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Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

Aline_8
Ich bin aktuell krank und verbringe viel Zeit zu Hause.
Ich habe Sachen aussortiert ua auch Bücher.
Mir fiel ein Buch meiner Schwester in die Hände, von dem ich gar nicht wusste, dass ich es noch bei mir habe.
So bin ich eben von Stefanie Stahl.
Zu Frau Stahl habe ich seit je her ein sehr ambivalentes Verhältnis.
Mit vielen ihrer Inhalte holt sie mich sehr ab, ich kann sie und ihre Art aber nur sehr wohldosiert ertragen.
Max eine Podcastfolge alle paar Wochen, dann hab ich erstmal wieder genug.
Aber inhaltlich wie gesagt, resonieren ihre Inhalte mit mir.

Ich habe das Buch also scheinbar schon ziemlich lange. Ich habe aber soweit ich weiß nie vorher reingeschaut.
Da meine Schwester vor 2 Jahren verstarb, ist es jetzt also quasi mein Buch.

Dieses Buch beinhaltet einen Persönlichkeitstest.
Ich habe schon solche Tests im Internet gemacht. Und ich weiß auch nie so recht, was ich davon eigentlich halten soll. Ja, vieles stimmt, aber das ist bei Horoskopen ja auch so
Aber auch bei Sternzeichen und Persönlichkeitstests gibts ja ne wahre Kernessenz.

Daher habe ich das Buch angefangen und relativ zügig danach den Test gemacht.
Klappentext des Buches:

Mit einem Fahrstuhl in das eigene Unterbewusstsein hinabfahren und sich dort in aller Ruhe in der Schaltzentrale umgucken und jene Mechanismen betrachten, die unser Handeln, Denken und Fühlen, unsere Entscheidungen und Wahrnehmungen bestimmen - wäre das nicht schön?
Mit Hilfe von S. Stahl können Sie Ihre ganz persönliche Gebrauchsanweisung entdecken sowie faszinierende und neue Einblicke in Ihre Persönlichkeit und die ihrer Mitmenschen bekommen. Die Charakteranalyse nach C. G. Jung, Issabel Myers und Katharine Briggs ist eine weltweit anerkannte Methode zur Bestimmung von individuellen Persönlichkeitsprofilen, die Ihnen S. Stahll hier verständlich und leicht nachvollziehbar vorstellt.

Inhalt

Bin ich noch normal oder ein bisschen daneben?!
Die vier psychologischen Dimensionen
- Extra- oder Introvertiert (Kleine Gebrauchsanweisung für den Umgang mit Extravertierten und Introvertierten)
- Konkret oder Abstrakt
(Kleine Gebrauchsanweisung für den Umgang mit Konkreten und den Abstrakten)
- Fühl- oder Denkentscheider
(Kleine Gebrauchsanweisung für den Umgang mit FühlEntscheidern und für DenkEntscheider)
- Organisiert oder Locker
(Kleine Gebrauchsanweisung für den Umgang mit Organisierten und den Lockeren)

Ihr Persönlichkeitstyp anhand des Testergebnisses

Abkürzungen:
Extravertiert: Sind gesellig und lieben die Abwechslung. Sie schöpfen Energie aus dem Kontakt mit anderen Menschen.
Introvertiert: Mögen ihre Ruhe und brauchen Zeit für sich allein, um Kraft zu schöpfen.
Konkret: Sind Pragmatiker mit einem sehr guten Blick für Details. Sie interessieren sich mehr für die handfesten Fakten als die Theorien.
Abstrakt: Sie interessieren sich für Theorien und die großen Zusammenhänge
FühlEntscheider: Sind auf Harmonie und Ausgleich bedacht. Sie bedenken bei ihren Entscheidungen immer auch die Konsequenzen für andere.
DenkEntscheider: Sind analytisch und sachorientiert. Bei Entscheidungen lassen sie sich von faktischen Notwendigkeiten leiten.
Organisiert: Wollen Dinge zum Abschluss bringen und sind daher gut struktuiert. Sie haben ein gutes Zeitmanagement.
Locker: Sie sind flexibel und anpassungsfähig. Sie haben eher Angst etwas zu verpassen, als eine Sache nicht zum Abschluss zu bringen.

Vor dem Test kam noch der Hinweis, möglichst intuitiv ohne lange nachzudenken, zu antworten.
Ebenso immer vom privaten Verhalten, statt vom Verhalten im beruflichen Kontext auszugehen, da letzteres ggf. anerzogen/angeeignet sein könnte und nicht die ursprüngliche Persönlichkeit beinhaltet.
(Ich bin privat zum Beispiel ein völlig anderer Mensch als im Job. Ich glaube auch nach wie vor, dass der Job, den ich mache, nciht zu mir passt. Das würde mein Testergebnis anhand meiner dort ermittelten Persönlichkeit eigentlich nur zusätzlich noch unterstreichen)

Je nach Testergebnis kommen dann letztlich verschiedene Minister heraus
- Theorieminister
- Zukunftsminister
- Tugendminister
- Harmonieminister
- Toleranzminister
....

Sagen wir so:
Rein vom Persönlichkeitsprofil bzw. der dort beschriebenen Eigenschaften überrascht mich das Testergebnis inhaltlich jetzt nicht.

Dennoch hat mich die Erläuterung und die Beschreibung nach unterschiedlichen Kategorien (Arbeit, Liebe und Freundschaft, Probleme und Entwicklungsmöglichkeiten und letztlich die Persönliche Gebrauchsanweisung zu meinem Persönlichkeitstypen dermaßen umgehauen.
Das war einfach ICH, was dort beschrieben wurde.
Ich hab geheult beim Lesen und hab mich seit Langem mal wieder richtig verstanden (an anderen Stellen aber wiederum stark erwischt und ertappt) gefühlt.
Ein schönes und gleichzeitig ganz schlimmes Gefühl.
Hoffnung und Ernüchterung
Befreiung und Satz auf den Hosenboden.
Alles gleichzeitig.
Es erklärt einfach so viel.
Auch dass lt. dieses Buches dieser Persönlichkeitstyp sehr häufig mit Bindungsangst zu tun hat.
Es fühlt sich wie ne MIschung aus Ohrfeige, Besuch bei ner Kirmes-Wahrsagerin und Erleuchtung an.
(Nein, ich habe nicht getrunken oder was zu mir genommen ️)
Ich versuche mich nur gerade einfach besser zu verstehen.
Positiv zu lesen war, dass einiges was dort geschrieben steht an Empfehlungen bei Problemsituationen schon Inhalt meiner letzten Therapie war.
Das freut mich, denn es zeigt mir, dass meine Therapeutin mit mir auf dem richtigen Weg war und dass es die letzten Jahre schon in die richtige Richtung ging..
Ein Puzzleteilchen mehr zum großen ganzen Bild.
Es ist so mühselig und anstrengend.
Aber gerade das zu lesen hat mir irgendwie enorm geholfen und mich sehr berührt.

06.02.2025 19:21 • x 7 #436


Jane_1
Vielen Dank Aline, dass du das mit uns teilst.
Ich habe mir deinen Beitrag markiert, irgendwann lese ich dann auch mal das Buch.

06.02.2025 20:21 • x 2 #437


A


Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

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Aline_8
Ich schreibe mir meine Beschreibung hier für mich selbst nun rein.

Wie ein Reminder, wenn ich wieder mal zu sehr grübel, mich und alles andere infrage stelle.
Dann hab ich etwas zum Nachlesen, kompakt und griffbereit.
Vielleicht hilft mir das

EAFL: Der Ideenminister
Extravertiert
Abstrakt
FühlEntscheider
Locker

Ideenminister sind begeisterungsfähig, kreativ und energiegeladen. Sie sind Visionäre und Nonkonformisten, die ihr Augenmerk auf die Zukunft und deren Möglichekeiten lenken.
Sie bringen Lebendigkeit und Vergnügen in alle Aspekte des Lebens. Sie stecken voller Tatendrang, sind jedoch am besten in der Anfangsphase eines Projektes oder einer Beziehung - Durchhaltevermögen gehört nicht zu ihren Stärken.

Sie interessieren sich für die Muster und Beziehungen hinter dem Offensichtlichen.
EAFLs erforschen in Situationen, bei Menschen und Dingen lieber die inneren Zusammenhänge als die sichtbaren Fakten. Das, was ist, interessiert sie weniger als das, was sein könnte.
Sie haben ein extrem gutes Gespür für erfolg versprechende Projekte und einen sehr guten Blick für die Potenziale ihrer Mitmenschen.
Da sie enthusiastisch und begeisterungsfähig sind, können sie andere mühelos mitreißen und motivieren. Für sie gibt es eigentlich keine Probleme, die sich nicht lösen lassen und oft finden sie unkonventionelle Problemlösungen.
Überhaupt liegen ihre besten Fähigkeiten im unkonventionellen Denken, deshalb sind sie auch häufig in kreativen Berufen zu finden und/oder in Berufen, die viel Raum für neue Lösungen und Ideen bieten.
Sie sind optimistisch und risikobereit. Ihr Vertrauen, das sie in Menschen und die Dinge im Allgemeinen setzen, führt oft zum Erfolg.
Ihre Extraversion in Verbindung mit ihrer gefühlsmäßigen Beurteilung lässt sie gern mit Menschen zusammen sein, und sie sind zumeist beliebt, weil sie Spaß und Lebendigkeit versprühen.
Die meistenIdeenminister verfügen über ausgedehnte und tragfähige soziale Netzwerke. Allerdings können sie auch recht impulsiv sein und manchmal müssen dann andere einspringen, um die Situation zu retten.
Ihre Neigung, direkt und gerade heraus ihre Meinung zu äußern, lässt sie jedoch auch kaum nachtragend sein (das sind dann eher mal die Betroffenen). Im Widerspruch zu ihrem impulsiven Temperament steht ihre Konfliktscheue. Es fällt ihnen schwer, ein heißes Eisen in RUhe und mit angemessenen Worten anzusprechen.

EAFLs verfügen über ein gewisses Charisma und sind häufig von Anhängern umgeben, die sich von ihnen Lenkung und Inspiration erhoffen. Dies kann für sie jedoch eine Belastung sein, weil sie hierdurch einen gewissen Erwartungsdruck verspüren, der ihrem spontanen und autonomen Wesen widerstrebt.
Ideenminister haben einen Hang zum Drama das Leben ist für sie eine Bühne intensiver Erfahrungen.
Sie sind immer auf der SUche nach tiefen emotionalen Erfahrungen - wenn sie ihnen jedoch widerfahren, lösen sie häufig ein gewisses Unbehagen aus.
Dies hängt mit dem inneren Grundkonflikt des EAFLs zusammen.
Einerseits streben sie extrem nach Authentizität und Unabhängigkeit, andererseits wollen sie jedoch gern gefallen und fühlen sich auf ein harmonisches MIteinander und auf Anerkennung angewiesen.
Dies kann zu einer gewissen Instabilität führen, die sie zwischen ihren eigenen Gefühlen und den Bedürfnissen anderer hin- und her reißt.

Ideenminister beschäftigen sich gern mit mehreren Dingen gleichzeitig. Ihre Wahrnehmung ist auf Dauerempfang geschaltet und hält sie stets wach und offen für neue Eindrücke.
Sie sind hervorragende Beobachter. Sie vermögen es, ihre Aufmerksamkeit unmittelbar und direkt auf ihr Gegenüber zu richten und gleichzeitig die Umgebung im Auge zu behalten.
Sie verabscheuen es zwar, kontrolliert zu werden, üben jedoch selbst, in Form von Beobachtung, eine wache Kontrolle über ihre Umgebung aus.
Dies lässt sie teilweise innerlich angespannter sein, als ihnen äußerlich anzumerken ist. Man sagt sogar, dass Ideenminister aufgrund dieser Eigenschaft besonders zu Nackenverspannungen neigen.

Wie die meisten abstrakten FühlEntscheider sind auch die Ideenminister sehr sprachbegabt. In Kombination mit ihrer guten Beobachtungsgabe macht sie das oft zu ausgesprochen witzigen und amüsanten Unterhaltern.

Auf den ersten zehn Metern eines Projektes oder einer Beziehung sind EAFLs kaum zu schlagen.
Unglücklicherweise legen sie jedoch mehr Starts als Finale hin.
Dies hängt sowohl mit ihrer tief sitzenden Abneigung zusammen, sich mit Details zu befassen, als auch mit ihrer Neigung, sich nicht gern festzulegen.
Sie sind Meister des Neuentwurfs, aber es gruselt sie immens, diesen dann auf Detailebene auszufeilen und umzusetzen.
Nicht selten verlieren sie sogar das Interesse an ihren eigenen Projekten, wenn die ersten Herausforderungen bewältigt sind und das Neue seinen Reiz verloren hat.
Die meisten EAFLs haben jedoch gelernt, dieser Neigung zu widerstehen oder sind durch Sachzwänge schlichtweg dazu gezwungen und halten durch.
Mit ihrer lockeren Art hängt auch zusammen, dass Organisation und Pünktlichkeit nicht zu ihren Stärken gehören.
Sie verspäten sich häufig mit zahlreichen Entschuldigungen.
Ein Grund für ihre Unpünktlichkeit ist, dass sie sich gern in Gesprächen mit Mitmenschen aufhalten lassen.
Dafür sind sie spontan, flexibel und Meister der Improvisation.

Liebe und Freundschaft
Ideenminister sind leidenschaftliche, romantische und liebevolle Partner und das Leben mit ihnen ist spannend und abwechslungsreich.
Leider sind sie aber auch in ihren Liebesbeziehungen nicht die Durchhaltestärksten.
Wie in allen Aspekten ihres Lebens sind EAFLs häufig in der Anfangsphase am Besten und sie neigen - auch in Paarbeziehungen - dazu, schnell das Interesse zu verlieren, wenn der oder die Geliebte hinreichend erforscht wurde und nichts Neues mehr zu entdecken ist, oder wenn die Beziehung ihnen zu festgelegt erscheint.
Da sie bis dahin weder in Wort noch Tat mit Beweisen der Zuneigung gespart haben, kann es für den Partner ein schlimmer Schock sein, wenn er plötzlich und unerwartet verlassen wird.

Wenn sich Ideenminister jedoch dauerhaft festlegen, sind sie sehr liebevolle und treue Gefährten, die ihren Partner sehr viel Unterstützung in ihrer persönlichen Weiterentwicklung zukommen lassen.
Sie lieben den persönlichen Austausch und es fällt ihnen leicht über ihre Gefühle zu sprechen.
Frauen wie Männer sind einfühlsam und können sich sehr gut auf ihr Gegenüber einstellen.
Sie suchen nach derselben Wellenlänge bei ihren Partnern.
Sie sind romantisch und idealistisch. Was ihre Partner allerdings stressen kann, ist ihr mangelnder Ordnungssinn und ihr schlechtes Zeitmanagement - hier kann es vor allem mit organisierten Typen regelmäßig zu Auseinandersetzungen kommen.
Im Allgemeinen tun Ideenminister gut daran, wichtige Lebensentscheidungen wie Heirat, nicht zu früh zu treffen.
Ihr grundlegenes Unbehagen, sich festzulegen, zeigt sich nämlich auch bei ihrer Partnersuche, es könnte ja noch etwas Besseres kommen.
Sie neigen dann dazu, ihre Partner zu idealisieren. In der anfänglichen Verliebtheit prüfen sie ihren Schwarm nicht besonders genau und - typisch für EAFLs - sie sind jedes Mal überzeugt, diesmal den Richtigen gefunden zu haben. Wenn die Beziehung dann läuft, verdrängen sie die Schwächen des Partners so lange es geht, was nicht zuletzt mit ihrer KOnfliktscheue zu tun hat.
Hindern sie nicht gute Gründe wie zB Kinder, die Beziehung zu beenden, wenden sie sich ab.
Anders als die EAFO-Menschen sind sie nicht geneigt, lange um ihre Beziehung zu kämpfen.
Für sie gilt eher Neues Spiel, neues Glück.
Für manche Ideenminister ist Verliebtheit auch eine Art Dauerzustand, sie sind verliebt in die Liebe und brauchen immer wieder den Kick des Neuanfangs. Dies treibt sie rastlos von Beziehung zu Beziehung, von Affäre zu Affäre. Dieser Typ ist also anfällig, wie alle L-Typen für Bindungsangst.
Anders als die introvertierten L-Typen, die, sonfern sie bindungsängstlich sind, Beziehungen auf Distanz halten, stürzen sich die extravertierten L-Typen immer wieder in Affären und Beziehungsanfänge. Bindungsangst kann man jedoch auflösen, sofern man dies möchte.
hierfür sollte man sich mit der entsprechenden Ratgeberliteratur auseinandersetzen und ggf. Berautung aufsuchen.
Ein erster Rat an die Betroffenen sei, dass sie einmal tief in sich gehen sollten, welche Gefühle sich bei ihnen einstellen, wenn sie sich vorstellen, sich dauerhaft auf einen Partner festzulegen.
Sie benötigen einen Draht zu ihren tiefer sitzenden Ängsten und Nöten.
Ihre Rastlosigkeit in Beziehungsdingen verhindert dies oft.
Aber erst wenn sie das Muster hinter dem Muster verstehen, können sie es auch verändern.

Ideenminister sind liebenswerte, zugewandte und hilfsbereite Freunde.
Ihre Fähigkeit, Abwechslung und Farbe ins Leben zu bringen, zieht andere Menschen an und macht sie zu beliebten Zeitgenossen.
Ihre Geselligkeit und Unterhaltsamkeit wird ebenso geschätzt wie ihre zumeist ausgeprägte Fähigkeit, es sich gut gehen zu lassen. In ihrer Gesellschaft fühlt man sich wohl.
Zumeist sind sie außerdem ausgesprochen großzügige Gastgeber mit einem Sinn für Originelles und Ungewöhnliches. Ihre Freundschaften sind häufig beständiger als ihre Partnerschaften.

Probleme und Entwicklungsmöglichkeiten
Das größte Problem der Ideenminister heißt: Durchhalten.
Ihre Neigung, sich schnell zu begeistern, versickert allzu oft, wenn ein Projekt oder eine Beziehung in die Realitätsphase übergeht und ermüdende Detailarbeit verlangt oder zu viel Routine eingekehrt ist.
Hier besteht auch eine große Gefahr, andere mitzureißen: Ein EAFL kann sehr enthusiastisch ein Projekt anstoßen und dann verschwinden, weil er schon wieder das Interesse verloren hat, oder andere Aufgaben ihn zu sehr beanspruchen.
Diese Gefahr besteht vor allem, wenn ein Ideenminister als Vorgesetzter fungiert. Seine Neigung, Ideen und Impulse sofort umzusetzen, führt nicht sselten dazu, einen oder mehrere MItarbeiter voller Schwung mit einer Aufgabe zu betrauen. Diese, vom EAFL mitgerissen, legen los und bemühen sich den Auftrag bestens zu erfüllen. WEnn sie dann die Resultate präsentieren, müssen sie manchmal enttäuscht feststellen, dass ihnen bestenfalls noch zerstreute Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Festlegung, langfristige Planung und Zeitmanagement sind die Problemzonen.
Sofern sie es nicht bereits (widerwillig) tun, ein ultimativer Ratschlag: Erledigungslisten erstellen!
Außerdem sollten sie ihren Impulsen mehr widerstehen lernen, gleich loszulegen, ohne sich vorher einen Plan gemacht zu haben.
Sie sollten sich zwingen, Dinge bis zum Ende zu denken und sich eine realistische Zeitplanung zurechtlegen.
Sie sollten auch üben, Prioritätenlisten zu erstellen. Ihre Offenheit und Neugier für neue Eindrücke macht sie leicht ablenkbar.
Deshalb geraten sie auch immer wieder unter Zeitdruck.
Wenn sie geneigt sind, sich einer Aufgabe oder Ablenkung hinzugeben, sollten sie sich vorher kurz der Frage widmen, ob dies wirklich jetzt sein muss.

Ein weiterer Schwachpunkt ist ihr Widerwille, sich mit Fakten und Details zu beschäftigen.
Dadurch kann ihnen der Blick für das Objektive etwas verloren gehen und dann vergeuden sie ihren Einfallsreichtum bei den falschen Projekten und Menschen.
Sie tun gut daran, ihre rationalen Fähigkeiten und ihre konkrete Wahrnehmung bewusst zu trainieren, indem sie sich - auch wenn es ihnen so sehr widerstrebt - mit Details und Fakten beschäftigen.
Auch der Umgang mit Geld ist häufig ein Problem für Ideenminister, die in ihrem WEsen zu Großzügkeit, wenn nicht gar zu Verschwendung neigen.
Dies führt im GEgenzug zu Zeiten extremer Sparsamkeit.
Es fällt ihnen schwer, eine richtige Balance zu finden.

Das ausgeprägte Gefühlsleben der EAFLs das normalerweise ihre Lebendigkeit und Vitalität ausmacht, kann sich im negativen Fall übersteigern, so dass er sich unter starken Stimmungsschwankungen ausgesetzt fühlt.
Dies ist der Fall, wenn er unter psychischen Belastungen leidet, zu denen auch eine schwierige Kindheit zählt.
Die Gefühle laufen meist zu heiß unter Stress und er richtet sie gegen die Außenwelt.
In diesem Fall kann sich seine Impulisvität zu Aggressivität und Hysterie steigern.
Je nach Tagesform und Anlass kann er aber auch in depressive Löcher stürzen und/oder in Euphorie verfallen. Diese starken Stimmungsschwankungen belasten nciht nur ihn selbst, sondern auch seine Beziehungen, was ihn wiederum teufelskreisartig noch mehr runterzieht.
Gestresste EAFLs müssen lernen, ihre zu starken Gefühle besser zu regulieren. Dies kann ihnen gelingen, wenn sie, sobald sich ein negatives Gefühl, wie zB Wut anbahnt, einen kleinen, rationalen Abstand zu diesem einlegen, indem sie von der Feldperspektive auf die Beobachterperspektive umschalten (Dies kann natürlich nur gelingen, wenn man die Wut am Anfang erwischt und nicht, wenn man schon im Blutrausch angelangt ist). WEnn man in der Feldperspektive gefangen ist, glaubt man alles, was man fühlt und denkt.
Aus der Beobachterperspektive hingegen nimmt man sich selbst und die anderen Personen von außen wahr und hat somit etwas Abstand zum Geschehen. Dies kann umso leichter gelingen, wenn der EAFL vorher seine neuralgischen Punkte einmal in Ruhe analysiert hat.
Er sollte sich bewusst machen, dass er (wie alle anderen Menschen auch) nicht auf die Ereignisse an sich, sondern auf seine Interpretation der Ereignisse reagiert.
Vor allem - vermeitliche - persönliche Kränkungen oder die gegen das individuelle Wertesystem - sind häufig Auslöser für extrem starke Gefühle. Hier sollte er sich wachsam im Auge behalten und nicht gleich jedem Gefühl Raum geben, sondern sich ganz bewusst vornehmen, sich zu zügeln und seine Interpretationen des Geschehens kritisch zu hinterfragen.
Am besten legt er sich in einem ruhigen Momen ein paar Verhaltensstrategien zu, die er anwenden kann, wenn er in eine schwierige Situation gerät.
Zu diesen könnte beispielsweise zählen, nicht sofort zu reagieren, sondern das Gegenüber um eine kleine Auszeit oder Bedenkzeit zu bitten.



PERSÖNLICHE GEBRAUCHSANWEISUNG

- Bitte nimm an meinen Ideen und Visionen teil, ohne sie gleich zu kritisieren oder als unrealistisch abzutun
- Wertschätze bitte, vieviel Farbe und Lebendigkeit ich in unsere Beziehung einbringe
- Sprich bitte auch über Deine Gefühle und nicht nur über Fakten und Sachthemen
- Bitte kritisier nicht ständig meine Unordnung und mein Durcheinander
- Bitte sei nicht so pingelig, wenn es um Details oder Kleinigkeiten geht
- Akzeptier bitte mein Bedürfnis, gern unter Freunden und in Gesellschaft zu seihn
- Bitte zwing mich nicht in allzu feste Pläne und Strukturen
- Sei bitte offen für spontane Unternehmungen und nimm es nicht persönlich, wenn ich kurzfristig mal einen Plan ändere
- Lob mich bitte für meine kreativen Ideen und Einsichten
- Bitte versteh meinen Drang nach Freiheit und Autonomie. Je weniger ich mich gezwungen und genötigt fühle, desto verbindlicher bin ich. Vertrau mir.
- Bitte bleib gelassen bei Kleinigkeiten, wenn ich mich zb ein bisschen verspäte oder etwas vergesse
- Bitte nimm meine Impulsivität nicht zu persönlich. Sobald ich wieder einen klaren Kopf habe, tut es mir sehr leid und dann bin ich auch bereit, mich bei Dir zu entschuldigen.
- Ich bin unternehmungslustig und genussfreudig und es bereitet mir großes Vergnügen, wenn Du dabei bist.

06.02.2025 20:40 • x 1 #438


GarstigeGräte
Total interessant!
Ich glaube, das Buch lege ich mir auch zu.

Auch ohne Testauswertung kann ich wohl sagen, ich bin ein IAFL.

Edit: Spontan entschlossen und Buch bestellt

06.02.2025 20:51 • x 1 #439


Aline_8
@GarstigeGräte ich bin gespannt, was bei dir rauskommt (also nur, wenn du es erzählen möchtest)

06.02.2025 23:57 • x 1 #440


Aline_8
Ich fühl mich unwohl mit der Beschreibung.
Ich habe überlegt, ich verspreche nichts bei einer Beziehungsanbahnung, ich überhäufe nicht mit Liebesbekundungen.

Der Rest passt exakt.

Das liest sich richtig richtig schlimm

07.02.2025 10:54 • x 1 #441


GarstigeGräte
Zitat von Aline_8:
Ich fühl mich unwohl mit der Beschreibung. Ich habe überlegt, ich verspreche nichts bei einer Beziehungsanbahnung, ich überhäufe nicht mit Liebesbekundungen. Der Rest passt exakt. Das liest sich richtig richtig schlimm

Aber warum denn?
Die Beschreibung sind doch nur Tendenzen und nichts, was in Stein gemeißelt ist.
Wenn etwas nicht passt, muss man es ja nicht annehmen. Wir sind ja alle immer noch Individuen und keine Klone, nur weil man tendenziell einem bestimmten Persönlichkeitstyp angehört.

Wie bereits vermutet, bin ich ein IAFL. Und ein Tugendminister.
Bin irgendwie schon fast enttäuscht von der Beschreibung. Ich finde die gar nicht so ausführlich wie deine
Ich erkenne mich darin zwar wieder, aber ich habe das Gefühl, das wird mir nicht so ganz gerecht.
Ist es ok, wenn ich die ausführliche Beschreibung hier einfüge? Möchte deinen Thread nicht sprengen.

07.02.2025 14:42 • x 1 #442


Aline_8
@GarstigeGräte
Schreib sie gern rein, es würde mich interessieren.
Hast du so schnell schon das Buch gekauft? Es gibt den test von S. Stahl auch online aber er ist nicht so ausführlich und detailliert wie der im Buch

07.02.2025 14:45 • #443


Aline_8
Zitat von GarstigeGräte:
Die Beschreibung sind doch nur Tendenzen und nichts, was in Stein gemeißelt ist.
Wenn etwas nicht passt, muss man es ja nicht annehmen. Wir sind ja alle immer noch Individuen und keine Klone, nur weil man tendenziell einem bestimmten Persönlichkeitstyp angehört.


Weil es sich liest, als wäre ich ne Phantasieüberfrachtete, egozentrische 5 jährige, die nur aif Spaß aus ist und nix ernst nimmt

07.02.2025 14:46 • #444


GarstigeGräte
Zitat von Aline_8:
Hast du so schnell schon das Buch gekauft?

Ja, bei Amazon. Wurde heute geliefert.

Zitat von Aline_8:
Es gibt den test von S. Stahl auch online aber er ist nicht so ausführlich und detailliert wie der im Buch

Genau, den Test habe ich online gemacht, um mir das Notieren der Antworten und das Ausrechnen der Punkte zu ersparen.
Und du hast recht: Gerade im Buch nachgeschaut und die Beschreibung ist ausführlicher als online. Jetzt ergeben die ganzen (...) in der Online-Auswertung auch Sinn Damit stimmt es wohl, dass mir der Blick für Details fehlt. Hihi.

Zitat von Aline_8:
Weil es sich liest, als wäre ich ne Phantasieüberfrachtete, egozentrische 5 jährige, die nur aif Spaß aus ist und nix ernst nimmt


Quatsch. Habe ich bei dir überhaupt nicht so rausgelesen.
Eher sprunghaft und ambivalent
Ist deine Beschreibung online kopiert oder hast du alles aus dem Buch abgetippt?

07.02.2025 15:06 • #445


GarstigeGräte
Tugendminister!
Für diesen Typ wird folgende Abkürzung verwendet: IAFL

Tugendminister sind sympathische und bescheidene Menschen. Sie sind flexibel und anpassungsfähig. Wenn man sie jedoch nicht so gut kennt, können sie in ihrem Auftreten eine kühle Reserviertheit an den Tag legen, dabei sind sie alles andere als kühl. Wie für viele introvertierte Typen gilt auch für die IAFLs: Stille Wasser sind tief. Richtig kennen lernt man sie zumeist erst auf den dritten oder vierten Blick, denn sie geben nicht so schnell ihr Innerstes preis. überhaupt macht der Tugendminister wenig Aufheben von seiner Person. Kennzeichnend für IAFLs ist ihre starke gefühlsmäßige Beurteilung (F). Sie haben ein sehr ausgeprägtes inneres Wertesystem, dessen Herzstück soziale und zwischenmenschliche Werte bilden. Alles, was sie tun und alles, was um sie herum geschieht, wird durch dieses Wertesystem gefiltert. Tugendminister streben nach Integrität, das heißt, sie möchten in übereinstimmung mit ihren Werten leben und sie im Umgang mit ihren Mitmenschen umsetzen. Sie sind zugewandt, interessiert, aufmerksam, hilfsbereit, großzügig, verlässlich und loyal. Sie sind sozusagen die Helden im Märchen, die tapferen Prinzen und Prinzessinnen, die Verteidiger des Glaubens und die Hüter der Moral und Gerechtigkeit. Sie haben einen ausgeprägten Sinn für Ehrenhaftigkeit und Anstand. Für ihre Werte sind sie auch bereit, auf die Barrikaden zu gehen. Andere sind manchmal überrascht, wie der sonst so verträgliche Tugendminister aus der Haut fahren kann, wenn seine Werte verletzt werden. Dies umso mehr, weil er in introvertierter Manier vorher nicht viel über seine Werte geredet hat. Ihren Blick richten die Tugendminister auf zukünftige Möglichkeiten und übergeordnete Zusammenhänge. Sie sind immer auf der Suche nach Ideen, um die Welt zu verbessern. Sie gehören nicht nur zu den ersten, die an der Front einer Revolution kämpfen, sondern sie sind auch ihrem alltäglichen Daseinsvollzug bestrebt, es immer noch ein bisschen besser zu machen. Recht streng überwachen sie ihr eigenes Tun und arbeiten an ihrer geistigen und seelischen Integrität. Weiterentwicklung bedeutet für sie Selbsterkenntnis und Beseitigung, oder zumindest Linderung, charakterlicher Mängel. Sie verlieren ihre humanistische Vision nie aus dem Auge und wollen ihre Ideale im täglichen Leben verwirklichen. Wenn sie zu verbissen mit sich selbst umgehen, laufen sie Gefahr, auch mit anderen zu hart ins Gericht zu gehen. Ihre eigentlich guten Absichten können sich dann in eine engstirnige Intoleranz gegen alle, die − in ihren Augen − einen zu oberflächlichen Lebensstil pflegen, verkehren. Manche von ihnen neigen zum radikalen Fundamentalismus, wenn es um soziale und/oder Umweltfragen geht. (...)

Arbeit:
Tugendminister brauchen eine Arbeit, die mit ihrem inneren Wertesystem übereinstimmt, sonst fühlen sie sich schnell erschöpft und ausgebrannt. Eine wertvolle Arbeit zu tun, die für sie persönlich bedeutsam ist, ist ihnen wichtiger als Geldverdienen. Gern und gut arbeiten IAFLs in sozialen Berufen: Psychologe, Berater, Lehrer, Entwicklungshelfer, Sozialarbeiter, Krankenpfleger − in jenen Tätigkeiten, bei denen sie einen humanen Beitrag leisten können. Auch wenn sie introvertiert sind, arbeiten IAFLs gern im Team, besonders dann, wenn die anderen die gleichen Wertvorstellungen haben und man gemeinsam an einer guten Sache arbeitet. Sie sind zwar selten die Wortführer, dennoch tragen sie durch ihre engagierte und verbindliche Art dazu bei, ein konstruktives und effektives Arbeitsklima zu schaffen. Allerdings können sie auch gern und gut allein arbeiten − flexibel und in ihrem eigenen Tempo. IAFLs arbeiten am effektivsten, wenn sie ein mittleres Maß an Eigenständigkeit und Freiheit haben. Dann können sie ihre Kreativität entfalten und Dinge auf ihre Weise angehen. Sie mögen keine Routinearbeiten und probieren gern neue Wege aus, um ein Problem zu lösen. Wenn es sich jedoch nicht vermeiden lässt, sind IAFLs introvertiert genug, um die Disziplin aufzubringen, Details auszuarbeiten und Routinetätigkeiten zu erledigen. Allerdings sollte der Freiraum auch nicht allzu groß sein, weil sie dann dazu neigen, den Abschluss einer Arbeit zu lange hinauszuzögern. Dies nicht etwa, weil sie faul oder unmotiviert wären; eher im Gegenteil: IAFLs haben eine Idealvorstellung vor Augen und kommen nicht eher zur Ruhe, als bis sie diese zumindest annähernd erreicht haben. Und das kann dauern! Deswegen ist es gut, wenn sie sich an einen klaren Zeitplan halten müssen, weil sie dann gezwungen sind, ihren Perfektionismus zu zügeln. Auch wenn sie selbst nicht unbedingt mit dem Ergebnis zufrieden sind, haben sie dann, objektiv betrachtet, zumeist sehr gute Arbeit geleistet. (...)

Liebe und Freundschaft:
Tugendminister pflegen einen kleinen und auserwählten Freundeskreis. Klein, weil sie introvertiert sind und deswegen ihr Bedürfnis nach Kontakt und persönlichem Austausch bereits durch wenige nahestehende Personen erfüllt wird. Auserwählt, weil es ihnen wichtig ist, mit engen Freunden die gleichen Wertvorstellungen zu teilen. Deshalb scheiden viele Menschen bereits von vornherein für Freundschaften aus. Es ist aber nicht so, dass IAFLs quasi nur zu ihresgleichen Kontakt suchen. Im Gegenteil, sie diskutieren gern und setzen sich auch mit Andersdenkenden über Wertfragen auseinander. Jedoch schließen sie auf dieser Basis keine Freundschaften, weil eine wesentliche Gemeinsamkeit nicht erfüllt ist. Sehr wichtig ist für Tugendminister der persönliche Austausch, sie hinterfragen sich und andere. Wie alle AFs reflektieren sie gern sich selbst und ihre Beziehungen. Und genau darüber möchten sie mit ihren Freunden reden können. Es langweilt sie, wenn das Gespräch ohne Tiefgang bleibt und auf einer oberflächlichen Ebene dahinplätschert. Deshalb tummeln sich in ihrem Freundeskreis viele andere AFs, die auch auf der Suche nach Lebenssinn und Bedeutung sind. Weitläufigere und oberflächliche Bekanntschaften pflegen Tugendminister kaum, denn solche Kontakte strengen sie an. Stattdessen verbringen sie lieber Zeit für sich, die sie benötigen, um Kraft zu schöpfen. (...)

Probleme und Entwicklungsmöglichkeiten:
Tugendminister richten ihr Leben nach hohen Idealen aus. Das ist einerseits ihre große Stärke, zumal sie durch ihre Hartnäckigkeit tatsächlich auch manche Träume verwirklichen. Es kann ihnen jedoch auch zum Nachteil gereichen: Manchmal verbohren sich IAFLs in ihre Überzeugungen und übersehen, dass es auch noch andere (berechtigte) Standpunkte gibt. Wenn man sie kritisiert oder aufhalten will, können sie sehr starrsinnig und ungehalten reagieren. Sie sind dann nur schwer davon zu überzeugen, dass sie sich verrennen und die Kritik gut gemeint ist. Ebenso kann es passieren, dass Tugendminister es versäumen, ihre abstrakten Ideen und Vorstellungen mit der Realität abzugleichen. Wie alle Abstrakten konzentrieren sie sich auf die große, übergeordnete Idee und verwenden nicht viel Zeit und Mühe, sich mit den Details der Umsetzung zu beschäftigen. Das kann zu großen Enttäuschungen führen, wenn sie zu spät merken, dass ihre Ideen an der Wirklichkeit scheitern. Hier könnte es helfen, möglichst früh einen Realitäts-Check zu machen. Diesen müssen Tugendminister nicht unbedingt selbst unternehmen, sondern sie können einen KD (Konkret und DenkEntscheider) zu Rate ziehen, der in der Regel einen sehr viel besseren Blick für die Probleme der praktischen Umsetzung hat. Dafür müssten IAFLs sich jedoch überwinden, anderen ihre Überlegungen zu einem recht frühen Zeitpunkt mitzuteilen. Weil sie jedoch introvertiert sind, sprechen sie nicht gern über Unausgegorenes, aber es könnte sie vor einigen Pannen bewahren. Ihre hoch gesteckten Ideale und ihr Perfektionsstreben motivieren Tugendminister und lassen sie konsequent bei der Verfolgung ihrer Ziele bleiben. Sie erbringen oft Höchstleistungen, sind aber selbst unzufrieden, weil das Ergebnis in ihren Augen unvollkommen ist. Das kann in zweifacher Hinsicht problematisch werden. Zum einen blockieren sich IAFLs damit, eine Arbeit zum Abschluss zu bringen, weil man sie ja immer noch verbessern könnte. Zum anderen führt es dazu, dass sie selten mit sich zufrieden sind. Tugendminister sollten sich in ihrer Selbstkritik mäßigen. Sonst sind sie gefährdet, dass ihre selbstkritische Haltung in permanente Selbstzweifel ausartet, die sie lähmen und resignieren lassen. Wenn sie zu sehr unter Stress geraten, kann sich ein geradezu düsterer Pessimismus in ihnen breit machen. Die normalerweise so friedliebenden Tugendminister werden dann streit- und angriffslustig. Ansonsten sehr einfühlsam, nehmen sie dann auf die Gefühle der anderen keine Rücksicht mehr. Um ihren Stress in den Griff zu bekommen, neigen sie zu wahllosem Aktionismus. Dabei sollten sie genau das Gegenteil tun: Um sich aus ihre negativen Gedankenspirale zu befreien, sollten sie einen Break einlegen und sich mit angenehmen Dingen beschäftigen, die jedoch ihre volle Aufmerksamkeit fordern, wie zum Beispiel ein Instrument spielen, Malen, Handwerken oder Basteln. Aber auch sportliche Aktivitäten können ihnen gut dabei helfen in einen anderen inneren Zustand zu kommen. Sie müssen alles daran setzen, ihre Stimmung zu heben, damit sie wieder einen klaren Blick bekommen. (...)

Persönliche Gebrauchsanweisung:
Geh bitte geduldig, freundlich und unterstützend mit mir um. Akzeptiere, dass ich ein bisschen Zeit brauche, um mich zu öffnen und über das zu sprechen, was mich beschäftigt.
Bitte versuch mich zu verstehen und werte meine Gefühle nicht als übertrieben ab, auch wenn du nicht genauso empfindest wie ich.
Bitte akzeptiere (besser noch teile) meine sozialen Werte! Sie sind sehr wichtig für mich und die Basis jeder engen Beziehung, die ich eingehe.
Erzähl mir bitte auch, was in dir vorgeht. Mich interessiert, wie es in dir aussieht und ich möchte an deinen Gedanken, Gefühlen und Überlegungen teilhaben.
Sprich mit mir bitte nicht nur über Sachthemen! Mich interessiert vielmehr, was du fühlst, was dich bewegt und welche Visionen und Ziele du verfolgst.

Was nicht so recht passt, ist dass ich hier tugendhafter dargestellt werde als ich tatsächlich bin. Zwar stimmt es, dass ich Hüter von Moral und Gerechtigkeit bin, allerdings eher in Bezug auf andere Menschen. Für mich gilt das natürlich weniger
Ich bin gespannt auf die ausführliche Beschreibung im Buch.

07.02.2025 15:12 • x 1 #446


Aline_8
Den Aspekt bzgl Arbeit hab ich mir jetzt hier gespart.

Findest du dich denn mit dem Testergebnis und der Gebrauchsanweisung gut beschrieben?

07.02.2025 15:16 • #447


Aline_8
Zitat von GarstigeGräte:
Ist deine Beschreibung online kopiert oder hast du alles aus dem Buch abgetippt?


Wer schreibt, der bleibt.
Ich habs abgetippt aus dem Buch um es dabei für mich nachzuvollziehen

07.02.2025 15:17 • #448


Femira
Zitat von Aline_8:
Findest du dich denn mit dem Testergebnis und der Gebrauchsanweisung gut beschrieben?

Hey Aline, ich lese bei dir sporadisch mit und hab gerade die 16 Minister in deinem Thread von Fr Stahl gefunden. Ich möchte dir sehr diese kritischen Artikel dazu nahe legen
https://www.nzz.ch/nzz-am-sonntag-magaz...ld.1779255

Und zumindest darauf hinweisen,dass die Persönlichkeitspsychologie als Fachdisziplin nicht mehr mit diesem Modell arbeitet und zwar seit rund 80 Jahren nicht mehr. Das müsste Frau Stahl eigentlich wissen,denn sie hat ja Psychologie studiert. Stand der Forschung ist das Modell der Big 5. Das kannst du dir mal anschauen, wenn du Lust hast. Ich fand den Wiki Artikel ganz gut.
Dasist einer der Gründe, warum ich Stahl nicht so mag...sie hantiert häufig mit veralteten Modellen und Denkfiguren. Ein anderer Aspekt ist meine persönliche Sympathie

Also bevor du dir das zu Herzen nimmst,lies bitte den Artikel.
Ich kann dir sagen, dass ich dich gern lese. Du bist sehr einfühlend, weltoffen,solidarisch und klug. Das sind die Eigenschaften, die mir bei dir einfallen.

Und das sagt dir eine Beziehungsministerin

07.02.2025 17:02 • x 6 #449


Aline_8
@Femira danke dir, Femira.

Das Kompliment kann ich heute nicht gut annehmen.

Danke auch für den Artikel.
Es ist frustrierend, ich such Erklärungen dafür warum ich so bin, wie ich bin.
Ich möchts nur verstehen.

Hab mich so wiedergefunden in der Beschreibung des Persönlichkeitstypen, wenngleich ich über den Inhalt traurig bin.
Aber es wär ne Erklärung gewesen, etwas was mir aufzeigt wie ich umgehen kann mit meinen Defiziten. Hat sich ja auch in Teilen mit meinen Therapieinhalten gedeckt.
Die Kritik mag bestimmt berechtigt sein, aber jetzt bin ich gefühlt wieder bei Null
Das zerstört alles meinen Kopf.
Ich verstehs einfach nicht
Ich versteh mich nicht und warum ich so bin.
Es muss doch eine Erklärung geben, warum mein Leben (und damit mein ich nicht nur Beziehungsthemen) so dermaßen verkorkst ist und sich ständig nach Kampf und schwer anfühlt.

Ich möchte gern Stille und Ruhe. Ankommen möchte ich. Zufrieden sein, aber immer dieses getriebene und rastlose.
Ich kriegs einfach nicht geschissen...

07.02.2025 17:43 • x 1 #450


A


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