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Das Gewissen wenn man nach Hause kommt

G
Hallo Firlefanz,

danke und meinen Respekt für Deine offenen und ehrlichen Beiträge hier.

Der Aspekt der Leidenschaft ist natürlich immer ein wesentlicher Aspekt in einer Affäre. Was ich mich beim Lesen gefragt habe: Eine Beziehung ist doch immer ein miteinander, eine Interaktion. In einer Affäre ist es natürlich leicht, Leidenschaft zu leben, weil man eben keinen Alltag hat. Keine tägliche Organisation um Jobs, Kinder, Hausaufgaben, Nachmittagsaktivitäten, keine Hypotheken, keine kleinen Marotten des anderen, die man bei der Affäre ja gar nicht erlebt. Seine Affäre hat man morgens nicht übernächtigt und urasiert, nicht spuckend über der Toilettenschüsel oder in anderen weniger appettitlichen Situationen erlebt. Bei der Affäre hat man nur sich auf einer einsamen (Zeit-)insel. Man kann sich aufeinander freuen und unbeschwert übereinander herfallen.

Ich kenne Deinen Mann natürlich nicht. Vielleicht ist er kein leidenschaftlicher Mensch. Vielleicht durch den ganzen Alltagskram (s.u.) blockiert. In langen Beziehungen ist es nicht so einfach, sich auf eine einsame Insel zu flüchten und all das andere auszublenden.

Kann ein Partner da bestehen? Verliert er/sie da nicht zwangsläufig. Und wenn eine Beziehung Interaktion ist. Ist Leidenschaft dann eine Einbahnstraße? Kann Leidenschaft bei Deinem Mann entstehen, wenn (in Deinem Fall) keine Leidenschaft für Deinen Mann (mehr) da ist. Weil ein anderer diesen Part besetzt? Hast Du versucht, Eure Beziehung wieder neu zu beleben? Ich hätte mir damals auch mehr von meiner Partnerin gewünscht aber sie konnte /wollte nicht, weil - wie ich später erfahren musste - ein anderer genau den Part besetzte. Ich hatte nachher nur das Gefühl, dass mir sehr wohl etwas weggenommen wurde - auch wenn das von vielen Affären oft anders dargestellt wird.

Vielleicht magst Du etwas dazu sagen, wie das bei Dir / Euch war?

Dan ke Dir dafür!

G.

06.03.2015 11:03 • #46


F
Danke für deine nette Antwort.

Klar ist das leicht in der Affäre. Es gibt auch nie Streit, man kommt frisch gemacht und erfreut zueinander.
Da kann eine lange Beziehung auf DIESER Ebene nicht gegen anstinken. Es ist neu, es kribbelt, es ist heiß. Im direkten Vergleich kann der Partner nicht gewinne, das muss ich ehrlich sagen.
Ich habe natürlich versucht, dass bei meiner Ehe wieder zu beleben. Wir haben aber sehr unterschiedliche Vorstellungen von gutem S. und Leidenschaft entwickelt. Es ist eben nicht (mehr) wie am Anfang der Beziehung. Das heißt nicht, dass ich mich nun resigniert meinem Schicksal füge. Ich habe immer noch durchaus auch Spaß im Bett mit meinem Mann. Zwar seltener als ich möchte und anders, als ich es träume, aber Spaß.
Dieses wilde Übereinander herfallen gibt es halt nicht mehr. Schade. Aber auch ein Stück weit normal, denke ich.
nicht der fremde S. zerstört, denke ich, sondern der Vergleich. Und wenn er nur im Hinterkopf stattfindet. Das Denken, dass man bei dem Anderen schon beim Küssen dahin geschmolzen ist - und beim eigenen Mann eben nicht. Warum? Schwer zu sagen. Vielleicht weil es eben einfach vertraut ist und Vertrautes selten aufregend ist.

Ich hab mir was zusammengesponnen mit diesem Mann. Der Gedanke an ein ganz anderes Leben. Jemand, der SCHEINBAR genau das ist, was man beim Partner vermisst. Daneben wird die Realität komplett ausgeblendet. Ich denke auch heute noch, dass ich mit der Affäre vermutlich das erfullendere Se.leben gehabt hätt, weil wir perfekt harmonierte, so war es mit meinem Mann selbst am Anfang nicht. Aber in fast jeder anderen Hinsicht lag und liegt mein Mann klar mehr auf meiner Linie, passt er einfach besser zu mir.

06.03.2015 11:30 • #47


A


Das Gewissen wenn man nach Hause kommt

x 3


R
@Firlefanz

Interessanter Aspekt den Du hier ansprichst - Vertrautheit!
Ich habe oft über diese Vertrautheit nachgedacht, in vielen Beziehungen und auch hier im Forum ist diese Vertrautheit eine sehr wichtige Komponente in der Beziehung! Sie wächst mit den Jahren, macht die Beziehung stabil und ist ein Bestandteil der Liebe...ein emotionale Nähe die man eigentlich nicht missen möchte!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Vertrautheit auch große Gefahren birgt, wie du es schon beschrieben hast! Sie hindert einem den Partner neu entdecken zu wollen bzw. zu können, es unterbindet die Neugier, die Spontanität und vernebelt die Aufmerksamkeit dem Partner gegenüber ...Es ist halt das spannende Thema wie viel Nähe und Distanz verträgt eine Beziehung! Meine Erfahrung, die Balance muss stimmen, diese herauszustellen ist sehr schwierig, weil hier meist unterschiedliche Vorstellungen in einer Beziehung vorherrschen!
Das ist meist der Grund warum einer der Partner ausbricht...er sucht diese Distanz, das neue, das kribbeln...den aufregenden S6, die Spontanität...also all das was durch die Vertrautheit in der Beziehung einfach nicht mehr erfüllt werden...
Ich habe mir nach meiner letzten Beziehung geschworen, diese Vertrautheit nur bis zu einem gewissen Punkt zuzulassen, damit mein Partner immer noch ein Stück aufregend und geheimnisvoll bleibt! Wie oft am Tag man seinem Partner ich liebe dich...doch eher nebenbei und nicht bewußt....weil es halt dazu gehört....doch dann wird es einfach beliebig!
So ist es mit vielen Dingen in einer Beziehung, vieles nutzt sich ab, weil einfach die Aufmerksamkeit und das Verlangen den anderen als eigenständige aufregende Persönlichkeit wahrzunehmen leidet....die Leidenschaft verfliegt und man lebt dann irgendwann als Bruder und Schwester zusammen, ja man liebt sich, aber das Verlangen und die Leidenschaft sind dann dahin! Vielen reicht das nicht aus, was ich verstehen kann! was dann folgt....

06.03.2015 12:14 • #48


F
@Gunther

Doch, ich bin glücklich und ich bin zufrieden. Ich mag mein Leben und meine Familie.
Mir steht gar nicht der Sinn danach, neu anzufangen, das möchte ich nicht. Ich weiß, was ich an meinem Mann habe.

Ich habe akzeptiert, dass es mit dem leidenschaftlichen S. vorbei ist. Damit meine ich übrigens diese unbezwingbare Lust aufeinander, die einen dazu bringt, in Fahrstühlen oder in Treppenhäusern übereinander herzufallen. Die nicht aufschiebbare Lust, jemanden zu küssen und anzufassen. Dieses SOFORT und nicht mehr still sitzen können.
Und ich glaub, dieses Gefühl geht bei 99% irgendwann vorbei, spätestens, wenn Kinder da sind und man aufschieben und planen muss. Das wäre mir vermutlich mit meiner Affäre auch irgendwann so gegangen.
Deswegen ist das ok für mich.
Ich wollte immer mehr mehr mehr vom Leben weil ich nicht akzeptieren konnte, dass das mein einziger Versuch ist. Highlights, große Gefühle, weite Reisen, den wildesten S., das ganze große Leben.
Das ist eine Illusion, die auch müde macht und frustriert und dann kein schöner Traum mehr ist, sondern eine Belastun.

06.03.2015 13:22 • x 1 #49


Z
Immerhin habe ich es getan weil ich mich verliebt hatte und mir was gefehlt hat, die Sehnsucht zur Verliebtheit . Sich in einem verlieben, war für mich ein Privileg , ich durfte nix vor der Ehe ... Dann frägt ihr hier alle dummes Zeug und wirft einem noch was vor.
Ich hatte Kein s. mit ihm, wir hätten es gerne getan aber für ihn war meine ehre wichtig und das schätze ich.... Wie manche andere führe ich kein Doppelleben und prahle nicht mit sowas ....

Firlefanz was würdest du machen , wenn dein Mann das gleiche dir an tun würde ?! Da hätte ich gerne dein Gesicht gesehen!

Wer Sitten und Tradition aus anderen Kultur nicht kennt ,kann auch kein Verständnis mitbringen!

06.03.2015 14:05 • #50


P
So wie du wenig verständnis für die Sitten und Tradition deiner Kultur erhälst, verteilst du auch kein Verständnis für die Sitten und die Tradiotion anderer Kulturen..
dann können wir hier ja wohl alle kein Verständnis mehr erwarten

06.03.2015 14:08 • #51


Nippes
Zitat von Zuversichtlich:
Immerhin habe ich es getan weil ich mich verliebt hatte und mir was gefehlt hat, die Sehnsucht zur Verliebtheit . Sich in einem verlieben, war für mich ein Privileg , ich durfte nix vor der Ehe ... Dann frägt ihr hier alle dummes Zeug und wirft einem noch was vor.
Ich hatte Kein s. mit ihm, wir hätten es gerne getan aber für ihn war meine ehre wichtig und das schätze ich.... Wie manche andere führe ich kein Doppelleben und prahle nicht mit sowas ....

Firlefanz was würdest du machen , wenn dein Mann das gleiche dir an tun würde ?! Da hätte ich gerne dein Gesicht gesehen!

Wer Sitten und Tradition aus anderen Kultur nicht kennt ,kann auch kein Verständnis mitbringen!



ich glaube jetzt zu wissen, woher der wind kommt. ja, andere länder, andere sitten und bei religionen wird das noch komplizierter sein. verständnis mitbringen....hmm....ich bin ja deutsch geprägt und habe beruflich viel kontakt mit anderen kulturen und sitten. aber irgendwie liebe ich meine deutschen sitten und traditionen immer mehr, je mehr ich andere kennen lerne. manche erscheinen mir zuerst als lebenswerter, aber wenn ich dann die kehrseite erlebe, schätze ich meine eigenen wieder mehr, obwohl ich sie vorher verurteilt habe. aber....wenn sie mich so einschränken, dass ich unglücklich werde, was sind sie dann wert? wieviel sind mir menschen wert, die bewußt in kauf nehmen, mich unglücklich zu sehen? muss ich das als gott (oder sonst wer) gewollt, hinnehmen? will gott nicht, das wir selbstentscheiden? wenn nicht, warum gab er uns die fähigkeit dazu, etwas gut, oder weniger gut zu finden?

06.03.2015 14:53 • x 1 #52


Z
Zitat von Nippes:
Zitat von Zuversichtlich:
Immerhin habe ich es getan weil ich mich verliebt hatte und mir was gefehlt hat, die Sehnsucht zur Verliebtheit . Sich in einem verlieben, war für mich ein Privileg , ich durfte nix vor der Ehe ... Dann frägt ihr hier alle dummes Zeug und wirft einem noch was vor.
Ich hatte Kein s. mit ihm, wir hätten es gerne getan aber für ihn war meine ehre wichtig und das schätze ich.... Wie manche andere führe ich kein Doppelleben und prahle nicht mit sowas ....

Firlefanz was würdest du machen , wenn dein Mann das gleiche dir an tun würde ?! Da hätte ich gerne dein Gesicht gesehen!

Wer Sitten und Tradition aus anderen Kultur nicht kennt ,kann auch kein Verständnis mitbringen!



ich glaube jetzt zu wissen, woher der wind kommt. ja, andere länder, andere sitten und bei religionen wird das noch komplizierter sein. verständnis mitbringen....hmm....ich bin ja deutsch geprägt und habe beruflich viel kontakt mit anderen kulturen und sitten. aber irgendwie liebe ich meine deutschen sitten und traditionen immer mehr, je mehr ich andere kennen lerne. manche erscheinen mir zuerst als lebenswerter, aber wenn ich dann die kehrseite erlebe, schätze ich meine eigenen wieder mehr, obwohl ich sie vorher verurteilt habe. aber....wenn sie mich so einschränken, dass ich unglücklich werde, was sind sie dann wert? wieviel sind mir menschen wert, die bewußt in kauf nehmen, mich unglücklich zu sehen? muss ich das als gott (oder sonst wer) gewollt, hinnehmen? will gott nicht, das wir selbstentscheiden? wenn nicht, warum gab er uns die fähigkeit dazu, etwas gut, oder weniger gut zu finden?


Na endlich einer der wenigsten hinterfragt.
Tja nippes vielleicht macht und ja diese Unterschiede einzigartig. Ich sage ja nicht das ich im Recht bin, aber wenn die es nicht verstehen , da kann man niemanden dazu zwingen.

Du wächst in einem Kultur , wo Mädchens vor der Ehe kein s. haben sogar nicht mal ein Freund.
Es ist hier schwierig jeden das verstehen zugeben , dass mein Mann für mich ausgesucht worden ist. Bevor man volljährig wird , ist man schon vergeben dann verheiratet .
Und nach langen Jahren lernst du einen anderen und er gibt dir das wonach du dich gesehnt hast, damit meine ich kein s.. Was s. angeht ist mein ganztoll und einfühlsam , aber die Leidenschaft, die Aufregung dass gibt's bei ihm nicht.

Viele verachten einem, wie über Sitten und Tradition gross reden und hinter Türchen Affäre !
Nein so war das nicht, ich war sogar naiv, das mich dieses Gefühl überwältigt hat.
Eines hat mir gebracht , mir die augen geöffnet.
Ich könnte kein Doppelleben führen.
Nun versuche ich mich damit abzufinden, vielleicht war das auch so besser.
Das beste ist meine Tochter wird sich den Mann aussuchen, den sie will , da unterstütze ich sie ...

06.03.2015 15:36 • #53


Nippes
das stimmt mich traurig frau zuverlässig. ich werde mich in dich nicht reinversetzen können, da ich zum einen ein mann bin und zum zweiten, mit anderen werten und traditionen groß geworden bin. aber ich kann mir vorstellen, das du sehr unglücklich bist. viel ändern kannst du nicht, oder du müßtest mit deiner familie brechen. unmenschlich empfinde ich das...aber du siehst das vielleicht anders, weil du es nicht anders gewöhnt bist. tja helfen kann ich dir leider nicht, nur mitleid kann ich dir schenken....

06.03.2015 15:55 • #54


M
Gewissen ist ein schwaches Tier, das in der Regel keine Chance gegen einen Schwarm Schmetterlinge im weiblichen Bauch hat

06.03.2015 15:57 • #55


F
Ich prahle nicht und bin nicht stolz darauf.
Es ist nun ein Teil meiner Geschichte.
Ich denke, ich kann heute voller Überzeugung sagen: ich würde meinen Mann nicht verlassen, wenn er mich betrügen würde, denn das wäre Doppelmoral. Nein, es wäre nicht einfach und auch nicht egal. Aber ich würde lernen müssen und können, damit umzugehen.

Darüber hinaus: wie sicher kann ich mir denn sein, dass er das nicht schon getan hat und ich einfach nichts davon weiß - so wie im umgekehrten Fall?!

06.03.2015 18:19 • #56


Nippes
mir fällt das lied ein, liebe ist ein schlachtfeld... wie wahr, wenn ich viele beiträge lese.....so will ich nie lieben.

09.03.2015 08:54 • #57


herz über kopf
@ Nippes: ja, wenn man es sich denn immer aussuchen könnte... Jeder bringt seine eigene Geschichte mit, Erfahrungen, Verletzungen, Erziehung, Wünsche, Hoffnunge...zum Glück. Oft lese ich hier und denke: WTF?!
Aber es ist hilfreich und versöhnlich, zu denken, dass eigentlich alle nur zufrieden sein wollen auf ihre ganz unterschiedlichen Arten.
Und man schaue sich heute das Feld der Völkerschlacht an : Gras, Gänseblümchen, Maulwürfe.

09.03.2015 10:30 • #58


Nippes
lächel...stimmt, da war ich erst vor gut einem monat....ganz friedlich dort.

aber ich denke wirklich, dass wir uns den stress selber machen....bei aller history, die wir ja haben, müssen wir versuchen, diese nicht zu vergessen, denn sie prägen uns ja, aber sie in der neuen beziehung nicht zu prio 1 zu machen.

09.03.2015 10:36 • #59


A


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