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Das Los einer Geliebten

K
@ehemVerlasserin

Das war ein sehr sehr schöner und kluger Beitrag, danke dafür!

Ich habe bei meinen Recherchen noch etwas festgestellt - wie auch nach Trennungen sonst üblich, sind es meistens die Frauen, die sich mit der Affäre und allem, was daraus folgte, auseinandersetzen. Sowohl die (ehemalige) AF als auch die EF, wenn es aufgeflogen ist, beschäftigen sich damit, analysieren, wollen verstehen. Die Fremdgänger allerdings haken so was offenbar anders ab - und viele (sehr sehr viele!) wenden sich gleich der nächsten Affäre zu!
Ganz im Ernst, aber ich habe im letzten Jahr 45 Männer getroffen, die gerade vor wenigen Monaten oder sogar Wochen mit einer Langzeitaffäre aufgeflogen sind. Zu Hause ist deshalb Stress, und was machen diese Männer? Sie suchen fröhlich nach der nächsten während die Ehefrau denkt, sie hat ihn zurückerobert und nun würden sie gemeinsam an der Ehe arbeiten.

Für mich sieht das ein bisschen so aus - mit der EF war Mann nicht mehr wirklich glücklich, die Bindung war schon nicht mehr da - sonst hätte er sich nicht so auf eine andere eingelassen. Nun entpuppte sich aber die andere während der Affäre auch nicht als die Richtige - natürlich nicht, denn spätestens, wenn sie auf eine Entscheidung drängt, begibt sie sich ja in die Unterlegenenrolle und wird damit für ihn unattraktiv. Also lieber zurück zur EF. Und dann - nebenbei weitersuchen. Irgendwann wird ja wohl hoffentlich die Richtige kommen

10.08.2016 12:58 • x 2 #196


E
@Kaetzchen
Ja..alles genauso erlebt.
Stimme dir leider zu.

10.08.2016 13:23 • #197


A


Das Los einer Geliebten

x 3


E
@Kaetzchen
Diese Fraktion, die du beschreibst gibt es sicher zur Genüge. Aber ich glaube es gibt eben auch die, die wirklich zurück zur EF wollen, es aufarbeiten und sich durch die Affaire erst bewusst werden, was sie auf´s Spiel gesetzt haben und dass sie die EF lieben. Dann gibt es die Männer, die ihre AF lieben, sich für diese trennen und in ihrer Ehe durch diese Begegnung keinen Sinn mehr sehen. Die Motive und Beweggründe sind so individuell, wie die Menschen, die darin verwickelt sind.
Es gibt auch die Männer, die lange darunter leiden, dass die AF oder EF sie verlassen hat und stecken dieses nicht so leicht weg. Auch für sie kann es durchaus ein schmerzhafter Prozess sein – auch das findet man hier im Forum.
Es gibt auch die Menschen, die es nicht schaffen sich zu trennen, weil Haus, Kinder, Hund, Finanzen… daran hängen, sie die Konsequenzen fürchten, Angst haben und teilweise sogar mit Kindesentzug bedroht werden im Falle einer Trennung. Diese Männer haben dann oft nicht den Mut und/oder die Kraft ihre Ehe zu verlassen. Diese suchen weiter Affairen und hoffen auf ein wenig Glück außerhalb der Ehe oder ergeben sich ihrem Schicksal.
Dann gibt es Menschen, die einfach immer wieder den Kick des heimlichen, verbotenen suchen, Menschen, die immer wieder neue Bestätigung brauchen usw, usw…
Es gibt auch Menschen, die während der gelebten Ehe einen neuen Partner suchen weil die Liebe nicht mehr da ist sondern nur Gewohnheit, aber sie wissen, dass sie nicht allein sein können und möchten von einem warmen Nest in das nächste warme Nest und können sich erst trennen, wenn sie einen neuen Partner gefunden haben. Und dann gibt es auch noch Menschen, die sich verliebt haben, obwohl zu Hause alles gut war, aber dieser Mensch sie so umgehauen hat und sie nun ein Leben mit ihm wollen.
So unterschiedlich, wie die Menschen sind, so unterschiedlich sind ihre Geschichten. Aber eines haben alle Affairengeschichten gemein, es gibt viele Verletzungen, viele Tränen und viel Leid.

10.08.2016 13:32 • x 8 #198


D
Warum sind eigentlich die AF´s so oft sauer auf den Mann? ich meine die Frage ernst und es interessiert mich. Ich kann es halt nur schwer nachvollziehen, denn ein gebundener Mann ist nun mal gebunden und hat einen Alltag mit seiner Frau. auch wenn er der AF sagt, er wolle sich trennen (was nicht immer der Fall ist), so ist doch klar, dass er gebunden ist und es damit Probleme gibt. Irgendwie ist man doch Nr. 2 und das wird spätestens deutlich, wenn er jedes WE bei seiner Familie ist. Und die AF weiß, dass er zum Betrug fähig ist, denn er betrügt ja bekanntermaßen seine Frau. Und selbst die Aussage, er wolle sich ja trennen, ist doch ein alt bekannter Running gag, wer kennt den nicht. Und doch glauben ihn die Frauen nur allzu gerne.
Und wenn so viel Nähe da ist, dann müsste die AF doch auch wissen woran die eigentliche Beziehung krankt und im Bilde sein, ob sie eine Chance hat. Außerdem, wenn sie so viel weiß, dann könnte sie ihn ja vielleicht auch verstehen. Aber warum ist sie dann später sauer auf ihn?
Was ich auch nicht verstehe, so schön die Momente sind, es ist doch bekannt, dass es zwischen Alltag und romantischen Momenten einen großen Unterschied gibt.
Ist da nicht auch eine große Portion Selbstbetrug auf beiden Seiten dabei?
Also, jenseits einer persönlichen Bewertung, kann ich das Konzept Affäre einfach nicht nachvollziehen. Aber bitte, erklärt es mir

10.08.2016 13:37 • x 1 #199


E
Ja, ein Ehemann ist gebunden – aber doch nicht festgebunden an seiner Frau. Oft wird ja behauptet, die Ehen bestehen nur noch auf dem Papier, was manchmal stimmt, manchmal nicht. Die Wochenenden usw. muss der Papa für die Kinder da sein und muss deshalb zu Hause sein, bei einigen Ausreden, bei anderen die Wahrheit. Es gibt so viele Dinge, die der Ehepartner seiner AF erzählt, die wahr sein können, aber nicht müssen.
Natürlich wollen die AF das glauben, ob es wahr ist oder nicht. Sie wollen sich begehrt fühlen, auf Wolke 7 schweben, geliebt fühlen – all das gibt ihr der AF, er sagt es ihr nicht nur, er lässt es sie auch spüren in den Momenten in denen sie zusammen sind. Und in den gemeinsamen Momenten ist sie die Nummer eins und die EF Nummer zwei. Diese romantischen Momente, die sie verbringen, ist der Alltag der AF und des Ehemannes. Ein ganz anderer als zu Hause – ihr gemeinsamer Alltag, mit lieben Worten, Verlangen, Begehren usw…
Bricht der Ehemann dieses plötzlich ab, fällt die AF ganz hart auf den Boden, sie hat Liebeskummer, fühlt sich betrogen, ist traurig und wütend. Und ja, auch sauer auf ihn. Aber auch dazu hat sie ein Recht. Gefühle kann man nicht steuern. Sie hat geliebt und auf den falschen Mann gesetzt.
Wütend zu sein, Liebeskummer zu haben, traurig zu sein, gebrochen zu sein ist nicht nur das Vorrecht der EF.
Aber auch die EF weiß, dass ihr Mann ein Betrüger ist und nimmt ihn in manchen Fällen zurück, so wie die AF weiß, dass er ein Betrüger ist und ihn auch nehmen würde. Und ich glaube, der Selbstbetrug ist oftmals auf allen Seiten, EF, Betrüger und AF.

10.08.2016 14:13 • x 3 #200


K
Zitat von ehemVerlasserin:
@Kaetzchen
Diese Fraktion, die du beschreibst gibt es sicher zur Genüge. Aber ich glaube es gibt eben auch die, die wirklich zurück zur EF wollen, es aufarbeiten und sich durch die Affaire erst bewusst werden, was sie auf´s Spiel gesetzt haben und dass sie die EF lieben. Dann gibt es die Männer, die ihre AF lieben, sich für diese trennen und in ihrer Ehe durch diese Begegnung keinen Sinn mehr sehen. Die Motive und Beweggründe sind so individuell, wie die Menschen, die darin verwickelt sind.
.


Das sehe ich anders. Ich glaube nicht, dass jemand, der eine Affäre eingeht, überhaupt irgendwen liebt zu diesem Zeitpunkt. Am wenigsten sich selbst - und damit fängt das Elend ja an. Er liebt auch seine Frau nicht, und die Affärenfrau schon gleich gar nicht. Er sucht aber die Liebe, weil er sie in der einen nicht findet, sucht er sie in einer anderen, dort findet er sie aber auch nicht, und wenn die Ehefrau von der Affäre erfährt und ihn trotzdem behalten will, fühlt er sich plötzlich von ihr geliebt. Und kehrt deshalb zurück, um festzustellen, dass da von Liebe ihrerseits auch nicht mehr viel da ist, denn auf einmal gibt es zu Hause nur noch Stress, Kontrolle, Misstrauen ... und dann geht er wieder los, um die Liebe zu suchen, und dann ...

Signor Rossi sucht das Glück

Und findet es weder hier noch dort, weil er da, wo er eigentlich suchen müsste, gar nicht schaut. In sich selbst nämlich.

Aber das ist meine Meinung nach fast zwei Jahren Recherche zum Thema ... ich komme leider immer wieder auf die gleiche Essenz, ganz egal, wie individuell die einzelnen Geschichten auch waren.

10.08.2016 14:20 • x 3 #201


D
Okay, dass sie traurig ist und Liebeskummer hat, verstehe ich. Aber warum ist sie sauer auf ihn und beschimpft ihn plötzlich als Betrüger. Das wußte sie doch schon vorher. Ist da nicht irgendwann der Moment, wo sich eine AF eingestehen müsste Mist, ich wußte doch auf wen ich mich einlasse, statt diese Opferhaltung zu haben?
Und eines noch, am Anfang der Affäre hat die AF Verständnis mit dem Mann, weil er ja, weshalb auch immer, unglücklich in seiner Ehe ist. Warum hat sie kein Verständnis mehr mit ihm, wenn die Affäre zu Ende ist. Liebt man jemandem, dann wünscht man ihm doch alles Gute. Also wenn der Mann seine Probleme wie auch immer doch mit seiner Frau lösen konnte und wieder glücklich mit ihr ist, dann ist es zwar schade für die AF, aber doch kein Grund sauer zu sein oder ihn als Betrüger zu sehen.

Und warum melden sich manche AF´s nach Monaten wieder beim Mann, obwohl die Trennung deutlich ist?

10.08.2016 14:22 • #202


E
Aber warum ist sie sauer auf ihn und beschimpft ihn plötzlich als Betrüger. Das wußte sie doch schon vorher.

Weil es wahrscheinlich in unserer Natur liegt. Es ist einfacher, die Fehler bei anderen zu suchen, als bei sich selbst, weil es einfacher ist, die Schuld anderen zu geben, anstatt selbst zu reflektieren.

Warum hat sie kein Verständnis mehr mit ihm, wenn die Affäre zu Ende ist. Liebt man jemandem, dann wünscht man ihm doch alles Gute. Also wenn der Mann seine Probleme wie auch immer doch mit seiner Frau lösen konnte und wieder glücklich mit ihr ist, dann ist es zwar schade für die AF, aber doch kein Grund sauer zu sein oder ihn als Betrüger zu sehen.

Hättest du das deinem Mann wünschen können? Ich glaube, wenn man verletzt ist, kann man das nicht.

10.08.2016 14:25 • #203


D
Zitat von Kaetzchen:
Zitat von ehemVerlasserin:
@Kaetzchen
Diese Fraktion, die du beschreibst gibt es sicher zur Genüge. Aber ich glaube es gibt eben auch die, die wirklich zurück zur EF wollen, es aufarbeiten und sich durch die Affaire erst bewusst werden, was sie auf´s Spiel gesetzt haben und dass sie die EF lieben. Dann gibt es die Männer, die ihre AF lieben, sich für diese trennen und in ihrer Ehe durch diese Begegnung keinen Sinn mehr sehen. Die Motive und Beweggründe sind so individuell, wie die Menschen, die darin verwickelt sind.
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Das sehe ich anders. Ich glaube nicht, dass jemand, der eine Affäre eingeht, überhaupt irgendwen liebt zu diesem Zeitpunkt. Am wenigsten sich selbst - und damit fängt das Elend ja an. Er liebt auch seine Frau nicht, und die Affärenfrau schon gleich gar nicht. Er sucht aber die Liebe, weil er sie in der einen nicht findet, sucht er sie in einer anderen, dort findet er sie aber auch nicht, und wenn die Ehefrau von der Affäre erfährt und ihn trotzdem behalten will, fühlt er sich plötzlich von ihr geliebt. Und kehrt deshalb zurück, um festzustellen, dass da von Liebe ihrerseits auch nicht mehr viel da ist, denn auf einmal gibt es zu Hause nur noch Stress, Kontrolle, Misstrauen ... und dann geht er wieder los, um die Liebe zu suchen, und dann ...

Signor Rossi sucht das Glück

Und findet es weder hier noch dort, weil er da, wo er eigentlich suchen müsste, gar nicht schaut. In sich selbst nämlich.

Aber das ist meine Meinung nach fast zwei Jahren Recherche zum Thema ... ich komme leider immer wieder auf die gleiche Essenz, ganz egal, wie individuell die einzelnen Geschichten auch waren.


Ja, das mit dem Nicht-Lieben stimmt wohl ganz genau. Zumindestens war es bei uns so. Mein Mann fühlte sich von mir nicht geliebt. Und von der AF konnte er auch nicht bekommen, was er gesucht hat, weil er es ja von mir wollte. Mit sich war er auch nicht im reinen, denn er war sehr aggressiv in der Zeit. Aber wir haben vom ersten Tag an gekämpft. Bei allen wirren und Abstürzen stand unsere Liebe in all den Monaten im Vordergrund. Es hat ein bisschen bei meinem Mann gedauert, aber irgendwann fiel auch bei ihm der Groschen, dass ich ihn wohl echt richtig lieben muss, da ich sonst nicht so reagiert hätte. Seine Liebe zu mir steht eh in einem goldenen Buch ,-). Die Geschichte nach der AF ist manchmal der Hauptteil des Ganzen und die AF nur die Einleitung.
Wo Du auch recht hast, er muss bei sich selber schauen. Mein Mann hat das nach der AF gemacht und bevor er es mir gesagt hat. Auch danach hat er noch sehr an sich gearbeitet (und ich an mir und wir an uns). daher würde ich den Mann, so wie er heute ist, erst recht nicht gehen lassen. Bin ja nicht ganz blöd.

Ändert aber nichts daran, dass ich die Frau nicht verstehen kann. Sie wußte, dass es (aus vielen offensichtlichen Gründen) zeitlich begrenzt ist, ist eine sehr gut aussehende und beliebte Frau und lässt sich bewußt als Ersatzspielerin einsetzen. Und am Ende will sie noch mehr und kontaktiert ihn wieder, obwohl die Trennung deutlich ist. Und hatte davor schon eine längere Affäre mit einem Mann der auch zurück zur Frau gegangen ist und mit der wieder glücklich ist. Kapier ich nicht.

10.08.2016 14:32 • x 1 #204


K
Zitat von Dummda:
Warum sind eigentlich die AF´s so oft sauer auf den Mann? ich meine die Frage ernst und es interessiert mich. Ich kann es halt nur schwer nachvollziehen, denn ein gebundener Mann ist nun mal gebunden und hat einen Alltag mit seiner Frau. auch wenn er der AF sagt, er wolle sich trennen (was nicht immer der Fall ist), so ist doch klar, dass er gebunden ist und es damit Probleme gibt. Irgendwie ist man doch Nr. 2 und das wird spätestens deutlich, wenn er jedes WE bei seiner Familie ist. Und die AF weiß, dass er zum Betrug fähig ist, denn er betrügt ja bekanntermaßen seine Frau. Und selbst die Aussage, er wolle sich ja trennen, ist doch ein alt bekannter Running gag, wer kennt den nicht. Und doch glauben ihn die Frauen nur allzu gerne.
Und wenn so viel Nähe da ist, dann müsste die AF doch auch wissen woran die eigentliche Beziehung krankt und im Bilde sein, ob sie eine Chance hat. Außerdem, wenn sie so viel weiß, dann könnte sie ihn ja vielleicht auch verstehen. Aber warum ist sie dann später sauer auf ihn?
Was ich auch nicht verstehe, so schön die Momente sind, es ist doch bekannt, dass es zwischen Alltag und romantischen Momenten einen großen Unterschied gibt.
Ist da nicht auch eine große Portion Selbstbetrug auf beiden Seiten dabei?
Also, jenseits einer persönlichen Bewertung, kann ich das Konzept Affäre einfach nicht nachvollziehen. Aber bitte, erklärt es mir


Sauer ist wohl in den meisten Fällen eher Kränkung, denke ich. Verletzte Eitelkeit, gekränktes Ego, und das wird dann schnell mal mit einem gebrochenen Herzen verwechselt. Ich bin nicht besser als die andere, weil er sie nicht für mich verlässt - was Unsinn ist, denn man steht ja auch gar nicht in Konkurrenz zueinander. Das ist ja ein Vergleich von Äpfel und Birnen! Aber das sehen vielleicht viele Affärenfrauen nicht so ein?
Am Ende ist es meistens so - die Affärenfrau wünscht sich mehr Alltag von ihm. Das möchte er aber nicht, denn den Alltag hat er ja mit einer anderen. Diese andere, seine Frau nämlich, wünscht sich aber wahrscheinlich oft genau solche Alltagsfluchten mit ihm, wie er sie mit seiner Affäre hat Also sind zwei Frauen unzufrieden, nur er nicht, weil er ja alles hat. Nur halt mit zwei unterschiedlichen Frauen.

Was die kranke Beziehung angeht - es ist einem als Affärenfrau schon klar, dass da was nicht passen kann. Sonst würde der Mann sich ja nicht auf eine Affäre einlassen. Was genau da hakt, weiß man jedoch meistens nicht, weil der Mann natürlich lügt (kennen wir ja alle hinlänglich, die ganzen Geschichten über den lieblosen, s.losen, ewig nörgelnden Hausdrachen in Kittelschürze hätte mein Mann vermutlich während unserer Ehe auch so über mich gesagt

Was mir als Affärenfrau gefallen hat an der Affäre? Ich wollte ja genau nur das. Ich wollte eben keinen Alltag, keine Probleme von der Arbeit hören, keinen Beziehungsstress. Ich wollte nur Momente, schöne und glückliche Momente ohne Gedanken an morgen oder eine Zukunft. Ich wollte einfach mal abschalten, mich als Frau fühlen, mich begehrt fühlen, ja für den Moment vielleicht sogar ein bisschen geliebt, und ich wollte meine Liebe geben, nur für den Moment.

10.08.2016 14:35 • x 2 #205


E
wunderbar geschrieben kaetzchen!

10.08.2016 14:38 • #206


D
Zitat von ehemVerlasserin:
Aber warum ist sie sauer auf ihn und beschimpft ihn plötzlich als Betrüger. Das wußte sie doch schon vorher.

Weil es wahrscheinlich in unserer Natur liegt. Es ist einfacher, die Fehler bei anderen zu suchen, als bei sich selbst, weil es einfacher ist, die Schuld anderen zu geben, anstatt selbst zu reflektieren.

Warum hat sie kein Verständnis mehr mit ihm, wenn die Affäre zu Ende ist. Liebt man jemandem, dann wünscht man ihm doch alles Gute. Also wenn der Mann seine Probleme wie auch immer doch mit seiner Frau lösen konnte und wieder glücklich mit ihr ist, dann ist es zwar schade für die AF, aber doch kein Grund sauer zu sein oder ihn als Betrüger zu sehen.

Hättest du das deinem Mann wünschen können? Ich glaube, wenn man verletzt ist, kann man das nicht.


Na ja, wohl nicht. Aber die AF weiß doch vorher, dass es diese Möglichkeit gibt, vor allem wenn sie es schon mal erlebt hat. Also ist es nachvollziehbar, dass sie traurig ist, aber es ist doch kein Betrug, sondern nur eine bekannte ungünstige Option für sie, die eingetreten ist. Wenn ich eine Münze werfe, dann weiß ich auch, dass die falsche Seite nach oben zeigen kann. Ist nicht toll und man ist enttäuscht. Aber das ist bekannt.
Wenn man diese Option aber gar nicht will (dass er wieder zur Frau geht) dann liegt es doch eher in der Natur der Dinge, dass man den Mann für sich haben will und damit der Frau ausspannen will. Oder mit welcher Erwartung geht man in die Affäre?

10.08.2016 14:39 • #207


K
Zitat von Dummda:
Die Geschichte nach der AF ist manchmal der Hauptteil des Ganzen und die AF nur die Einleitung.
Wo Du auch recht hast, er muss bei sich selber schauen. Mein Mann hat das nach der AF gemacht und bevor er es mir gesagt hat. Auch danach hat er noch sehr an sich gearbeitet (und ich an mir und wir an uns). daher würde ich den Mann, so wie er heute ist, erst recht nicht gehen lassen. Bin ja nicht ganz blöd.

Ändert aber nichts daran, dass ich die Frau nicht verstehen kann. Sie wußte, dass es (aus vielen offensichtlichen Gründen) zeitlich begrenzt ist, ist eine sehr gut aussehende und beliebte Frau und lässt sich bewußt als Ersatzspielerin einsetzen. Und am Ende will sie noch mehr und kontaktiert ihn wieder, obwohl die Trennung deutlich ist. Und hatte davor schon eine längere Affäre mit einem Mann der auch zurück zur Frau gegangen ist und mit der wieder glücklich ist. Kapier ich nicht.


Ja, so ist es ganz genau richtig! Und dann kann das auch wieder richtig gut werden nach einer Affäre, nein sogar noch viel besser als vorher. Denn in einer langen Beziehung verliert man sich selbst ja ein bisschen, das ist ganz normal, und wenn die Beziehung dann nicht mehr wirklich rund ist, verliert man seine Selbstliebe. Und ich glaube, Männer neigen dazu noch viel eher als Frauen. Die Frau ist unzufrieden, der Mann bezieht das auf sich, denkt, er ist nicht gut genug, er kann sie nicht glücklich machen, darunter leidet er, fühlt sich schlecht, also sucht er sich eine Nebenfrau um zu schauen, ob er DIE glücklich machen kann. Die fängt aber irgendwann auch an, rumzunörgeln und leidet offenbar unter ihm (bzw. der Situation), also - zurück auf Los. Klappt hier auch nicht. Er ist wohl doch nicht Manns genug, um eine Frau dauerhaft glücklich zu machen.

WENN ein Mann dann einsieht, dass die Defizite bei IHM liegen und nicht bei seiner Frau oder seiner Affärenfrau, und anfängt, an SICH zu arbeiten - indem er an seinem Selbstwert arbeitet - um sich DANN der Frau wieder anzunähern, denn immerhin bestand da ja mal eine sehr starke Anziehung und Verbindung, sonst hätte man nicht geheiratet ... dann kann die Affäre im Nachhinein sehr sehr hilfreich gewesen sein. Und wenn man so einen Mann hat, der zu so viel Selbstreflektion in der Lage ist - dann sollte man ihn auch nicht gehen lassen. Egal, wie viele lange Affären er hatte

Was die von Dir genannte Frau angeht - da würde ich einfach mal aus der Ferne behaupten, dass sie ein noch viel größeres Selbstwertproblem hat (haben alle Affärenfrauen). Vielleicht erhofft sie sich eine Verbesserung, wenn es ihr gelingt, einer anderen den Mann wegzunehmen (was natürlich nicht klappt, aber manche denken vielleicht so?). Oder sie hat einfach nur eine Bindungsstörung und lässt sich deshalb immer wieder mit gebundenen Männern ein ... sollte Dich aber meiner Meinung nach überhaupt nicht kratzen

10.08.2016 14:42 • x 1 #208


D
@ Kätzchen Was mir als Affärenfrau gefallen hat an der Affäre? Ich wollte ja genau nur das. Ich wollte eben keinen Alltag, keine Probleme von der Arbeit hören, keinen Beziehungsstress. Ich wollte nur Momente, schöne und glückliche Momente ohne Gedanken an morgen oder eine Zukunft. Ich wollte einfach mal abschalten, mich als Frau fühlen, mich begehrt fühlen, ja für den Moment vielleicht sogar ein bisschen geliebt, und ich wollte meine Liebe geben, nur für den Moment.

Hat Dir das gereicht? Warum reichte Dir das? War das nicht eine Illusion? Ich kann es halt nicht nachvollziehen, denn wenn ich liebe, dann richtig und dann will ich ihn auch ganz haben. Und jetzt? Willst Du nicht irgendwann einen richtigen Partner? Jemand mit dem man das Leben teilt, der einen nimmt mit allem, auch den Abgründen?

10.08.2016 14:43 • #209


E
Zitat von Dummda:
Zitat von ehemVerlasserin:
Aber warum ist sie sauer auf ihn und beschimpft ihn plötzlich als Betrüger. Das wußte sie doch schon vorher.

Weil es wahrscheinlich in unserer Natur liegt. Es ist einfacher, die Fehler bei anderen zu suchen, als bei sich selbst, weil es einfacher ist, die Schuld anderen zu geben, anstatt selbst zu reflektieren.

Warum hat sie kein Verständnis mehr mit ihm, wenn die Affäre zu Ende ist. Liebt man jemandem, dann wünscht man ihm doch alles Gute. Also wenn der Mann seine Probleme wie auch immer doch mit seiner Frau lösen konnte und wieder glücklich mit ihr ist, dann ist es zwar schade für die AF, aber doch kein Grund sauer zu sein oder ihn als Betrüger zu sehen.

Hättest du das deinem Mann wünschen können? Ich glaube, wenn man verletzt ist, kann man das nicht.


Na ja, wohl nicht. Aber die AF weiß doch vorher, dass es diese Möglichkeit gibt, vor allem wenn sie es schon mal erlebt hat. Also ist es nachvollziehbar, dass sie traurig ist, aber es ist doch kein Betrug, sondern nur eine bekannte ungünstige Option für sie, die eingetreten ist. Wenn ich eine Münze werfe, dann weiß ich auch, dass die falsche Seite nach oben zeigen kann. Ist nicht toll und man ist enttäuscht. Aber das ist bekannt.
Wenn man diese Option aber gar nicht will (dass er wieder zur Frau geht) dann liegt es doch eher in der Natur der Dinge, dass man den Mann für sich haben will und damit der Frau ausspannen will. Oder mit welcher Erwartung geht man in die Affäre?


Ich glaube, diese Option sehen viele AF zu Beginn der Affaire, aber später wird diese Option bei einigen ausgeschlossen, weil sie sich verliebt haben. Sie haben sich etwas anderes erhofft und bereits Luftschlösschen gebaut. Für diese Luftschlösschen haben sie sicher auch Bausteine vom Ehemann bekommen. Manchmal reichen nur ein paar Worte, aus denen sich Verliebte mehr ziehen als eigentlich drinsteckt. Man interpretiert Dinge hinein, die man gern so haben will und ist dann enttäuscht, wenn man erkennen muss, dass das Schlößchen, was man sich gebaut hat, eben nur Luft war.
Die AF deines Mannes kann aber anscheinend nicht verwinden, dass sie bereits der zweite Mann, den sie geliebt hat, verlassen hat. Das nagt an ihrem Selbstbewusstsein, sie ist traurig und hinterfragt ihr eigenes Ich. Sie kann nicht verstehen, warum er sie verlassen hat und will es auch nicht wahr haben, dass es keine Chance mehr gibt. Ihren Stolz hat sie völlig begraben und versucht ihn zur Rückkehr zu bewegen. Eigentlich ist sie eine ganz bemitleidenswerte Frau, auch wenn sie z.T. selbst schuld an dieser Situation ist.

10.08.2016 14:51 • x 1 #210


A


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