438

Das Leben nach der Trennung

Femira
Zitat von alleswirdbesser:
wenn genug Geld da ist, um zum Beispiel ein Kindermädchen zu finanzieren, quasi nach Ende der Mutterschutzfrist.

Also bevor der Vater sich um sein Kind kümmern darf, lieber das Kindermädchen?
Ja, das sehe ich anders. Es gibt eine andere Lösung. Und Frau muss auch nicht auf Karriere verzichten. Mann auch nicht.
Zitat von alleswirdbesser:
Hat sie privat was nebenher laufen, muss sie im Zuge des Rentenausgleichs die Hälfte an ihn abdrücken. Macht insofern keinen Sinn.

Das stimmt. Ist ja nun bei ihr eh schon vorbei, deshalb für sie Mitlesenden: Sofern man ein Kind gemeinsam bekommt und einer zurück steckt, um das Kind zu betreuen, sollte der andere den Ausfall kompensieren (ohne den Partner müsste er ja die Einbußen hinnehmen) und derjenige mit dem Kind das Geld anlegen. Das muss aus dem Ausgleich schriftlich ausgeschlossen werden.

27.10.2024 10:47 • x 2 #31


K
Zitat von Ete:
Jetzt sind die Kinder da, und wer hat die Entscheidung getroffen, sie mit ihm zu bekommen? Genau, das warst Du. Da ist es nur konsequent, dass Du auch den Großteil der Verantwortung trägst.

Ich kann echt nicht glauben, dass Du das gerade ernst meinst. Die Entscheidung trafen beide. Er wurde mit Sicherheit nicht zur Zeugung gezwungen. Das schwächste Argument dafür ist, dass es ein zweites Kind gibt. Die Verantwortung war immer und ist immer 50/50 bzw. in meinen Augen 100/100.

Die andere Frage ist, wer eher in die Rolle des Erziehenden schlüpft. Dadurch, dass einer halt meist Vollzeit arbeiten geht, muss der jeweils andere da natürlich viel mehr leisten, das war hier aber nie das Thema.

Zitat von Ete:
Die Kinder abzuholen, zu versorgen und die Wochenenden durchzuplanen – das kommt eben mit dem Muttersein. Und die vier Tage im Monat, die Du ganz für Dich hast? Andere Alleinerziehende träumen davon.

Das kann man nur so aussprechen, wenn man noch die ganz alten Glaubenssätze innehat, die nichts mehr mit der heutigen Gesellschaft zu tun haben. In Deinen Augen ist eine Mutter immernoch eine Mutter, richtig? Die Kinder betreut, kocht und dem Mann am Wochenende mitteilt, wohin der Ausflug geht. Das ist so dermaßen 1900.......

Zitat von alleswirdbesser:
Erklär mir doch bitte wie man das anders machen soll, wenn man sich dafür entscheidet, ein Kind zu bekommen. Ich würde es einfach gerne wissen.

Es geht ja nicht darum, dass einem gedankt wird, sondern darum, dass man schaut, wie es für das Kind am besten ist. Und wenn man sich zusammen für diese Rollenverteilung entschieden hat, dann gibt es für beide Konsequenzen, auch für den Alleinverdiener.

Richtig, es gibt für beide Konsequenzen. Und ich halte es auch für schwierig bis unmöglich, die Betreuungssituation zu lösen, wenn die Grundbedingung ist, dass keiner von Beiden in die überwiegende Erzieherrolle wechselt und dafür in der Karriere zurücksteckt. Das gibt unsere Gesellschaft nicht her.
Wichtig ist - egal, wer am Ende die Betreuung übernimmt -, dass auch dann geklärt wird, wie es im Fall einer Trennung weitergehen soll. Da muss Mann/Frau sich einfach absichern, finde ich. Wir alle wissen doch, dass lange nicht jede Ehe/Beziehung von Dauer ist. Aber wir (auch ich) blenden diesen Fakt gerne aus, weil er doch so unromantisch ist.

27.10.2024 10:47 • x 4 #32


A


Das Leben nach der Trennung

x 3


Femira
Zitat von KlausHeinrich:
Und ich halte es auch für schwierig bis unmöglich, die Betreuungssituation zu lösen, wenn die Grundbedingung ist, dass keiner von Beiden in die überwiegende Erzieherrolle wechselt und dafür in der Karriere zurücksteckt.

Beide 75% arbeiten. Statistisch gesehen gibt das keine Nachteile bei der Karriere. Und dann ist es ganz gut möglich. Ist ja von der Verteilung dasselbe wie wenn es 50% und 100% wäre.

27.10.2024 10:53 • x 1 #33


alleswirdbesser
Zitat von Femira:
Also bevor der Vater sich um sein Kind kümmern darf, lieber das Kindermädchen?

Ich meine damit die Situation, wenn der Kinderwunsch da ist und keiner beruflich zurück stecken möchte.

27.10.2024 10:54 • #34


alleswirdbesser
Zitat von Femira:
Ja, das sehe ich anders. Es gibt eine andere Lösung. Und Frau muss auch nicht auf Karriere verzichten. Mann auch nicht.

Welche ist das?

27.10.2024 10:54 • #35


alleswirdbesser
Zitat von Femira:
Beide 75% arbeiten. Statistisch gesehen gibt das keine Nachteile bei der Karriere. Und dann ist es ganz gut möglich. Ist ja von der Verteilung ...

Ab Ablauf der Mutterschutzfrist? Quasi das 2 Monate alte Säugling betreuen, indem beide 6 Stunden arbeiten gehen?

Wurde schon mal eine leitende Stelle mit 75% und absoluter Unflexibilität
aufgrund der Kinderbetreuung besetzt? Ich weiß nicht wie realistisch das ist so Karriere zu machen.

In vielen Fällen geht es aber auch nicht um die Karriere als solche, sondern schlicht ums Geld verdienen, um die Familie ernähren zu können. Manche verdienen zum Beispiel durch die Schichtarbeit mehr Geld. Und selbst die 75% würden einen nicht weiter bringen, wenn man nachts arbeiten muss zum Beispiel.

Meine Bürotätigkeit war mit Kinderbetreuung gut kompatibel, so dass ich auch bei 75% abrufbar war, wenn eins der Kinder abgeholt werden musste, wegen Magenprobleme o. ä. Das ging bei meinem NM nicht, er konnte seinen Arbeitsplatz auf keinen Fall verlassen. Er hatte unter der Woche frei und kümmerte sich dann um die kranken Kinder. Die restliche Zeit, wenn er nach Plan arbeiten musste, musste ich abdecken. Und seit er weg ist, habe ich zu 100% alles abgedeckt, inzwischen trotz Vollzeit.

27.10.2024 10:56 • x 1 #36


K
Zitat von NurBen:
Ja und Nein. Das die Mutter kein WM möchte ist kein Grund gegen das WM. Daher wird es im Einzelfall betrachtet. In der Regel wird zum Wohle des Kindes entschieden.

Richtig. Und das ist auch die einzig richtige Vorgehensweise.
Am Ende ist völlig egal, womit sich die Mutter am Wohlsten fühlen würde. Beim Vater ebenso. Es darf nur darum gehen, was das Beste fürs Kind ist.

Im aktuellen Fall würde ich sagen, dass das WM nicht durchsetzbar ist. Grundgedanke dahinter ist, dass beide Elternteile sich die Sorge und Erziehung teilen. Natürlich mit dem Hintergrund, dass ein Grundbedürfnis beider, nämlich für die Kinder da zu sein, befriedigt wird. Vor allem im Sinne des Kindes.
Hier würde, wenn die Mutter Recht hat, der Vater das WM übernehmen, aber die Betreuung jemand Drittem überlassen. Wenigstens zu einem großen Teil. Da ist der Sinn und Zweck des WM in meinen Augen untergraben und würde nicht zur Anwendung kommen.

Aber ich bin kein Jurist, erst recht kein Richter. Das müsste dann rechtlich geklärt werden.

27.10.2024 10:57 • x 1 #37


VictoriaSiempre
Zitat von Besserspät:
Könnte ich darauf bestehen, dass er sich -falls WM- dann an die festgelegten Zeiten hält?


Ja.

Zitat von Besserspät:
Oder kann man dann von mir erwarten, dass ich immer flexibel tausche?


Nein.

es gibt festgelegte Zeiten, an die sich jeder von Euch zu halten hat. Meist wird ein wöchentlicher Wechsel vereinbart und die Ferienzeiten 50:50 geteilt (was Sinn macht, wenn z. B. ein längerer Urlaub geplant ist).

Wie sich ein Elternpaar außerhalb dieses Planes einvernehmlich einigt, steht auf einem anderen Blatt. Grade zu Beginn des Wechselmodells macht es Sinn, sich an den vorgegebenen Plan zu halten, bis sich alles eingespielt hat.

Aber nochmal: Warte doch erst einmal ab. Eine Entscheidung wird - grade in strittigen Fällen - sicher nicht übers Knie gebrochen.

27.10.2024 10:58 • x 2 #38


K
Zitat von Femira:
Beide 75% arbeiten. Statistisch gesehen gibt das keine Nachteile bei der Karriere. Und dann ist es ganz gut möglich. Ist ja von der Verteilung dasselbe wie wenn es 50% und 100% wäre.

Ja gut - aber mach das mal zu einem praktizierten Modell. Theoretisch mag das gehen, aber da brauchst Du dann 2 Arbeitgeber, die das Modell mitfahren wollen/können UND Dir dann noch die Karrieremöglichkeiten bieten. Was rechtlich durchsetzbar ist, ist das Eine. Die Praxis das Andere. Dazu kommt auch noch, dass das zeitlich passen muss. In meinen Augen daher theoretisch möglich, praktisch aber wenigstens im Allgemeinen nicht umsetzbar.

27.10.2024 11:02 • x 2 #39


alleswirdbesser
Zitat von Femira:
Das stimmt. Ist ja nun bei ihr eh schon vorbei, deshalb für sie Mitlesenden: Sofern man ein Kind gemeinsam bekommt und einer zurück steckt, um das Kind zu betreuen, sollte der andere den Ausfall kompensieren (ohne den Partner müsste er ja die Einbußen hinnehmen) und derjenige mit dem Kind das Geld anlegen. Das muss aus dem Ausgleich schriftlich ausgeschlossen werden.

Theoretisch eine gute Lösung. Praktisch stelle ich es mir schwierig vor. Da sitze ich also mit dem Wunschkind schwanger, den ich mit meinem Liebsten großziehen möchte und mach ihm klar, was er alles tun muss, um mich finanziell abzusichern, für den Fall der Trennung. Eventuell noch bevor man geheiratet hatte. Da denkt der Liebster sicher: „Wow, die Frau will mit mir alt werden!“, die heirate ich doch am besten sofort und fange gleich an ihre Rente zu finanzieren.“

27.10.2024 11:12 • #40


B
Danke für euren Input.
Letztlich ist es rum ums Eck: wir hatten uns vor den Kindern mündlich darauf geeinigt, dass ich mich um die Kinder kümmere, ihm den Rücken freihalte, er keine Elternzeit nimmt und Karriere macht und somit Hauptverdiener ist. Ich hatte mir das damals nicht schriftlich bestätigen lassen, weil ich davon ausging, dass ich abgesichert bin. Ich habe meinen Job und ich ging davon aus, dass er fair sein würde. Auch im Falle einer Trennung.
Ich habe damals nicht an Scheidung gedacht. Klar. Mein Fehler.
Wichtig für mich ist es jetzt, aus meiner Wut rauszukommen. Das unfaire Verhalten bei ihm zu lassen und darauf zu vertrauen, dass alles gut ausgehen wird.

27.10.2024 11:21 • x 4 #41


Birkai
Zitat von Besserspät:
Was sind denn die Voraussetzungen fürs WM?
Fakt ist: er arbeitet viel und reist beruflich viel. Könnte ich darauf bestehen, dass er sich -falls WM- dann an die festgelegten Zeiten hält? Denn wenn WM muss ich doch auch planen können, oder? Oder kann man dann von mir erwarten, dass ich immer flexibel tausche?

Wir wechseln wöchentlich am Freitag. Das ist fix.

Sofern jemand mal tauschen möchte, sprechen wir miteinander. Wenn es geht, tauschen wir dann auch mal.

Das ist aber eine persönliche Vereinbarung zwischen uns.

Die Länge richtet sich auch nach dem Alter der Kinder.

Und wenn ich ehrlich bin, genieße ich mittlerweile die kindfreie Zeit. In dieser Woche habe ich den Kopf total frei, mache wieder viele Dienstreise oder bin mit Freunden unterwegs.

27.10.2024 11:30 • x 2 #42


Femira
Zitat von KlausHeinrich:
Theoretisch mag das gehen, aber da brauchst Du dann 2 Arbeitgeber, die das Modell mitfahren

Alle haben ein Recht auf Teilzeit.


Zitat von KlausHeinrich:
UND Dir dann noch die Karrieremöglichkeiten bieten

Wie gesagt, es gibt ja Statistiken dazu und mit 75% hat niemand Nachteile. Karriere ist möglich. Mit 60% sieht das schon anders aus.


Zitat von KlausHeinrich:
Dazu kommt auch noch, dass das zeitlich passen muss.

Einer bringt, der andere holt.

Oder meinst du auch Schicht?


Zitat von alleswirdbesser:
Ab Ablauf der Mutterschutzfrist?

Nein. Elternzeit würde ich auch teilen. Laut Väterbericht 2023 ist das eine sehr gute Möglichkeit, damit der Papa auch einee stabile Bindung zum Kind in einer sehr sensiblen Phase aufbauen kann. Meiner Meinung nach ist es das Recht des Vaters auch die Möglichkeit zu bekommen, sich um sein Kind zu kümmern.


Zitat von alleswirdbesser:
vielen Fällen geht es aber auch nicht um die Karriere als solche, sondern schlicht ums Geld verdienen, um die Familie ernähren zu können.

Geht es nicht immer darum? Ist die Karriere nicht auch dafür wichtig, um mehr Geld für die Familie zu haben?


Zitat von alleswirdbesser:
Da sitze ich also mit dem Wunschkind schwanger, den ich mit meinem Liebsten großziehen möchte und mach ihm klar, was er alles tun muss, um mich finanziell abzusichern, für den Fall der Trennung.

Naja umgekehrt ist es so, dass er dir gar nicht sagt, dass er dich mit dem Kind finanziell abhängig macht, so dass du dich niemals ohne Existenzängste von ihm trennen können wirst. Findest du das besser?

Also da bin ich schon bei Klaus Heinrich : ein Kind bedeutet Einschränkungen und man muss überlegen, wie man sich gegenseitig und das Kind auch im Falle einer Trennung absichert.


Zitat von Besserspät:
Ich habe meinen Job und ich ging davon aus, dass er fair sein würde. Auch im Falle einer Trennung.

Ja, den Fehler machen viele. Nun ist es so, aber damit liegt in der Trennung eine Wahnsinnschance!


Zitat von Besserspät:
Das unfaire Verhalten bei ihm zu lassen und darauf zu vertrauen, dass alles gut ausgehen wird.

Hmm... Vertraue darauf, dass du dich für dich und die Kinder einsetzen wirst.
Hol dir no h Unterstützung beim Jugendamt. Melde dort, wenn er seinen Pflichten nicht nachkommt und alle Unverschämtheiten landen beim Anwalt.

Hast du mit deinem Anwalt besprochen, wann der Unterhalt bezahlt wird? In manchen Fällen geht das Jugendamt in Vorleistung. Gibt es bei dir Möglichkeiten?

27.10.2024 11:43 • x 1 #43


B
Zitat von Birkai:
Wir wechseln wöchentlich am Freitag. Das ist fix. Sofern jemand mal tauschen möchte, sprechen wir miteinander. Wenn es geht, tauschen wir dann auch ...

Sollte es zum Wm kommen, werde ich mich schon arrangieren. Aber dann muss ich mich darauf verlassen können, dass ich in meinen Wochen echt frei habe. Ich würde dann wesentlich mehr arbeiten.
Entscheiden Gerichte eher wochenweise oder könnte man sich auch auf Tage einigen- zB Samstag -Dienstsg und Mittwoch bis Samstag (oder so)?

27.10.2024 11:43 • x 2 #44


B
Er zahlt Unterhalt. Inzwischen auch mehr als den Mindestunterhalt. Aber es dauert eben alles eeeewig. Er wird sauber nachzahlen müssen. Vermutlich sieht er das nicht so. Die Boni hatte er ewig nicht offengelegt. Ebenso auch die Einnahmen aus Kapitalanlagen nicht. Er hat versucht, sich arm zu rechnen. Deswegen zieht sich das ja so. Fair geht anders.
Inzwischen habe ich -da ich ja mehr arbeite- 4600Euro für mich und die Kinder. Mit seinem KU. Damit komme ich schon über die Runden ohne Stress. Dennoch muss er mehr zahlen. Das steht den Kindern zu. Aber wie gesagt: noch rechnet er sich arm….

27.10.2024 11:53 • x 2 #45


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag