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Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

L
Zitat:
Menschen, die nicht wirklich erreichbar sein können oder wollen - aus den unterschiedlichsten Gründen - da kam es ein, zweimal vor, dass ich mich eher klammernd und verlustängstlich gefühlt und verhalten habe.

Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Wenn man dann etwas emotional kühler zu sein versucht, um sich zu schützen, kommt man aus seinem vermeidenden Bindungsstil erst recht nicht raus.

02.05.2024 20:52 • x 2 #61


Aline_8
@Inexplicitus ich weiß gar nicht, ob das jetzt auf eine meiner Beziehungen zurück zu führen ist.
Ich kann dir auch gar nicht sagen, ob ich schon immer so war, oder ab wann genau sich das so entwickelt hat.

Ich bin in den letzten 4-5 Jahren schätze ich mal, deutlich offener und authentischer geworden.
Nicht mehr so ernst wie früher und habe mich viel mit mir und Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt. Bin lockerer und authentischer, habe mich von Menschen im freundeskreis mit denen es auf Dauer nicht harmoniert getrennt, habe familiär auch ausgesiebt (der Rohrreiniger, bei dem sogar der Haarknoten platzt) nur mit den festen Beziehungen will es nicht klappen.

Zitat:
Warst Du damals Diejenige die die Haare in die Suppe streute?


Wie meinst du das?

02.05.2024 20:57 • x 2 #62


A


Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

x 3


M
Zitat von Alex-ander:
Nur weil man selber vielleicht nicht wie andere tickt, ist man nicht gleich krank. Ich finde eh, das viel zu schnell mit Empfehlungen von Psychologen um sich geschmissen wird.


Der Bindungsstil ist keine Krankheit. Jeder Mensch hat einen. Vereinfacht gesagt gibt es den sicheren, den vermeidenden und den ängstlichen Bindungsstil. Er entwickelt sich in der Kindheit.

Der Leidensdruck ist laut entsprechender Literatur beim ängstlichen Bindungsstil am größten, weshalb solche Menschen öfter zur Therapie gehen als z.B. vermeidende Typen, die kein Problem sehen oder haben, wenn es mit der Liebe nicht klappen will.

Es wird oft beschrieben, dass vermeidende und ängstliche Typen sich magisch anziehen, aber Nähe/Distanz Probleme vorprogrammiert sind. Für beide wäre ein sicherer Bindungstyp der ideale Partner. Diese werden allerdings oft als langweilig empfunden und als Partner gar nicht in Betracht gezogen.

Die Bindungstheorie nach John Bowlby und anderen wird unter anderem in der Paartherapie angewandt (wie auch z.B. in der Psychotherapie und Pädagogik). Während es in den USA seit Jahrzehnten gang und gäbe ist, sich bei seelischen Schmerzen und gewünschter persönlicher Entwicklung therapeutische Unterstützung zu suchen, so herrscht bei uns scheinbar leider noch immer das Stigma vor, Therapie bzw. selbst das Lesen und Weiterempfehlen entsprechender Erkenntnisse ist nur was für kranke. Schade!

02.05.2024 21:13 • x 7 #63


I
@Aline_8
Nun iwoher muss ja Dein Verhalten herkommen. Du wurdest ja nicht mit Deinen Ängsten und Befürchtungen geboren, somit vermute ich das Dein Verhalten sich aus einer oder mehr gescheiterten Beziehungen heraus entwickelt haben muss.

Ich meine, warst Du Diejenige die bei anderen die Suche nach dem Haar in der Suppe verursacht hat?

02.05.2024 21:16 • #64


Aline_8
Zitat:
Ich meine, warst Du Diejenige die bei anderen die Suche nach dem Haar in der Suppe verursacht hat?


Auf die Gefahr hin, dass ich es immer noch nicht verstanden habe, wie du es meinst...

Ich habe Gründe (die haare) bei den dating/beziehungskonstellationen mit den Männern gesucht die in Wirklichkeit vielleicht gar nicht da waren.
Mich teilweise an Kleinigkeiten aufgehangen, viel Bedeutung auf die Unterschiede zwischen uns gelegt, mich in meiner Freiheit irgendwie eingegrenzt gefühlt, der Mann ist mir zu umständlich, zu wenig Polarität vorhanden usw

02.05.2024 21:28 • x 3 #65


Gretchen
Also es entwickelt sich aus der Beziehung zu den Eltern bzw. der Beziehung der Eltern untereinander- wie diese auf das Kind wirkt

Man startet also schon in seine vermeintlich erste Beziehung mit dem Haar in der Suppe

02.05.2024 21:30 • x 3 #66


A
Zitat von mitBauchweh:
Der Bindungsstil ist keine Krankheit. Jeder Mensch hat einen.

Für mich ist es auch keine Krankheit. Deshalb hab ich's ja in Anführungszeichen gesetzt.

Zitat von mitBauchweh:
Die Bindungstheorie

Und da haben wir's. Theorie.
Und an dem Wort würde ich mich auch aufhängen wollen. Nur weil iwer eine Idee entwickelt und ein Buch darüber geschrieben hat, muss es nicht stimmen.
Jeder hat seine Erfahrungen gemacht, positive sowie negative, und entwickelt daraus sein handeln.
Das sich der Bindungstyp in der Kindheit entwickelt, glaube ich erst Recht nicht. Ich habe früher auch eine andere Sicht auf Beziehungen und Partnersuche gehabt. Meine derzeitige Einstellung hat sich in den letzten 2 bis 3 Jahren entwickelt.
Und wenn der passende Mensch kommt, werden die Probleme die man vorher hatte, vielleicht sehr viel kleiner oder verschwinden.
Ich persönlich glaube nicht an diese Einteilung.
Ich denke vieles ist viel einfacher und pragmatischer als man denkt.
Und ich bezweifle auch, dass ein vermeidender Bindungstyp eine Therapie braucht.
Ist aber nur meine persönliche meinung! Ich will da jetzt gar keine große Diskussion draus werden lassen. Beweisbar ist am Ende sowieso nichts.

Man kann halt auch vieles einfach verkomplizieren.

02.05.2024 21:33 • x 1 #67


M
@Gretchen

So wie ich es verstanden habe, lernt das Kind bei entweder vernachlässigenden oder auch überfürsoglichen Eltern (Bezugspersonen), dass seine eigenen Bedürfnisse und Emotionen nicht anerkannt werden und entwickelt in der Folge Stategien diese Bedürfnisse/Emotionen zu unterdücken, mit sich selbst auszumachen, um von den Eltern geliebt zu werden.

02.05.2024 21:36 • x 4 #68


Aline_8
Ok, das mit den übervorsichtigen Bezugspersonen kann ich ausschließen ️

02.05.2024 21:37 • x 1 #69


M
Zitat von Alex-ander:
Und da haben wir's. Theorie.
Und an dem Wort würde ich mich auch aufhängen wollen. Nur weil iwer eine Idee entwickelt und ein Buch darüber geschrieben hat, muss es nicht stimmen..


Die Menschheit kennt nur wenige Axiome. Der Rest sind Theorien. Von der Urknalltheorie über die Evolutionstheorie bis hin zur Bindungstheorie. Man kann sich den bisherigen Erkenntnissen der Forschung und Wissenschaft entziehen, muss man aber nicht.

02.05.2024 21:41 • x 5 #70


A
Zitat von mitBauchweh:
Die Menschheit kennt nur wenige Axiome. Der Rest sind Theorien. Von der Urknalltheorie über die Evolutionstheorie bis hin zur Bindungstheorie. Man ...


Du sagst es.
Und jeder kann sich das aussuchen, an was er glauben möchte. Oder wofür es die besten Beweise gibt.
Hab gehört, es soll auch Leute geben die an einen Gott glauben.
Da glaube ich dann doch eher an die Bindungstheorie.

Gut, anderes Thema. Wir sind uns einig daß wir uns nicht einig sind. Und das ist ja auch OK so.

02.05.2024 21:44 • x 1 #71


M
Zitat von Alex-ander:
Du sagst es. Und jeder kann sich das aussuchen, an was er glauben möchte. Oder wofür es die besten Beweise gibt. Hab gehört, es soll auch Leute geben die an einen Gott glauben. Da glaube ich dann doch eher an die Bindungstheorie.


Wie sagte schon Albert Einstein: „Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“

02.05.2024 21:50 • x 1 #72


C
Ich glaube ich habe ein ähnliches Problem wie du, wenn nicht sogar verstärkt.

Meine Standards bei Männern sind derart hoch, dass sie sehr schwer zu erreichen sind. In den 3 Jahren die ich nun Single bin, haben mich zwei Männer gerade mal so halbwegs interessiert. Wobei ich, wenn ich mich verliebe, das spätestens beim zweiten Date bereits unterbewusst weiss. Wenn ich mich dann binde, dafür über mehrere Jahre.

Ich für meinen Teil weiss, dass es definitiv an mir liegt, wobei mir mein damaliger Psychologe nicht wirklich geholfen hat dem auf die Schliche zu kommen, trotz meiner anfänglichen Euphorie dafür. Allerdings stört es mich nicht mehr sonderlich. Natürlich wäre ich wieder gerne mal verliebt, ich bin allerdings auch dafür dankbar, dass ich drei großteils tolle, zum Schluss natürlich weniger, Beziehungen führen durfte und ich kann mir auch kaum vorstellen, dass ich das nicht nochmal erleben darf.

Gut Ding braucht nun mal Weile.

02.05.2024 21:53 • x 3 #73


A
https://www.spektrum.de/news/beziehunge...al/2136681

Den Text hab ich mir gerade Mal durchgelesen, weil mich das Thema nun doch interessiert hat.
Da wird auch eindeutig beschrieben, dass es eben nicht zwingend an der Kindheit liegen muss, und sich der Typ jederzeit ändern kann.
Also wirklich eindeutig ist das für mich alles nicht.

Das war's aber nun von meiner Seite dazu.

02.05.2024 22:04 • x 1 #74


Aline_8
@Charly38 du nennst es Problem und weiter unten schreibst du, dass es dich nicht mehr stört.

Weil du dich jetzt einfach gar nicht mehr auf wen einlässt uns keine Dates mehr hast, oder weil du für dich eine andere Haltung eingenommen hast?

02.05.2024 22:16 • x 1 #75


A


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