Das Los einer Geliebten

Oha, sich mit Alk. zu betäuben und dann noch am Morgen....ist aber keine gute Lösung

Hier ist ja einiges gesagt worden, seit meinem letzten Besuch.
Mache mir jetzt Gedanken zu welcher Kategorie ich gehöre.
Also...hm........was ich ganz genau weiß, ich bin eine betrogene Ehefrau..
die am Anfang der AF am liebsten den Hals umgedreht hätte...
weil diese ihren armen Ehemann quasi vergewaltigt hat.....
dann.....nach weiteren Erkenntnissen, die sehr schmerzhaft waren
ihren Göttergatten verlassen hat und nun ihm die Pest gewünscht hat...
lebe jetzt alleine und genieße es...bis auf klitzekleine Zeiten, in der die AF
hin und wieder bei mir vorstellig wird, weil mein Mann sich von ihr
getrennt hat und ich wohl daran schuld bin....was ja irgendwie die Wahrheit ist...
treffe mich ab und an mit meinem Mann und genieße die gemeinsame Zeit....
Jetzt kommt die Preisfrage...
IN WELCHE SCHUBLADE GEHÖRE ICH?

Liebe Maus.
Du bist emphatisch. Liebend. Verzeihend. Verstehend. Reflektierend.

Wie die Schublade heißt weiß ich nicht.
Willst du denn in eine?

@Selbstliebe

Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Kommunikation muss auch richtig verstanden werden.

Life begins at the end of your (our) comfort zone.

Dein Nick ist aber so gar nicht Programm

Ich kann verstehen, dass man als Ehefrau eine enorme Wut auf die Affaire hat, ebenso wie ich nachvollziehen kann, dass man als AF verdammt eifersüchtig auf die Ehefrau ist. Aber die wenigsten Ehefrauen, wollen, dass der Mann eine Affaire hat, noch wünschen sich die meisten AF nur ein kleines Techtel-Mechtel zu sein.
Es ist nicht so einfach in Schubladen zu stecken. Eine Affaire weckt auf. In den meisten Ehen läuft etwas schief, und für den Mann scheint hier die einfachste Lösung, sich eine Weile in eine andere Welt zu flüchten und dass zu genießen, was er zu Hause vermisst und nicht bekommt. Liebe, Zärtlichkeit, Anerkennung als Mann und Liebhaber, keine Forderungen, keine Verpflichtungen, sondern einfach nur einen Moment frei von allem sein und sich selbst zu spüren – das sind die häufigsten Gründe für das fremdgehen (egal ob männlich oder weiblich – da allerdings Anerkennung als Frau natürlich . Der AF erzählt der Mann natürlich nicht, ich will nur S. von dir und das war’s. Oftmals geht es um viel mehr. Das Gefühl verstanden zu werden, beachtet zu werden, wahrgenommen zu werden, und vor allem begehrt zu werden. Affairen entstehen auch nicht einfach durch einen Blick einer anderen Frau und dann ab in die Kiste. Man kommt sich näher, mag sich, fühlt sich verstanden und kann gemeinsam aus dem Alltag flüchten. Natürlich sind da Gefühle, Anziehungskraft und Begehren im Spiel. Was anfänglich nur den Reiz ausmacht, kann inniger werden. Die AF hofft sicher, dass seine Verliebtheit reicht um sich zu trennen und er sich zu ihr bekennt. Sie haben eine schöne und aufregende Zeit miteinander verbracht, sie haben sich geliebt. Und auch die AF hat Gefühle entwickelt und will mehr davon. Der Mann steht dann aber unter Druck – Geliebte oder Ehefrau? Die meisten wissen, dass Wolke 7 auch nicht mit der AF ewig dauert, dass der Reiz schnell vorbei gehen kann. Manche kehren zur Ehefrau zurück, wegen der Kinder, der finanziellen Dinge, dem gemeinsamen Haus, dem sicheren Hafen. Andere wiederum stellen fest, dass ja ihre Frau weg wäre, wenn sie sich für die Affaire entscheiden und sie doch noch Liebe spüren, dass er mit ihr zusammen alt werden möchte, aber dass in der Ehe Dinge geändert werden müssen um wieder zufrieden zu sein.
Im Endeffekt wird allen Beteiligten nur weh getan. Dem betrogenen Partner und der AF. Jeder hat sein eigenes Päckchen und sein Leid zu tragen. Dass man dann gern für sein Leid andere verantwortlich macht, ist menschlich (in dem Fall die EF der AF und anders herum). Ich denke aber, man müsste sich als EF fragen, was hat mein Mann bei der AF gesucht, was ich ihm nicht gegeben habe. Die AF muss sich fragen, wie konnte ich mich so auf diesen Mann einlassen, obwohl ich wusste, dass er gebunden ist und die Bindung noch lebt. Dennoch, beide Frauen haben auf die Liebe des Mannes gehofft, sie haben sich erhofft, DIE Frau für diesen Mann zu sein. Aber keine der Beiden hat wirklich ein Recht auf diesen Mann, auch nicht durch die Ehe. Wenn Menschen bei einem Partner bleiben, dann tun sie das, weil sie es wollen, weil sie sich freiwillig dafür entschieden haben und nicht, weil sie eine Heiratsurkunde dazu zwingt.
Im Endeffekt haben beide Frauen den Mann geliebt und auf ihn gehofft und der Mann hat letztendlich beiden weh getan. Er hat mit dem Feuer gespielt und viel verbrannte Erde hinterlassen, bei beiden Frauen. Fühlt man sich denn als EF oder AF als Sieger, wenn man über die andere triumphieren kann, sie durch den Dreck ziehen kann, ihr für alles die Schuld gibt? Oder ist es einfach nur der einfachere Weg, statt selbst zu reflektieren, wie es dazu kommen konnte, wie man die Zeichen übersehen konnte?
Man liest so oft auch in diesem Forum, wie der Mann bei der EF bleibt, bei der AF bleibt, zurück zur EF geht aber mit dem Herzen bei der AF ist. Alles samt sehr traurige und bewegende Geschichten, die viel Aufarbeitung fordern und in denen meiner Meinung nach niemand in eine Schublade gesteckt werden kann. Weder die „häusliche zur Mutter mutierten EF“ noch die „männerverzehrende AF, die sich freut, wieder einer EF den Gatten zur Untreue überredet zu haben. So einfach ist es nämlich nicht.

Doch schon warum ned?

Ich sag ja mit der Wahrnehmung hapert es ab und an.

Aber zurück zum Thema.

@ehem.Verlasserin

Sehr treffend geschrieben.
Liest man hier im Forum (u.a. diesen Thread) kommt die Wut meist von den Betrogenen auf die AF, während diese sich eher über den Betrüger aufregt und das bindende Konstrukt Ehe (Haus, Finanzen etc).

Die Mehrheit der AF gehen auch noch bevor der Betrüger irgendwas entscheidet, während die EF darauf baut, dass alles gut wird wenn nur diese männerfressende Gottesanbeterin verschwindet. Wäre sie moralisch gewesen hätte die Ehe sowieso super funktioniert.

Zitat von Spass:

@ehem.Verlasserin

Sehr treffend geschrieben.
Liest man hier im Forum (u.a. diesen Thread) kommt die Wut meist von den Betrogenen auf die AF, während diese sich eher über den Betrüger aufregt und das bindende Konstrukt Ehe (Haus, Finanzen etc).

Die Mehrheit der AF gehen auch noch bevor der Betrüger irgendwas entscheidet, während die EF darauf baut, dass alles gut wird wenn nur diese männerfressende Gottesanbeterin verschwindet. Wäre sie moralisch gewesen hätte die Ehe sowieso super funktioniert.

Stimmt doch auch irgendwo.
Ich spreche jetzt mal stellvertretend für die Betr- Ef.
Würde sie nicht mitspringen hätte der Mann doch gar keine Möglichkeit zum Fremdgehen.
Probleme tauchen ja oft erst dann auf, wenn diese Frau auftaucht.
Ich spreche jetzt nicht von Ehen die vorher schon schief liefen.

Zitat von Rapture44:

Zitat von Spass:

Stimmt doch auch irgendwo.
Ich spreche jetzt mal stellvertretend für die Betr- Ef.
Würde sie nicht mitspringen hätte der Mann doch gar keine Möglichkeit zum Fremdgehen.
Probleme tauchen ja oft erst dann auf, wenn diese Frau auftaucht.
Ich spreche jetzt nicht von Ehen die vorher schon schief liefen.

Dann wäre eben eine andere Frau aufgetaucht, mit der er eine Affaire beginnen kann. Meines Erachtens hatte der Mann die Entscheidung zu treffen - Affaire ja oder nein. Die Verantwortung, für den Schaden, der angerichtet wurde, liegt bei ihm.

@ehem.verlasserin

Toller Beitrag! Ich stimme dir zu, dass das Schubladendenken bei einem solch komplexen Thema aufhören muss!
Auch der Betrüger, der zwar schon in meinen Augen die Hauptverantwortlichen trägt, macht es sich nicht immer leicht. Nicht immer kann man formulieren, dass es in der Festbeziehung nicht so gut läuft. Plötzlich bekommt man von der AF etwas, was man, manchmal unbewusst, in seiner Beziehung schon lange nicht mehr bekommt. Wann ist ein Seitensprung verzeihbar? Auch das ist oft Thema! Für mich war er verzeihbar, weil ihm immer klar war, dass er mich nicht verlassen will. Er hat selber den Abstand zu seiner AF wieder vergrößert. Er hat dort etwas erlebt, was er aber nicht weiter mit ihr erleben möchte, sondern mit mir. Dabei ging es nicht um S., sondern um die vielen Sachen, die du schon beschrieben hast, die auf der emotionalen Ebene liegen.
Es war und ist sehr verletzend für mich! Aber die AF spielt für mich da wirklich nur eine geringe Rolle. Ich weiß, dass sie keine doofe Kuh ist. Sie hat sich eben in meinen Mann verliebt! So was passiert schon seit Menschengedenken. Ihr Los war, dass sie ihn auf Sachen aufmerksam gemacht hat, die ihm fehlten. Ihr Los war, dass er das mit mir erleben wollte. Ihr Los ist,dass sie jetzt keinen Kontakt mehr haben und nicht einmal mehr die Gespräche fortsetzen können, die beiden so wichtig waren.... Ein hoher Preis!
Ich bin natürlich nicht immer so abgeklärt, aber ich möchte weitermachen und muss meinen Frieden finden und den finde ich nicht im Groll. Viel Arbeit für mich! Das ist mein Los!

Zitat von ehemVerlasserin:

Zitat von Rapture44:

Zitat von Spass:

Stimmt doch auch irgendwo.
Ich spreche jetzt mal stellvertretend für die Betr- Ef.
Würde sie nicht mitspringen hätte der Mann doch gar keine Möglichkeit zum Fremdgehen.
Probleme tauchen ja oft erst dann auf, wenn diese Frau auftaucht.
Ich spreche jetzt nicht von Ehen die vorher schon schief liefen.

Dann wäre eben eine andere Frau aufgetaucht, mit der er eine Affaire beginnen kann. Meines Erachtens hatte der Mann die Entscheidung zu treffen - Affaire ja oder nein. Die Verantwortung, für den Schaden, der angerichtet wurde, liegt bei ihm.

Sagte ich auch schonmal, der Mann kann Grenzen setzen.
Verheiratete Frau kann Grenzen setzen.
Aber auch Af kann Grenzen setzen schon in den Anfängen.
Jeder trägt Schuld wenn er sich drauf einläßt.

@angel09
Ja, eine Affaire kann auch eine Chance sein. Man kann nach solch emotionalen Tiefs sich als Paar wiederfinden und feststellen, was man einander bedeutet, dass man sich liebt und das man das, was man sich wünscht und möchte, eigentlich nur vom eigenen Partner will um die Erfüllung zu bekommen. Dein Mann ist sich sicher, dass er all die Dinge von dir haben will, dass du die Frau für ihn bist.
Als Ehefrau eine Affaire zu verzeihen, auch selbst seine Defizite aufzuarbeiten, gemeinsam an der Beziehung zu arbeiten und nicht dem Mann jetzt in die Ecke des „du musst alles für MICH tun, du hast betrogen und ich lehne mich zurück“ zu stellen, hat meinen größten Respekt und zeugt von großer Liebe deinerseits. Von den Menschen, den man am meisten vertraut, den man liebt, für den man so viel tun würde ist verdammt schmerzhaft. Dann aber über seinen Schmerz zu stehen und den Mut zu haben, sich nochmals auf diesen Menschen einzulassen, muss ein großer Liebesbeweis für deinen Mann sein, den er sicher zu schätzen weiß.
Sicher gibt es auch jetzt immer noch trübe Gedanken an diese schlimme Zeit für dich, aber ich finde es schön zu lesen, dass ihr auf einem guten Weg seid. Im Endeffekt, hat euch die Affaire auch nochmal gezeigt, was eure Bedürfnisse sind um euer gemeinsames Leben gut zu meistern, um den anderen besser zu verstehen und um euch als Paar ernster zu nehmen. Von daher hat euch die Affaire nicht zerstört sondern ihr habt das Beste daraus gemacht(so böse wie es jetzt auch klingt) ihr habt es geschafft einen Gewinn daraus zu ziehen.

@Rapture44

Wäre Dir dankbar, wenn Du korrekt zitieren könntest, damit es nicht so dasteht, als hätte ich Dein (in meinen Augen unsinniges) Zitat gemacht.

(Siehe Beitrag oben)

Zitat von Maus 89:

IN WELCHE SCHUBLADE GEHÖRE ICH?

In gar keine, und das ist genau gut so! Ist doch duster und eng in Schubladen, wer möchte denn darin leben?
(Und wenn es eine Schublade wäre, wäre es doch ganz bestimmt die mit den Süßigkeiten drin ...)