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Das Gefühlsleben nach der Trennung - 200 Tage danach

M
Ich habe gedacht ich stecke die Trennung einfach weg. Anfänglich lief das auch gut. Ich hatte nen Monat vor der Trennung ja noch meinen Job verloren. Dennoch war ich aktiv hatte nach zwei Monaten nen neuen Job. War auch so viel unterwegs. Freunde, Sport, etc. Alles was man machen soll. Dann, zwei Monate nach der Trennung, wurde es langsam schlechter. Ich bekam Panikattacken, konnte mich nicht mehr konzentrieren, verlor zunehmend meinen Antrieb, räumte meine Wohnung nicht mehr auf, entwickelte einen derart inneren Schmerz, dass ich oft dachte, das hältst Du nicht mehr aus, du musst das jetzt final beenden. Komisch... weil ja der Liebeskummer mit der Zeit besser werden soll und nicht schlimmer. Ich bin dann zu einem Therapeuten. Auch weil ich das Problem habe, dass in meinem Job niemand etwas mitbekommen darf. Man hat mir Medikamente gegeben, sonst nix. Ich habe sie versucht, es aber wieder gelassen, weil sie m.E. die Panikattacken verstärkten. In einem Monat habe ich wieder einen Termin beim Therapeuten. Mal sehen. Meine Ex habe ich seit der Trennung nicht wieder gesehen. Es gibt keinen Kontakt.

20.05.2017 13:28 • x 1 #286


SallyM
Zitat von MaxivonRegen:

Ich kann es alles nicht so richtig schätzen. Ich such mir gezielt Dinge/Menschen raus, die nicht 'so laufen' und lasse mich davon runter ziehen. Ich verschwende meine Energie auf diese Baustellen um mir selbst zu zeigen, wie schei**e doch alles ist.
Das befeuert natürlich wieder mein Selbstmitleid. Ich glaube einfach ich setze oft die falschen Prioritäten in meinem täglichen Leben. Für mich sind nicht die zehn Leute wichtig, die zu mir kommen, mir schreiben, sich ernsthaft freuen mich zu sehen, nein... Es sind immer die, die es gerade nicht tun. Immer die 'Dinge', die nicht so laufen wie ich es gerne hätte. Daran ziehe ich mich hoch und zack... Wieder Selbstmitleid. Wenn ich mich in dieser Spirale bewege, frage ich mich halt schon, warum ich so ticke und wie 'behandlungsbedürftig' das wohl grundsätzlich ist.


ich würde sagen, du versuchst dich selbst zu bestrafen, da du ihn ja nicht erreichen kannst. (nur meine meinung)

ich kann dir leider nicht sagen, in wieweit das eine normale reaktion ist. ich weiss nur, daß ich mich am anfang auch von diesen gedanken hab leiten lassen. das ist ein ganz schwieriges thema für mich. es hat viel mit selbstmitleid zu tun. ich wollte, dass er mich leiden sieht und dass er (darum) zurückkommen soll. ich wollte, dass es mir schlecht geht... keine Ahnung... mir irgendwas dramatisches antun.

natürlich gab es auch die gedanken ihm etwas drastisches antun. was ich auch zum teil getan hab. das war aber das schlimmste, was ich je von mir erleben durfte. es ist die hölle, wenn ich darüber nachdenke und weiss, daß ich damit in zukunft leben muss, daß er mich soweit gebracht hat. das will ich nie wieder von mir erleben. von da an gab es für mich einen neuen lebensgrundsatz: niemanden bewusst schaden! das schließt MICH selbst mit ein!

um mir nicht zu schaden vermeide ich die negativen gedanken und selbstmitleid erzeugendes verhalten. so wenig wie möglich weinen (macht dicke augen), keinen Alk., usw... sobald ich mich dieser spirale annähere, mache ich mir klar, was ich nicht mehr will und das hilft mir seither. ich will MIR nicht mehr schaden! ich habe meinem anteil schuld, genauso wie er und vor allem: ER ist gegangen!

gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
autor nicht bekannt lt. Wikipedia

20.05.2017 13:50 • x 1 #287


A


Das Gefühlsleben nach der Trennung - 200 Tage danach

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D
Oh, Maxi, das tut mir voll leid für Dich, was Du da schreibst. Ich wünsche Dir von ganzen Herzen, dass es Dir bald wieder besser geht.

20.05.2017 14:23 • x 1 #288


nevereveragain
@maxivonregen,
durch die Trennung kommen viele alte Erlebnisse wieder hoch und zermürben mich zusätzlich.Irgendwann ist mein Kopf voller Watte.Um aus diesen Panikmomenten rauszukommen brauche ich diese professionelle Hilfe.Da lerne ich Übungen und fühle mich nicht so total egal,weil mir jemand zuhört.Ich gehe viele Wege.Verhaltenstherapie,Familienaufstellungen,Sport,neue Interessen,andere Menschen kennenlernen,Hauptsache diese Riesentrauer lässt mal kurz nach. Ich möchte endlich mal in mir ruhen.Große Trauer ist kein Selbstmitleid

20.05.2017 16:26 • x 1 #289


S
Was mir so zu schaffen macht, ist, dass das Lebensziel abhanden gekommen ist. Eigentlich wollten wir (vielleicht auch nur ich?)ein Haus kaufen und Kinder bekommen. Einfach den klassischen Weg, beruflich weiterkommen, mit Freunden und Familie treffen. Und auf einmal ist dieses Ziel nicht mehr erreichbar. Und das Neujustieren ist echt hart. Wenn man das Ziel noch erreichen will, muss ich wieder von Vorne beginnen. Und das deprimiert.

20.05.2017 16:51 • x 4 #290


U
Zitat von Stoffers:
Was mir so zu schaffen macht, ist, dass das Lebensziel abhanden gekommen ist. Eigentlich wollten wir (vielleicht auch nur ich?)ein Haus kaufen und Kinder bekommen. Einfach den klassischen Weg, beruflich weiterkommen, mit Freunden und Familie treffen. Und auf einmal ist dieses Ziel nicht mehr erreichbar. Und das Neujustieren ist echt hart. Wenn man das Ziel noch erreichen will, muss ich wieder von Vorne beginnen. Und das deprimiert.


Hallo Stoffers,

fast genauso geht es mir, nur war ich schon ein paar Schritte weiter. Die laufende Planung, die bis zur Trennung durch meine Exfrau soweit sehr gut verlief, ist völlig versandet und gecancelt. In vielen Bereichen (Beruf, Hauskauf auf Darlehen, Familie zerrüttet etc.) hat es geknallt und ich werde da noch einige Freuden haben. Kann Dich gut verstehen. Hoffentlich stehen wir beide und natürlich auch die anderen Forenuser diese schwere Zeit durch. Sie macht mir schon manches Mal Angst.

20.05.2017 20:36 • x 4 #291


M
Ich bin beeindruckt. Außerdem ist es wirklich traurig zu lesen wie tief einen so eine Trennung in die Knie zwingen kann.
Ich hoffe eigentlich sehr, dass ich mich selbst am Schopfe aus dem Selbstmitleidsloch ziehen kann.
Der Wille dafür ist da. Die Kraft eigentlich auch. Es hapert an der Geduld.
Heute war ein wirklich schöner Tag. Mir wurde heute ganz muttihaft der Kopf gewaschen und an mein altes Ich appelliert. Das fand ich gut und es hat geholfen. Ich nehms mir zu Herzen. Ich muss versuchen das Gefühl zu konservieren.

@Stoffers An der Sache mit dem abhanden gekommenen Lebensziel habe ich durchaus auch zu knabbern. Ich seh dann natürlich auch ein bisschen mein Alter vor mir und frage mich schon ob der Aufwand überhaupt noch lohnt.
Aber wenn wir ehrlich sind, werden wir es wohl wieder wagen.

@SallyM ... Ja, ich habe Momente gehabt, in denen ich mich gern bestraft hätte. Für meine Blindheit, Naivität, Großspurigkeit. Ihn zu bestrafen, darum geht's mir nicht mehr. Er ist ja 'einfach nur' gegangen. Anfangs habe ich mir eingeredet, ich strafe ihn durch den rigorosen Kontaktabbruch. Vermutlich hat er mir das nicht zugetraut. Mittlerweile ist mir das überwiegend egal. Ich habe ja nichts davon und so vertrau ich da ganz klassisch aufs Karma. Vermutlich werde ich es nicht mitbekommen wenn es zuschlägt... Aber es wird.

20.05.2017 21:00 • x 3 #292


Y
Oder da werden die vormals gemeinsamen Pläne einfach mit der/dem Next weitergeführt.

Ich sitze auf dem Balkon und kann den Kran sehen, wo mein Ex das früher für uns geplante Haus nun für sich und seine Next baut. Ich schätze mal, sie schiebt wohl bald einen Kinderwagen.

Da kann ich noch so viel Eeeeeiiiin- und Aaaaaausatmen, es fühlt sich doch immer wie eine Demütigung an.

Ja bitte, Karma soll es richten, aber flott!

20.05.2017 21:13 • #293


B
Zitat von Yonda:
Oder da werden die vormals gemeinsamen Pläne einfach mit der/dem Next weitergeführt.

Ich sitze auf dem Balkon und kann den Kran sehen, wo mein Ex das früher für uns geplante Haus nun für sich und seine Next baut. Ich schätze mal, sie schiebt wohl bald einen Kinderwagen.

Da kann ich noch so viel Eeeeeiiiin- und Aaaaaausatmen, es fühlt sich doch immer wie eine Demütigung an.

Ja bitte, Karma soll es richten, aber flott!


Also das ist schäbig, aber da sind man mal das man so etwas zusammen bauen sollte weil man dann ganz schnell ausgetauscht werden kann. Ich würde ein Haus immer nur gemeinsam bauen und wenn ich dafür einen Kredit aufnehmen muss und mein Partner nicht, denn gemeinsam sind wir stark.

Ich denke aber auch das du wieder jemanden findest und es dann besser machst, ich wünsche dir alles gute

20.05.2017 21:26 • x 1 #294


Y
Zitat von Blake:

Also das ist schäbig, aber da sind man mal das man so etwas zusammen bauen sollte weil man dann ganz schnell ausgetauscht werden kann. Ich würde ein Haus immer nur gemeinsam bauen und wenn ich dafür einen Kredit aufnehmen muss und mein Partner nicht, denn gemeinsam sind wir stark.

Ich denke aber auch das du wieder jemanden findest und es dann besser machst, ich wünsche dir alles gute


Danke, das ist lieb von dir, das wünsche ich dir auch. Nun ja, daran merke ich aber auch noch, wie sehr ich noch in der Vergangenheit lebe, denn wir sind ja schon fast zweieinhalb Jahre getrennt und werden bald geschieden. Ich würde ihn auch dann nicht zurücknehmen, wenn er auf den Brustwarzen kriechend vor meiner Haustür erschiene mit einer extrem dornenreichen Rose zwischen den Zähnen und mich um Vergebung und Wiederaufnahme anflehte.

20.05.2017 23:39 • #295


Pädi76
guten tag zusammen

ich habe fast alle beiträge hier gelesen und es stimmt eim traurig dass eim die liebe, sprich die trennung so zum veezweifeln bringen kann. auch heute wieder mal, bedrückendes gefühl im bauch, die erinnerungen an die schönen momente, manchmal zum verzweifeln und das nach 6 mt. nach der trennung. ok, auch mir ist bewusst dass man 9 jahre nicht in 6 mt. verarbeitet hat und wir geduldig sein müssen und liebevoll zu uns selber, doch manchmal ist das eifach schwer. denke es braucht einfach mal einen jahresrythmus mit all den feiertagen, geburtstage etc. um dies mal alleine zu erleben. danach hoffe ich schon dass es wieder richtig und dauerhaft freude am leben zu haben. gibt es leute hier die auch schon nach einem jahr über dem berg sind? danke für eure rückmeldungen...

21.05.2017 12:56 • #296


Y
Hi Pädi,

hm als sich der Jahrestag der Trennung näherte -- war bei mir kurz nach Silvester -- ging meine Seele in die Knie und ich ging endlich Therapie. Das erste Weihnachten als getrennte Familie war sehr schlimm.

Bei mir hat es zwei Jahre gedauert bis ich mich wieder gefangen habe.

Bleib solange im Forum. Das unterstützt.

21.05.2017 13:06 • #297


Pädi76
hallo yonda

wow, echt hart. ja zwei jahre ist eine echt lange zeit, war sicher sehr schwer für dich. meine trennung war ende nov. letzten jahres, somit 1 weihnacht schon hinter mir, war meine traurigste weihnacht in meinem leben und bin ja auch schon 40zig. bei einem therapeuten war ich auch schon 3 mal, war im feb., doch merkte, dass ich da einfach durch muss, den schmerz und die schlechten tage kann uns niemand nehmen oder lösen. hoffe schon schwer dass es nach einem jahr dann wirklich aufwärts geht, ok bin auch nicht traurig wenns schneller geht. hatten zwar keine kinder, jedoch im 2010 zwei katzenbaby zugetan, somit nach 6 jahren mit den katzen auch wie eine kleine familie.

21.05.2017 13:48 • x 1 #298


C
Ich geselle mich mit meiner Wut, Traurigkeit und mit meinem ganzen Leid dazu....bin nun seit 400 Tagen alleine und es ist keine Besserung in Sicht...belogen, betrogen, aus dem frisch gebauten Haus raus, neue Wohnung, neuer Ort, neue Möbel ....nach 5 1/2 Jahren ein einfaches ich möchte es beenden, nachdem ich es durch einen blöden Zufall (Mailbestätigung für ein Hotelzimmer auf dem Tablet) herausgefunden habe...fühle mich manchmal wie Tine Wittler in der neuen Wohnung...konnte und wollte nichts mitnehmen...war wie im falschen Film...habe die Wochen und Monate nur funktioniert und gehofft und geheult und überhaupt....und irgendwie fühlt es sich nur wie ein leidender Stillstand an...das Gedankenkarussell läuft permanent...kann ich tun was ich will...weder permanentes arbeiten noch feiern mit den Mädels noch Wein, Cocktails oder was auch immer hilft!Schlafe jede Nacht 5 Stunden und es kotzt mich einfach alles nur an! Kotze mich selber an..
Bin ansonsten keine Mimose oder Weichei...ich stehe im Leben, habe einen guten Job, eine klasse Familie die mich die ganze Zeit auffängt und für mich da ist und auch spitzen Freude! Aber es bringt mir alles nichts...ich bin so enttäuscht , verletzt worden von dem Menschen den ich über alles geliebt und absolut vertraut habe...wie kann man oder soll man so was verarbeiteten/verkraften?
Es ist alles ein ewiges auf und ab....haben totale Funkstille außer es ist bzgl.Hausabwicklung etwas zu klären....ich sitze oft auf der Couch und denke mir...was war das eigentlich mit uns?wie kann man einfach alles achtlos wegschmeißen...keine Gespräche, kein Kämpfen..nichts! Das schmerzt besonders und dann das ständige Kopfkino!

Werde nächstes Jahr 40ig; mein ganzes Umfeld ist glücklich verheiratet, Kinder oder derzeit schwanger! Würde sagen es läuft bei mir wie ne eins!
Merke selber wie sehr mich die Trennung verändert hat..bin nicht mehr so unbeschwert und locker und gut gelaunt mit einem flockigen Spruch auf den Lippen!...demontiere mich durch das ewige leiden und in der Vergangenheit schwelgen selber...das ist mir durchaus bewusst, bin ein sehr reflektierender Mensch, der auch immer erst sich kritisch beäugt bevor er die falschen Schlüsse zieht! Aber ich schaffe es einfach nicht aus meinem Sing Sang herauszukommen
Innerhalb eines Tages hat sich mein ganzes Leben geändert ohne das ICH gefragt worden bin!

21.05.2017 18:07 • x 4 #299


Zardoz68
Hm. Ich sehe bei vielen von Euch wirklich tiefe Verzweiflung. Ewiges Verweilen in der Vergangenheit. Wieso? Warum? Wie konnte sie/er das tun? Leute - tut euch das nicht an. Ich habe drei längere Beziehungen hinter mir und es hat jedesmal grausam weh getan. Aber es ging vorbei. Und es kam danach immer besser. Aber das klappt nur, wenn man die Vergangenheit hinter sich lässt. Die Ex/der Ex hat einem nicht mehr gewollt. War er dann der/die Richtige? Jemand der mich nicht will - DAS soll der Richtige sein? Ich finde, das ist ein arger Makel an einem Menschen, mit dem ich mein Leben verbringen will. Ihr habt nichts falsch gemacht. Ich melde mich wieder. Guckt einstweilen mal die Videos von Mehran Dadbeh auf YouTube an. Ich weiss nicht, ob man hier Links posten kann: Ist leider nur auf Englisch, ich überlege mir, die Sachen auf Deutsch zu übersetzen. Von mir aus gesehen der beste, charmanteste und coolste Ratgeber in Sachen Trennungskummer, den ich je gesehen habe.

21.05.2017 20:03 • #300


A


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