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Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

E
Hallo, interessante Diskussion hier, danke für das Reinstellen des Themas.

Ich sehe Selbstwirksamkeit ganz oben auf der Liste, wie man das Leben bewerkstelligt. Ist das, was ich so im großen und Ganzen nicht gut, dann macht es Sinn nach den eigenen Anteile zu suchen. Womit habe ich dasverursacht? salopp gesagt. Daher kann ich die TE total verstehen, sie scheint auch so unterwegs zu sein.

Sie schrieb von der biologischen Uhr, die tickt und von der Sehnsucht anzukommen. Beides mehr als legitim, finde ich. An ihrer Stelle würde ich meine Grundsätze hinsichtlich Beziehung unter die Lupe nehmen und das so lange, bis ich alle Anteile erkannt habe.

Eine Diagnose hilft nicht wirklich. Es ist lediglich eine Theorie, die die weiteren Recherchen spezifisch machen können. Aber nicht vergessen, ist nur eine Theorie und muss zuerst validiert werden.

19.05.2024 12:32 • x 3 #241


GarstigeGräte
Zitat von Alex-ander:
Ich bezweifle halt das der Grund, dass es mich belastet, die Bindungsstile sind. Die mögen daraus resultieren, da gehe ich mit.
Ich würde aber behaupten, das Problem liegt woanders.

Danke, dass du das noch einmal konkreter formulierst, denn das ist aus meiner Sicht der springende Punkt, der vielleicht nicht richtig rüber gebracht wurde; offenbar auch von mir nicht.

Ein behandlungsbedürftiger Bindungsstil ist oft Folge eines tieferlegenden Problems. Deswegen ja auch meine Aussage, dass man Eigenschaften besitzen kann, die auf einen z.B. unsicheren Bindungsstil hindeuten, ohne dass es pathologisch ist.

Liegt kein tiefergehendes Problem dahinter, das nach den Richtlinien der gesetzlichen Krankenkassen eine Therapie erforderlich macht, wird die Therapie auch nicht von den KK erstattet. Wer also einfach nur so mal an seinem Bindungsstil arbeiten möchte, muss die Kosten aus eigener Tasche zahlen. Eine Paartherapie wird ohnehin grundsätzlich nicht von den KK bezahlt, und steckt mehr dahinter, ist ein Paartherapeut sowieso der falsche Ansprechpartner.

19.05.2024 13:06 • x 3 #242


A


Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

x 3


GarstigeGräte
Zitat von So-What:
Aber man darf sich auch nicht für alles die Verantwortung auf die Schulter laden und sich zu Tode reflektieren oder sich selbst „behandeln“.

Da sprichst du etwas Wahres an.
Daher bin ich auch der Meinung, dass Informationen dieser Art lediglich als Anhaltspunkt dienen sollten, ob oder wo ein Problem vorliegen könnte, das man dann im besten Fall von einem Fachmann abklären lässt.

Ich stelle mir allerdings die Frage, ob bei jemanden, der sich so leicht beinflussen lässt, dass er jeden Schuh anzieht, den er hingestellt bekommt (Stichwort: den Fehler bei sich zu suchen), nicht auch möglicherweise ein behandlungsdürftiges Problem vorliegt?
Im Normalfall, wenn man einigermaßen reflektiert ist, würde ich doch meinen, dass man einschätzen kann, warum es mit dem Partner nicht geklappt hat. Sprich, man erkennt seinen eigenen Anteil an der Situation, ohne sich mehr Verantwortung aufzuladen, als man tatsächlich hat.
Soweit jedenfalls die Theorie.

19.05.2024 13:29 • x 2 #243


S
Zitat von GarstigeGräte:
Ich stelle mir allerdings die Frage, ob bei jemanden, der sich so leicht beinflussen lässt, dass er jeden Schuh anzieht, den er hingestellt bekommt (Stichwort: den Fehler bei sich zu suchen), nicht auch möglicherweise ein behandlungsdürftiges Problem vorliegt?

Ja, da ist auch was dran. Es gibt sehr viele Extreme, finde ich. Manche, die alles sofort auf sich beziehen, also alles persönlich nehmen, und sich selbst für falsch halten. Da schrumpft der Selbstwert kontinuierlich auf ein gefährliches Level. Und die anderen, die nur alle anderen außen rum für alles verantwortlich machen. Die werden dann z.B. zum Ergebnis kommen, dass alle Männer Schweine und alle Frauen Schl@mpen sind und dabei immer frustrierter werden. Die werden nicht lernen, auch nichts über sich selbst. Beides nicht gesund.

19.05.2024 13:39 • x 4 #244


Z
@Aline_8 ich hatte gestern abend ein paar Gedanken - eigentlich über mich - und bin dann irgendwie im Kopf zu dir gekommen. Will dir meine Gedanken mitteilen. Ich denke es ist das wichtigste überhaupt dass man sich und seine Situation und seine Bedenken und einfach alles was einen ausmacht erstmal akzeptiert. Und zwar nicht im Sinne ok ich hab halt dieses oder jenes Problem sondern im Sinne von es ist so wie es ist und das ist ok so.
Deine Überschrift über deinen Beitrag lautet das Haar in der Suppe suchen. Ich glaub du suchst das Haar in der Suppe gar nicht so sehr bei anderen, sondern eher bei dir. Du findest dich irgendwie nicht korrekt - obwohl du es bist. Auch und gerade so wie du eben aktuell an Bindungen heran gehst. Es ist dein Weg - und den gehst du. Und der ist völlig legitim.
Ob das nun ein vermeidender Bindungsstil ist oder nicht spielt eigentlich gar keine Rolle. Ich weiß - du findest dein Herangehen selbst ätzend, weil er dich auch vom vermeintlichen Glück abhält (denkst du). Aber ich glaube, wenn du erstmal da ankommst dass du dich und dein Herangehen als richtig und wichtig erachtest öffnen sich neue Türen.
Solange du aber ständig mit dir und deinem Handeln haderst, wird dir das auch im Außen begegnen. Du wirst auf Leute treffen die auch selbst mit sich hadern.
Ich hatte gestern noch einen Gedanken der mich dann auch zu dir geführt hat. Ich war selbst mal in der Phase in denen ich Menschen sofort meine ganzen Unzulänglichkeiten erklärt hab. Sozusagen um sie vor mir zu warnen. Aus Abstand betrachtet kann ich sagen ich hab das gemacht weil ich nicht mehr dafür verantwortlich gemacht werden wollte das es irgendwem schlecht geht wegen mir. Vielleicht kannst du mit dem Gedanken auch etwas anfangen.

20.05.2024 12:51 • x 6 #245


Aline_8
Danke Dir fürs Teilen Deiner Gedanken.
(Wieso tauche ich denn da auf )


Zitat von Zorra:
Du findest dich irgendwie nicht korrekt - obwohl du es bist. Auch und gerade so wie du eben aktuell an Bindungen heran gehst.



Zitat von Zorra:
Ich weiß - du findest dein Herangehen selbst ätzend, weil er dich auch vom vermeintlichen Glück abhält (denkst du).


Das sind Prägungen von ganz früher, das war das, was mir vermittelt wurde. Und irgendwann hab ich es dann wohl übernommen.
Ich arbeite daran, dass es sich ändert.

20.05.2024 18:55 • x 2 #246


Aline_8
Was mache ich denn wenn ich etwas oder jemand bestimmtes total vermisse?

Unabhängig von meinem ganzen sonstigen Verhalten.

Ich kenne das so nicht von mir und bin dementsprechend deshalb jetzt total verunsichert, ob das jetzt ein Fortschritt oder ein Rückschritt für mich ist.

29.05.2024 21:55 • x 1 #247


Ema
Zitat von Aline_8:
Was mache ich denn wenn ich etwas oder jemand bestimmtes total vermisse?

Kannst du nicht konkreter werden?
Ich finde zum Beispiel, dass es ein ziemlich großer Unterschied sein kann, ob man nun etwas, oder ob man jemanden vermisst.

29.05.2024 22:21 • #248


Aline_8
Ich versuche konkreter zu werden, es ist wirklich aber nicht so leicht für mich.

Ich vermisse das, was ich mit einer bestimmten Person hatte.
Das war allerdings jemand nicht verfügbares, so wie es sich später leider heraus stellte.
Nur hatte ich bei dieser Person seit ganz langer Zeit das Gefühl, dass ich so wie ich bin gut bin, mich sicher und akzeptiert fühle. Und auch verstanden.

Dann kam die Enttäuschung und ich habe den Kontakt abgebrochen.
Aber dieses Sehnsuchtsgefühl und vermissen das kenne ich nicht. Es fällt mir schwer das einzuschätzen.
Es ist ne Art liebeskummer aber es ist das Gefühl und das Miteinander was mir fehlt, ich kannte das so nicht.
Und heute abend Holt es mich ein wie ein Vorschlaghammer.

Aber heute ist einfach insgesamt kein guter Tag für mich.
Ich kann mit dem Gefühl des Verlustes nicht gut umgehen. Also insgesamt.
Ich weiß nicht, wie ich mich da richtig bzw angemessen verhalten soll.
Letzte Woche war zb der Todestag meiner Mutter. Der 9.
Ich habe das natürlich zur Kenntnis genommen und mich auch erschrocken, wie die Zeit verrennt.

Heute hatte mir eine Kollegin auf der Arbeit die aktuelle Krankheitsgeschichte ihrer Mutter erzählt, die der meiner Mutter sehr ähnelt.
Ich habe mich im Anschluss 30 min auf der firmentoilette eingeschlossen und ne Runde geheult. Das kenne ich so nicht von mir und es hat mich komplett überrannt.
Und heute abend hallt dieses Verlustgefühl noch nach.
Auf der Beziehungsebene.

Ich habe Angst, dass ich ein schlechter Mensch bin und allgemein zu verhärtet bin. Aber mit diesen kummer- und Traurigkeitsgefühlen kann ich halt einfach überhaupt nicht umgehen

29.05.2024 22:40 • x 3 #249


Ema
Liebe Aline,

ja, das oben ist jetzt ein bisschen konkreter, aber auch nicht viel.
Ich habe lange überlegt, wieso ich mit den Schilderungen in deinem eigenen Thread so wenig anfangen kann.
Mir erscheint das so seltsam, weil du in den Threads anderer sehr klar und deutlich bist.
Ich versuche mal, die Diskrepanz, die mir dabei auffällt, halbwegs zu beschreiben:

Zitat von Aline_8:
Ich vermisse das, was ich mit einer bestimmten Person hatte.

Ja, und was ist das?
Zitat von Aline_8:
jemand nicht verfügbares

Wieso nicht verfügbar?
Zitat von Aline_8:
Dann kam die Enttäuschung

Welche Enttäuschung? Was war da genau?

Verstehst du, was ich meine? Das ist immer noch nicht sonderlich konkret. Man kann sich alles oder nichts darunter vorstellen. Es ist einfach total vage und allgemein gehalten.

Aber ein größeres Problem noch, ist vermutlich Folgendes: Statt einfach zu erzählen, was mit dir los ist, bekommt man hier von dir eine bereits voranalysierte Fassung von dir. Eine Fassung, die bereits das Ergebnis deiner eigenen Schlussfolgerungen enthält. Weißt du, was ich meine?
Das ist also einerseits vage und andererseits ziemlich verkopft.
Du lässt fast keinen Raum dafür, dass man sich deine Empfindungen und Erlebnisse einfach anhört und sie auf die eigene Wahrnehmung wirken lässt.
Mir zumindest macht es das fast unmöglich, etwas dazu zu sagen, weil meine eigene Wahrnehmung durch die Art deiner Schilderungen sozusagen ausgehebelt wird.

Und ich frage mich, woher das kommt.
In den Threads anderer bist du - wie gesagt - völlig anders. Klar und unmissverständlich.

30.05.2024 18:21 • x 2 #250


Aline_8
Danke für dein Feedback

30.05.2024 18:33 • #251


Aline_8
Zitat von Ema:
Liebe Aline, ja, das oben ist jetzt ein bisschen konkreter, aber auch nicht viel. Ich habe lange überlegt, wieso ich mit den Schilderungen in deinem ...


Ich weiß auch, was du meinst.
Aber ich bekomm es gerade leider echt nicht andres hin.
Bin etwas durch den Wind.
Das wird wieder, ich brauch mal eine kleine Pause

30.05.2024 19:41 • x 2 #252


A
Zitat von Aline_8:
Ich versuche konkreter zu werden, es ist wirklich aber nicht so leicht für mich. Ich vermisse das, was ich mit einer bestimmten Person hatte. Das war allerdings jemand nicht verfügbares, so wie es sich später leider heraus stellte. Nur hatte ich bei dieser Person seit ganz langer Zeit das Gefühl, dass ich so wie ...


Ich verstehe was du meinst.
Das vermissen von etwas, aber nicht der Person.
Hatte ich nach meiner Trennung auch. Da war man dann schnell anfällig fürs online Dating um dieses etwas wieder zu finden. Nicht die Person, nur das Gefühl. Die Person die einem das gibt, ist eigentlich gar nicht so wichtig. Lückenfüller würde ich sagen. Das was vermutlich auch zum warmen Wechsel antreibt.

In deinen Erzählunge hatte ich oft den Eindruck, dass du dich schnell auf neue Kerle einlässt. Gefühlt ging es aber nie um die Kerle. Eher warst du auf der Suche nach dem Etwas.
Ich finde es, wenn es denn so stimmt, ziemlich unfair der anderen Person gegenüber. Aber ich denke das weißt du, denn du hast ja selber das schlechte Gewissen wenns wieder nicht klappt.
Ich glaube auch, dass die Wahrscheinlichkeit dieses etwas zu finden relativ gering bleibt, solange du so negativ über dich denkst, wie du es tust.

Mich macht es wirklich traurig zu lesen wenn jemand schreibt, dass er sich für einen schlechten Menschen hält.
Warum denkst du das denn von dir? Und wie definierst du dieses schlecht? Weil du nicht bist wie andere Menschen die du kennst?!
Du bist halt nicht die anderen. Du bist du, und du bist gut so.
Und wenn es an dir etwas gibt, was du selber nicht magst, kannst du versuchen etwas zu ändern. Aber nur, wenn du es willst, nicht weil es anderen eventuell nicht gefallen könnte wie du bist.

Zitat von Aline_8:
Ich weiß nicht, wie ich mich da richtig bzw angemessen verhalten soll.
Letzte Woche war zb der Todestag meiner Mutter. Der 9.
Ich habe das natürlich zur Kenntnis genommen und mich auch erschrocken, wie die Zeit verrennt.

Was heißt denn richtig und angemessen?
Das kannst du doch für dich entscheiden. Wenn dir nicht nach trauern ist, dann ist das gut so. Warum solltest du denn trauern MÜSSEN?
Selbst wenn eure Beziehung die beste der Welt war, bist du doch nicht gezwungen jedes Jahr eine Stunde zu weinen.
Es ist vollkommen ok, es einfach nur zur Kenntnis zu nehmen und sein Leben weiter zu leben.

Mein Vater ist vor ein paar Jahren gestorben. Ich mochte ihn sehr, auch wenn unser Verhältnis nicht immer das beste war. So richtig tief getrauert wie viele andere es machen, habe ich nie. Nicht mal an dem Tag, als ich erfahren habe das er gestorben ist. Ich habe normal weiter gearbeitet. Das Leben geht halt trotzdem weiter.
Jeder verarbeitet Verluste anders. Es gibt doch kein richtig oder falsch. Auf die Gefühle die einen überkommen, hat man wenig Einfluss.
Als ich die Nachricht meines Vaters bekommen habe, gabs keine Träne.
Wenn ich jetzt mal ein schönes Ende eines Filmes sehe, kriege ich manchmal feuchte Augen.
Finde ich, dass ich deshalb ein schlechter Mensch bin? Nein. So bin ich halt.
Finde ich, dass ich ein schlechter Mensch bin weil ich meinen Vater nicht regelmäßig am Grab besuche? Nein.

Wieso versuchst du dich denn dafür zu bestrafen, wie du bist?
Warum willst du denn ein anderer Mensch sein? Meinst du das macht dich glücklicher?

Ich finde, man liest in deinen Antworten ganz viel fehlende Selbstliebe raus.
Und das spricht mein Mitgefühl ganz stark an. Am liebsten würde ich dich an den Schultern packen und durchschütteln.
Fang bitte an dich so zu mögen wie du bist, und dein Leben danach auszurichten.
Nicht ein Leben danach, wie du gerne wärst.

Der besagte Mann gab dir dieses Gefühl, was du dir selber geben musst!
Du kannst das, was du vermisst, haben. Du musst es nur in dir selber suchen und nicht erwarten oder wünschen, dass es dir jemand anderes gibt.

Du bist so wie du bist, genau richtig! Fang an dich selber zu mögen!

31.05.2024 21:44 • x 6 #253


Funkenline
Liebe Aline!

Ich bin da größtenteils bei Alex-ander und lese viele negative Glaubenssätze aus deinen Schilderungen heraus. Um dem gleich mal was Positives entgegenzusetzen, möchte ich dir sagen, dass ich dich und deine Beiträge hier als durchweg sympathisch und reflektiert wahrnehme.

Aber das ist ja die Krux mit diesen Glaubenssätzen, dass wir die Realität und die Äußerungen anderer nicht wirklich gelten lassen können. Ich kenne das ebenfalls von mir und komme da auch nur langsam voran. So eine Kindheitsprägung sitzt nun mal ziemlich tief.

Und Verlust ist ebenfalls ein Thema bei mir, wobei der Tod nahestehender Menschen meiner Erfahrung nach auch schwerer zu verkraften ist, wenn man die Trauerphasen mehr oder weniger allein durchstehen muss, weil da kein Partner ist, der einen stützt und hält. Und man mit den verstorbenen Eltern oder Personen womöglich noch offene Themen hat, die über den Tod hinaus nachwirken.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich dich, das Verlustthema betreffend, da richtig verstanden habe. Ob du übermäßig leidest und nicht richtig abschließen kannst oder eher in die Verdrängung gehst. Manchmal geht es mir da wie Ema, wobei ich denke, dass ich dein Grundthema aufgrund meiner eigenen Betroffenheit ganz gut nachvollziehen kann - auch wenn du manchmal vage bleibst.

Und um die Diskussion über die Existenz und die Auswirkungen der Bindungsstile nochmal aufzugreifen: Als ich mich das erste Mal damit beschäftigt habe bzw. aufgrund eigener Recherchen darauf gestoßen bin, wusste ich augenblicklich, dass ich bindungsunsicher bin, dass die Erkenntnisse aus der Bindungstheorie voll auf mich zutreffen.

Wenn Alex-ander und andere die Bindungstheorie anzweifeln, könnte das schlicht daran liegen, dass sie nicht bindungsunsicher sind oder zumindest keinen Leidensdruck verspüren. Ersteres kam ja - wenn ich mich recht erinnere - bei deinem Test (@Alex-ander) auch raus. Die Theorie besagt ja schließlich nicht, dass jeder, der längere Zeit Single ist bzw. beziehungstechnisch kritischer unterwegs ist, zwangsläufig bindungsängstlich sein muss.

Mir hat diese Erkenntnis auf jeden Fall geholfen, diese destruktiven Muster, die ja erstmal unbewusst ablaufen, zu erkennen und mit den schwierigen Umständen meiner Kindheit in Verbindung zu bringen. Das Thema zieht sich leider wie ein roter Faden durch mein Leben und hat auch meine einzige Beziehung negativ geprägt, was schon bei der Wahl des falschen Partners anfing. Nach Beendigung dieser ungesunden Beziehung war ich bindungsängstlicher als zuvor, weshalb ich Single geblieben bin, woran ich mit der Zeit immer mehr Gefallen gefunden habe.

Ob man mit dieser Prägung nun lieber alleine bleibt oder weiterhin versucht, eine Beziehung einzugehen und auf Dauer zu führen - es empfiehlt sich, an den eigenen Themen zu arbeiten, den Selbstwert zu stärken und die negativen Glaubenssätze zu hinterfragen. Und das nicht nur, um beziehungsfähiger zu werden, sondern vor allem um mit sich und dem eigenen Leben ins Reine zu kommen und zufriedener zu werden.

01.06.2024 00:56 • x 3 #254


Aline_8
Ich danke euch für eure Beiträge.
Ihr habt auch Recht.

Ich bin etwas Betriebsblind was mich und meine Themen angeht.
Und zur Zeit vielleicht auch etwas dünnhäutig und sensibel.
Ich kann in posts, wenn es nicht mich betrifft klare Aussagen tätigen.
Hier habe ich selbst mittlerweile keine Ahnung mehr, wie ich was richtig erklären kann.
Ich merke auch, dass ich im mimimi und im Rechtfertigungsmodus bin.
Manches lese ich hier und denke yes, so! Genau so ist es
Bei anderen Beiträgen fühle ich mich missverstanden und angegriffen, habe das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen.
Dabei hat niemand etwas böses gesagt und auch nicht vorgehabt.
Im Gegenteil.
Ich möchte und kann manches auch nicht so klar benennen hier. Einmal, weil es mir gerade wirklich nicht möglich ist, mich konkret auszudrücken, ohne das Gefühl zu haben, dass das hier ja nicht schon alles gesagt wurde auf den ganzen Seiten.
Um es irgendwie beschreiben zu wollen:
Es macht mich sauer auf mich, dass ich es nicht schaffe, etwas vernünftig zu erklären.
Und manche Andeutungen sind da, weil ich mich nicht traue.
In Kombination wird das Ganze wahrscheinlich ein ziemlicher Eiertanz.
Ich versteh das.

Ich fühl mich gerade einfach sehr gefrustet und habe am we ein Gefühl bei mir bewusst erkannt und benennen können, was mir vorher schon als eine Art Störgefühl bekannt war, aber so richtig einsortieren konnte (oder wollte) ich es nicht.
Es geht um Scham und das Gefühl von Minderwertigkeit.
Und wenn das bei mir aufkommt, gibt es immer zwei Wege damit umzugehen:
1. Ich gehe in die Distanz und Wut und in die Ablehnung
Und 2. Ich werde distanziert und still und fühle mich klein und eingeschüchtert.

Reichtum ist zb so ein Thema, wo ich es an mir beobachten kann. Geld und Status. Da ist etwas ablehnendes in mir.

Und Familie. Also enger Bezug und enger familienkontakt, den andere pflegen.

Sorry, falls dies wieder ein Beitrag ist, der bei den Lesenden für Fragezeichen sorgt oder man nicht weiß, ob und was man mir hierauf antworten kann....
Im Zweifel nutze ich den thread auch für mich, um Gedanken runter zu schreiben, zu sortieren und um es an besseren Tagen nochmal nachzulesen.

Vielen lieben Dank auf jeden Fall an jeden User, der sich hier beteiligt hat

04.06.2024 18:38 • x 3 #255


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