Lieber schluri,
auch ich verfolge fleissig Deine Beiträge, auch wenn ich nicht immer meinen Senf dazugebe ;D. Du brauchst mich nicht für meine Kraft zu bewundern, auch nicht für mein Vertrauen in die Liebe, denn genau die hast Du selbst .
Wenn ich mir vorstelle, wie verzweifelt, ratlos und rastlos Du vor wenigen Monaten warst. Wenn ich mir bedenke, wie unsicher und ziellos Du warst, bist Du doch heute wie ein Phönix aus der Asche.
Es wäre gelogen, wenn wir sagen alles ist immer heiter Sonnenschein und wir wären uns jede Sekunde sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Doch Du hast gelernt Dich selbst zu erkennen. Du hast gelernt hinzuschauen, Du hast gelernt geduldig zu sein. Du hast gelernt Deine Wut, Dein Groll und Dein Schmerz zu kontrollieren (auch wenn es nicht immer einfach ist), aber vor allem hast Du gelernt zu geniessen .
Du hast gelernt Ratschläge zu filtern und zu diagnostizieren. Du hast gelernt, auf Dein Herz zu hören. Sicherlich mag es für den einen oder anderen der falsche Weg sein, aber FÜR DICH... ist es DER RICHTIGE...
Du hast gelernt zuzuhören, Du hast gelernt Dich hinzugeben, Du hast gelernt auf das Gute zu vertrauen. Vielleicht wirst Du alles verlieren, aber wenn nicht, dann war es jede Anstrengungen, jede Mühe, jede Träne wert... nicht wahr? ;)
All die schönen Momente, all die Erinnerungen, jedes Lächeln, jede Geste, jedes Strahlen kann Dir keiner mehr nehmen, das ist tief in Deinem Herzen.
Du hast die Kraft. Du hast den Mut und Du hast den Willen, schluri. Bewundere nicht mich, sondern bewundere Dich selbst, mein lieber schluri. Wenn Du nicht der Liebe und Dir selbst vertraust... wem willst Du sonst trauen?
Ich habe nicht viel für Dich getan, mein lieber schluri. Ich habe Dir nur die mögliche Sichtweise einer Frau aufgezeigt. Ich habe Dir nicht geholfen, schluri, Du hast es selbst für Dich getan.
Weisst Du, ich wurde in den letzten Tagen gefragt, warum ich überhaupt noch hier bin, wenn ich doch so glücklich bin. Mir wurde gesagt, wenn man glücklich ist, hat man keine Zeit sich runzutummeln. Sicherlich ist das teilweise richtig, aber ich bin nun mal glücklich und das lasse ich mir von nichts und niemandem nehmen.
Allerdings kenne ich nun mal auch die andere Seite. Ich kenne das Gefühl alleine zu sein. Ich kenne das Gefühl verloren zu sein. Da zu stehen und bitterlich zu weinen, ohne Familie, ohne Freunde und ohne den geringsten Halt. Dieses Gefühl wünsche ich keinem Todesfeind. Auch wenn andere mich dafür verurteilen mögen, dass ich schauspielere und ich mich am Unglück anderer ergötze, weiss ich doch selbst, warum ich hier bin.
Ja, vielleicht gibt es für viele keine Samariter auf dieser Welt. Ja, vielleicht haben viele den Glauben an das Gute verloren. ICH NICHT. Ich bin vielleicht nicht jeden Tag hier im Forum. Trotzdem versuche ich mir etwas Zeit zu nehmen um mir einige Beiträge durchzulesen. Vielleicht kann ich mit meinen Zeilen und meinen Wörtern nur EINEM EINZIGEN helfen, wenn ja, dann ist es das was ich erreichen wollte. Ich bin nicht Gott, ich bin kein Engel und ich bin auch keine Heldin. Ich bin einfach nur jemand, der diesen (verdammt nochmal nicht einfachen!) Weg bereits gegangen ist und nur möchte, dass etwas Licht in die Finsternis kommt. Nicht mehr und nicht weniger.
Ich für meinen Teil habe gelernt: Um die Gegenwart zu verstehen, muss man die Vergangenheit abschliessen. Ich habe in den letzten vergangenen Tagen, Wochen und Monaten gelernt mir selbst zu vergeben. Meine Vergangenheit war sicherlich nicht einfach und ich habe vieles in meine Beziehungen mitgenommen. Ich habe vielleicht meinen Ex-Partnern verziehen, aber nie mir selbst. Anfang gönnte ich ihnen deren Glück nicht. Ich habe mich immer gefragt: Wie kannst Du glücklich werden ohne mich!, Wie kannst Du glücklicher sein, als ich es bin?, Warum leidest Du nicht wie ich leide?...Wie kannst Du nur so leben, während ich vor die Hunde gehe!...
Mit der Zeit hatte ich MICH selbst für das Scheitern einer Beziehung ob bewusst oder unbewusst verantwortlich gemacht. Ich dachte immer, dass es kein Mann gibt, der mit mir glücklich werden kann. Ich dachte, ich wäre schwierig und beziehungsunfähig.
Bei jeder Beziehung fing ich jede noch so kleine Geste zu analysieren. Jedes Wort auf die Goldschale zu legen, jede Äusserung bis aufs Details zu prüfen aus Angst verletzt zu werden.
Ich fing an mir Dinge auszumalen, die es gar nicht gab. Interpretierte Sätze, die niemals ausgesprochen wurden.
Nun ist mein jetziger Partner der erste Mann, der sich mit mir schlussendlich hingesetzt hat und mich gefragt hat: WARUM?...
Die letzten vergangen Tage, Wochen und Monaten, haben wir immer und immer wieder zueinander gefunden. In guten wie in schlechten Tagen. Wir haben gelernt einander zu vertrauen, einander zu geniessen und nicht alles zu hinterfragen.
Ich habe gelernt mir zu vergeben. Ich habe gelernt mich fallen zu lassen. Ich habe gelernt das Licht zu sehen und nicht nur die Finsternis (auch das ist nicht immer einfach).
Ich habe festgestellt, dass ich Dinge bei einem Mann nun mal so auffassen muss wie sie ausgesprochen sind, ohne nach tiefgründiger Bedeutung oder nach facettenreichen Antworten und Bedeutungen zu suchen.
Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass mir auf eine sehr einfache und manchmal kindliche Art und Weise gezeigt wird, dass man mich liebt ohne ein Wenn und ein Aber.
Vielleicht tendieren wir Frauen (sicherlich nicht alle!) dazu in jedem Satz eine tiefgehende Bedeutung zu suchen. Auf eine Art und Weise zu erwarten und zu fordern (ob bewusst oder unbewusst), dass ein Mann eine Situation sofort erkennt. Er genauso feinfühlig ist, wie die Frau selbst. Frau würde den Mann am liebsten an die Wand klatschen, so nach dem Motto: Warum siehst Du das nicht? Wie blöd kann man(n) sein? Was soll ich denn noch tun, damit Du es endlich begreifst?... allerdings habe ich in der vergangenen Tagen, Wochen und Monaten gelernt, dass es einfach sinnvoller ist, hinzugehen und zu sagen: Schatz, ich hätte gern dies und jenes, warum machst Du das nicht mal!... ich habe festgestellt, dass der Mann dann ganz erstaunt guckt und sich spätestens dann an den Kopf fast und sich sagt: Mensch, warum bin ich nicht früher darauf gekommen... ich Blödmann!...
Sicherlich helfen meine Aussagen hier nicht wirklich bei dem Trennungsschmerz, dass ist mir durchaus bewusst. Denn die Tatsache ist leider hier, dass die Beziehung bereits beendet ist. Aber trotzdem wird es wieder eine Situation geben, in der man wieder lernt zu lieben... ob in einer bestehenden Beziehung oder in einer neuen.... so unglaubwürdig und so unvorstellbar es im Moment auch sein mag...
Man kann die Liebe nicht aus seinem Leben verbannen, denn dann hat man aufgehört zu leben.
Ich schicke Dir jeden Tag viel Kraft, Mut und Glück und vor allem ein strahlendes Licht.
Liebe Grüße
lotusbluemchen
10.09.2007 13:36 •
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