kann.

@ Ruby Ja verstehe ich schon. Sicher fehlt mir irgendwie das Schneckenhaus um Trauern zu können und zu dürfen. Und zu wissen wie. Manchmal überkommt einen das und es fühlt sich halt irgendwie schon komisch an, darüber zu trauern finde ich. Gelähmt ohja, Selbstmitleid ist wohl ein Volltreffer, manchmal ertappe ich mich dabei....miau.

04.04.2016 21:26 • x 3 #239


finita
Zitat:
@ Ruby Ja verstehe ich schon. Sicher fehlt mir irgendwie das Schneckenhaus um Trauern zu können und zu dürfen. Und zu wissen wie. Manchmal überkommt einen das und es fühlt sich halt irgendwie schon komisch an, darüber zu trauern finde ich. Gelähmt ohja, Selbstmitleid ist wohl ein Volltreffer, manchmal ertappe ich mich dabei....miau.

Trauer fragt nicht danach, ob sie einem zusteht, sie ist einfach da.
Sie hätte mir ja auch nicht zugestandem, ich hab mich auf einen verheirateten Mann eingelassen, also selber Schuld!
Es war mir auch so peinlich, dass niemand aus meinem Umfeld davon wusste und hier ins Forum hab ich viel zu spät gefunden...ich hab keinen Partner, aber Kinder, vor denen ich meine Trauer verstecken musste, es war echt ne harte Zeit-
Mein ExAM schrieb mir auch dann und wann, dass es so schwer wäre, die Gefühle zu unterdrücken...und ich war einerseits wütennd, denn er war ja derjenige, der sich nicht bewegt hat und dennoch kann ich es heute mit etwas Abstand verstehen.

Eigentlich ist es viel zu viel von Dir verlangt, an der Problemlösung zu arbeiten, bevor Du mit der Trauer einigermassen zurecht kommst, man kann da ja gar nicht mehr klar denken, wie lange liegt die Trennung von der Affäre schon zurück...wir machen hier sonst wohl den zweiten Schritt vor dem ersten.

04.04.2016 21:41 • x 2 #240


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