@LostFeelings:
Zum ersten Abschnitt. Gebe ich Dir völlig Recht. Die Allermeisten in meinem Umfeld haben mittlerweile Familie.
Tatsächlich habe ich kaum noch Singles im Umfeld. Einige Paare, einige mit Kindern. Das war dann so ein schleichender Prozess, die einen zogen weg, weil die Grundstückspreise hier zu teuer sind, die anderen verbringen natürlich ihre Freizeit lieber zu zweit als mit einem fünften Rad am Wagen. Natürlich unternimmt man ab und zu mal etwas, aber man ist nicht mehr wirklich im Leben des anderen präsent, wie das vor vielen Jahren mal der Fall war, dass man sich fast jedes Wochenende gesehen oder telefoniert hat. Heute muss ich fast ankündigen, dass ich mal anrufe, weil sie sonst unterwegs sind oder keine Zeit haben. Du schreibst es genau richtig, dass der intensive Austausch entweder über langjährige Freunde oder Familie stattfindet. Man bespricht natürlich den Tag nicht mit einem Kumpel aus dem Verein, sondern mit der Partnerin oder Partner.
Zum zweiten Abschnitt.
Bei der ersten Frau war es so, dass wir uns über viele Themen unterhalten haben, die sie betrafen. Also den Freund, mit dem sie eine Fernbeziehung führte oder immer noch führt, so ganz genau weiß ich das garnicht, erwähnte sie sehr sehr viel später mal am Rande. Meine Vermutung ist, dass es eher Off als On läuft, aber genau wissen tue ich das nicht. Sie hat mir ziemlich viel aus ihrem Leben erzählt, ihrem familiären Umfeld, was mich auch interessiert hat, also es war kein typischer Monolog, sondern schon ein Dialog, vor allem auch weil ich mich für sie und natürlich ihr Leben interessiert habe. Was ich merkwürdig fand war, dass wir über mehrere Wochen 1-2 x wöchentlich sehr langen Austausch hatten. Also 2-3 Stunden an diesen Tagen jeweils. Irgendwann dann schrieb sie mich an übers Handy und dieser Kontakt ebbte dann schlagartig ihrerseits wieder ab, mitten in der Konversation, worauf ich mir schon dachte, wo und wie genau waren jetzt ihre Erwartungen, die ich offenbar nicht erfüllt habe oder was genau war der Grund für ihr Nichtmelden. Natürlich kommen dann Selbstzweifel, und sie zog sich dann mit den typischen Floskeln heraus, die ich irgendwie schon so oft gehört habe, dass ich kaum mehr einordnen kann, ob das eine Schutzbehauptung ist oder wirklich stimmt gerade stressige Phase.....viel um die Ohren und dieser Qualität eben. Für mich wirkt das einfach sehr unglaubwürdig, aber da mag vielleicht jeder anders sein. Konkret wissen tu ich tatsächlich über die Gespräche ziemlich viel über sie und ihre Art hat mir gefallen, einfach ein sehr warmherziges Gefühl, das sie mir sofort vermittelt hat, der Augenkontakt hat mir gefallen, solche Kleinigkeiten - habe ich ihr übrigens auch mal gesagt. Und interessanterweise erwiderte sie das. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich allerdings auch noch nichts von diesem Freund mit ihrer On/Off Fernbeziehung.
Bei der zweiten Frau haben mich andere Dinge interessiert, hier fand ich die Gespräche gut und dass ich das Gefühl hatte, da ist jemand, der sich wirklich auch gezielt für mich interessiert. Umso merkwürdiger war dann dieses Abtauchen. Also es kamen schon fast intensivere bis normale Ideen, von gemeinsamer Kurzurlaub oder Tagesausflug oder kommendes Wochenende gleich wieder sehen, und jedesmal, wenns konkret wurde, da reichte schon, wenn man sich zwei Wochenenden hintereinander gesehen hatte, war sie weg, abgetaucht, keine Antwort oder auch hier Sorry, hab grad viel um die Ohren. Dann war sie wochenlang weg, nicht greifbar, angeblich gesundheitliche Probleme. Und natürlich kein Wort mehr über die Ideen, mal gemeinsam etwas zu unternehmen, im Gegenteil, einmal war das sogar kurz davor und sie sagte es 2 Tage vorher ab, angeblich zuviel um die Ohren. Das sind natürlich dann die Momente, die mich auch haben spüren lassen so wichtig kann es ihr nicht sein und natürlich schlage ich das kein weiteres Mal vor, um dann wieder einen Korb zu kassieren. Die Worte vorher sind dann in der Glaubwürdigkeit schwer einzuschätzen und man wird natürlich misstrauisch. Beim ersten Mal als sie plötzlich nicht mehr antwortete, war ich noch richtig besorgt, aber dieser kurvenförmige Verlauf war dann irgendwann fast schon vorhersehbar: Kontaktaufnahme ihrerseits kam immer wieder genau dann, wenn man sich vorher auf der Straße oder auch beim Einkaufen rein zufällig begegnete. Dann wollte sie sich plötzlich ständig treffen, taten wir auch die ersten Male, dann Funkstille, einge Zeit später läuft man sich wieder über den Weg und rein zufällig kommt drei Stunden später eine Whatsapp, wie oft man an die schönen Treffen denke und lass uns das wiederholen. Und dann wirds wieder kompliziert. Dann wiederholen wir das Treffen und dann wieder wie schön es doch war....lass uns doch mal dieses oder jenes tun und schwupps ghostet sie mich wieder. Sehr schwierig, ich habe es ja dann irgendwann aufgegeben und mich innerlich auch geschützt, wenn sie sich dann doch wieder meldet, dem spontan nachzugeben und mich doch wieder mit ihr zu treffen. Dieses Spielchen habe ich sicher 3 oder 4x mit gemacht und konnte schon die Uhr danach stellen, wann sie sich wieder verabschiedet (ohne sich wirklich zu verabschieden). Und wie du schreibst, ich bin absolut passiver Spielgegenstand und habe keinerlei Gestaltungsspielraum. Das ist natürlich absolut nicht, womit ich eine Basis für eine Beziehung aufbauen könnte.
@Gorch_Fock
Ich komme noch mal zurück zur zweiten Frau. Bei ihr habe ich mir die Zähne wirklich ausgebissen, wie bereits beschrieben. Ich glaube, weil ich bei ihr einfach überhaupt keine Linie in ihrem Verhalten gesehen habe - damals - und erst heute ahne, dass hier wirklich irgend eine Bindungsunfähigkeit vorliegen könnte. Wie du sagst, man muss sich mal mit dem Leben der Person beschäftigen. Eine attraktive Frau im Alter um die 30 hatte noch nie eine wirklich feste Beziehung - mal abgesehen von irgendwelchen Flirts, die man im Ausland über mehrere Monate pflegt, das ist für mich keine echte Beziehung, die Rede ist von irgend einem Urlaubsflirt, den man 3x im Jahr sieht, wenn man dort Urlaub macht und sich quasi zu diesem Zeitpunkt eben dort trifft. Was mich hier komplett irritiert hat, war vermutlich die Tatsache, dass sie mir irgendwas erzählt und etwas komplett anderes machte oder mich spüren ließ, also völlig konträre Verhaltensweisen und Inhalte, die sie kommuniziert hat. Beispiel: Man möchte gern Familie gründen, andererseits aber war der Urlaubsflirt, den man hatte, perfekt, nicht zu nahe, mit viel Freiraum und trotzdem war da jemand mit dem man seine Urlaube verbracht hat.
Ok. Mein Fehler war tatsächlich mit diesem Kontakt, dass ich von Beginn an die Reißleine früher hätte ziehen sollen und müssen. Das ist mir hier viel zu spät gelungen, dadurch dass sie natürlich immer wieder ankam und total nett und freundlich war, fiel es mir auch schwer, klar anzusagen Pass auf, das funktioniert so nicht. Und sobald man wieder in die Situation hätte kommen können, in der man über Gefühle, über ein weiteres Kennenlernen hätte mal ernsthaft reden können, war sie wieder weg. Absolt ungeeignet für eine Person wie mich, die Stabilität und festen Halt braucht. Das hat mich seiner Zeit schon sehr belastet, denn nach den ersten beiden Erfahrungen, war mir natürlich irgendwie klar wann kommt der Punkt an dem sie einfach nicht mehr antwortet, einfach wieder weg ist. Und mit so einer Basis kann man natürlich nichts aufbauen.
@Happy121982
Ich glaube das ist tatsächlich eines der vielen Geheimnisse des Erfolgs oder Misserfolgs. Man nimmt - meistens negative - Erfahrungen aus Kontakten oder Kontaktanbahnungen mit und denkt ok, was könnte ich jetzt besser machen oder was da nicht gut geklappt hat, muss ich optimieren, und dabei ist jeder Kontakt, jeder Mensch, jede Situation komplett anders. Hier spielt ja vor allem auch Sympathie und Anziehung eine Rolle. Ich glaube, es liegt wie du schreibst, in der Natur des Menschen. Katapultieren wir uns mal 10.000 Jahre zurück. Der Ur-Mensch will den Säbelzahntiger erlegen und das klappt nicht. Dann überlegt er sich, was habe ich falsch gemacht und analysiert, wie kann ich vermeiden, dass ich stolpere oder dass ich wieder nicht richtig zum Zuge komme. Also es liegt schon irgendwo in der Natur des Menschen, zu analysieren und es besser zu machen, aber ich glaube, man kann im Zusammentreffen zweier Menschen nicht alles optimieren und zielführend analysieren, vielleicht liegt auch hier der Fehler.
Ich glaube, das Problem mit der zweiten Frau war so komplex, das ist mir bisher nicht begegnet. Deshalb hat es mich auch so zum Nachdenken angeregt. Auch das Verhalten. In den ersten Treffen viele Komplimente ich mag dich du bist attraktiv und gefällst mir tolle Eigenschaften und viele große Worte. Und man merkt ja im Zusammensein, ob die Person eine Annäherung überhaupt zulässt oder nicht. Und einerseits diese großen Worte ihrerseits, andererseits ein fast kumpelhaftes Verhalten. Daraus wurde ich nicht schlau, weshalb ich nach 3-4 Treffen, die wir hatten einfach direkt angesprochen habe, dass ich mit meinen Gefühlen für sie keine Kumpelschaft empfinde. Komplette Verwirrung kam ihrerseits dann ja, dass sie mir umgekehrt vorwarf, dass ich das ja garnicht zeigen würde, was mir aber tatsächlich auch garnicht möglich war.
Beispiel: Wenn sich die Hände zufällig berühren wenn man nebeneinander läuft, merkt man ja, ob der andere das zulässt oder die Hand eher zurück zieht, es sind so Kleinigkeiten. Also bei ihr passte das Verhalten überhaupt nicht zu dem was sie sagte und das führte bei mir natürlich komplett zur Versunsicherung.
Aber ich denke, dieser Kontakt hat sich auch erledigt.
Im Allgemeinen:
Ich habe aber auch im Alltag im Gespräch das Gefühl, dass ich den Sprung nicht schaffe. Ich habe in der Vergangenheit immer mal und sehr intensive Unterhaltungen mit Frauen, oft aus Verein, Sport oder auch Firmen-Events. Aber ich bekomme die Kurve nicht, wie ich diese schönen Begegnungen dann ins Private oder ins nächste Level rüber bekomme. Es ist fast wie eine gläserne Wand, es ist fast wie wenn die Frau dann mir gegenüber steht und eine Erwartung hat so nach dem Motto Kommt da jetzt noch was?, die ich nicht erfüllen kann, es zwar gern erfüllen würde, aber keine Ahnung habe, was ich tun soll und vor allem - da ist wieder das Timing - an welcher Stelle ich den nächsten Schritt tun soll. Fast wie ein Blackout. Es ist dieser Moment, in dem man vielleicht sagen würde Ich lasse dir mal meine Nummer da, wenn wir dieses angenehme Gespräch fortsetzen möchten, freue ich mich, wenn du dich meldest. Aber das mache ich dann nicht, weil ich nicht das Gefühl der billigen Aufdrängerei oder billigen Anmache vermitteln möchte. Und eine Alternative hierzu habe ich oft nicht. Manchmal läuft man sich ja öfter im Verein oder auch ungeplant im Alltag dann noch mal über den Weg und mir gelingt einfach dieser Schritt ins nächste Level nicht.
Früher, so mein Eindruck und meiner Erinnerung, ist mir das besser gelungen irgendwie fast spierlerisch und es hat in den allermeisten Fällen geklappt. Heute denke ich sehr viel nach und bin deutlich weniger intuitiv, eher etwas unsicherer als früher. Vielleicht ist das auch verkehrt, aber aus Sicht einer Frau muss sie sich doch nach einem Gespräch auch denken was ist das für ein Typ, der mir nach 1 Stunde Gespräch seine Telefonnummer gibt. Und genau das möchte ich nicht erzeugen, diesen wahllosen Eindruck oder dass ich jetzt jemandem nervigerweise meine Nummer aufzwänge.