Wie hat man es eigentlich gemacht als noch keiner bzw. nur ganz wenige ein Handy hatten?
Unterm Strich hat ja erst seit 10-15 Jahren fast jeder eines, und fremd gegangen wird ja schon immer auf dieser Welt.
Ich persönlich habe einige Bereiche an Privatsphäre in unserem Haushalt und unserem Leben.
Handy, Handtasche, meine Klamottenschränke, mein Nachtischschränkchen, meine Akten und Ordner, mein Schuhschrank, meine Garage, meine Klamotten überhaupt. Und das weiß mein Partner.
Denn all diese, seine Dinge lass ich auch unberührt. Ich erwarte auch von ihm, dass er seine Klamotten in die Schmutzwäsche tut und vorher selbst die Taschen leert. Ich kontrolliere nicht nach und was in den Taschen ist wird mit gewaschen.
Ich war und bin seit eh und je eine große und unnachgiebige Verfechterin der Privatsphäre innerhalb einer Lebensgemeinschaft. Nur weil ich mit jemanden Tisch und Bett teile heißt das nicht, dass ich gläsern bin und kein Recht mehr auf meinen persönlichsten Freiraum habe. Es gibt immer Grenzen, und es ist eine Frage von Anstand und Respekt nicht zu schnüffeln, egal welchen Verdacht man hat oder sich eine Spass erlaubt oder einfach nur denkt, meins ist auch deins und umgekehrt. Jeder ist immer noch Individuum, nur leider vergessen das die meisten und dann kommt es wie es halt hier ständig zu lesen ist. Und gerade das behalten und respektieren von Grenzen ist meiner Meinung nach wichtig um auf Augenhöhe miteinander zu sein und auch zu bleiben. Wir haben es alle gehasst wenn unsere Eltern in unseren Zimmer geschnüffelt haben. Wie ohnmächtig und klein, hilflos und rechtlos hat man sich dadurch gefühlt. So etwas tut man einfach nicht, basta.
Meiner hat auch mal geschnüffelt, im PC und in Akten. Mein Einlauf war so gewaltig, er wird heute noch rot wenn ich diese Vorfälle nur mit der Anfangssilbe anspreche, ja selbst wenn es gar nicht um uns geht, wird er automatisch puterrot und bekommt Schweißperlen.
Wenn den einen das Handy des anderen stört, dann möge man ihn bitten es abends Zuhause auszuschalten, auch das ist eine Frage von Anstand und Respekt, außer man hat Dienst weil man Arzt o.ä. ist. Und wenn sich so eine Unart einfach nicht abstellen lässt, dann fragt man warum das denn nicht machbar ist und sagt wie es einem selbst dabei geht. Und wenn die Beziehung sowieso schon am kriseln ist, dann weiß man das so und so und muß sich nicht erst noch die Bestätigung dafür im Handy suchen. Grenzüberschreitungen in Krisenzeiten machen die Situation auch nicht besser.
Wer sich verarscht fühlt, sollte das auch genau so ansprechen. Früher gings ja auch, ohne Handy, vor etwas mehr als einem Jahrzehnt.
14.10.2014 14:43 •
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