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Das Leben nach der Trennung

alleswirdbesser
Zitat von Femira:
Ach, nur du bekommst das Kind?

Hätte er gesagt, er möchte für das Kind da sein, die ersten Jahre Zuhause bleiben und dann in Teilzeit arbeiten gehen, wäre das auch in Ordnung. Aber ich war diejenige, die das wollte. Ohne Zwang. Er hat mir das weder eingeredet noch mich bös manipuliert.

27.10.2024 13:29 • x 1 #61


alleswirdbesser
Zitat von Femira:
Ich verstehe das Argument, ehrlich gesagt, nicht. Also es gibt doch nur ein Jahr Elterngeld gibt es doch nur ein Jahr?
Und ist es nicht immer blöd, wenn jemand länger ausfällt? Und Elternzeit ist doch ein Recht? Was heißt denn mitmachen?

Nach einem Jahr ist es aber noch nicht getan, die Zeit, die ich in die ersten Jahre meines Kindes investiere, richtet sich für mich zumindest, nicht nach dem Elterngeld. Und wenn man sein Kind in den Hort gibt, geht man meist arbeiten, um diese Betreuung zu finanzieren (Teilzeit plus 5. Steuerklasse). Klar, die Rentenbeiträge wären auch noch da..

Väter, die in unsere Fa. EZ nehmen, fehlen meistens 2 x einen Monat. Das wird ohne Vertretung überbrückt. Wenn eine Kollegin in EZ geht, sind es meistens zwei Jahre inkl. Vertretung. Diese Praxis kenne ich aus dem beruflichen Alltag. Weiß nicht wie es in den anderen Firmen ist.

27.10.2024 13:35 • #62


A


Das Leben nach der Trennung

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Femira
Zitat von alleswirdbesser:
Hätte er gesagt, er möchte für das Kind da sein, die ersten Jahre Zuhause bleiben und dann in Teilzeit arbeiten gehen, wäre das auch in Ordnung. Aber ich war diejenige, die das wollte. Ohne Zwang. Er hat mir das weder eingeredet noch mich bös manipuliert.

Sagt ja auch niemand, dass da wer böse ist. Laut Gesetz ist derjenige, der arbeitet, sogar verpflichtet, einen Ausgleich zu zahlen. Es ist doch so: wer das Kind betreut, hat finanzielle Einschränkungen. Wer arbeiten geht, hat Einschränkungen bei der Zeit und Beziehung zu seinem Kind.
Finanzielle Einschränkungen können ausgeglichen werden.

Und dass jemand länger fehlt wegen EZ ist ein Recht! Von jedem!

Zitat von alleswirdbesser:
5. Steuerklasse

Wir sind uns schon einig, dass das keine Ersparnis mit sich bringt? Die Steuerlast bleibt ja gleich. Nur die Vorauszahlung verändert sich. Also Stkl 5 subventioniert die 3 und hat alle Nachteile wie bspw. Auch weniger Krankengeld

27.10.2024 14:22 • x 3 #63


alleswirdbesser
Zitat von Femira:
Stkl 5

Die bin ich zumindest los und habe die zweite beantragt erst als ich erfahren habe, durch Zufall, dass er warm wechselte und schon vorhatte zu der Neuen zu ziehen, knappe 300 km von uns weg. Er hatte sich tatsächlich beschwert, weil ihn die Nachzahlung so kurz vor dem Urlaub mit der Neuen und ihren Kunden überrascht hat. 6 Jahre später habe ich nun das Geld zusammen gekratzt und die Scheidung eingereicht. Er meinte ich wäre zu ungeduldig und will alles viel zu schnell haben. Bis heute hat er es nicht geschafft mich auszuzahlen. Ich wollte es im Guten lösen und habe gewartet. Fällt mir halt auf die Füße. Aber selbst schuld.

Sorry für OT.

27.10.2024 14:52 • x 2 #64


H
Zitat von alleswirdbesser:
Theoretisch eine gute Lösung. Praktisch stelle ich es mir schwierig vor. Da sitze ich also mit dem Wunschkind schwanger, den ich mit meinem Liebsten großziehen möchte und mach ihm klar, was er alles tun muss, um mich finanziell abzusichern, für den Fall der Trennung. Eventuell noch bevor man geheiratet hatte. Da denkt der Liebster sicher: „Wow, die Frau will mit mir alt werden!“, die heirate ich doch am besten sofort und fange gleich an ihre Rente zu finanzieren.“

Aber ja, genau so geht das oft heutzutage. Wenn man sich dazu entscheidet, dann trägt der Hauptverdiener auch die Konsequenzen mit. Das darf man ansprechen. Das muss man sogar ansprechen. Oft in Partnerschaften üblich in denen beiden die gleiche Karriere offensteht. Ist zwar immer noch nicht üblich aber immerhin auch nicht mehr unüblich. Ist vielleicht im Moment noch ein wenig unangenehm, wie die Frage nach dem Kond. in den Achzigern, aber muss sein.

27.10.2024 15:53 • x 4 #65


Birkai
Zitat von Besserspät:
Es war von Anfang an das Wechselmodell vereinbart. Ich begrüße das auch. Ich kann mir meine Arbeit so einteilen, dass ich meist daheim bin, wenn die Kinder aus der Schule kommen. Oder kurz später. Und dann nachmittags zu sämtlichen Hobbys fahren kann. Das könnte er nicht.

Wenn er auf das Wechselmodell besteht, muss er es organisieren. Ich habe auch einige Zeit gebraucht, um das zu akzeptieren. Mein Ex hat wahnsinnig viel geändert für die Betreuung der Kids. Hat mich anfangs echt gewurmt, weil es vorher immer nicht ging. Aber mittelweile habe ich meinen Frieden damit gemacht.

Sollte es wirklich nur wegen dem Unterhalt sein, ist es natürlich echt nicht die feine Art und meist nur eine Drohung.

Wie die Gericht bezüglich der Aufteilung entscheiden, kann ich dir nicht sagen. Wir haben es einvernehmlich geklärt.

27.10.2024 20:27 • x 1 #66


B
Zitat von Birkai:
Wenn er auf das Wechselmodell besteht, muss er es organisieren. Ich habe auch einige Zeit gebraucht, um das zu akzeptieren. Mein Ex hat wahnsinnig ...

Hattest du davor die Kinder wesentlich mehr betreut und er Karriere gemacht? Oder war es bei euch ausgewogen? Habt ihr euch auf WM geeinigt oder wurde es gerichtlich festgelegt?

27.10.2024 21:16 • #67


Birkai
Zitat von Besserspät:
Hattest du davor die Kinder wesentlich mehr betreut und er Karriere gemacht? Oder war es bei euch ausgewogen? Habt ihr euch auf WM geeinigt oder wurde es gerichtlich festgelegt?

Ich habe seit unsere Kinder auf der Welt sind, Teilzeit gearbeitet und war für diese hauptsächlich verantwortlich. Die ersten 8 Jahre quasi alleinerziehend wegen einer Wochenendbeziehung. Mein Nochmann hat Karriere gemacht und war viel geschäftlich unterwegs. Verdient deshalb deutlich mehr als ich.

Als die Trennung im Raum stand, war für mich klar, dass es so nicht weiter läuft. Das Wechselmodell habe ich gefordert. Es bringt finanzielle Einschränkungen mit sich, aber ich habe die Möglichkeit mich beruflich wieder mehr einzubringen. Denn das Leben auf Unterhalt aufzubauen, ist eine endliche Geschichte. Ich habe meine Arbeitszeit aufgestockt und habe dort mehr Verantwortung übernommen. Ich habe viele Karriereschritte in den letzten Jahren nicht genommen und versuche dies jetzt aufzuholen.

Wir sind seit einem Jahr getrennt und haben von Januar bis August im Nestmodell mit Wochenrwechsel gelebt. War für mich auch ein Test ob er es mit der Arbeit auf die Reihe kriegt. Dann bin ich aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Hab jetzt eine kleine Wohnung in der ich mich pudelwohl fühle. Habe viel mehr Freizeit und meine Woche, wo ich nur Verantwortung für mich habe.

Am Anfang war es schwer für mich, die Verantwortung abzugeben, aber mittlerweile kriege ich das gut hin.

Unterhalt zahlt er trotzdem, aber auch da haben wir uns drauf geeinigt ohne gerichtliche Einmischung. Ist natürlich deutlich weniger als im Residenzmodell.

Bisher läuft bei uns alles ohne Anwalt und wir versuchen auch alles gemeinschaftlich klären. Kostet viel Kraft, da man viel diskutiert. Sobald ich aber merke, dass er versucht mich über den Tisch zu ziehen, bin ich beim Anwalt. Das weiß mein Nochmann.

28.10.2024 06:05 • x 3 #68


B
Zitat von Birkai:
Ich habe seit unsere Kinder auf der Welt sind, Teilzeit gearbeitet und war für diese hauptsächlich verantwortlich. Die ersten 8 Jahre quasi ...

Mein Job gibt den wochenweisen Wechsel nicht her. Wenn dann wöchentlich von sa-mi und mi -sa- oder so.

28.10.2024 08:11 • #69


alleswirdbesser
Zitat von Birkai:
Hab jetzt eine kleine Wohnung in der ich mich pudelwohl fühle.

Aber dann macht ihr mit dem Nestmodell weiter? Oder kannst du die Kinder eine ganze Woche in deiner kleinen Wohnung unterbringen? Trägst du die Kosten für die Wohnung und für das Haus oder nur für die kleine Wohnung?

Ich hätte zum Beispiel Schwierigkeiten im Wechselmodell ohne Unterhalt eine große Wohnung zu finanzieren plus den ganzen Rest, was ich sonst auch für die Kinder bezahle (wo der Ex meint braucht man nicht) und das allein von meinem Gehalt.

28.10.2024 08:22 • #70


Birkai
Zitat von alleswirdbesser:
Aber dann macht ihr mit dem Nestmodell weiter?

Kleine Wohnung im Vergleich zum Haus. Die Kinder sind im meiner Woche bei mir. In der Woche mit Kindern schlafe ich im Wohnzimmer. Nestmodell hätte ich auf Dauer nicht ertragen.

Zitat von alleswirdbesser:
Ich hätte zum Beispiel Schwierigkeiten im Wechselmodell ohne Unterhalt eine große Wohnung zu finanzieren plus den ganzen Rest, was ich sonst auch für die Kinder bezahle (wo der Ex meint braucht man nicht) und das allein von meinem Gehalt.

Das ist leider oft ein Problem. Wir sind uns bei den Kinderkosten einig. Alles was anfällt außer Essen, Wohnen, Geschenke und Urlaube wird im Verhältnis zum Einkommen gemeinsam bestritten. Das klappt bisher ganz gut. So kann ich auch von meinen Gehalt weiterhin gut leben. Bin mir aber auch meiner privilegierten Lage bewusst.

28.10.2024 09:19 • x 2 #71


Femira
Bevor es zum Gericht geht, gibt es vorher ein Gespräch mit einem Mediator, ob man sich auf Umgangszeiten einigen kann. Erst wenn das fehl schlägt, bestimmt das Gericht.
Auch beim WM ist er unterhaltspflichtig, wenn er deutlich mehr verdient als du.

Ein Gericht hat die Aufgabe, eine gute Lösung für alle zu erarbeiten. Also auch für dich!


Ich verstehe, dass du dich ausgenutzt fühlst. Es ist ein Zeichen dafür, dass du zu wenig für dich eingestanden hast. Das ist vielleicht etwas, dass du lernen kannst. Wut ist gut. Es bringt dich in eine emotionale Distanz und versorgt dich mit Energie, um deine Grenzen zu verteidigen. Du kannst mit deiner Anwältin unterschiedliche Szenarien besprechen und dir gut überlegen, was du möchtest und brauchst. Das wird sie für dich versuchen.

28.10.2024 09:19 • x 2 #72


brokenforever
Nachdem meine beste Freundin seit nunmehr 6 Jahren an diesem Thema rumstreitet, hier einige Inputs, die dir vielleicht weiterhelfen:
Sie wollte, bei 65/35 Vereinbarung (sie 35) weitaus mehr Zeit mit den Kindern, nicht zuletzt auch, um weniger Unterhalt an ihren (Spitzenverdiener-Selbstständigen, vor dem Familiengericht natürlich bettelarmen-)Exmann zahlen zu müssen.
Der Exmann dokumentierte JEDE Fremdbetreuung. Da hats schon gereicht, dass ihre Mutter die Kids ein paar mal von der Schule abgeholt hat. Was vor Gericht dazu führte, dass sie natürlich nicht mehr Tage bekam.
Also mein Tipp: Dokumentiere ALLES.
Wechselmodell ist schön und gut, aber muss im Sinne der Kinder stehen.
Wie sehen die denn das Ganze? Hast du den Eindruck, sie sind gerne bei deinem Ex?

28.10.2024 10:39 • #73


VictoriaSiempre
Zitat von Besserspät:
Mein Job gibt den wochenweisen Wechsel nicht her. Wenn dann wöchentlich von sa-mi und mi -sa- oder so.


Sa - Mi = 5 Tage
Mi - Sa = 4 Tage
(wenn vielleicht auch an den Übergabetagen keine vollen Tage)

Eine Woche hat in meiner Welt jedoch 7 Tage Für wen stellst Du Dir die 5/4 Tage vor - Für Dich oder Deinen Nochmann?

Als Eltern kann man jede Variante des Umgangs einvernehmlich (!) regeln. Von Einvernehmlichkeit scheint Ihr mir aber noch meilenweit entfernt momentan. Das, was Dir vorschwebt, ist kein klassisches Wechselmodell, das wäre nämlich 50 : 50; 7 Tage Du, 7 Tage er.

Du solltest Dich deshalb auf dieses Szenario einstellen und realistisch planen, wie Du auch einen wöchentlichen Wechsel hinbekommst; ggfs. halt mit externer Unterstützung. Momentan schaffst Du es ja auch - wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Kinder überwiegend bei Dir.

Ob es überhaupt zu einem Wechselmodell kommt (und ob Dein Ex das auch immer noch will, wenn er erfährt, dass er vermutlich trotzdem Unterhalt zahlen muss), steht derzeit noch auf einem völlig anderen Blatt. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass niemand vorhersagen kann, wie entschieden wird. Wobei Ihr in die Entscheidung einbezogen werdet, i. d. R. durch eine Mediation.

Du solltest Dich aber auf alle Möglichkeiten einstellen und vorbereiten, ausloten, wie Du was leisten kannst und zusammen mit Deinem Anwalt/Deiner Anwältin Argumente sammeln.

In meinem Umfeld haben sich anfängliche Streitigkeiten zur Betreuungs- und Umgangsregelung immer zur Zufriedenheit aller gelöst, manchmal hat es eben ein wenig gedauert. Liebende Eltern schaffen es meiner Erfahrung nach, auf das Wohl der Kinder zu gucken, statt sie für einen Stellvertreterkrieg zu nutzen.

Ich wünsche Dir alles Gute

28.10.2024 10:43 • x 2 #74


B
Zitat von brokenforever:
Nachdem meine beste Freundin seit nunmehr 6 Jahren an diesem Thema rumstreitet, hier einige Inputs, die dir vielleicht weiterhelfen: Sie wollte, bei ...

Sie sind gerne bei ihm, aber wollen beide nicht das WM. Hier hat jeder sein Zimmer, viel Platz. Die Freunde. Bei ihm nicht.

28.10.2024 11:13 • x 1 #75


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