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Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

T
@Aline_8 im Endeffekt, ja.
Der eine fängt aufgrund seiner Erlebnisse an zu vermeiden - der Andere, zu klammern.
Als Mensch, der diesbezüglich keine Schwierigkeiten hat, hätte man u.U. mit beidem Probleme.

Was ich schwierig finde: für jemanden, der klammert (ohne sich dessen bewusst zu sein) würde sogar ich als Bindungsvermeider dastehen obwohl ich das absolut nicht bin (aber mein Instinkt würde mir halt zur Flucht raten...)

01.12.2024 19:59 • x 2 #361


Aline_8
Zitat von thegirlnextdoor:
@Aline_8 im Endeffekt, ja. Der eine fängt aufgrund seiner Erlebnisse an zu vermeiden - der Andere, zu klammern. Als Mensch, der diesbezüglich keine ...


Verlustängstler vs bindungsängstler

Hemschemeier zb sagt plus- und minuspole
Beides ist irgendwie in Anteilen da.
Wird eine Seite zu stark, dann wirds problematisch

01.12.2024 20:04 • x 2 #362


A


Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

x 3


T
@Aline_8 mir fällt eben nur auf, dass manche Leute auf eine Art vereinnahmend sind, die mir persönlich unangenehm ist.
Das kann durchaus genauso für Frauen gelten. Ich finde das schwierig.

Ich bin mir gar nicht sicher ob es immer Verlustangst ist. Ich glaube es ist heute auch eine ganz gehörige Portion Anspruchsdenken dabei. Darauf reagiere ich wiederum etwas allergisch, da ich mir auch nicht anmaße, diesbezüglich Ansprüche an jemand anderen zu stellen.
Gefühle sollten freiwillig gegeben werden. Manche fordern das aber regelrecht ein, wie trotzige Kleinkinder.

01.12.2024 20:11 • x 1 #363


Funkenline
@thegirlnextdoor

Was die Sorte Mensch (ich nenne hier bewusst mal alle Geschlechter) - sehr nett, bemüht, reflektiert und angepasst - angeht, sind das häufig jene, die gemäß des Schlüssel-Schloss-Prinzips sich häufig von Bindungsängstlichen angezogen fühlen. Und genau betrachtet, nicht selten selbst ein Bindungsthema haben. Anstatt den Fokus auf die eigene Person zu lenken, richtet sich die Konzentration auf den bindungsflüchtigen Partner. Was auch recht bequem sein kann, weil ich mich dann nicht mit meinen eigenen Themen auseinandersetzen muss.

Nicht, dass ich bindungsängstliches Verhalten unproblematisch finde - ich leide selbst sehr darunter. Und sicherlich ist auch nicht jede/r, der an eine/n Bindungsvermeider/in gerät, selbst bindungsunsicher. Aber - die einseitige Problemverortung beim Bindungsängstlichen empfinde ich als zu kurz gedacht.

Glücklicherweise gibt es immer mehr Psychologen und Coaches, die das Problem bzw. die Beziehung systemischer betrachten und das Verhalten beider Partner thematisieren.

01.12.2024 20:15 • x 2 #364


T
Zitat von Funkenline:
Aber - die einseitige Problemverortung beim Bindungsängstlichen empfinde ich als zu kurz gedacht.

Danke, ja, genau darauf wollte ich im Endeffekt hinaus!

01.12.2024 20:17 • #365


S
[url=/post3725413.html#p3725413]Zitat von Aline_8[/url]
Ich meinte es eher so, dass ich ein anderes Tempo in der Dating- bzw. Kennenlernphase habe.
In der reinen Datingphase gibts vielleicht zwar schon Erwartungen, aber es ist aus meiner Sicht nicht angebracht.
Ich möchte ja versuchen, die Person kennenzulernen wie sie ist und sie soll sich nicht verstellen, um mir zu gefallen oder etwas versuchen, was nicht ihrem Naturelle entspricht. Das wäre für mich unecht.
Und auch unnütz.
Ja, das ist mir soweit klar. Die Dauer der Kennenlernphase ist ja nicht vorgeschrieben und wie du weißt, habe ich diese ja auch soweit es mir möglich war, größtenteils akzeptiert. Ich weiß ja nicht, aber irgendwie verstellt sich jeder streng genommen, der im Dating aktiv und unterwegs ist. Ich meine, wir zeigen uns irgendwie schon alle von der Schokoladenseite, oder nicht?

Und ja, ich möchte auch lieber von Anfang an was Echtes, als gekünsteltes.
Zitat von Aline_8:
Und das ist das, was viele nicht verstehen. Ich möchte nicht in den ersten Wochen der Datingphase schon übers WE wegfahren, oder mit zu einem Konzert in 2 MOnaten kommen, weil ich gar nicht weiß, wie sich das entwickelt. Das meine ich eher mit Erwartungen.

Da ich ja auch erklären will, warum ich dieses Thema verstehen möchte und ebenso auch erklären möchte, wie meine Gedanken gestrickt sind, teile ich hier auch dahingehend meine Erfahrung aus der besagten Kennenlernphase mit dieser Dame.

Ja, ich schnüffele Menschen auch erstmal lange an, bevor ich solche Schritte eingehe. Bei mir liegt das aber auch daran, dass ich es überhaupt nicht mag, enttäuscht zu werden. So drossle ich anfangs meine Investitionen natürlich auf ein für mich gesundes Maß, aber dennoch so viel, dass ich signalisiere, dass ich Interesse habe. Schwierig zu erklären, da auch je nach Person anders dosiert.

Du sprichst da aber genau das an, was in meinem Kopf, in der Situation, in der ich steckte, für mich keinen Sinn ergab, denn sie war diejenige, die:

1. mich nach kürzester Zeit ihren besten Freunden vorgestellt hat (ein wichtiger Punkt für sie, dass die Freunde den eventuellen Partner akzeptieren)

2. sie diese sogar für mich hat sitzen lassen (die Einladung zum Feiern gehen abgelehnt, um lieber mit mir noch was trinken zu gehen, obwohl ich nächsten Tag arbeiten musste und ihr sagte: Geh ruhig. Mach dir einen schönen Abend! Ich kann eh nicht so lange. Wir sind dann noch kurz auf ein Bierchen weitergezogen.

3. Sie hat mich zu einem Konzert eingeladen

4. Ihre Stammkneipe, in der sie laut eigener Aussage nicht jeden mit hinnimmt, wurde mir schnell vorgestellt, sowie die Leute, die sie da seit Jahren kennt.

5. Sie hat mich ihrer Schwester vorgestellt. Von sich aus.

6. Sie wollte mit mir dieses Jahr nach New York fliegen und war schon ein wenig geknickt, da ich nicht so einfach hätte Urlaub nehmen können. Jedenfalls nicht in der Weihnachtszeit.

7. Sie wollte mir ihr Auto des Öfteren zur Verfügung stellen, wenn ich bei ihr war und vielleicht noch der kleine Hunger aufkommt.

Die Liste könnte ich ewig weiterführen, denn auch Aussagen, wie: Es wäre so schön, wenn du bei mir wärst. Ich habe Verlangen nach dir kamen ebenfalls dazu. Oder auch, als sie über das Wochenende verreist war: Vermisst du mich schon?.

Ich weiß nicht, wie das für euch herüberkommt und wie ich da hätte denken sollen, als: Ok, sie zieht mich an sich heran und hält mich fest, damit ich nicht wieder verschwinde. Wie kann ich das also bewerten, ohne dass ich mich im Nachgang dann schon ein wenig Hingehalten gefühlt habe? Denn, ich habe es ja schonmal in diesem Post geschrieben: Warum greift sie nicht einfach zu, wenn es doch so gut läuft?. Vielleicht wird das damit ein wenig deutlicher, warum ich solche Aussagen tätige?

Zitat von Aline_8:
Wenn mir jemand in so kurzer Zeit kommt mit Familie oder Freunde kennenlernen, dann geh ich rückwärts und mache dicht.
Man kennt sich ja gegenseitig noch null und man möchte es schon so intim und das persönliche Umfeld mit einbeziehen. Das wäre für mich ein totales Nogo.

Ja, das könnte ich ja auch vollkommen verstehen. Ich glaube, wenn ich eine Frau kennenlernen würde, die auch nach Tag 4 in der Kennenlernphase mich schon bei Schwiegermutti in Spe zum Kuchen einlädt, würde ich da auch ein wenig bremsen. Das wäre mir ja auch zu viel.

Aber warum ist mir das dann so passiert? Warum unterscheidet sich das so?!

Ich frage das absichtlich in diese Richtung, da ich hier ja nun für dich Dinge falsch verstehen könnte. Ich habe vielleicht für dich auch Situationen aus meiner Erfahrung falsch behandelt. Vielleicht waren Reaktionen von mir auch nicht so prall. Aber mir fällt durch deine Zeilen halt auf, dass sie genau das Gegenteil gemacht hat, was du machen würdest.

Kannst du dich trotz Warnsignale und Red-Flags dennoch in jemanden vergucken, weil da irgendwas ist, was du dir nicht erklären kannst? Ich frage, weil ich ganz übertrieben gerade den Gedanken hatte, dass sie ihre Bindungsangst/Vermeidung vielleicht kurzfristig, ich nenne es mal, vergessen/ignoriert hat?

Zitat von Aline_8:
Das erzeugt in mir so einen Druck von das ist ein big step, das muss jetzt aber auch klappen hier, sonst wirds ja auf allen Ebenen enttäuschend, alle reden über dich Puuuuuh. beim drüber nachdenken finde ich es allein schon furchtbar.
Fühlt sich so austauschbar an und wahllos. Überstürzt halt.

Das Problem war, dass ich ja derjenige war, der Druck ausgeübt hat. Und das nur, weil ich nach über 5 Monaten Kennenlernphase mit den genannten Situationen (und noch viel mehr) irgendwann schon ein wenig Klarheit haben wollte. Verstehe mich nicht falsch, aber ich empfinde das halt so, dass man irgendwann eben das Recht hat, Klarheit zu bekommen.

Und nein, ich würde das ja nicht als Druckmittel nutzen wollen. Sie sagte mal zu mir, was mich auch überrascht hat: Ich weiß ganz genau, warum die diese Klarheit haben möchtest, denn ich wäre an deiner Stelle nicht anders. Das weiß ich! Aber ich kann dir da noch nicht die Antwort geben, die du hören möchtest!. War für mich eine sehr schwierige Situation, wenn ich ehrlich bin. Bis auf, dass ich weiterhin im Trüben fische, was meine Klarheit angeht, wusste ich nicht, was ich damit anfangen sollte. Sie hat ihre Zeit danach auch weiterhin bekommen.

Zitat von Aline_8:
Jeder hat aber doch unterschiedlich schnell Gefühle.
Vielleicht haben wir auch unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Die haben wir auf jeden Fall! Ich lese, wie gesagt, deine Einschätzung und auch deine Denkweise sehr gerne. Ich meine, ich bin über sie hinweg, aber bekomme durch dich da ein wenig die Chance, die Sache nochmal ganz anders betrachten zu können.

Zitat von Aline_8:
Wenn mir jemand nach 2 Monaten mit Gefühlen und ich möchte Dich öfter sehen kommt, dann gäbe es ein Problem, denn ich wäre an einem völlig anderen Punkt. Und ja klar, Kompromiss wäre, dass der andere zwar natürlich so empfinden darf, aber eben nicht enttäuscht sein soll, wenn ich es zu dem Zeitpunkt nicht erwidern kann.

Ja, verstehe ich. Ich finde auch, dass man sich schnell verlieben kann. Auch, dass man dann vielleicht überstürzt den eventuellen neuen Partner überfällt. Ich gehe mal davon aus, dass du damit auch meinst, dass du das direkt kommunizierst, wenn jemand dir seine Gefühle beichtet, oder? Auch die Frage, ob du da schon den absoluten Rückwärtsgang einlegst, um dich ggf. direkt zu lösen? Oder kann derjenige das dann so aufnehmen, wie du es auch meinst? Zu dem Zeitpunkt...

Zitat von Aline_8:
Oder wenn ich sage, nein, ein bis zweimal die Woche sehen ist für mich ausreichend.
Dann wird nämlcih schnell bewertet a la der, der häufiger will, liebt mehr.
Das ist ja einfach Quatsch.

Ja, das ist absoluter Quatsch. Ich persönlich finde solch eine direkte Kommunikation viel besser. Es ist ein Limit genannt worden und du kannst dieses ja auch zu einem späteren Zeitpunkt anheben. Ich finde aber, dass man schon dir zum Beispiel aber auch sagen kann, dass einem das nicht reicht und man eigentlich mehr möchte. Ich empfinde das halt nicht als Abhängigkeit oder so, sondern um das Verlangen die Zeit mit dir noch ausgiebiger nutzen zu können. Weißt, wie ich meine?

Zitat von Aline_8:
Noch schlimmer finde ich jedoch, wenn mein Gegenüber sich gar nicht mitteilt und dann irgendwann die Enttäuschungs-Bombe platzt, weil er sich was anderes gewünscht hat.

Ich persönlich habe alles mitgeteilt, was mir auf der Seele brannte. Es wurde auch von mir verlangt. Die Ansage war: Wenn dich etwas stört, dann sprich mich bitte sofort an.. Wenn es beim Feiern Aktionen gab, die sie für mich vielleicht als befremdlich empfand, fragte sie da akut nach: Hast du ein Problem damit?. Wenn ich antwortete, dass es mir nicht passt, wurde das Thema von ihr ausdiskutiert, dass ich das nicht so eng sehen sollte. Könnte hier nun das Thema nennen, aber ich hätte es wirklich nicht akzeptiert. Also Kommunikation war da und funktionierte ja auch. Bis auf das bestimmte Thema, was mit uns sei.

Das war meine persönliche Enttäuschung, denn sonst hat sie alles angesprochen und nahm absolut KEIN Blatt vor dem Mund. Nur über ihre Gefühle durfte man niemals sprechen. Einen Part, den ich zur damaligen Zeit nicht verstanden hatte und mich dann halt auch reagieren ließ.

Zitat von Aline_8:
Sich anpasst, sich unterdrückt um zu gefallen oder etwas hinnimmt, was ihm widerstrebt und irgendwann BAM! Vorwürfe und Aufwiegen, dass er ja alles mir zuliebe getan hat und dass nichts dergleichen zurück kommt.
Joa, ungesund ist das und auch kontraproduktiv.

Das finde ich allgemein mehr als unbrauchbar in jeglicher Hinsicht beim Dating.

Zitat von Aline_8:
Wenn mich eine Sache abschreckt, triggert und die ich äußerst unattraktiv finde, ist wenn ein Mann kein Rückgrat hat und sich unterordnet, weil er sich was davon erhofft. Die Opferrolle einnimmt und immer die anderen schuld sind.
Das stößt mich ab.

Ja, ich möchte doch auch Augenhöhe haben. Aber ist es nicht auch Rückgrad zu zeigen, wenn man Antworten wegen einer Beziehung haben möchte, dies aber ausgewichen wird? Ich meine, das Hinhalten ist ja auch kein Rückgrad zeigen, finde ich.

Zitat von Aline_8:
Man wirft mir im Dating oft Arroganz vor, aber was man nicht kann und dennoch immer wieder tut, zu sagen, ich würde Spielchen spielen.

Genau diesen Satz habe ich von ihr auch gehört. Als wir uns noch nicht live gesehen hatten, meinte sie, dass man dies auch über sie sagen würde, es aber gar nicht stimmt. Die denken immer alle, ich sei abgehoben und arrogant. Aber nachdem sie sich mit mir ein wenig unterhielten kam immer: Oh, du bist ja voll nett und so!.

Meine Antwort war, als ich sie mir das sagte: Ähm... das entscheide ich selber, sobald wir uns kennenlernen. Ich mache mir immer einen eigenen Eindruck

Zitat von Aline_8:
Wenn sich da jemand als Den Retter sieht, er wird mich schon überzeugen ist vorbei.
Nicht gelebte Authentizität rieche ich 10 Meilen gegen den Wind und stößt mich ab.

Ich weiß da aber nicht, wie schmal da der Grad für dich ist zwischen Ich möchte dir helfen und für dich da sein und Tu mal nicht so, als wenn du der Retter bist!.

Zitat von Aline_8:
Ich löse mich ja nicht aus der Kennenlernphase, weil ich denke, ich bin die allergeilste und brauch keinen, keiner ist mir gut genug etc
sondern weil ich selbst meine Mauer nicht überwunden bekomme.

Weißt du denn, wie schwierig sich das für jemanden anhört, der diese Mauer gar nicht kennt oder versteht?
Und wenn sie jemand erkennt und auf seine Art und Weise versucht dir zu helfen, ist der dann automatisch der vermeidbare Retter?

Zitat von Aline_8:
Wenn man nach Deiner subjektiven Logik geht, könnte man auch aus meiner persönlichen Sicht sagen, ich bin permanent die Verliererin, denn andere finden vielleicht ihr Gegenstück und können sich schnell und heftig verlieben und auf was einlassen. DAs kann ich aber Stand jetzt nicht und muss jedes Mal für mich abwägen zwischen Sicherheit und Erwartungen anderer erfüllen.
Mir wurde vorgelebt, dass Enge Bindung für mich nicht sicher ist.

Neeeee, das meinte ich so nicht direkt. Ich sehe ja das Dating oder Kennenlernphase nicht als Kampfsimulation an, bei dem es einen Gewinner geben muss! Es können auch beide traurig oder happy sein, weil sie nicht zueinander passen oder einer von beiden sich doch für einen anderen Weg entscheidet.

Da habe ich in meiner Situation erfahren, dass sie das durch ihre Eltern vorgelebt bekommen hat. Was mich auch dazu gebracht hatte, dass sie solch eine Vermeidung ebenfalls lebt.

Sie sagte mal zu mir zwecks Familienplanung (Ja, sie hat das Thema angeschnitten), dass ich ihr vor 13 Jahren einen Antrag hätte machen können und sie hätte auch sofort Ja gesagt. Heute... never ever! Vor 13 Jahren haben sich ihre Eltern scheiden lassen. Ihre Mutter wurde zur Alk., der Vater war/wurde Krank und sie musste mit ihrer Schwester ab dem Zeitpunkt komplett alleine klarkommen und ein eigenes Leben aufbauen.

Zitat von Aline_8:
Ich weiß nicht, ob Du Triggermomente kennst. Die sind selten rational und wohl überlegt.
Eine Situation, eine Aussage wird getätigt und zack hab ich einen Triggermoment, der ist heftig, ich glaube mich schützen zu müssen und dann ziehe ich mich zurück oder beisse zu. Je nach Situation und Überforderung.
In dem Moment ist mit mir rein logisch rational nichts anzufangen.

Ja, nachdem ich das von dir gelesen hatte, kamen mit Situationen in den Kopf geschossen, die ich auch erlebt hatte.
In meinem Fall war ich bei ihr zu Gast. Wir aßen zusammen etwas (das erste Mal nach glaube 4 Monaten) und ich habe mich dann, weil ich es einfach höflich finde, um das Abdecken vom Tisch gekümmert. Ich erinnere mich, dass sie sehr große Augen bekommen hat. Als ich zurück zu ihr auf die Couch kam, dachte ich erst, dass sie sich zwischenzeitlich ne Dro. eingeworfen hatte, weil ihre Pupillen gefühlt das Eingangstor zu ihrem Kopf darstellten. So aufgerissen waren die. Ich bekam prompt die Frage gestellt: Du fühlst dich hier ganz schön wohl, oder?. Die Aussage fühlte sich sehr seltsam an. Habe ich nun was falsch oder richtig gemacht? Kurz danach wurde sie sehr müde und ich musste dann nach Hause gehen

Zitat von Aline_8:
Ich brauche dann Zeit für mich, das alles in meinem Kopf nochmal durchzugehen, mich zu regulieren und dann kann ich, wenn die Person mir wichtig ist, auch wieder annähern und das erklären.

Ich frage mich, ob mir das ebenso passiert ist, ich es halt aber als Pull Push betitel? Weißt?

Alles, was du da beschreibst, ist für mich absolut plasibel. Nur ich glaube, dass nicht jede/r will/kann/möchte sich auch zusätzlich erklären. Ob hier wieder Unterschiede zu sehen sind, weiß ich nicht.

Zitat von Aline_8:
Ich möchte mich nicht anpassen. Auf gar keinen Fall.

Das Problem, was ich da immer habe oder impulsiv im ersten Augenblick denke, bzw. was mein Trigger wäre ist das Auf gar keinen Fall.. Und da frage ich mich halt warum man sich nicht entgegen kommen möchte. Es soll ja schließlich beiden gutgehen, oder? Du möchtest doch auch auf eine für dich plausible und erklärbare Art, dass sich der Dating-Partner oder Partner anpasst.

Ich meine das so, weil es im ersten Augenblick halt wieder eine Einbahnstraße für denjenigen sein kann, der mit dir durchstarten möchte. Du hast ja Bedingungen, die erfüllt sein müssen und auch bestimmte Trigger, sowie No-Gos, die eingehalten werden müssen. Nur warum sagst du dann konsequent, dass ein Anspassen auf gar keinen Fall passieren wird? Das ist für mich kein Gleichgewicht, welches du bei anderen Situationen aber genau so haben möchtest. Das meinte ich mit dem: Ich höre immer irgendwie nur das Ich raus, aber nie das Wir/Uns, etc.. Weil du ja noch gefragt hattest, was ich damit meine

Zitat von Aline_8:
Aber ich habe häufig das Gefühl, dass das von mir erwartet wird. Dass wenn ich anders wäre, wäre alles super.

Ja, verstehe ich absolut, wie du das meinst und ich kann mir auch vorstellen, dass dies auch leicht von anderen über die Lippen kommen kann. Ich glaube, dass sich auch viele einfach mit dieser Thematik gar nicht auseinandersetzen möchten, weil zu anstrengend.

Zitat von Aline_8:
Ich möchte nicht, dass man mich verändert, ich möchte auch nicht, dass sich jemand für mich verändert.
Aber ich kann dieses empfunden Aufwerten und Aufwiegen nicht leiden.

Das meinte ich ja eben schon. Aber man verändert doch schon jemanden, wenn man bestimmte oder ich nenne es mal vorsichtig spezielle Bedinungen im Umgang mit einem hat. Der, der es anders gewohnt ist, muss dich ja lernen und sich automatisch anpassen, da sonst das ganze ja auch direkt wieder beendet werden kann. Wenn er es nicht akzeptiert, bist du ja schließlich eh im Rückzugs-Modus, oder?

Wenn er dich oder deine Bedingung nicht versteht oder akzeptiert, ist er dann halt auch wieder weg und da weiß ich halt nicht, wie du dann denkst. Ich meine, dass das in meinem Kopf halt auch irgendwie legitim ist.

Nur was passiert dann bei dir? Wie würdest du dich dann fühlen? Ist dieser Mann dann direkt schlecht, weil er dich nicht akzeptieren kann, etc.? Das interessiert mich mehr, wie du das mit dem von mir benannten Gleichgewicht siehst.

Zitat von Aline_8:
Mag sein, dass es nach außen nicht so wirkt, aber Bindungsprobleme entspringen ja am Ende des Tages einer Selbstwertthematik.

Ja, auch das verstehe ich mittlerweile auch komplett. Aber doch auch die Frage (Angst), ob es wieder zu einer Enttäuschung wird, oder?

Zitat von Aline_8:
Je mehr Erfahrungen man im Laufe seines Lebens macht, merkt man aber ja, dass man sich selbst, bzw. diese Glaubenssätze einen behindern und man letztlich ja dann doch immer alleine da sitzt.
Und zwar nicht mit dem Gefühl, ich bin die gut, an mich kommt eh keiner ran, alles Loser, sondern viel mehr ich bin nicht liebenswert, ich verkack es immer und vertreib alle.
Mit mir stimmt irgendwas nicht.
Und irgendwann hat sich dann so ne Spirale entwickelt.

Wenn ich mal so salopp fragen darf. Also habe ich vorher genau das bennant, was die Spirale noch antreibt?
Oder anders gesagt, bin ich da richtig, dass ich dich mit meinen vorherigen Aussagen oder Denkweisen wieder triggere, oder?
Und dabei war das nicht mein Ziel, wenn es so ist.

Zitat von Aline_8:
Denn wenn man sich nicht mit sich selbst und seinen Defiziten beschäftigt, kann man nicht wissen, was Phase ist.
Es fühlt sich EBEN NICHT gut an, aber man weiß nciht, was es ist.

Ich frage mich, ob sich wirklich alle mit diesen Defiziten beschäftigen oder sie einfach ignorieren. Du bist da ja ganz anders aufgestellt und hast das Problem ja erkannt und tust auch was dagegen. In meinem Fall hatte ich immer das Gefühl, dass wirklich ALLES, was sie macht, der normalität oder gar Norm entspricht.

Zitat von Aline_8:
Ja, oder aber eben auch
Es gibt Dinge und Mechanismen in bestimmten Situationen, die sind höchst ambivalent und nicht so einfach zu verstehen. Auch für mich nicht.

Sind das bei dir auch genrelle Abläufe, die sich wiederholen? Gemeint ist Wochenplan, der sich die Woche immer und immer wieder genau so wiederholen soll?

Als Beispiel: Montags nimmst du dir immer um 18:00 ein Bad für 2 Stunden. Jeden Mittwoch gibt es ohne wenn und aber Pizza als Abendessen. Samstags gehst du immer das Auto waschen und Sonntag ist dein Tag, bei dem du gar nicht kontaktiert werden möchtest?

Zitat von Aline_8:
Ich hab Dein anderes Thema gelesen und ja klar, aus meiner Brille hab ich natürlich in manchen Passagen die Sicht der Frau extrem gut empfunden und fand auch Aussagen von Dir unglücklich.
Aber das ist ja hier in meinen TExten vermutlich nichts anderes, wenn Du aus Deiner Sicht meine Sachen liest.

Genau das war ja auch mein Grundgedanke, dass ich deine Sicht der Dinge hören möchte, um es verstehen zu können. Denn, wie ich schon schrieb, war es in den 5 Monaten ein verschlossenes Buch, welches ich aber am besten lesen sollte. Mit mir wurde einfach nicht gesprochen.

Kannst du dich noch an die Aussagen erinnern? Mich würde da schon interessieren, welche du bei mir als unglücklich empfindest. Nein, ich gehe absolut nicht davon aus, dass ich da zu 100% alle Worte richtig gewählt habe. Auch ihr gegenüber nicht!

Ich würde deine Texte nicht als Unglücklich bezeichnen, da sie ja deine Meinung, Erfahrung, etc. wiederspiegelt. Kann ja in dem Fall nicht unglücklich sein, solange niemand zu schaden kommt. Passiert ja in deinen Texten nicht. Aber natürlich sind da Dinge mit bei, die für mich halt nicht plausibel sind. Angesprochen hatte ich sie ja nun mit diesem Text Aber auch nicht alle, da ich mir darüber natürlich auch noch Gedanken mache. Ich verabeite gerne und den Stoff gibst du mir hier ja ausreichend

Gestern 00:55 • #366


T
Zitat von Schmuddelwetter:
Aber warum ist mir das dann so passiert? Warum unterscheidet sich das so?!

Für mich klingt das so als hätte die Frau, die du beschreibst, love bombing und/oder Future Faking betrieben. Es tut mir leid, aber ganz normal und vorsichtig liest sich das für mich nicht.
Im Gegenteil. Entweder die Frau kennt nur so toxische Bindungsmuster - gleich richtig in die Vollen gehen und dann einen Rückzieher machen, oder es ist etwas anderes... Für mich liest es sich jedenfalls extrem, was du da schilderst. Also, sicherlich abhängig vom Zeitraum - aber ich habe es so verstanden als hätte sich das alles in einem recht kurzen Zeitraum zugetragen..?

Ich fürchte in jedem Fall, dass du von @Aline_8 nicht die Antworten bekommen wirst, die die Fragen lösen, die du mit dir herumträgst, weil das, was du da schilderst überhaupt nicht dem entspricht was bei ihr los ist.
Sie hätte all die Dinge, die deine Ex getan und angeboten hat, ja gar nicht gemacht und dir keine solch falschen Hoffnungen vermittelt.

Insofern... weiß ich nicht ob ihr da nicht ein wenig aneinander vorbeiredet.
Nach ganz klassischer Bindungsangst klingt das, was du geschildert hast jedenfalls nicht - oder falls es Bindungsangst war, war noch massiv etwas anderes dabei. Mich hätte ja wie gesagt das love Bombing und Future Faking stutzig gemacht.

Nur mein Eindruck...

Gestern 02:07 • x 4 #367


S
Zitat von thegirlnextdoor:
Für mich klingt das so als hätte die Frau, die du beschreibst, love bombing und/oder Future Faking betrieben. Es tut mir leid, aber ganz normal und vorsichtig liest sich das für mich nicht.
Im Gegenteil. Entweder die Frau kennt nur so toxische Bindungsmuster - gleich richtig in die Vollen gehen und dann einen Rückzieher machen, oder es ist etwas anderes... Für mich liest es sich jedenfalls extrem, was du da schilderst. Also, sicherlich abhängig vom Zeitraum - aber ich habe es so verstanden als hätte sich das alles in einem recht kurzen Zeitraum zugetragen..?

Aline_8 hat vorab noch mehr Informationen über den Verlauf der Geschichte bekommen. Sie weiß also auch, dass zum Abschluss von uns beiden auch ganz klar die Aussagen, wie Ich kann und möchte dir nicht geben, was du brauchst + Aber ich hätte weiterhin Lust auf Treffen (bunga bunga) und Unternehmungen (feiern) ohne Bindung, wenn das für dich interessant ist? gefallen sind. Das habe ich hier ja nicht erwähnt. Für mich hat sie ihre Bindungsangst also auch direkt ausgesprochen. Kann ich natürlich auch ganz falsch sehen.

Zitat von thegirlnextdoor:
Ich fürchte in jedem Fall, dass du von nicht die Antworten bekommen wirst, die die Fragen lösen, die du mit dir herumträgst, weil das, was du da schilderst überhaupt nicht dem entspricht was bei ihr los ist.
Sie hätte all die Dinge, die deine Ex getan und angeboten hat, ja gar nicht gemacht und dir keine solch falschen Hoffnungen vermittelt.

Ja, ich möchte ja auch nicht, dass sie mir nur den Wind aus den Segeln durch meine Erfahrung mit dieser Frau nimmt. Ich möchte nur verstehen, warum es sowas gibt und was überhaupt bei solchen Verhaltensmustern geschieht. Mit der Dame habe ich ja direkt abgeschlossen und den Kontakt direkt komplett eingestellt. Ich möchte halt nur nicht zukünftig mit dem Finger auf jemanden zeigen, wenn es vielleicht eine Erklärung gibt, die ich nicht kenne oder kapiere Ich schrieb ja schon. Ich bin nicht empathielos und kann/möchte auch reflektieren.

P.s. meine Story ging etwas über 5 Monate, mit diesem ewigen Hin und Her inkl. Aussage, dass man sich nicht an mich binden möchte, aber dennoch für was Lockeres zu haben sei.

Ich weiß aber auch, was du meinst. Also alles gut

Gestern 13:19 • #368


S
Zitat von Schmuddelwetter:
Ich kann und möchte dir nicht geben, was du brauchst + Aber ich hätte weiterhin Lust auf Treffen (bunga bunga) und Unternehmungen (feiern) ohne Bindung, wenn das für dich interessant ist?

Sie stand einfach nicht genug auf Dich. Zumindest nicht genug, dass Du auf Dauer in ihr Leben integriert werden könntest. Aber es reicht - auch weil sie weiß, dass sie hin und wieder jemand braucht, der ihre Bedürfnisse kurzfristig ausgleichen kann - für eine lose Verbindung a la F+. Weil Du ja vielleicht in der ein oder anderen Hinsicht gut für sie bist, aber ihre Gefühle für Dich als Lebenspartner nicht ausreichen. Es sollte dann keine Erwartungen mehr geben. Warum sie am Anfang erst Gas gab? Da bin ich bei @thegirlnextdoor. Future faking und love bombing, oder wie das heißt. Vielleicht wollte sie einfach selbst, dass es klappt. Meine Erfahrung ist aber: Wer gleich los rast, bremst auch recht schnell wieder.

Liebe @Aline_8,

ich erkenne in Dir viele Parallelen zu mir. Erfahrungen, Emotionen und Gedanken, die meine Datingerfahrungen und mein Beziehungsleben immer prägten.

Ich hatte jetzt (vor vier Jahren genauer gesagt) irgendwie Glück, denn ich bin meinem jetzigen Partner zufällig, erwartungslos und langsam näher gekommen. Er verhielt sich genau wie ich und wir waren und sind bis heute völlig kompatibel und auf einer Wellenlänge. Wir verliebten uns ineinander ohne das zu wollen und bewusst eine bestimmte Richtung einschlagen zu wollen. Wir dachten auch beide voneinander ähnlich...aus Gründen. Nämlich, dass ja gar nicht in Frage kommen könnte, dass das über eine lose Freundschaft hinausging. Dass ich längst verliebt war und das auf der anderen Seite genauso ist, habe ich lange verdrängt und nicht wahrhaben wollen.
Heute bin ich glücklich wie noch nie. Habe das Gefühl zum ersten Mal im Leben erfahren zu dürfen, was Liebe bedeutet, also aus meiner Sicht. Und ich bin beziehungs- und gefühlstechnisch so gar nicht mehr ängstlich und vermeidend mit ausgeprägten Fluchtreflexen, wie ich immer war...oder glaubte zu sein. Meine Kindheit war eher normal, wenn auch meine Familie eher emotional zurückhaltend auftritt. Aber sie war glücklich. Aber ich war schon immer freigeistig und unabhängig unterwegs. Auch meine Eltern brauchte ich nicht in der Form, wie das bei anderen Kindern und Jugendlichen war. Ich war ein Selbstläufer und noch nie klammernd, selbst gewollt. Für meine Mutter war das manchmal auch schwer zu greifen, weil ich bereits im Kindergartenalter keinerlei Verlustängste zeigte.

Ich hatte einmal ein emotionales Übersprungserlebnis, verliebte mich mit Blitzschlag und geriet in eine On-Off-Geschichte, die seltsam endete, ich lange dran zu knabbern hatte und eher in eine emotionale Abhängigkeit geriet. Ich denke, weil ich so unbedingt wollte, dass es funktioniert, weil ich mich eigentlich schwer und selten verliebe. Ich wollte das vielleicht festhalten, weil ich das Gefühl hatte, das passiert mir in der Form nicht mehr. Ich denke heute, dass das irgendwie der Auslöser war vorsichtig an Beziehungen ranzugehen und meinen Selbstschutz zu aktivieren. Danach war ich nämlich die meiste Zeit froh meine Ruhe zu haben und tat mich mit Dating, Erwartungen und Verpflichtungen unglaublich schwer. Auch wenn ich einige Jahre danach heiratete. Aber aus ähnlichen Motiven wie Du, denke ich heute. Und so richtig tiefgründig und nah waren wir uns nie, wenn auch einige Jahre sehr harmonisch und zufriedenstellend verliefen. Auch er legte aber keinen gesteigerten Wert auf echte Intimität. Seine Affäre hat mich trotzdem tief gekränkt und enttäuscht, aber bindungsängstlicher, wie ich eh schon war, wurde ich dadurch nicht mehr.

Ich machte mir schon auch viele Gedanken darüber, warum ich irgendwie anders bin, als die anderen. Ich war zufrieden als Single, suchte nie und richtige Dates waren mir ein Graus. Ich fand an jedem Typen irgendein KO-Kriterium und war schnell genervt. Die meisten waren mir auch einfach zu schnell und ich fühlte mich unter Druck gesetzt, mit zu vielen Erwartungen und damit verbundene Diskussionen konfrontiert. Dann setzte bei mir ein Fluchtreflex ein. In meinem Umfeld beobachtete ich immer das Gegenteil. Das Primärziel war eine Beziehung zu haben. Meins war, meine Ruhe zu haben. Nach der Trennung von meinem Mann war das beim ersten Typen danach sofort wieder das selbe. Der zweite danach war dann mein jetziger Partner.

Und plötzlich ist das alles einfach anders. Es wäre zu einfach zu sagen: Wenn der Richtige kommt...! Dass ich mich völlig öffne und fallenlassen, hat schon auch gedauert. Aber es stimmt auch irgendwie doch.

Gestern 15:01 • x 2 #369


S
Zitat von So-What:
Sie stand einfach nicht genug auf Dich. Zumindest nicht genug, dass Du auf Dauer in ihr Leben integriert werden könntest. Aber es reicht - auch weil sie weiß, dass sie hin und wieder jemand braucht, der ihre Bedürfnisse kurzfristig ausgleichen kann - für eine lose Verbindung a la F+. Weil Du ja vielleicht in der ein oder anderen Hinsicht gut für sie bist, aber ihre Gefühle für Dich als Lebenspartner nicht ausreichen. Es sollte dann keine Erwartungen mehr geben. Warum sie am Anfang erst Gas gab? Da bin ich bei . Future faking und love bombing, oder wie das heißt. Vielleicht wollte sie einfach selbst, dass es klappt. Meine Erfahrung ist aber: Wer gleich los rast, bremst auch recht schnell wieder.

Sie hatte an sich die Ansicht, dass sie eigentlich niemanden in ihrem Leben braucht. Also fernab von mir. Ihr Leben ist hart strukturiert. Die Woche ist 1:1 immer gleich geplant. Selbst, wenn es um das Abendessen geht. Für sie war es schon Chaos im Kopf (gefühlt), wenn etwas nicht der Norm entsprach. Unangemeldet vorbeikommen? Nee, anmelden und bitte, obwohl nur 5 Minuten Fußweg bitte mit Standort per WhatsApp.

Dennoch war ich der Auserwählte, den sie sich damals über eine Dating Platform ausgesucht hat. Ja, in meinem Profil stand damals, dass ich die Absicht einer Beziehung habe. Ich verstehe das mit dem Future Fakeing oder Love Bombing. Aber halt nicht, dass sobald sie selber (!) oder ich Andeutungen gemacht habe, dass es enger zwischen uns wird, dass dann der Rückwärtsgang eingelegt wurde. Aus ihrem Mund stammte damals: Ich kann mir eine Zukunft mit dir vorstellen. Als ich das erste Mal dann selber ein wenig zurückruderte, war sie voll da und tat auch viel, dass ich mich nicht von ihr abwende. Gerade, als ihre besten Freunde fragten, was nun mit uns ist, da sie bemerkt haben, dass wir eine Verbindung haben. Du machst sie glücklich. Sie lacht viel, wenn du dabei bist. Es geht ihr gut... warum ist das bei euch nicht offiziell?. Nur so als Beispiel, was man mich gefragt hat, was natürlich das Gedankenkarussell ordentlich angeschoben hat P.s. sie sagte da mal zu mir: Wenn die Fragen sagst du bitte, dass es sie nichts angeht!.

Wie geschrieben. Die Monate waren sehr nervenzerreißend für mich. Aber auch nur, weil ich mir ihr Verhalten nicht erklären konnte.

Gestern 15:30 • #370


S
@Schmuddelwetter
Ja, ich verstehe das schon. Sehr ambivalent.

Wie gesagt, ich denke, sie wollte es selbst gerne. Rational. Weil Du ein toller Typ für sie warst. Sie freute sich über Dein Interesse. Du hast ihr gut getan und es war aufregend, neu, vielversprechend. Aber emotional kam sie dort nie an. Und verstand vielleicht selbst nicht warum, weil doch alles zu passen schien. Ich kenne das auch.

Gestern 15:45 • #371


S
Zitat von Schmuddelwetter:
Sie hatte an sich die Ansicht, dass sie eigentlich niemanden in ihrem Leben braucht. Also fernab von mir. Ihr Leben ist hart strukturiert. Die Woche ist 1:1 immer gleich geplant. Selbst, wenn es um das Abendessen geht. Für sie war es schon Chaos im Kopf (gefühlt), wenn etwas nicht der Norm entsprach. Unangemeldet vorbeikommen? Nee, anmelden und bitte,

Kenn ich 1:1!

Gestern 15:54 • #372


T
Zitat von Schmuddelwetter:
Sie hatte an sich die Ansicht, dass sie eigentlich niemanden in ihrem Leben braucht. Also fernab von mir. Ihr Leben ist hart strukturiert. Die Woche ist 1:1 immer gleich geplant. Selbst, wenn es um das Abendessen geht. Für sie war es schon Chaos im Kopf (gefühlt), wenn etwas nicht der Norm entsprach. Unangemeldet vorbeikommen? Nee, anmelden und bitte, obwohl nur 5 Minuten Fußweg bitte mit Standort per WhatsApp.

Das klingt nach selbst gewähltem (oder anerzogenen oder erlerntem) inneren Verlies.
Für mich klingt das sehr zwanghaft.
Damit haben ganz viele Menschen Probleme, mehr als man denkt - nicht bei jedem äußert sich das in einer voll erkennbaren, ausgewachsenen Zwangsstörung!
Bei vielen sind es einfach viele kleine Alltagsrituale, die um jeden Preis eingehalten werden MÜSSEN, Strukturen ohne die man plötzlich Angst bekäme oder Panik ausbricht...

Wenn man merkt, dass man in einem solchen Hamsterrad gefangen ist und nichts neues positives in sein Leben lassen kann, wäre eine Therapie ratsam.
Wenn man es nicht merkt - schwierig. Da kann man natürlich auch nichts machen.

Gestern 16:02 • #373


S
Zitat von So-What:
@Schmuddelwetter Ja, ich verstehe das schon. Sehr ambivalent. Wie gesagt, ich denke, sie wollte es selbst gerne. Rational. Weil Du ein toller Typ für sie warst. Sie freute sich über Dein Interesse. Du hast ihr gut getan und es war aufregend, neu, vielversprechend. Aber emotional kam sie dort nie an. Und verstand ...

Ich versuche ja meine Hausaufgaben zu machen. Ich meine, ich möchte gerade hier in diesem Post niemanden vorwerfen, dass er/sie das Problem ist oder ganz krass gesagt, eine Krankheit hat (bitte nicht persönlich nehmen) und sich anpassen müsse. Wir haben alle unser Päckchen zu tragen. Auch ich.

Mir geht es primär darum, dass ich das verstehen möchte, warum es solche, ich nenne es mal komplizierten Abläufe gibt, wenn ich es doch auch sonst eigentlich immer anders erlebt habe und in meinem Kopf der andere Ablauf halt auch dadurch Bestand hat. Jedenfalls bis zu diesem Fall, der das alles ein wenig ins Schwanken gebracht hat.

Ich möchte nicht bei der nächsten mit Gedankenkreisen ins Rennen gehen, weil ich etwas erlebt habe, was ich nicht verstehen konnte und dadurch direkt davon ausgehe, dass es mir wieder passieren könnte. Das wäre fatal, da ich mir sicher bin, dass ich dann halt eine Seite von mir zeige, die absolut kontraproduktiv wäre. Ich glaube, dass selbst ihr das Gefühl der Sicherheit beim Auftreten braucht. Wenn das nicht schon anfangs da ist, ist das alles zum Scheitern verurteilt, oder?

Gestern 16:03 • #374


Aline_8
Zitat von thegirlnextdoor:
Das klingt nach selbst gewähltem (oder anerzogenen oder erlerntem) inneren Verlies. Für mich klingt das sehr zwanghaft. Damit haben ganz viele ...

Strukturen, Listen und Routinen können Sicherheit geben.
Das ist auch mein Empfinden.
(Große Excel Liebe )

Aber ich habe nicht das Gefühl, dass sie mich im Alltag behindern oder einschränken.
Im Job Rettet es mich täglich, so Strukturiert zu sein.
Privat halte ich mir immer noch ausreichend Flexibilität bereit.

Aber einfach unangekündigt bei mir zu Hause auftauchen, ne....Das geht gar nicht.

Gestern 16:09 • #375


A


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